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In der Nacht vom 4. zum 5. dieses Monats sind aus einem Gute in Herzogswalde ein Sopha mit dunkelgelbpolirtem Gestelle und braunem defecten Ueberzuge und eins dergl. mit neuem grünen Ueberzuge spurlos entwendet worden, was behufs Wiedererlangung des Gestohlenen und Ermittelung des Thaters hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. j König!. Gerichtsamt Wilsdruff, am 23. März 1377. Gongloff. -St» die zu dessen Nachlasse gehörigen Grundstücke, als thekcnbuches für Kesselsdorf, welche Grundstücke auf haudenen Inventars freiwilliger Weise in dem Weiter soll einem Fahnen- und Flaggcnwald so reich und schön geschmückt, wie man es seit den glorreichen Tagen von Weißenburg, Wörth und Sedan nicht mehr gesehen hatte. Des Kaisers erster Blick fiel auf den alten Fritz vor seinem Hanse unter den Linden, das eherne Standbild war prächtig geschmückt und in einen schönen Blumengarten verwandelt. Von 7 Uhr Morgens an begannen die Glückwünsche der nächsten und weitern kaiserl. und königl. Familie, der Prinzen und Prinzessinnen, der fremden Fürstlichkeiten in nie gesehener Anzahl, des königl. Hofes, der kommandirenden Generale und der Commandeure der Leibregimenter, der Staatsminister, der außerordentlichen Gesandten, der Bundesräthe und der Präsidenten des Reichstages. Für Alle hatte der Kaiser ein herzliches und frisches Wort und zeigte sich munter und unermüdet bis zuletzt. Als Forckcnbeck für die Präsidenten und Abgeordneten des Reichstags das Wort führte, antwortete ihm der Kaiser auf jeden einzelnen Punkt nnd auf die Abstimmung für Leipzig anspielend er klärte er freundlich, die Leipziger Hütten ihn bei seinem letzten Besuche sehr gut ausgenommen. Dem Fürsten von Hohenlohe neben Forcken- bcck ans die Achsel klopfend sagte er heiler: Ich glaube, wir haben uns heute schon mehrmals gesehen! (Das war richtig; denn Fürst Hohenlohe hatte Morgens schon zweimal gratnlirt, einmal als Fürst und einmal als General.) — Die fürstliche Familientafel war Mittags (Abends 5 Uhr) bei Kronprinzens, Abends hatte der Kaiser im Kö- nigsschloß 1000 Gäste zur Soiree um sich versammelt.— Die deutschen Eagesgeschichte. Wilsdruff, 26. März. Wenn das schönste und erhabenste Ge burtstagsgeschenk eines Herrschers die aus dem Volke zu Gottes Thron für ihn aussteigenden Segenswünsche sind, und gewiß sind sie das, so hat unser Kaiser an seinem 80. Wiegenfeste wieder ein An gebinde erhalten, wie es sich reicher und größer ein anderer Fürst kaum rühmen kann. Aus allen deutschen Gauen tönten Worte der Liebe und Verehrung zu dem hohen Herrn, dem cs vergönnt war, Deutschland das längst ersehnte köstliche Gut, die Einheit, zu Erreich ung dessen die besten Söhne der Nation lange Jahre in unermüdlichem Ringen und Schaffen ihre Kraft geopfert, wieder zu geben. Und so ist auch unsere Stadt wieder bemüht gewesen, den höchfcstlichen Tag würdig zu begehen. Oeffentliche und Privatgcbäude halten Flaggen schmuck angelegt und Abends 6 Uhr fand im Gasthaus zum Adler ein Festmahl statt. Mit Begeisterung wurde hierbei der von dem Herrn Gerichtsamtmann Vr. Gangloff in warmen Worten dem Kaiser gebrachte Trinkspruch ausgenommen, nicht minder freudigen Wieder hall fanden später die dem Fürsten Bismarck, dem activen Militär rc. gebrachten Toaste, so daß das Festmahl in der gehobensten Stimm ung verlief. Des Kaisers Geburtstag wurde in Berlin am frühen Morgen begrüßt von einem Choral, geblasen von dem Trompeter-Corps ans der mächtigen Kuppel jdes alten Königsschlosses. Berlin war mit am 4. April 1877, Vormittags 11 Uhr, das Viertelhufengut und die Viehweide sub Fol. 26 und 46 des Grund- und Hypo- 88 N65 Mark —- ortsgerichtlich taxirt worden sind, nebst einem Theile des vor- Scharfe'fchen Gasthofe zu ^effelSdorf öffentlich versteigert werden. am 8. April 1877, von Vormittags 9 Ubr an, das zum Nachlasse gehörige anderweite lebende und todte Inventar ich dem Wachlassgnte meistbietend gegen sofortige Baarzahlung orts- gerichtlich versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den im hiesigen Amtshause und in dem Scharffchen Gasthofe zu Kesselsdorf aus hängenden Anschlag andurch bekannt gemacht wird. Königliches Gerichtsamt Wilsdruff, am 30. Dezember E Du. Gangloff. LlOMA-M GS'»NrsMMNA. Die diesjährige Frühjahrs-Control-Versammlung für den Gerichtsamts- und Stadtbezirk Wiksdruff findet Freitag, den 6. April d. Js., Vormittags Uhr statt und haben sich amffgenannten Tage sämmtliche Dispositions-Urlauber und Reservisten des Bezirks vor dem Gasthofe zum goldenen Löwen in Wilsdruff pünktlich einzufinden. Gräres werden nicht ansaeaeben. Meißen,^am 9. März 1877. Königliches Landwehr-Bezirks - Commando. von Mandelstoh, Oberstlieutenant. Auf Antrag der Erben des Gutsbesitzers weiland HL«rt1i'Lo1r "Willislrn. I^iixtolzVir Ossrsri«»- in Kesselsdorf sollen 1877 25. Dienstag, den 27. März für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebentel)» und die Umgegenden. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Meißen, das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Wilsdruff. Dirsc4 Blatt «scheint wöchentlich zwei mal, Dienstags u. Freitags und kostet pro Quartal 1 Mark.— Jnseratenannahme bis Montag resp. Donnerstag Mittags 12 Uhr. Bekanntmachung, die Benennung der neuen Militär-Etablissements zu Dresden betreffend. Se. Majestät der König hat laut Allerhöchsten Beschlusses vom heutigen Tage allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die neuen, zu Dresden zwischen der Radeberger Straße und der neuen Artillerie - Caserne angelegten Militär-Etablissements „Albert-Stadt" be nannt werden. Dresden, den 19. März 1877. Kriegs - Ministerium. v. Fabrice.