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Beiträge zur Belehrung u n d Unterhaltun g. Dresden, den 14. Januar i8n. Die Schneeschuhläufer. sagt in seiner Beschreibung der kaukasischen Lauder, daß die Gebirgsbewoh« ner oberhalb der Stadt Dioskuriaü mit höl zernen, an ihre Füße befestigten, Schuhen über den Schnee gelaufen wären. Dersel- bige Gebrauch war in Medien und Arme nien herrschend. Der französische Neisende Chardin sand bei den Mingrcltern die alte Sitte wieder. Sie hatten eine Art von San dalen an den Füßen, womit sie über den Schnee gingen, und die er nirgend als h,ier gesehen. Die Sohle hatte die Gestalt und Lange eines Schlagnetzes zum Vallschlagen ohne Stiel, nur nicht so breit, und das Holz war ganz rund. Diese Fußbekleidung hin dert das tiefe Einsinken in die Schneebahn, worein sie nur eines Fingers breit eindringt. Sie laufen sehr schnell damit, und lassen nur schwache unsichere Spuren ihres Weges zu rück, weil das vordere Ende dieser Fußbeklei dung sich von dem Hintern gar nicht unter scheidet. Die Scritofinnen, welche von Procopius, Paulus Diaconus und andern nach Scandi- navien verseht werden, sollen ihren Name» von einem Worte gehabt haben, das in ihrer Sprache springen bedeutete, weil sie mit telst eines Stückes von krummen Holze mit solcher Leichtigkeit sprangen, baß die schnell sten Thiere ihres Landes sie in ihrem Laufe nicht einholen konnten. Ohne Zweifel sind hier die großen Schneeschuhe gemeint, weiche bei den meisten Völkern im Norden von Eu ropa und Asien üblich sind. Französische Rei) sende haben sie auch bei den Wilden in Ka nada wieder gefunden. Das Merkwürdigste aber, in Beziehung auf diese Art zu reisen, ist die wenig bekannte Existenz eines sehr guten Corps von Solda ten in Norwegen, die nur auf Schneeschu hen gehen. Sie heißen Sktöleber, d. i. Schneeschuhlaufer, von Skie, dem langen dünnen und schmalen Brete, das unter den Füßen befestigt wird, nm über den Schnee zu laufen. Norwegen ist vier bis fünf Monate hin durch mit Schnee bedeckt, und einige Stun den landeinwärts von den Küsten häuft er sich so sehr an, daß kein Wanderer zu Fuß oder zu Pferde von der gebahnten Straße abwetchen kann. Man muß diese Bahn von neuem ebenen, wenn frischer Schnee gefallen