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Allgtmeultr An^tlgtr. Amtsblatt en auf- ipiel ia elhand, oar die für die Ortsbehörde und den Gememderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Rabatt nach Nebereinkunst. Schriftleiiung, Druck unö Verlag von A. 8lhuvlg, Bretnig. 42. Mittwoch den 27. Mai M3. 13. Jahrgang leutsche^ ittcl in Krieges Natur- 11. ein nn Teil^° taufen- .6. eine iechische^ Flotte. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ft,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All« gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Leitungsboten md die ' a. Die Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. mt decnnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes ........ , „ . teljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir 4. ^Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunst. Oertlickes »mV Sächsisches. ' retnig. In die hiesigen beiden Wähler- i für die bevorstehende Reichstagswahl eingetragen worden: im 1. Bezirke 283, 2. 297, zusammen 580 Personen. — Die iaba no dem neuen Wahlreglement bei der Reichs- erberus.wahl vorgeschriebenen Zellen werden in Itn aus einer sehr einfachen und billig Mellenden Vorrichtung bestehen. Ein aus - - - Seitenbretleru bestehender, ein Meter r Rahmen, der durch Charniere sich zu- ncnklappen läßt, wird in den Wahllokalen einen passenden Tisch gestellt, und die -rzchen) ist fertig. Hinter dem Rahmen kann tbraten: Wähler unbeachtet und unkontrollierbar 'suchen Wahlzettel kuvertieren. ? nicht, "tnig. Nach einer Bekanntmachung nebeln'kgl. Amtshauptmannschast Kamenz ist für ttigenSäle in Gast« und Schankwirtschaften, Beleuchtung wie bei Verwendung von lrizität und Gas, einer einzigen Licht- ,rund.e entnommen wird, bis zum 1. Oktober gehört,« Jahres eine Notbeleuchtung einznrichten, at dredon da an bei jeder Benutzung der Säle 'tragt H größere Anzahl Personen, z. B. Strafe Tanz, theatralischen Vorstellungen nnd ämmlungen, zugleich mit der Hauptbeleuch« H habe. zu entzünden und bis zur völligen Ent- brennend zu erhalten ist. „ ^^der Notbeleuchtung ist Nüböl oder auch wleum zu benutzen. Sie hat sich auf das e. ere, wie auf die Zu- und Ausgänge oer er, zu erstrecken. Dabei sind soviel Lampen "aroentwenden, als nötig sind, den Fußboden bäten und Gängen deutlich zu erhellen. norgeN retnig, 26. Mai. Gestern Nachmittag drchtzer fünften Stunde ist von einem jungen Zechen an einem hiesigen 9jährigen Schul- . auchchen K. auf freiem Felde ein Sittlich verbrechen verübt worden. Durch das ssf^reien des Kindes aufmerksam gemacht, n einige in der Nähe weilende Kinder ei, worauf der Unhold von seinem Opfer eß und schleunigst die Flucht ergriff, eifrigsten Bemühungen der Gendarmerie- Zade von Großröhrsdorf ist es gelungen, Täters heute vormittags habhaft zu wer- Und ihn zu verhaften. Es ist dies ein Ihriger arbeitsloser Fabrikarbeiter namens kfter aus Frankenthal, welcher die Tat H eingestanden Hal. „Müßiggang cst aller Iter Anfang I" Dieses Sprichwort ist in nm Falle wiederum zur Wahrheit ge- 'den. dretnlg. Der hiesige Jugendverein l>ng am Sonntag im Gasthof zur Sonne aus Konzert, Tafel und Ball bestehendes ^hjahrs-Vergnügen. Dasselbe verlief in 'iedenstellender Weise. Bretnig. (Theater.) Allgemein wird A von deni Gastspiele am Mittwoch im kutschen Hause" gesprochen und freut man auf die Aufführung. Die Nachfrage nach "s ist bereits jetzt schon ziemlich rege ist ein gefüllter Saal zu erwarten. ^Preise der Plätze sind für eine derartige sührung niedrig und findet Jeder Gelegen- ' das ruhmreiche Stück auch hier gut Mhrl zu sehen. Die guten Leistungen das freundliche Entgegenkommen der Aktion verdienen auch in vollem Maße «hnuag durch zahlreichen Besuch. Großröhrsdorf. Vor einigen Tagen M mehrere hiesige Schulknaben, während eiter oben auf den Masten beschäftigt M, gegen 15 Meter auf dem Erdbooen '«den elektrischen keitungsdraht entwendet »dann verkauft. Der Fall ist zur Anzeige gebracht worden und sehen diese Knaben ihrer Bestrafung wegen schweren Diebstahls ent gegen. Arnsdorf. Am Himmelfahrtstage hielt der bienenwirtschaftliche Bezirksverband für- die Westliche Lausitz hier seine diesjährige Hauptversammlung ab. Es waren von den 18 Vereinen des Verbandes 17 vertreten. Nach der Eröffnung der Versammlung im Saale der Guten Hoffnung sprach Herr Kan tor Hentschke aus Rammenau über das Thema: „Durch welche Maßnahmen kann der Imker seine Honigerträge wesentlich erhöhen?" Die Antwort darauf war: 1. Durch eine zeeig nete Bienenwohnung; 2. durch eine geeignete Bienenrasse; 3. durch gute Zuchtwahl und junge Königinnen; 4. durch Verbesserung der Bieuenwelde. Drese Ausführungen fanden allgemeinen Beifall. Die nächste ZahreSver- sammlung soll Himmelfahrt 1904 in Ohorn abgehalten werden. Auch wurde beschlossen, in diesem Jahre eine Wanderversammlung abzuhalten und zwar in Weigsdorf-Cunewalde. Lichtenberg. Einem hiesigen Ein- wohirer wurde aus Anlaß der Geburt seines 7. Sohnes ein Gnadengeschenk Sr. Majestät des Königs durch den Ortspfarrer überreicht. Bautzen, 22. Mai. Der verstorbene Stadtrat Gustav Adolf Wetzlich hat der Stadt zwei Stiftungen vermacht, nämlich an der sogenannten Viehweide mehrere Flurstücke von einem Flächeninhalte von über 5 da und ein Kapital von 10 000 Mark. Die Ergeb nisse der Flurstücke sollen zur Unterhaltung des Wetzlichschen Erbbegräbnisses auf dem Taucher Friedhöfe und zur Verschönerung und Ermeiterung der Anlage an der sogen Viehweide verwendet werden, die Zinsen des gestifteten Kapitals dagegen in erster Linie dem hiesigen Armenhause zu gute kommen. — Mit einer sehr gelinden Strafe wegge kommen ist die polnische Dienstmagd Karoline Knesch in Sohland am Rotstein, welche, wie wir seinerzeit berichteten, die Dienstmagd Ida Pelga, auf dem nämlichen Rittergut bedienstet, erstochen hatte. Das Schwurgericht Bautzen hat jetzt über diesen Fall verhandelt. Die Angeklagte kam am 22. Januar am Früh- stückstische mit der Pelga in Streit, wobei sie ihrer Gegnerin fünf Messerstiche beibrachte, von denen einer direkt durch die Lunge ins Herz drang und den sofortigen Tod zur Folge hatte. Wie gemütsroh und herzlos die An geklagte ist, zeigte die Verhandlung; nach dieser frevelhaften Tat setzte sich die Knesch wieder ruhig an den Tisch und aß mit dem selben Messer weiter, nachher ging sie wieder an ihre Arbeit und trällerte ein Liedchen vor -sich hin- Da die Geschworenen nur Körper verletzung mit tötlichem Ausgange annahmeu und mildernde Umstände zubilligten, erhielt die Angeklagte die milde Strafe von nur 4 Jah ren Gefängnis. Zittau. Auf dem Bahnhofe Neugers dorf geriet Mittwoch nachmittag beim Ran gieren eines Güterzuges der 47 Jahre alte Ravgiervormaun Paul zwischen die Puffer zweier Güterwagen, wodurch ihm die Brust eingedrückt wurde. Der Verunglückte ist am Donnerstag früh halb 3 Uhr seinen Ver letzungen erlegen. Dresden, 25. Mai. Eine der reichsten Dorfgemeinden ist an einem Tage der vorigen Woche mit einemmal der kleine, abwärts der Residenz am rechten Elbufer gelegene Ort Kaditz geworden. Der Rat zu Dresden hat nämlich kürzlich von einer Anzahl dortiger Gutsbesitzer ein Areal Land, 600 000 Qua ¬ dratmeter groß, angekauft und an dis früheren Inhaber desselben am Mittwoch die ansehnliche Summe von 1 Million 600 000 Mark aus zahlen lassen. Im Durchschnitt erhielt eine Person 70 000—80000 Mark. Der größte Posten, welcher an einen Ansässigen ausgezahlt wurde, betrug 220 000 Mark. Für den Quadratmeter Land außerhalb des Ueber- schwemmungsgebietes wurden 3 Mk. und für den Quadratmeter innerhalb desselben 2 Mk. bezahlt. Das erworbene Areal, Feld und Wiesen, ist gegenüber Briebnitz gelegen und sollen auf ihm seitens der Stadt Klärbassins der Fäkalienanlagen usw. errichtet werden. Auch das Kaditzer Pfsrrgut partipizierte mit etwa 70,000 Mark an der Riesensumme, für kleinere Streifen erhielten einige Glückliche 6000—7000 Mark. Am Auszahlungstage vereinten sich die Beteiligten zu gemeinsamem Festessen. Dresden, 22. Mai. Der flüchtig ge wesene Buchhalter Max Vogel von der Dob ritzer Filiale der Dresdner Gardinenfabrik, welcher mit 5000 Mark durchgebrannt ist, wurde gestern in Wien verhaftet. — Ein entmenschter Vater ist dieser Tage in der Person eines in der Umgegend von Dresden wohnhaften Handarbeiters zur Haft gebracht worden. Der Mann hat längere Zeit mit seinen beiden eigenen Töchtern in intimem Verkehr gestanden. Jetzt wird er sich wegen Blutschande zu verantworten haben. — Eine unsinnige Wette ist am Himmel- sahrtStage gegen Abend in einer Restauration in Schandau zum Austrag gekommen. Ein dem Schifferstande Angehöriger wettete mit einer Anzahl der Anwesenden, daß er zwei Flaschen Arak trinken könne Nachdem der leichtsinnige Mensch drei volle Weingläser davon genoffen hatte, stürzte er bewußtlos vom Stuhle, wobei er sich Verletzungen im Gesicht zuzog. Herbeigeholte ärztliche Hilfe veranlaßte die Ueberführung des Mannes in das städtische Krankenhaus. — In Gefahr, durch Feuer ums Leben zu kommen, geriet in Brand bei Freiberg eine Sängerin der Stngspielgesellschaft Cle mens Großer aus Dresden. Die Sängerin war in ihrer Kammer dem Lichte zu nahe gekommen und hatte ihren Stubenbrand ver- ursacyt. Direktor Clemens Großer hatte, wie der Wirt versichert, die Sängerin in ihre Kammer eingeschloffen, um ihren guten Ruf zu wahren. Dadurch war das Mädchen in Lebensgefahr geraten; schon wollte sie im dürftigsten Nachtgewande aus dem Fenster springen, als hilfsbereite Nachbarn die Tür sprengten und sie noch rechtzeitig retten konnten. — Das Colditzer „Wochenblatt" enthält folgende Anzeige: „Da ein Restaurant am Sophtenplatz Stroh hüte zum Engros-Preis an seine Gäste abgibt (entweder soll das Lockspeise sein, um sich Gäste zu erhalten oder sollen vielleicht oie Betreffenden für das Lokal Reklame laufen), ich aber meine auch nicht einpökeln will, ver schenke ich an jeden, der an den folgenden 4 Ausnahmetagen: Sonntag den 17., Donners tag den 21., Sonniag den 24. und Sonn abend den 30. Mai einen enorm billigen Strohhut kauft — gratis! ein Glas Lager bier gratis! Möbius." — Aufsehen erregt in Mühlau bei Burg städt die Verhaftung des dortigen Gemeinde- Vorstandes Ender, der erst seit Mitte vorigen Monats daselbst angestellt ist. Ender war vorher als Registrator bei dem Stadtrate zu Crimmitschau beschäftigt und seine Verhaftung soll wegen dort begangener Unregelmäßig keiten erfolgt sein. — Der Gutsbesitzer Bruno Gründel in Cannewitz bei Mutzschen stieß bei einem Er» Weiterungsbau seines Dünger-Baffins auf eine alte Grundmauer, in der er ein irdenes Gefäß, das über 300 silberne Geldstücke ent hielt, entdeckte. Die größeren Münzen tragen brandenburgische, die kleineren kursächsische, österreichische und dänische Prägung. Chemnitz. Tätlich verunglückt ist am Himmelfahrtstage der Bremswärter Oester reich aus Annaberg, der den Abendpersonen zug von Chemnitz nach Annaberg zu begleiten hatte. Der Verunglückte hat anscheinend während der Fahrt zwischen Waldkirchen und Zschopau die Lampen eines Personenwagens anzüuden wollen und war zu diesem Zwecke auf den Wagen gestiegen. Kurz darauf ist der Zug durch die am Bahnhof Zschopau liegende Brücke gefahren und an dieser hat sich Oesterreich den Kopf eingeschlagen. In Willischthal fand man den Bedauernswerten tot auf dem Wagendache liegen. Plauen, 25. Mai. In Jägersgrün bei Auerbach hat sich am Sonnabend abends im Walde ein blutiges Drama abgespielt. In der 9. Stunde begaben sich der Forstaffesior Härtel und der Forstgehilfe Röder daselbst in den Wald, um Wilderer aufzulaucrn, ohne daß der eine von dem Vorhaben des anderen wußte. Beide mochten sich in der Dunkelheit gegenseitig für Wilderer gehalten haben, denn sie feuerten aufeinander. Dabei erhielt Härtel einen Schuß durch oen Unter kiefer, während der 34 Jahre alte Forstgehilfe sofort auf dem Platze blieb. Letzterer ist Vater von 6 Kindern. Forstaffessor Härtel wurde schwerverletzt ins Krankenhaus nach Zwickau gebracht. Beide fand man nur 6 Meter von einander liegend auf. — Zu erregten Auftritten kam es dieser Tage in der Schulstraße zu Zwickau-. Ein Möbelhändler hatte vollstreckbares Urteil zur Herausgabe der Möbel gegen eine Frau Sch. Als er nun in Begleitung des Gerichtsvoll ziehers erschien, leistete Frau Sch. energischen Widerstand, so daß der Gerichtsvollzieher ge nötigt war, einen zweiten Beamten und ernen Schutzmann hinzuzuziehen. Als nun diese die Pfändung vornehmen wollten, drohte die Sch., demjenigen den Kopf wegzuhacken, der sich ihr nähern wollte. Nunmehr wurde ein zweiter Schutzmann hinzugezogen. Als die gesamte Pfändungsmannschaft, 2 Schutzleute, 2 Ge richtsvollzieher und 2 Arbeiter nebst dem Möbelhändler zurtickkam, war die Tür ge schloffen, so daß ein Schlosser geholt werden mußte. Währenddessen drohte die Sch. jedem, der hereinkomme, zu erschlagen und stürzte sich auch dann mit dem Beil auf die Eintre tenden. Der eine der Gerichtsvollzieher mußte einen Pack Haare lassen, aber die Wütende wurde schließlich gefesselt. Die Pfändung konnte dann vor sich gehen. Die Sache hat natürlich noch ein gerichtliches Nachspiel. — In Reichenbach ist am Dienstag eine Postkarte eingetroffen, welche am 3. Februar I899 zwischen 9 und 10 Uhr vormittags in Dresden aufgegeben worden war. Die Post kartenmitteilung hat sonach, um von der Lan deshauptstadt bis ins Vogtland zu kommen, 4 Jahre, 3 Monate und 16 Tage gebraucht. — In Oberwiesenthal und anderen hoch gelegenen Orten des Erzgebirges hat es in der Nacht zum 19. d. M. einen starken Schneefall gegeben.