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Svunabend, 26. TepttMer 1S68. vchH»»GG»tihs«ttM«M! ^r.SSS Dritter Iahrch«»-. ttuer Tageblatt und Anzeiger kür das Erzgebirge verantwortlicher Redakteur: VN» Krndostl Lür di» Inserate verantwortlich: llttlttr streur beide in Aue i. Lrzgeb. Sprechstunde der Redaktion mit Ausnahme der Sonntage nachmittag» von 4—s Uhr. — Telegramm-Adresse: Tageblatt Aue. — Lernsprecher Lilr unverlangt eingesandt« Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werden. mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Illustriertes Sonntagsblatt. m. b. H. in Aue i. Lrzgeb. Bezugspreis: Durch unsere Boten frei ins Haus monatlich so pfg. Bei der Geschäftsstelle abgeholt monatlich »0 pfg. und wöchentlich >0 pfg. — Bei der Post bestellt und selbst abgeholt vierteljährlich t.so Mk. — Durch den Briefträger frei ins Haus vierteljährlich >12 Mk. — Einzelne Rümmer <o pfg. — Deutscher Postzeitungs katalog. — Erscheint täglich in den Mittagsstunden, mit Ausnahme von Sonn- und Leiertagen. 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September eine große Zahl der westindischen Inseln verwüstet. (S. N. a. a. Welt.) Ich Atidrew Carnegie hat eine Stiftung von .^Millionen ' -reichtet, um Leb e n s r e n t e n für r u h m l 0 s e H e l d e n zu schassen. sS. N. a. a. Welt.) Einjährige Etatperiode. Bis zum Jahre 1868 gab es in Sachsen dreijährige Finanzperioden und der Landtag trat — so schreibt uns unser Dresdner Dr. I'.-Mitarbeiter — demgemäß — von dem im 8 115,2 der Verfassung vorgesehenen Falle eines Regierungs wechsels abgesehen — auch nur alle drei Jahre zusammen. Auf Antrag der Stände wurde 1868 im Zusammenhang mit der Schaffung des neuen Wahlgesetzes die Frist von drei auf zwei Jahre verkürzt, aber schon damals tauchte der Gedanke auf, das Budget stets nur auf e i n Jahr bewilligen und demgemäß den Landtag alljährlich zusammentreten zu lassen. Diese Idee ist seitdem nicht aus der politischen Erörterung verschwunden und speziell von liberaler Seite stets mit Nachdruck verfochten worden. Die Regierung hat sich aber stets ablehnend verhalten und auch noch im letzten Winter einen dahin zielenden Antrag der Freisinnigen, der bei Gelegenheit der Verhandlung über den Hohenthalschen Wahlrechtsentwurf in der Zweiten Kammer mit zur Beratung stand (1. Dezember 1967), als unannehmbar zurückgewiesen. Sie hatte dabei ziemlich leichte Arbeit, da sich außer den freisinnigen Abgeordneten nur der Sozialdemokrat Goldstein-Zwickau für die Einführung einjähriger Etatperioden erklärte. Es wäre indessen sehr verkehrt, aus der Zustimmung der überwiegenden Kammermehrheit zu den Regierungsäußc- rungen zu schließen, daß di« Ausführungen des Ministers des Innern zu diesem Thema auch durchweg stichhaltig! gewesen wären. Sie waren im Gegenteil weder unangreifbar noch waren sie neu. Denn Graf Hohenthal brachte kaum einen ein zigen eigenen Gedanken hierzu vor, sondern zitierte einfach Wort« seines Vorgängers v. Metzsch, der seinerseits wieder bei den Reden des Fürsten Bismarck aus dem Jahre 1881 eine An leihe gemacht hatte. Ebensowenig waren die Ausführungen vom Regierungstische unanfechtbar, denn sowohl Graf Hohenthal, wie Herr 0. Metzsch hatten übersehen, daß sie in diesem Falle an dem Altreichskanzler keinen besonderen Eideshelfer hatten. Auch Fürst Bismarck ging nämlich in seiner von den beiden sächsischen Ministern zitierten Rede vom 5. Mai 1881 von der Annahme aus, daß eine alljährliche Berufung des Parlaments zu einem Uebermaß von Sitzungen führe, daß sich demgemäß nur wenige im praktischen Leben stehende Männer bereitfinden lasten würden, ein Mandat für die Volksvertretung anzuneh men und daß sich da notgedrungen ein Berufsparlamenta rismus entwickeln müsse. Diesen Gedankengang wird man nicht ohne weiteres als nicht anerkennen können. Zunächst ist einzuwenden, daß bei einem so großen Organismus wie das Rrich, das mit einem jährlichen Haushaltsetat von bald drei Milliarden Mk. rechnet, eine jährl. Aufstellung des Budgets schon aus Gründen der Uebersichtlichkeit unbedingt notwendig ist, wes halb auch die Reichsoerfassung in den Artikeln 13 Lis 19 den jährlichen Zusamweiuritt des Reichstags vorsieht. Ferner häuft sich bei den komplizierten Beziehungen deS Reiches speziell auf dem Gebiete der auswärtigen Politik ein deren tig großes Material für die Reichstagsarbeiien an, daß es bei den zweijährigen Budget perioden gar nicht mehr zu übersehen und zu verwirklichen wäre, ganz abgesehen davon, daß dadurch in manchen Angelegenheiten das Mitwirkungsrecht des Reichstags für die Praxis vorsah, aus- geschaliet wurde. Von nnem Uebermaß an Sitzungen kann man dabei gewiß nicht sprechen, vielmehr hat es nicht an Ge legenheiten gefehlt, wir erinnern nur an die Chinaexpcdition und d.n Aufstand in Deutsch - Snbwestafrika, wo die Einberufung des Reichstags zu einer außerordentlichen Session dringend wünschens wert gewesen wäre und auch verlangt wurde. Ebensowen g ist ein Ueberwuchern des BerufsparlamentaiiSmus im Reichstage zu bemerken, sondern ein Blick in das amtliche Verzeichnis der Reichs» tagsmitglieder belehrt uns ohne weiteres, daß unter den Abge ordneten Angehörige aller B e r u s s st ä n d e sich finden". Die Befürchtungen, die Fürst Bismarck in dieser Beziehung hegte, sind also nicht eingetrosscn. Der Entwurs eines Reichsgesetzes, wonach Reichstag und Bundesrat nur alle zwei Jahre zusainmentrelen, fiel denn auch unter den Tisch. Kehren wir nach dieser Abschweifung in das Gebiet der Reichspolitik zurück zu den sächsischen Verhältnissen, und suchen wir die Nutzanwendung speziell auf diese zu ziehen, so ist ja ohne weiteres zuzugeben, daß die auswärtige Politik und die mit ihr zusammenhängenden Fragen fast ganz aus den Debatten des Landtages ausscheiden. Nur vereinzelte Gegenstände, wie z. B. die Schiffahrtsabgaben oder die sächsische Gesandt schaft in Wien, lassen auch im Landtage die auswärtige Politik aus der Tagesordnung erscheinen. Dafür ist aber der übrige Stoff für die Landtagsoerhandlungen so reichhaltig, daß er sehr wohl eine jährliche Einberufung der Stände rechtfertigen würde. Bei dem jetzigen System haben die Landtag« regelmäßig eine ziemlich lang« Dauer gehabt, in den Rechenschaftsberichten auf 1966/61 und 1962/63 ist bei Kap. 29, Landtagskosten, ausdrücklich die höhere Ausgabe für Tagegelder usw. damit motiviert. Es hat nichts genützt, daß man im Landtage 1965/66 gegen den Schluß einer Anzahl wichtiger Gegenstände im Schweinsgalopp erledigte, das Wassergesetz mußte doch noch an eine Zwischen deputation gehen, genau so wie man 1966/61 Zwischendepu tationen für den Ständehausneubau und das Enteignungsgesetz einsetzen mußte. In den Jahren 1963 und 1964 mußte wegen des Thronwechsels außerordentliche Landtage auf Grund des 8 115, 2 der Verfassung einberufen werden, und augen blicklich trennen uns wieder nur wenige Tage von dem Wieder beginn der parlamentarischen Arbeiten. Dabei ist der Landtag bereits fast acht Monate zusammengewesen. Resultat: wir haben in den letzten Jahren tatsächlich viel umfangreichere Landtags verhandlungen gehabt, als es nach der Zahl der Plenarsitzungen den Anschein hat, und des kommenden Landtages erwartet schon heute ein volles Maß an Arbeiten. Da sollte die Regierung wirklich die Konsequenz daraus ziehen und den Landtag alljährlich einberufen. Mr die Mitglieder ist es, wie seinerzeit auch vom Abg. Bär-Zwickau in der Zweiten Kammer betont wurde, viel angenehmer, alle Jahre nur drei oder vier Monate im Parlamente zn weilen, als alle zwei Jahre sieben bis acht Monate. Sollte sich infolgedessen wirklich eine lkeine Gruppe von Berufsparlamentariern heraus bilden, so wäre das nicht nur kein Schade, sondern ein Vorteil. Denn diese Abgeordneten würden vor manchen anderen die größere parlamentarische Erfahrung voraus haben, und eine gründliche Kenntnis von Landtagsordnung und Geschäftsord nung, wie sie etwa nur durch die Ausübung des Mandats selbst erworben werden kann. Es macht z. B. keinen besonderen Ein druck, wenn «in Vizepräsident über einen Antrag abstimmen läßt, der gar nicht auf der Tagesordnung steht, so daß der Prä sident zwei Tage oder später di« ganze Abstimmung für hin fällig erklären muß. Solche Fälle werden vermieden, wenn im Parlament Leute sitzen, die sich durch langjährige Abgeordneten tätigkeit die nötige Vertrautheit mit den geschäftlichen Formen erworben haben. . Daß ausschließlich solche Männer ge wählt werden, wird, wie auch das Beispiel des Reichstags zeigt, nicht zu befürchten sein. Zugegeben ist, daß "eine alljährliche Aufstellung des Etats eine Mehrarbeit für die oberen Beamten, namentlich in den Ministerien, mit sich bringen würde; es ist aber "nicht anzuer kennen, daß darum auch eine erhebliche Vermehrung dieser Beamten notwendig wäre. Hier würde vielmehr ein Ausgleich zu schaffen sein durch anderweite Einteilung und vor allen Din gen durch Vereinfachung der Arbeit. Es wäre ganz angebracht, wenn wieder, wie schon am 14. Februar 1961 geschehen, von der Zweiten Kammer eine Enquete-Kommission betr. Verminderung der Beamtenzahl eingesetzt würde. Bewiese sich eine solche Ein übersehener Umstand. Humoreske von Alfons Watzlawik. Die Lage war ernst — Pessimisten hätten sie verzweifelt genannt. Gefühllos zeigte der große Abreißkalender im Bu reau die Zahl 26, und darunter stand Freitag, zwei Angaben, die an sich nichts Besonderes bedeuteten: was die Sache kompli zierte, war der Umstand, daß zwei Tage später Sonntag mar, daß an diesem Tage das große Wohltätigkeitsfest im Stadtpark stattfand und daß Paul mit einer reizenden jungen Dame, die er erst drei Tage kannte, verabredet hatte, an dem Feste teil zunehmen. Was aber die Sachlage zu einer überaus bedroh lichen gestaltete, war die peinliche Feststellung Pauls, daß sein Gesamtvermögen gerade nur ausreichte, die Straßenbahnkarte zu bezahlen. Der junge Alaun sah sich daher genötigt, einen finanziellen Deckungsplan für die geplante Ausgabe zu ent werfen, und hierbei zeigten sich schier unüberwindliche Schwie rigkeiten. Er hatte bereits am 16. des Monats ausgerechnet, daß er sechs Monate umsonst arbeiten müßte, wenn es seinem Chef einfiele, das Vorschußkonto Pauls regeln zu wollen; hatte auch behufs Angabe einleuchtender Gründe für die Notwendig keit der Vorschüsse bereits so viele Verwandte erkranken oder in Not geraten lassen, daß Bedenken über die Wahrscheinlich keit des Vorhandenseins noch weiterer Verwandter zu befürch ten waren. Es blieb dem armen Jungen nichts weiter übrig, als sich, wie ost in solchen Fällen, seiner Verwandten zu er innern. Da gab es eine Tante, die ihn vor nicht allzu langer Zeit saniert hatte, wofür er die Versicherung gab, nunmehr strenge Aufsicht über sein Geld zu üben. Da dieses Versprechen erst 28 Tage zurückdatierte, mußte diese Dame aus der in Be tracht kommenden Gruppe ausgeschieden werden. Eine andere Tante war jederzeit bereit, ihn zu unterstützen, wenn es galt, Kleider, Schuhe oder einen neuen Hut zu kaufen — leider hatte sie.die Gepflogenheit, ihrem Neffen zu diesem Behuf« nicht Bar geld zu geben, sondern entweder mit ihm das Kleidungsstück zu kaufen, oder sich von den Lieferanten die Rechnung senden zu lassen. Blieb nur ein Herr, den Paul aus einer eigentlich nur mehr theoretischen Verwandtschaft her Onkel zu nennen pflegte. Die ser war Inhaber eines großen Exporthauses und verdankte sein Vermögen guten Gesellschaften mit Kaufleuten der Balkan staaten, weshalb er für den näheren Orient stets warme Sym pathien fühlte. Herr Mühlberg genoß großes Ansehen, war mit allen Kaufleuten der Stadt befreundet und daher jederzeit über die Höhe von Pauls Vorschußkonto unterrichtet. Je größer dieses wurde, desto zurückhaltender zeigte er sich, wenn Paul ihn be suchte. Als dieser erst festgestellt hatte, daß diesmal nur Onkel Mühlberg für ihn in Betracht kam, beschäftigte er sich nur mehr mit der Konstruktion eines einleuchtenden Grundes, den er schließlich auch gefunden zu haben glaubte. Nach Schluß des Geschäfts eilte er nach Hause und begann in seinen Erinnerungen an die Studienzeit zu kramen; befriedigt zog er eine Visiten karte hervor, unterzog sie mittels eines Radiergummis einer gründlichen Reinigung und begab sich also ausgerüstet in das Kontor seines Onkels. Beim Eintritt des jungen Mannes warf der Exporteur rasch einen Blick aus den Kalender, griff dann unwillkürlich an die Stelle, wo er seine Brieftasche hatte, und war fest entschlossen, sie unter keinen Umständen herauszuziohen. „Mas führt dich zu mir?" fragte er dann sehr kühl und begann damit den Verteidigungskampf. „Ich habe dir etwas mitzu teilen," erwiderte der Neff«. „Kennst du diesen Namen?" Er reichte ihn, die Visitenkarte. Mühlberg warf einen Blick daraus. „Was Nikolics ist hier?" rief er dann, „mein Geschäftsfreund aus Belgrad?" „Er nicht, aber sein Sohn," meinte in gleichgültigem Tone Paul. Er war drei Semester mein Studienkollege, und hat mich auf der Durchreise nach Belgrad ausgesucht. Er will nun ins Vater haus zurück." „Warum hast du ihn nicht mitgebracht?" fiel ihm Mühlberg ins Wort. „Du weißt doch, Söhne von Geschäfts freunden sind mir immer willkommen." „Es war ihm heut« nicht möglich, bei dir vorzusprechen. Er will vor seiner Abreise hi«r noch ein paar fidele Tage verleben und wird dich gewiß noch besuchen. Er läßt dich aber bitten, morgen abend mit ihm irgendwo zusammenzutreffen; morgen ist er allein." „Schade, morgen kann ich nicht; du weißt doch, daß ich in den Gewerbe« I verein muß." „Ach so, daran habe ich nicht gedacht!" gab Paul gedehnt zur Antwort; „na, er wird schon Gesellschaft finden." „Geh' du doch mit ihm," schlug Mühlberg vor. Der Neffe lachte. „Du willst mich wohl foppen?" fragte er und sah ostentativ den Kalender an. Nun mußte auch Mühlberg lächeln. „Ich zahl« dir die Zeche," sagte er dann. „Auch dann würde ich nicht mit gehen," beharrte Paul, „das sähe aus, als ob ich zu dir ge kommen wäre, dich anzupumpen." „Quatsch!" rief Mühlberg, „das sind Ausreden — ich kann den Sohn einer so guten Kund schaft nicht allein herumirren lassen. Ich bitte dich, ihm Gesell schaft zu leisten. Du erweist mir direkt einen Dienst." Paul ließ sich schließlich dazu herbei, seinem Onkel einen Dienst zu erweisen, und nahm eine Banknote in Empfang, die das Drei fache des erhofften Wertes repräsentierte, „Unterhalte dich gut und vergiß nicht, ihn zu mir zu laden." „Gewiß nicht," beteuerte Paul und beeilte sich, das Kontor zu verlassen. Mit dem angenehmen Bewußtsein, gegen alle finanziellen Möglichkeiten gesichert zu sei», fand sich Paul Sonntag auf dem Schauplatze des Festes ein. Er wurde von einer jungen Dame freudig begrüßt. „Wir gehen zuerst in den Kaffee-Pavillon," kommandiert« sie, „und zwar auf meine Kosten. Das Abend essen können Sie bezahlen." Paul lachte. „Sie haben wohl einen Haupttreffer in der Lotterie gemacht?" fragte er. „O nein — ich bat, um für alle Fälle gerüstet zu sein, meinen Ches um einen Vorschuß, was ich bis jetzt nie tat, und sagte ihm auch ehrlich, wofür. Diese Aufrichtigkeit hat ihm impo niert. Er schenkte mir den Betrag und versprach obendrein, sich beim Feste mit einzufinden." „Fräulein," sagte Paul, „ge statten Sie, daß ich Sie wegen eines so seltenen Exemplars von Chef beneide." Beide nahmen Platz und vergnügten sich damit, di« Vorübergehenden zu betrachten. „Da Ist er ja!" rief plötz lich die junge Dame so laut, daß ein älterer Herr, der dem Tische den Rücken gekehrt hatte, sich umwendete. „Um Gottes willen!" keuchte Paul und ließ vor Schreck den, Löffel in die Tasse fallen, „das ist ja der Onkel Mühlberg! — Warum haben Sie mir denn nicht gesagt, wer Ihr Chef ist?" „Haben Sie mich danach gefragt?" schmollt« di« Kleine, „Eie schämen sich wohl meiner Gesellschaft?" ,Ma» fällt Ihnen ein," erwiderte