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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung »qug,preis vierteljährlich Mk. 1.80 «Mjchlietzl. «Illustrierten UnierhaltungSblatlS" in der GeschSitSstell», bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Geschein« täglich abend« mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage sür den salzenden Lag Fel-Adr.: Amtsblatt. Eibenstock, Larkseld, hundrhübel, ^UgrUlUll Neuheide, GberMengrü», Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiitzengriin, Mldenthal usw. Beranttvortl. Ne-akteur, Drucker und Verleger: SmiI Hannrbohn in Eibenstock. Anzeigenpreis: die klemspallige Zeile 12 Psg., für «uSwärttge 1b Psg. Im Reklameteil di« Ze,le 40 Psg. Im amtlichen Teile die gespalten« Zelle 40 Psg. Annahme der Anzeigen bis spätesten« vormittag« 10 Uhr, sür größere Tag« vorher. -entsprecher ^lr. 11" ' > .. . oo 64. Jahrgang. - 68.Sonnabend, veil 24. Miirz 1917. Wagen- «nd Gespannaufnahme. Zur Behebung der einer schnellen Entladung der Etsenbahngllter entgegenstehenden Schwierigkeiten, die in erster Linie auf den großen Mangel an Lastwagen ünd Gespan nen zurückzuführen sind, ist es dringend geboten, alle in den Gemeinden vorhandenen, nicht voll ausgenutzten Lastwagen und Gespanne heranzuziehen. Es wird deshalb auf Ersuchen der stellv. Generalkommandos XIl und XIX im Einverständnis mit dem Kriegsministerium nach der Bekanntmachung llber Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915 RGBl. S. 54 nebst Ergänzung vom 3. September 1915 RGBl. S. 549 und vom 21. Oktober 1915 RGBl. S. 684 für das Königreich Sachsen eine allgemeine Bestandsaufnahme aller nicht danernd in Benutzung befindlicher, zur Gü terbeförderung geeigneter Wagen und Gespanne angeordnet. I. Jeder Eigentümer, bezw. Pächter, Nutznießer, Mieter oder sonstige Besitzer von vorstehend angegebenen Wagen und Gespannen hat diese nach ihrer Art (z. B. Tafelwagen, Kastenwagen — Pferde, Ochsen, Kühe, Esel), . ihrer Tragfähigkeit, ihrer Zahl, ihrem gewöhnlichen Standort und der Dauer wie der Weise ihrer jetzi gen und ihrer künftigen möglichen Benutzung bei der Gemeindebehörde des gewöhnlichen Standortes der Wagen und der Gespanne bis zum 2. April 1917 anzumelden. Ebenso ist dort jede spätere Veränderung unverzüglich anzuzeigen. Stichtag für die Bestandsaufnahme ist der 28. März 1917. ll. Gemeindebehörde ist in den Städten mit der revidierten Städteordnung der Stadt rat, in den mittleren und kleinen Städten der Bürgermeister, in den Landgenieinden der Gemeindevorstand. Bei dem letzteren sind auch die in den benachbarten selbständi gen Gutsbezirken vorhandenen Wagen und Gespanne anzumelden. III. Die Gemeindebehörden haben das Ergebnis der Bestandsaufnahme in geeigneter Weise nachzuprüfen und dann mit Beschleunigung spätestens bis zum 12. April 1917 den zuständigen Kriegsamtstellen mitzuteilen, d. i. für den Bereich des stellv. General kommandos XII Kriegsamtstelle Dresden, Königebrückerstraße, sür den Bereich des stellv. Generalkommandos XIX Kriegsamtstelle Leipzig, Döllnitzerstraße 3. Tahin sind auch alle später eintretenden Veränderungen unverzüglich zu melden. IV. Die Strafbestimmungen des 8 5 der oben angezogenen Bundesratsverordnung vom 2. Februar 1915 gelten sinngemäß auch für die gegenwärtige Bestandserhebung. ,,Wer vorsätzlich die Auskunft, zu der er auf Grund dieser Verordnunz verpflichtet ist, nicht in der sestgcsetzten Frist erteilt, oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bi« zu sechs Monaten oder mit Grldstrase bis zu zehntausend Mark bc straft, auch können Vorräte, die verschwiegen sind, im Urteil für dem Staate verfallen erklärt werden. Ebenso wird bestraft, wer vorsätzlich die vorgeschriebenen Lagerblicher einzurichten oder zu führen unterläßt. Wer fahrlässig die Auskunft, zu der er auf Grund dieser Verordnung verpflichtet ist, nicht in der gesetzten Frist erteilt oder unrichtige oder unvollständig^ Angaben macht, wird mit Geldstrafe bi« zu dreitausend Marl oder im UnvermögenSfclle mit Gcsängni« bi« zu sechs Monaten bestraft. Ebenso wird bestraft, wer fahrlässig die vorgeschriebenen Lagerblicher ein- zurichlen oder zu führen unterläßt." V. Aus Anfordern der Gemeindebehörden haben die Eigentümer bezw. die Besitzer der nicht voll ausgenutzten Wagen und Gespanne diese als Wechselwagen nnd Wechselge spanne für die Güterentladung gegen angemessene Vergütung der Militärverwaltung zur Verfügung zu stellen. Es wird von dem vaterländischen Sinne der betroffenen Be sitzer erwartet, daß sie dieser Pflicht nach besten Kräften nachkommen. Sofer,« im ein zelnen Falle jedoch wider Erwarten eine freie Vereinbarung nach 8 2 des Neichsge« setzes über die Kriegsleistungen vom 13. Juni 1873 nicht zustande kommen sollte, wird im Namen der stellv. Generalkommandos XII und XIX schor« jetzt darauf hingewiesen, daß diese dann vor« ihrer Befugnis nach 8 3 Pkt. 3 und 6 sowie 8 -I des Gesetzes Ge brauch mache«« und die zwangsweise Gestellung der Wagen und Gespanne fordern würden. Dresden, am 20. März 1917. 117IHV« Ministerium des Innern. Die Meldung der HWdienWichtigcn kann bis zum 30. dss. Mts., je vormittags in der Natskanzlei hier erfolgen. Bei der persönlichen Meldung sind Ausweispaptere mitzubringen. Meldekarten zur schriftlichen Meldung werde«« ai« der vorbezeichnete«« Stelle vor rätig gehalten. Eibenstock, den 22. März 1917. Der Ktcrölrcrl. Fleischverkauf. Sonnabend, den 24. dss. Mts. verkaufe«« die Fleischer: Reichenbach, Seidel, Singer, (s. Müller, Mühlig Rind-, Kalb- und Schweinefleisch. Preise: Rind 2,20 M-, Kalb 1,80 M-, Schwein 2,10 Mr^ Kopfmenge 125 g. Kinder erhalten die Hälfte. Volkskiichenspcisenentnehmer, für die in den Volksküchen 50 x Fleisch sichergestellt sind, stehen beim Frischfleisch verkaufe nur noch 75 x Fleisch zu. Urlauber erhalten Fleisch bei Hermann Singer. Verkaufsordnung: H A in der Zeit von 8—10 llhr vorn«., —b „ „ „ „ 10—12 „ „ A u. V L „ „ „ „ 1—3 „ nachm., Ik u 8 ,, ,, ,, ,, 3—5 ,, ,, Nachvcrtaus findet nicht statt. Eibenstock, den 23. März 1917. Der Kiaötrat. Für einen zwölfjährige»« gesunden Waisenknaben sucht gutes Unterkommen Eibenstock, den 23. März 1917. Der Ktaötrat. Wom Weltkrieg. Me vereitelte Wärz-Hffenftve. Hlücktiche Keimkeyr der „Möwe" von ihrer zweiten erfolgreichen Kaperfahrt. Ter gestrige Heeresbericht gibt ein durchaus günstiges Bild von allen deutschen Fronten. Er lautet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 22. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Lens und Arras kam es nach l?b hasten« Artillerie feuer zu Gefechten von Erkun dungstrupps. Im Landstrich beioerseits von Soinme ««nd Oise verliefen Zusammenstö ße vorgeschobener Abteilungen sür uns günstig. Be« Chivies und Missy auf dem Norouser der Aasne sind französische Bataillone zu rückgeworfen worden. Auf dem linken Maas ufer wurde durch Feuer auf die feind lichen Gräben ein stark vorbereiteter Angriff nie dergehalten. Von Vorstößen in die französischen Linie«« am Aisne—Marne-Kanal nordöstlich von Verdun, bei St. Mihiel und am Westhang der Vcgesen im Plainctal brachten unsere Sturmtruppen 40 Gefangen? zurück. — Drei feind liche Flugzeuge sind abgeschossen worden. Das von Prinz Friedrich Karl von Preußen geführte Flugzeug ist von einem Fluge über die feindlichen Linien zwischen Arras und Peronnr nicht zurückgekehrt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalseldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Bei Sab: reslna östlich von Lida drangen unser? Stoßtrupps in 4 Kilometer Breit? über di? vordersten russischen Gräben bis zur zwei ten Stellung durch, zerstörten nachts die V'rrei- digungsanlagen und kehrten mit 225 Gefangenen, 2 Revolvcrkanonen, 6 Maschinengewehren und 14 Minenwersern zurück. An der Front des Generalobersten Erzherzog Joseph und bei der Hecre.s gruppe des Generalseldmarschalls von Mackensen lebte die Gefechtstätigkeit auf. Macedonische Front. Die von unseren Truppen am 20. ds. Mts. gewonnenen Höhen nördlich von Monastir waren gestern das Ziel starker französisch'er Angriffe, di? säint - llch fehlschlugen. Gleichen Mißerfolg Hail? ein schwächerer Vorstoß in der Sernenge Ter erste Generalquartiermcister: lW. T. B.- Ludendorff. Durch die deutscherseits erfolgt? Räumung eini ger Gebietsteile an der Westfront ist unseren Geg^ nein unvermutet ein Strich durch die Rechnung gemacht worden, wie in nachstehendem ausgeführt wird: Berl«««, 22. März. Die englisch französisch.'n Truppen sühlen im geräumten Gebiet gegenüber den schleaerartig ausgestellten deutschen Sicherungen nur langsam vor. An verschiedenen Stellen sind die Al liierten dazu übergegangen, sich einzugraben. Ihre Verluste bleiben andauernd hoch. Nordöstlich von Peronne und aus dem Norduser der Aisne, wo di? Franzosen gestern zweimal verlustreich geworfen wur den, kam cs zu schwere n Zusa in m e n stö ß e n mit dem Gegner. Entgegen einer Meldung d?s Eisselturmes vom 21. d. M. vollzog sich die Räu mung von Noyon ebenso wie der übrigen Ort- schasten in großer Ruhe und ohne jeden Gewaltakt. Südöstlich von Berry-au Bac drang eine Patrouille in den feindlichen Graben ein und kehrte «nit fünf Gefangenen und einem Maschinengewehr zurück Von der für den März geplanter« ein heitlichen Frühjahrsoffensiv? der En tente ist vorläufig nur der Balkan üb rig geblieben, wo di? Franzosen sortfuhren, sich «n vergeblichen blutigen Angriffe«« auszuopfern. All» Angriffe nördlich Monastir wurde«« abgewiesen. Eine neu aufgcfahren? Batterie wurde durch deutsches Zerstöruugsfeuer zusammcngeschossen. Bei der« Ge genstößen am 20. März wurden außer einer Anzahl Gefangener 20 Maschinen und Schnelladegewchre eingebracht. Von unsere«« Verbündeten meldet der österreichisch-ungarische Gencralstab: Wien, 22. März. Amtlich wird verlautbart: Oestlichcr Kriegsschauplatz. An der Bleriesina stießen unsere Abtei lungen bis in die zweit? Linie der Russen vor und kehrten mit 1 gefangene«« Offizier, 226 Mann, 2 Revolverlanonen, 6 Maschinengewehren und 14 Mmenwersern zurück Vorstöße feindlicher Jagd kommandos scheiterten überall, wo sie versucht wurden. Italienischer u. Südöstlicher Kriegs schauplatz Nichts zu melden Der Stellvertreter des Chefs des ltzeneralstabes. von Hoefer, FeldmarschaN?utnant