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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und ...... .... . 1-- werWWS. Dich Aetüms vrrSsirntlicht dir d« vemrtnd««^» «d d« »Ms«« M»« Sllußrtevt^, .»,»« «ch -«ß»- Md ^V« «o»O»» Popsche«»-Ko«M Leip^st «r. 29148. VchriMduq, Druck »d «eüag Her«««» «Shlr, «sch«dü «m» « DM« ««II «IIII «I», »NII «n> I «,I« 8 Nummer 96 Mittwoch, den 18. August . 1926 25. Jahrgang OerMcheS und GächfischeS. Gtttndorf'Vkrtlla, den >r. August i?re. — Ein» öffentlich- Sitzung der Gemeindeverordneten sand am 13. August unter Vorfitz de» Herrn Zech statt. Man nahm Kenntni« von verschiedenen Eingängen und von einer Verfügung der Amtrhauptmannschaft über die Geld» Wirtschaft der Gemeinden und die Verantwortlichkeit der Ge meindevertretung, sowie von einem Dringlichkeitsantrag der sozialdemokratischen Fraktion, in welchen der Gemeinderat ersucht wurde, bi» zur nächsten Sitzung eine Vorlage über Versorgung der Erwerdrlosen mit Naturalbezügen im Winter »inzubrtngen- Der Sparkasstnaurschuß hat den Zinrfuß für Girokafirnkredlte auf 11 V, v/v für Sparkaffenhypotheken aus 8°/o herabgesetzt. Der Zinsfuß für Spareinlagen bleibt bei 4 und 6 °/o- Herr Bürgermeister Richter berichtete, daß wegen der Gewährung der Bezirkbeihilfe für den Maffenschutt auf der Lomnitzerstraße eine Einigung mit den Bezirke erzielt worden sei, die zur Rücknahme de« Ein sprüche« führte, und daß die Straßenbauverwaltung ersucht worden sei, die ungepflasterten Straßenstrecken innerhalb de« Orte« mit Kalta«phalt zu überziehen. Der Bauausschuß wird sich damit beschäftigen, ob das gleiche Verfahren aus den Semrindestraßen anzuwenden sei, auch mußte die Be legung der belebten Kommunikationswege mit Kleinpflaster «wogen werden. Au« der Anleihe der deutschen Girozentrale wurde »in Darlehn von 4500 Mark angeboten. Man be schloß Annahme de« Darlehn« und Verwendung zum Wohnungsbau. Bei dieser Gelegenheit wurde vom Bürger meister eine Ueberficht über die bisher aufgenommeneu Dar- lrhu gegeben. Uebrr die Angelegenheit Zugangsweg zum Bahnhof« Süd wurde berichtet. Man genehmigte die mit der Reichsbahn und der Firma Walther L Söhne A. G. ge troffenen Vereinbarungen und ermächtigte den Bürgermeister zur baldigen Durchführung de« Straßenbaues. Hierauf ge langt« die Planung üb« den Bau ein«» 4 Famtlienhause« zur Beratung. Herr Wirth brachte zur Sprache, daß der Bau nach eimm Vorschlag de« Bauausschuffe« in der Form vergeben werden soll, daß er vom Ausführ,»den bi« zur Schlüsselübergabe fertig zu übergeben ist. Die« bedeut« eine Abkehr vom bi«h«igen Prinzip, wogegen sich seine Fraktian «ende. Herr Löblich sprach gegen den Antrag und erklärte, daß e« belanglos sei, ob die Gem«inde di« Arbrit«n vrrgrb«, oder ob die« der Bauausführende tue. Man glaub« den Interessen der Gemeinde auf dies« Weise zu dienen und wolle einen Versuch machen. Im gleichen Sinne sprach sich Herr König aus. Schließlich wurde der K. P. D. Antrag gegen 3 Stimmen abgelehnt, die Planung genehmigt und der Vorschlag de« Herrn Bürgermeister Richt« gebilligt, beim Bezirke um ein Baudarlehn au« deu bereitgestellteu Staatsmitteln nachzusuchen. Zur vorläufigen Finanzierung de« Apothekenbaue« wurde die Aufnahme eine« weiteren kurzfristigen Darlehn« von 25000 Mark beschlossen. Für den Mouat Juni fordert der Bezirk für die Zwecke der Er- werbslosensürsorge eine Gonderumlage von 1180 Mk. di« bewilligt wurde. Zu« Punkt« „Waffelleitungsbau" be richtet« Herr Bürgermeister Richter über die au« dem Jahre 1914 vorliegenden Projekte und über die wegen der Finanzierung des Baue« und Zuziehung eine« tüchtigen Sachverständigen unternommenen Schritte und schlug vor, den Bau endgiltig zu beschließen. Allseitig wurde die Not wendigkeit der Wasserleitung und der Arbeitsbeschaffung für Erwerbslose anerkannt und beschlossen, die zur Durchführung de« Baue« notwendigen Maßnahmen zu treffen. In der Stromprri«angelegenheit mit Pulsnitz wurde beschlossen, dem Wunsche der Ueberlandzentrale entsprechend eine mündliche Verhandlung möglichst unter Zuziehung eine« Sachver ständigen stattfinden zu lassen. Pulsnitz steht auf dem Standpunkte, daß der Stromprei« von 50 Pfg. angemessen sei. Hierauf geheim« Sitzung. — Wie mitgeteilt wird, gilt dl« Einführung der sogen. 24-Stundrnzeit im deutschen Brrkthrswesen nur für den Eisenbahn-, Post- und Lelegraphenbetrirb. In sonstigen öffentlichen Berwaltung«zw«igen und im bürgerlichen Leben bleibt die hergebrachte Zählung nach Vor- und Nachmittag«, stunden bestehen. Bon einer Aenderuug der Zifferblätter an den Bahnhofruhren wird, wie in angrenzenden Ländern mit 24stündiger Zeitrechnung abgesehen werden können, ohne daß Mißverständnisse zu befürchten find. Dagegen find die Aeudemngen der Stempel, Drucksätze Anzeigetafeln usw. rechtzeitig in die Weg, zu leiten. Sofern Prüfungen wegen etwaiger Zusammenfassung der Fahrpläne mehrere Bezirke schweben find st« so zeitig zum Abschluß zu bringen, daß für die Fertigstellung de« neuen Drucksatze« genügend Zett verbleibt. Sollten für die Durchführung der Neuerung noch Zweifel bestehen, würde fich zu ihrer Klärung auf der nächsten R«ich«sahrplavbrspttchung Gelegenheit bieten. Dresden. Eisenbahnzüge und Dampfschiffe find in letzter Zeit bei der Fahrt durch Brücken vielfach mit Steinen und Schmutz beworf«n oder au« Gartenkolonien usw. mit Katapulten und Deschin« beschossen worden. In der Zeit der Schulferien haben sich diese Fälle gehäuft. Wenn auch schwere Schäden bisher dadurch nicht verursacht worden find, so bedeutet der Unfug doch ein« Gefährdung und außer ordentlich« Bklästigung de« reisenden Publikum« und ist ge eignet, Dresden in seinem Ruf al« Fremdenstadt zu schädigen. Nur in verhältnismäßig wenig Fällen ist e« gelungen, die Täter, Kinder und halbwüchsige Personen zu «langen. — Zu schweren Ausschreitungen kam e« am Sonn abendabend im Stadtteil-Kaitz. Dort sollte «in Arbeiter nach der Sicherheit-wach« gebracht werde». Da er Widerstand leistete eilte ein zweiter Polizeibeamter hinzu, um die Sistierung durchzuführen. In einer Kaitzer Gastwirtschaft wurde zu gleicher Zeit von den Arbeitern eine« Neubau«« da« Richtfest gefriert. Ohne die Ursache der Sistierung zu kennen oder sonst in die Angelegenheit verwickelt zu sein, beleidigten acht jüngere Maurer au« Wendischear«dorf, di« am Hebeschmau« betiiltgt waren, und offenbar reichlich Alkohol getrunken hatten, zunächst die Poltzeibeamten auf» gröbste und befreiten den sistierten Arbeiter. Hierauf ver suchten sie die Beamten zu entwaffnen und e« entstand ein Handgemenge, da« sich längere Zeit hiuzog. Inzwischen war da« Ueberfallkomando de« Dresdner Polizeipräsidium» alarmiert worden. In kurzer Zeit «schien «in Großkraft wagen mit Poltzeimannschasten. Unterdessen hatten aber die Mau«r von den Polizetb«amten abgelaffrn und die Flucht ergriffen. Da» Ueberfallkommando setzt« deu Flüchtlingen nach, holte fie auf der Nöthnitzer Landstraße ein und nahm sie sämtlich sek. Die Flüchtlinge wurden im Polizetauto nach dem Dre»dner Polizeipräsidium befördert, wo weit«« Feststellungen vorgenommen wurden. Die Angelegenheit dürft« noch ein ernste» gerichtliche» Nachspiel haben. Neustadt. Der seinerzeit von der Bautzen« Kriminalpolizei und der zuständigen Gendarmerie wegen Araudsttftu«g«vttdacht verhaftet« Besitz« der Bockmühl« ist wird« sreig«laff«n word«n. Schwepnitz. Ein niederträchtiger Diebstahl wurde im Rittergutspark» verübt. Unbekannte Spitzbuben töteten durch Abschwefeln in drei Bienenstöcken die Bienenvölker und entwendeten den angtsammelten Honig im Gewicht von et wa fünfzehn Pfund. Döbeln. Ein sch»««» Automobiluuglück hat fich in der Nacht zum Montag in der Nähe von Großweitzschen zugetragen. Infolge plötzlichen Erlöschen» d« Licht« fuhr d« Wagen de« Ritt«gut»befitz«» Oberstleutnant a. D. v. Schwerdtner Wendischbora, gegen einen Baum und stürzte um. Während Frau Oberstleutnant v. Schwerdtner tot unter de« Wagen hervorgezogen wurde, mußten Oberst leutnant v. Schwerdtner, dessen Sohn und Tochter, sowie der Chauffeur in schwer verletzten Zustande in da» Kreit- krank«nhau» zu Leisnig gebracht werden. — Ein in seinem Au«maß tragische« Unglück hat fich in der Nacht zum Montag auf der Eisenbahnstrecke Döbeln- Riesa zugetragen. Drei jung« Leut« au» Riesa benutzten, von einem Lanzvergnügen in Döbeln kommend, den um 1 Uhr nacht« in Riesa eintreffenden Persouenzug der Streck» Chemnitz—Riesa. Zwei von ihnen, der 18 Jahre alte Arbeiter Johanne« Ferner, Sohn de« Obermeister» Pet« Ferner im Lauchhammerwerk Riesa, und der gleichaltrige Handlungsgehilfe Werner Bergmann Sohu de« Oberpost- sekretär« Adolf Bergmann in Riesa, kamen auf den unglück seligen Gedanken, von der Plattform der 4. Wagevklafl« au« da« Dach zu besteigen und die Fahrt da oben mitzu- machen. Während ihnen die« da» erste Wal gelang, sollte der zweite Versuch zum Verhängnis werden. Etwa 800 Meter hinter der Station Stauchitz befindet fich eine fünf Meter hohe Brückenübelführung, an di« die jungen Leute während der Fahrt mit voller Wucht anschlugen. Während Ferner mit allerschwersten Kopfverletzungen auf dem Dache de« Wagen« liegen blieb und so die Fahrt bi« Riesa mit macht,, wurde Bergmann von der Wucht de« Anprall« her- abgeschleudert. Man fand ihn später tot in den Gleisen liegen. Auch die Verletzungen de« Ferner waren so schwer, daß der Arzt nur noch den Tod festste!!«» konnte. Er lag aus dem 18. Wagen de» Zug«», «ährend « ihm vom 1V. bestieg«» hatte. Da» Unglück hat in Riesa tiif» «rrigung «»«gelöst. Dößel». D« Fischbestand i« Unterlauf d« Frei berger Muld« hat fich infolge de» lavgauhaltendm Hoch- wasser« «frrulicherweis« wird« gehoben. Bor ««hrnen Wochen war in Ni«derstrigi« durch Unachtsamkeit bei« Ent leeren eine« Eiseubahnwaggon« mit scharfer Säur« ein reichlich«« Quantum davon in di« Muld« geflösst», di« Folge hiervon «ar ei« große» Fischsterben, «i« «» s«it langem nicht vorg«komm«n ist. So brachte da» Hochwasser etwa» gute», e» riß da» Gist und di, viele« Fischleiche« mit fich und wirkt« somit gründlich «tuigend. Jetzt hol«« emsige, begeistert« Anglrr recht zahlreich« und ostmal» wahr« Prachtexempelare von Fisch«» in d«m gefährd«» gweseuen G«bi«t h«rau». Setsh,n««r»dorf. Nachdem «rst kürzlich dir Btfitzer d«» abgebrannt«» Gasthäuser »Insel Helgoland" mit seiner Schwägerin verhaftet worden war, ist uun auch die Ehefrau de» Verhafteten unter de« Lerdacht der Mit täterschaft an der Brandstiftung festgenommen worden. Chemnitz. Am Dvnu«»tagnachmittag brach in dem Schüttel««! d«r »enzivwäscherti der Firma Carl Bopp in Schöna Feuer au». Die Wirkung der entstandenen Benziugase war so heftig, daß die Umfassungsmauer heran»- gedrückt und eine Berbiudung««and vollständig zerstört war, al» di« Feuerwehr am Platze «intraf. Unter Aufgebot aller Kräfte gelang e» den Wehren, da» unmittelbar neben der Wäscherei liegende Beuzintanklager zu retten. Lei d«n Lösch arbeiten erlitt ein Arbeiter derart schwere Brandwunden, daß er in« Krantinhau« gebracht «erden mußte. Der Gebäude- und Maschinenschaden ist bedeutend trotzdem kann der Betrieb aufrecht erhalten «erde». 2359? 13839 knzkncksgM frMfM S«»0Z LZ.Ü 9012 Italien 6ÜZ3 WM iLcdecdri gänenM ZL6L Kimmen Z0U öulzstlenAV vnxsnirvK kdvek tSIÜ ZpMo lM Satten NßO" Dresdner Tchlachtviehmartt. 18. August 1986. Auftrieb: 78 Ochsen, 235 Bullen, 350 Kalbe« und Kühe, 578 Kälber, 779 Schafe, 2410 Schwein,. Goldmarkpreis» für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 29-61, Bullen 42-60, Kalben und Kühe 24-58. Kälber 48—73. Schase 35—66, Schweine 68-84. Die Stallprris» find nach den neuen Richtlinien der Lande»pr^«prafung«stell» für Rinder 20 »/., für Kälber und Schaf« 18 «/« und für Schwein» 16 «/, niedriger al« die hier aufgeführte« Marktpreise. Produktenbörse. 16. August 1926. Weizen 27—28,5. Rogge« inländischer 20,8—21,4. Wintergerste 18,5—19. Hafer 20,9—21,7. «ai» 18,2— 18,7. Rap« 32—33. Erbsen 35—36. Cinquantin 22—23. Wicken 35-36. Trockenschuitzel 13—13,5. Kartoffelstock«« 26—26,5. Weiz«nkl«ie 10,7—11,3. Roggen- kleie 12,3—13,5. Weizenmehl, Type 70 45—47. Roggenmehl, Typ« 70 °/o, 31—33,5. Die Preise v«rsteh«n sich für 100 Kilo in Goldmark. ck« GM»»