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Freitag, den G September Nummer ^0 <8. Jahrgang. Amtlicher Teil. Schulhausmannssteüe. Die Hausmaunsstelle an der neuen Schule ist demnächst anderweit zu besetzen. Gesuche um Uebertragung der Stelle Und unter Angabe der neben der freien Wohnuna, Heizuna and BeleuÄtung erwünschten baren Entschädigung bis zum 25. dss. Mts. beim Unterzeichneten anzubrinaen. Mven Auskunft über die zu l istenden Arbeiten erteilt Herr Schui- dilrktor Endler. Htttudökf-Hkrissa, am 18. September 1919. ver Schulvolltana, Gcm-Vorü. Richter, Vars. Oertliches und Sächsisches. Vttendocs-Vkrilla, den >8. September — Weithin sichtbar, ging heute früh ^egen 9 Uhr ein Schadenfeuer in der Richtung nach Radeberg aus. Große Rauchwolken zeigten an, daß es sich um ein Grobfeuer bandelte, es brannte in den Jndustriewerken Schönborn. Die in und an den Mühlenwerken lagernden leichtbrenn, baren Waren boten dem Feuer reiche Nahrung, sodaß die e-schienenen Wchren einen schweren Stand hatten. Am Brandvlatze waren rechtzeitig die Wehren von Seifersdorf, Schönborn, Langebrück, Grünberg und Cunnersdorf er schienen. Trotzdem das Feuer von hier aus sehr gut wahr zunehmen war, rückte die hiesige Freiwillige Feuerwehr nicht aus. — Den eifrigen Bemühungen des OrtsuereinS ist es gelungen, für den W nler einen günstigen ,Fahrplan für unsere Bahnstrecke zu erlangen. Unterm 15. September teilt die Generaldirektlon der sächsischen Staatsbahnen dem genannten Berein mit, daß unter „Berücksichtigung der ver schiedenen Wünsche" der Fahrplan der Linie Schwepnitz— Dresden einer Umarbeitung unterzogen worden ist. Darnach verkehrt der Zug ab Ottendorf früh 6,37 Uhr direkt bis Hauptbahnhof. McktagS 12,56 Uhr rst ein neuer Zug nach Dresoen-Hauprbh. eingelegt. Der 2,15 Uhr nachm. ver kehrende Zug verkehrt um 2,23 Uhr. Der sogen. Arsenal zug verkehrt avends 6,55 Uhr fahrplanmäßig. Der letzte Zug nach Dresden vertagt Ottendorf künftighin 10,35 Uhr. Bon Dresden-Hauxlbh. ist als neuer Zug Nr. 2735 ein gelegt, der in Ottendorf mittags 11,49 Uhr ist, ab Dresden- Hauptbh. 10,50 Uhr. Der jetzt in Dresden-Hauplbh. nachm. 2,^3 Uhr abgehende Zug wird 31 Minuten später abge« lassen, fooatz er 3,53 Uhr in Ottendorf ankomml. Fahr planmäßig verkehrt nun auch der Zug ab Dresden-Hauptbh. nachm. 4,48 Uhr, an Ottendorf 5,49 Uhr. Der Zug ab Dresden-Neustadl 7,34 Uhr jetzt 7,35 Uhr und der letzte Zug statt 12,10 Uhr 12,24 Uhr. Wenn auch noch nicht alle Wünsche der GejuchsteUer erfüllt sind, da es der Schwierigkeiten zu viele sind, so wird die Einwohnerschaft doch mit chen Verbesserungen recht befriedigt sei und man wird nur wünschen, daß tue Kohlennot die Verwaltung nicht zwingen möchte, Zugeinstellungen vorzunehmen. — Fleischversorgung in der Amtshauptmannschasl Dresden-Neustadt einschl. der Stadt Radeberg. Für die Woche, vom 15. dis 21. September 1919 erhalten aus die Relcyssteiscykarten Reihe „E" Personen über 6 Jahre aus vle Reichsfleiichmarken 1—10 150 gr Frischfleisch bez. Wurst, Personen ins zu 6 Jahren auf die Reichsfleischmailen 1—5 75 gr Frischfleisch bez. Wurst. — Der schöne Nachsommer, den wir jetzt verleben, ist, nichts Seltenes, er stellt sich fast regelmäßig nach launen haften Hundstagen' ein, wie wir sie zum großen Teil dieses Jahr hatten. Eine durchaus beispiellose Erscheinung cst dagegen die Hitze der letzten Tage, die wiederholt Schatten temperaturen von über 30 Grad aufwies Wie wird sich nun das Wetter weiter gestalten? Wenn wir uns erinnern, daß 1919 vorwiegend veränderlich war, so ist es nicht un wahrscheinlich, daß dem schönen September auch ein vor- wiegend angenehmer Oktober und vielleicht sogar auch ein ähnliches Stück November folgt. Wir werden wohl zunächst mit einem mehr feuchten als kalten Winter zu rechnen haben, und je nach dem Umfange der Niederschläge wird es Uch zeigen, ob sich strengere Kälte später geltend macht. Der milde letzte Winter hat uns viel Brennmaterial gespart, und diesmal könnten wir uns über eine Wiederholung erst recht freuen. — Die Kartosseloersorgung im Wirtschaftsjahr 1919/20 wird durch eine Bekanntmachung geregelt. Es wird be stimmt, daß Pis zum 2. November 1919 die Kartoffel-' Versorgung in dec bisherigen Welse aus Wochenkarten der Gemetiloeoerbäiloe statlstuoet. Die Wochenmenge wird vor läufig aus 7 P,uud für den Kaps festgesetzt. Kinder, die brs zum 15. September 1919 das 4. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhallen nur 5 Pfund. Zu diesen Grund mengen wird auf die Zeit vom 2. November 1919 bis 14. Februar 1920 eine Zulage von 2 Piund wöchentlich gewährt. Für die Versorgung ad 2. November 1919 werden durch die Gemeindeverbände Lanveskartofselkarten an sämtliche Nichtselbstversorger au^gegeben. Diese LandeS- kartofselkarten haben drei ZentneradsHnitte. Davon werden zunächst nur die Abschnitte und L zur Belieferung frei- gegeben. Sie berechtigen zum zentnerweisen Einkauf von Kartoffeln bei jedem Kartoffelerzeuger im ganzen Land« vom 24. September ab. Es haben zu reichen Erwachsene mit dem auf Abschnitt bezogenen Zentner bis zum 10. Januar 1920, mit dem auf Abschnitt L bezogenen Zentner bis zum 28. März 1920, Kinder unter 4 Jahren mit dem auf Abschnitt bezogenen Zentner bi« zum 24. Januar 1920, mit dem auf Abschnitt L bezogenen Zentner bis zum 15. Mai 1920. Personen, die vom Bezug auf Landeskartoffetkarle keinen Gebrauch machen, können die einzelnen Zentnerabschnitte ihrer Landeskartoffelkarte gegen Wochcnmarken ihres Gemeindeverbandes umtauschen. Der Preis für den Einkauf auf Landeskartoffelkarte unmittelbar beim Erzeuger beträgt 7,50 Mk. für den Zentner. Zu dem vorgenannten Preis dürfen für jeden Zentner bis zum 30. November die Schnelligkeitsprämie von 50 Pfg. und die Anfuhrprämie von 5 Pfg. für jedes angefangene Kilo meter bis zum Höchstbelrage von 25 Pfg., jedoch unter Ab rechnung des ersten Kilometers, gezahlt werden. Die Preise für den Psundweisen Kleinverkauf werden durch die Ge meindeverbände oder in deren Auftrage durch die Ortsbehörden festgesetzt. Pulsnitz. Am Sonnabend, den 13. dss. Mt»., wurde von der hiesigen Polizei und in Gemeinschaft mit der Gendarmerie ein Liebespaar sestgenommen und dem Amtsgericht zugesührt, welche in hiesiger Stadt und Um gebung mehrere Diebstähle ausgeführt haben. Es wurden die bis zum Mai dss. Js. zurückgeführten Diebstähle er mittelt, wobei die Diebe den schweren Einbruch im Gasthof zum Herrnhaus, sowie mehrere Gartenlauben-, Hühner-, Nahrungsmittel- und Fahrraddiebstähle ausgeführt haben. Die gestohlenen Sachen haben die Diebe meistens in Dresden verkauft und den Erlös untereinander verteilt. Einer von den hier mit beteiligten Dieben sitzt bereit« wegen eines in Kamenz ausgeführten Einbruchs daselbst im Amts gericht. Sämtliche sind geständig, die hier aufgeführten Diebstähle begangen zu haben. — Am Montag nachmittag kam der Maurer Robert Wolf von hier, welcher an dem Neubau des Kinos be schäftigt war, dem elektrischen Draht zu nahe und stürzte, durch den elektrischen Strom getroffen, von der Leiter auf das Trottoir. Durch den Fall erlitt Wolf eine Gehirn erschütterung, welche kurz darauf den Tod herbeiführte. Neustadt i S. Der hier Ende Mai stattgefundene Lebensmitteldemonftrationsumzug hatte jetzt ein gerichtliche« Nachspiel. Drei kommunistische Führer und Mitglieder de« Arbeiterrates erhielten je 4 Wochen Haft, ein junger Bursche wurde wegen Nötigung bei Aufforderung zum Generalstreik zu 8 Wochen Gefängnis verurteilt und in Haft genommen, da Verdacht von Zeugenbeeinflussung vorliegt. Fünf Teilnehmer am Umzug kamen mit je 50 Mark Geldstrafe davon. Chemnitz. Die blutigen Vorgänge in Chemnitz am 8. August beginnen jetzt die hiesigen Gerichte zu beschäftigen. Zunächst kommen nur die leichteren Verfehlungen in Frage. Wegen Beteiligung am Aufruhr wurde der bei den Wandererwerken rml einem Wochenverdienst von 140 Mark beschäftigte Bohrer Braune aus Chemnitz, der Anhänger der kommunistischen Partei ist, zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Plauen. In Burgdorf (Hannover) wurde der Spartakistenführer Eisenbahntechniker Heinrich Hoelz aus dem Vogtland«: von einem Gcndarmeriewachtmeister einge- liesert, und zwar auf Grund eines Steckbriefes der Staats anwaltschaft Plauen. In der Nacht zum Sonntag wurde dec Gefangenenaufseher des AmtsgerichtSgesängniffe» in Burgdorf, in dem der Verhaftete interniert worden war, unter dem Vorwande geweckt, ein Hilfsgendarm habe einen Arrestanten einzutiefecn.' Ais der Beamte -öffnete, trat ihm ein Manu in Gendarmuniform mit einem Zivilisten ent gegen, dec die Auslieferung de» gefangenen Spartakisten forderte. Gleichzeitig drangen zehn Bewaffnete in das Ge- fängnes und befreiten Hoelz. In bereitstehenden Auto mobilen verschwanden die Angreifer und der Gefangene. Hoelz, der am Montag nach hier transportiert werden sollte, rst nun schon aus drei Gefängnissen in gleicher Weise befreu worden. Annaberg. Infolge Blitzschlags brannte im Orts teil Kleinrückerswalde die gefüllte Scheune des Gutsbesitzer« und Kohlenhändlers Emil Haase nieder. Oberfchlefien. Alle vor dem 1. Januar 1901 in den Abstimmunas- Meten Schlesiens (Kreiie NamSlau, Kreuzburg, Rosenberg, Appeln (Stadt uno Land), Grvß-Strehlrtz, Lublinitz, Glei ch, Tost-Gleiwitz, Tornowitz, Beuthen «Stadt und Land), ^önigshütle, Hindenburg (früher Zabrze), Knttowitz (Stadt Land), Pleß, Rybnik, R rltboc (Stadt und Land), Coiel. Obschütz und Reustaot) geborenen Personen wollen sich bis 22. d. M. im Gemeindeamt melden. Dreie Feststellung ist zur Durchführung der Rückführung d« Oberschlesier zum Zwecke der Teilnahme an der Volks- "bstivimung notwendig. Httendorf-Woritzddrf, am 18. September 1919. Der Gemeindevorstand. Rsneftes vom L<rgs. — Eine Valutakonferenz unter Vorsitz de« ReichsfinLnz- !"injßnz Erzberger fand Dienstag vormittag im Reichs- Mtzamt statt. Wie verlautet, werden demnächst Sachver- "indige der Großbanken und hervorragende Privaldankrers den Beratungen hinzugezogen werden. In der Be- ^chung wurden alle aktuellen Fragen, die mit dec weiteren ^arkentwerlung im Auslande zusammenhängen, eingehend Ackert. Von den Beteiligten wies man in dec Hauptsache !Mer wieder darauf hin, daß es zur Abwehr eines weiteren ^lutastürzes unbedingt erforderlich ist, unsere Zollgrenzen Westen wieder aufzurichten. Nicht zuletzt liegt dies auch Interesse der Entente selbst, da es ihr darum zu tun muß, Deutschland zur Erfüllung seiner Verpflichtungen dem Friedensvertrag lebenfähig zu erhallen. . — Au« Brüssel wird gemeldet: Eine Abteilung Alscher Kriegsgefangener von 20000 Mann befindet sich dem Rückwege nach Deutschland. Die britischen Militär- Mrden haben der Stadtverwaltung von Vecmers Mitgeterlt, die Kriegsgefangenen von dort aus den werteren Weg Fuß zurücklegen sollen. — Die Preßinformarion erfährt aus Washnlgwn: Msidcnt Wrlson wird seine Propagandareife in dieser M'che beenden, da die amerikanische Presse immer mehc zu Ueberzeugung gekommen ist, datz Amerika mit neuen Erschlügen nach Paris gehen muß, um den Fciedensver- zu ändern. Wilion ist die Umstimmung der Volks- Men nicht gelange, da auch die Arbeiter sich nicht zur 'Milstützung seiner Politik bereit fanden. , — Der Malin berichtet, daß die französische Regierung Moffen hat, die deutschen Lokomotiven bis auf einen Men Teil zurückzugeben. Nach seinen Mitteilungen Men die meisten Lokomotiven in Frankreich nicht benützl ^rden, da ihre Herdvorrichtungen auf Kohlen bester Malität mit einem Ascherückstand von höchstens 10 v. H. geschnitten sind, während die mit schlechter Kohle ge- Merten französischen Lokomotiven auf größere Aschemengen .Rechnet find. So erklärt es sich, daß dre Ufiler der MMschen Eisenbahngesellschaft verteilten deutschen Loko- bi« auf einen kleinen Teil in den Schuppen liegen, ^Ueich Frankreich großen Bedarf an Lokomotiven hat Zt Rückgabe wird, so versichert der Matm, in nächster Mt erfolgen. Dem Matin zufolge hat Deutschland 2000 .?-°"wtivcn abgeliesert, von welchen Frankreich schon in Mier Zeit 1700 zurückgeben werde. Die Voss. Zlg. stellt Mbei fest, daß die Zahl der von Deutschland abgelieferten Mrnotiven bedeutend höher ist und beinahe die im ^sfinsttllstandS vertrag geforderte hohe Zister von 3000 ^ernsprech-Anschluß: Aint Hermsdorf b. Dr. Nr. 3j. fer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Postscheckkonto: Leipzig Nr. 2Y(H8. Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, <ör»ß-OkrUIa Anzilae«-Preis: Die tlri»qesp»ll«« Heil« oder deren Raum wird mit 25 Pfg., der eisten Seite mit SO Pfg. berechnet. Anzeigen werde» an de» Erscheirumgeinge» bis spätesten» vormittag» 10 Utr in »i« Geschäft»st«Ie erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wena ter «>q«ig«»-Petra« durch FÜag» etn^zooen wertze« m»ß et« »M» d« *»fir»,«»>«r Die .Ottendorfer Zeitung ersch^t Diens-^ tag, Donnerstag und Sonnabend. ff Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, st bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark. 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