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M i t t h e r l n n g e n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Fünfter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post IS Gr. Sachs., bei Beziehung des Blattes durch Botengelcgcnheit 12 Gr. Sachs. Erscheint jeden Donnerstag. >^6. 1840. Die Anlegung von Schnlbibliotheken betreffend. Wer das Gute wirklich liebt und die Zwecke des selben frei von allen persönlichen Rücksichten zu fördern suchte, der sreuet sich über das Gute, wo und wie und u nt er w e ffe n L e i t u n g auch dasselbe gedeihet. Freund lich überraschend war es demnach dem Unterzeichneten zu lesen, daß man in Adors die Anlegung einer Schul bibliothek beabsichtiget, und von Herzen unterschreibe ich ganz, was die Redaction*) in dieser Beziehung auszu sprechen sich gedrungen gefühlt hat, um auf der einen Seite das edle Borhaben des Adorfer Lehrercollegiums zu würdigen, und auf der andern Seite die Sache selbst im Allgemeinen zu empfehlen. Ganz aus denselben hier bei entwickelten Gründen hat man auch hier vor beinahe zwei Jahren den Entschluß gefaßt, den Zöglingen der Schule, unter welchen eine namhafte Anzahl auf Be fragen ihren Wunsch nach Lesebüchern ausdrücklich zu erkennen gegeben, auch einige sich ihre Leselust auf einem Wege, wo sie sich selbst überlassen, leicht irre gehen konnten, bereits zu besriedigen gesucht hatten, durch An schaffung von passenden und zweckdienlichen Schriften Gelegenheit zu verschaffen, wodurch sie sich auch außer der Schule nützlich beschäftigen und zugleich für ihre Zukunft das Volksleben, wie es nach Grundsätzen der *) Zur Steuer der Wahrheit ist zu bemerken, daß der ange zogene Aufsatz in der letzten Nummer nicht von der Red. herrührcn kann, da diese erst unmittelbar vor Thorschluß Kenntniß von dem beabsichtigten Unternehmen erlangte. Aus einem Druckverschcn ist die Chiffre des Verfassers, -s- dem Aufsatze nicht unterdrückt worden. D. R. d. A. W- Religion und Moral sein soll, kennen und sich früh zeitig aneignen lernen sollen. Der Unterzeichnete ist hierbei auch mehrfach unterstützt worden. Nicht nur ein hiesiger Freund der Schule ertheilt ihm bei jeder Oster und Michaelismesse ein Geschenk von zwei Thalern für Schulzwecke, wodurch schon manches Nützliche ausge- sührt worden ist, sondern auch eine menschenfreundliche Stiftung, deren in diesen Blättern, wie im Kreisblatte, schon dankbar Erwähnung geschehen ist, ist der Aus führung des obengenannten Entschlusses entgegengekom men, insofern dieselbe die eine Hälfte der Zinsen aus drücklich zur Anlegung einer Schulbibliothek bestimmt hat. Dadurch sind wir hier in den Stand gesetzt wor den, daß die hiesige Schulbibliothek nun bald schon er öffnet werden kann. Aber die Sache hat ihre Schwierig keiten besonders wegen der Auswahl der Bücher und Schriften. Es ist dabei große Umsicht nöthig; man hat auf das Alter und Geschlecht der Kinder besonders Au genmerk zu richten; man hat den künftigen Stand der selben ins Auge zu fassen, ob es der Bürger- c.der Bauernstand sein wird u. s. w. Der Unterzeichnete hat allerdings bereits eine Auswahl der Bücher, die er den Kindern hiesiger Schule in die Hände zu geben gedenkt, getroffen, will aber erst durch die edlen Bemühungen Preuskers sich in den Stand setzen, noch richtiger und sicherer zu prüfen und wo möglich, eine größere Anzahl von Schriften kennen zu lernen. Diese Schwierigkeiten nun, welche mit den Kinderschriften für die Schul bibliothek verbunden sind, werden gewiß allerwärts ge fühlt, und es ist mir darüber auch bereits von dem Herrn Organisten Schaller in Schöneck, welcher ein Gleiches beabsichtiget, Mittheilung gemacht worden! Da-