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WchMM M MKA Km 1s Olatt Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt. für die Königliche Amtshauptmannfchaft Meißen, für das sowie für das Königliche Insertionspreis l» Pfg. für die L-gespaltene Korpuszei'e oder deren Raum, von antzer» halb des Amtsgerichtsbezirkes 20 psg., Reklamen 45 pfg. Zeitraubender und tabellarischer t5atz mit 50 Prozent Aufschlag. Bei Wiederholung und Jahresumsätzen Rabatt nacb Tarif. Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Behörden) die Lpalrzeile 45 Pfg. bezw. L0 pfg. Nachweisungs- und Vffertengebühr20 bez. 30 pfg. 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Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Nr. 116. Dienstag, den 3. Oktober 1916. 78. Jahrg. Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. Abermaliger Großkampftag gn der Somme. MM ön MürWeil MM M Mir SM ein SenWes WM — I.« wWe GesMM bei MeMiW der AebW MW ber Mberba. — MWe AM bei der PO Prodi-Lemberg Weitert — Siegesbeine non HemmW. Oie Sekten unct Nie fallet»en. Sie ist vielleicht der kleinste der uns umgebenden neu tralen Staaten, die schweizer Eidgenossenschaft, ohne stehendes Heer und nichts weniger als strotzend in Gold und Reichtum, aber die Treue hat sie sich selbst stolzer und tapferer bewahrt, als man es von irgendeinem anderen ihrer Schicksals- und Leidensgenossen in diesem Kriege be haupten kann. Sich selbst: die wahrheitsliebenden Pariser Blätter waren natürlich rasch mit der Behauptung zur Stelle, daß der Berner Bundesrat im Begriff stehe, dem Deutschen Reiche zuliebe Verpflichtungen zu übernehmen, die den Interessen des Vierverbandes zuwider wären. Sie dürften mit dieser Darstellung auch auf Zu stimmung bei den Welschschweizern rechnen, die sich ja oft franzosenfreundlicher gebärden als die Franzosen und die ihre Zentralregierung mit einer Rücksichtslosigkeit bekämpfen, als wäre sie aus strafwürdigen Landesverrätern zusammen gesetzt. Wer es hat alles nichts genützt: der Bundesrat wußte, was er sich selbst und dem Lande schuldig war und ist den Weg der Pflicht gegangen, einzig das Wohl der Eidgenossenschaft im Auge. Die Wahl dieses Weges war ihm freilich sehr erleichtert worden, nachdem man in Paris seine Unterhändler mit runder Ablehnung aller schweizerischen Wünsche nach Hause geschickt hatte, ungeachtet der ausdrücklichen Bestimmungen des Wirtschaftsabkommens, auf die der Bundesrat sich be rufen konnte. Jetzt ist ihm die deutsche Regierung ver trauensvoll entgegengekommen, obwohl sie durchaus frei in ihren Entschließungen war, und beide Teile haben sich zu einem Vertrage zusammengefunden, mit dem jeder auf seine Rechnung zu kommen hoffen darf: die Schweiz, in dem sie erhält, was ihre Industrie zum Leben braucht, Deutschland, indem es für diese Gaben durch reichlichere Überlassung landwirtschaftlicher Erzeugnisse schadlos gehalten wird. Die endgültige Freigabe der für unsere Rechnung in der Schweiz angesammelten sogenannten Kompen- sationsgüter, über die man sich angesichts des Wider spruchs des Verbandes nicht hatte einigen können, bleibt der Zeit nach dem Kriege vorbehalten, und auch sonst respektiert die Schweiz alle Verpflichtungen, die sie nach Paris hin eingegangen ist. Aber diese beziehen sich natürlich nur auf diejenigen Waren, die aus den Vierverbandsländern oder durch sie hindurch in die Schweiz eingeführt werden. Mit den Erträgen ihres eigenen Bodens kann dagegen die Eid genossenschaft schalten und walten, wie es ihr beliebt, und uns kann es natürlich nur recht sein, wenn sie sich in ihren Gegenleistungen an uns unabhängig macht von der Willkür und dem Übermut ihrer. Nachbarn im Westen. So ist jetzt unser Austauschverkehr mit der Schweiz auf einen sicheren Rechtsboden gestellt; man weiß, womit man sich einzurichten hat und wird innerhalb der gezogenen Grenzen hoffentlich ganz gut miteinander auskommen. An diesem Beispiel sehen wir wieder einmal, wie echte Neutralität sich mit den wahren eigenen Interessen eines Landes vereinigen läßt, wie sie allein die Würde einer Regierung nach allen Seiten hin aufrechterhält und die Unabhängigkeit des Staates schützt, dieses kostbare Gut, das bald ganz und gar zertrümmert sein kann, wenn man es auch nur einmal hat antasten lassen. Sehr betrübend hebt von diesem Hellen Hintergründe sich das Verhalten Amerikas ab. Es muß sich in deutschen Blättern sagen lassen, daß Mißbrauch getrieben wird mit den Zugeständ nissen, die von der deutschen Regierung in dem Nolen streit um die O-Boot-Kriegführung gemacht wurden, indem Amerika es stillschweigend zulasse, daß amerikanische Flieger auf der französisch-englischen Front Dienst tun und die franzö sischen Blätter ihre Heldentaten in allen Tonarten preisen. Vor wenigen Tagen geißelte unser Heeresbericht die Munitionslieferungen „der ganzen Welt", mit denen wir uns jetzt wieder an der Somme auseinanderzusetzen haben; nun kommt die Brandmarkung dieser amerikanischen Luft- täinpfer. Es kommt eins zum andern, und was dem deutschen Volke zu tragen zugemutet wird, das übersteigt nachgerade wirklich jedes menschliche Maß. Möglich, daß man drüben nicht besser versteht zu unterscheiden, was echte und was falsche Neutralität ist; darum soll es aber um io deutlicher gesagt werden. Wir rönnen' nur oas Gegenteil von Hochachtung empfinden gegenüber Leuten, die beide Augen zudrücken nach der Seite hin, zu der ihre Sympathien sie hinleiten, nach der andern dagegen den Tugendwächter spielen und doch nicht müde werden, von ihrer Unparteilichkeit zu reden und sich das Amt des Weltschiedsrichters anzumaßen. Unserer Obersten Heeresleitung scheint bei diesem Treiben »allmählich der Geduldfaden zu reißen. Wenn sie' den Zeit- .punkt für gekommen halten wird andere Saiten aufzuziehen, wird sie das ganze deutsche Volk einmütig hinter sich haben. Auch seine Gutmütigkeit hat Grenzen und läßt mit sich nicht spotten da der Schaden ohnedies schon groß genug is^ Oer Krieg. Die Rumänen bei 6ermannftaät versprengt. Grohes Hauptquartier, 30. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Wie am vor hergehenden Tage griffen die Engländer auch gestern mit starken Kräften zwischen der Ancre und Courcelette an. Nach wechselvollen Nahkämpfen sind sie abgeschlagen. Sonst nur kleine Teilvorstöße und Artilleriekampf, der sich nörd lich der Somme und in einzelnen Abschnitten südlich des Flusses nachmittags verschärfte. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. An der Stochod-Front machte eine Kom pagnie der polnischen Legion einen erfolgreichen Vorstoß bei Sitowicze; südwestlich von Wytoniec griffen die Russen vergeblich an. — Bei einer gelungenen Unternehmung in der Gegend von Hukalowce (nördlich von Zborow) in der Nacht zum -29. September nahmen wir 3 Offiziere 70 Mann gefangen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Karl. Südlich Str. Klauzura (Ludowa-Gebiet) und am Coman hatten wohlvorbereitetc GegcuangriffevonTruppen des Generalleutnants v. Conta vollen Erfolg. Bei Str. Klauzura sind 4 Offiziere, 53Ä Mann gcfangcn- geuommen und 8 Maschinengewehre erbeutet. Im Kirli- baba-Abschnitt wurden russische Angriffe abgewiesen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. An der Ostfront sind die rumänische Nord- und 2. Armee im Goergeny-Gebirge, aus der Linie Parajd— Oderhellen (Szekely-Udvärhely) und von Fogaras her zum Angriff übergegangen. Im Goergeny-Gebirge wurde der Feind abgewiesen. Weiter südlich wichen die Sicherungs- truppen aus. Deutsche Truppen fielen vorwärts des Haarbaches südlich vou Henndorf (Hegen) eine der rumänischen Kolonnen mit Erfolg an, warfen sie zurück, nahmen 11 Offiziere, 591 Mann gefangen und erbeuteten 3 Maschinengewehre. Die am L«. September eiugeleitete Umfafsungsschlacht von Hermannstadt (Nagy Szeben) ist gewonnen. Unter dem Oberbefehl des Generals von Falkenhayu haben deutsche und österreichisch - ungarische Truppen starke Teile der 1. rumänischen Armee nach hartnäckigen Kämpfen ver- mchtend geschlagen. Rach schweren blutigen Verlusten flüchteten die Reste der feindlichen Truppen in Auflösung in das unwegsame Bergland beiderseits des von uns durch kühnen Gebirgsmarsch bereits am SS. September früh im Rücken des Gegners besetzten Rothen-Thurm-Passes. Hier wurden sic von dem verheercuden Feuer bayerischer Truppen unter dem Generalleutnant Krafft von Delmen- singcn empfangen. Der Entlastungsstoß der rumänischen 2. Armee ist zu spät gekomnien. Unsere Truppen kämpften mit größter Erbitterung, nachdem bekannt wurde, daß die mit der Entente für die durch Deutschland bedrohte Kultur kämpfenden, habgierigen Rumänen wehrlose Verwundete ermordet hatten. Die Zahl Ler Gefangenen und die zum Teil in dem bergigen Waldgelände verstreute sehr erheb liche Beute stehen noch nicht fest. — Im Hoetzinger (Hatszeger) Gebirge und im Mehadia-Abschnitt sind rumä nische Angriffe gescheitert. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. — Unsere Flugzeuggeschwader haben mit Erfolg die Eisenbahnbrücke von Cernawoda und feindliche Truppenlager angegriffen. Der Erste Generalauartiermeister Ludendorff. * Großes Hauptquartier, l. Oktober (wlb. Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Bei der Armee des Generalfeldmarfchalls Herzog Albrecht von Württemberg sowie auf der flanderischen und Artois-Front der Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht von Bayer« emfai teten die Engländer eine besonders lebhafte Patrouillentä tigkeit. An der Schlachtfront nördlich der Somme nahm der Ar tilleriekampf am Nachmittag große Heftigkeit an. Wieder um erfolgten bei und östlich von Thiepval starke englische Angriffe, die wie an den vorangegangenen Tagen von Trup pen der Generale von Stein und Sixt von Arnim nach harr- näckigeu Nahkämpfen abgeschlagen wurden. Aus Rancourt und westlich davon stürmten französische Regimenter ver gebens gegen unsere Stellungen an. Teilvorstöße aus Cource lette, aus Morval und nordwestlich von Halle scheiterten im Sperrfeuer. Heeresgruppe Kronprinz. Rechts der Maas spielten sich unter vorübergehend auflebender Artillerie-Tätigkeit kleine, bedeutungslose Hand granatenkämpfe ab. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Russen haben an verschiedenen Stellen ihre An griffstätigkeit wieder ausgenommen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Westlich von Luck nahm das feindliche Feuer seit heute früh zu. Beiderseits der Bahn Brody—Lemberg und weiter südlich bis zur Graberka bei Zarkow ist dem feindlichen Vorgehen teils durch Sperrfeuer Halt geboten, teils ist der bis zu sieben Malen wiederholte Ansturm völlig zusammen gebrochen. Auf dem südlichen Angriffsflügel haben die Russen in der vordersten Verteidigungslinie Fuß gefaßt. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Beiderseits der Zlota-Lipa kam es zu heftigem Nah- kamps. Im Winkel zwischen der Ceniowka und Zlota- Lipa hat sich der Gegner vorgeschoben. Weiter westlich warfen türkische Truppen eingedrungene Abteilungen ge stern und heute morgen durch sofortigen Gegenangriff wieder zurück und machten hierbei 230 Gefangene. In den Karpathen herrscht im allgemeinen Ruhe. Die Zahl der bei Str. Klauzura gemachten Gefangenen ist ans über 600 gestiegen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. An der Ostfront wurden rumänische Angriffe im Maros-Tale abgewiesen. Im Goergeny-Tale und weiter süd lich entzogen sich die Vortruppen zum Teil dem feindlichen Stoße. Die Beute der deutschen Truppen aus dem Ge fechte von Henndorf (Hegen) erhöhte sich um 8 Geschütze. Nordwestlich von Fogaras hat der Feind seine Angriffe ein gestellt. Aus der Schlacht von Hermannstadt waren bis gestern eingebracht über 3000 Gefangene, 13 Geschütze; ferner sind erbeutet l Flugzeughalle, 2 Flugzeuge, 10 Loko motiven, 300 Waggons mit Munition, über 200 Munitions-