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A-orter Wochenblatt. M i t t h e i l n n g e n über vrtliä)c und vaterländische Angelegenheiten. Dreizehnter Jahrgang. «Preis für den Jahrgang bei Bestellung van der Post: 1 Thaler, bei Bestellung des Blattes durch Botcngelegenheit L« Neugroschcn. 38- *0. September. 1848» Sonntag, den 24. September d. I. Nachmittags 2 Uhr Große Volksversammlung in O e l s n i ß! Zu zahlreicher Lheilnahme ladet hiermit ein Der OomiU; aus Auerbach, Droßdorf, Hirschberg, Oelsnik, Schöneck und Zaulsdorf. Im Auftrag: Julius Schanz. Einige nachträgliche Worte über die Volksversammlung zu Adorf. Wir würden diesmal in unserem Blatte über unsere Volksversammlung geschwiegen Haden; — nicht deshalb aber, weil ein anonimcr SonncagSschriflsteiler uns im tieben Voigtländischen Anzeiger, — hinten, — Ueber- treidung in der Beschreibung der Schönberger Volksver sammlung vorwarf, — sondern deshalb, weil doch viele Leser dieses Blattes die Geschichte selbst mit angesehen Ha den. Ein Bericht aber in „dem Boten des Voigt- lan des" bringt viele Icrrhümer, daß wir uns wirklich veranlast sehen, also anzuheden: Unsere Volksversammlung war wirklich die großartig ste und volkreichste, die Voigtland bis jetzt aufzuzeigen hat. Auch hatte Adorf außerordentlich viel gethan, um das Fest so viel wie möglich festlich zu begehen. Die Schützen waren gar wacker auf dem Zeug und der alte, bekannte, dicke Sattlermeister hatte auch diesmal mit vie- tew Geschmacke die Rednerbühne herauswachsen lassen. Leid-r waren wenig Redner vorhanden; da die De mokraten im Unrervoigtlanke am selben Tage zu Treuen eine gleiche Versammlung adhielten und Einige, von denen man ganz sicher erwartet halte, daß sie auf treten würden, theilS nicht wollten, lheils sich herum- gezogen hatten, weil heutigen Tages noch viele Men- jchrn, die in Pcivatkreifen außerordentliche Freiheits Helden sind, gewaltig die Courage verlieren, wenn sie aus der Volksmasse da und dort einen Gensdarm, einen königl. Beamlvn, am Ende gar den Herrn AmlSkauptmann herausgucken seken. Der Verlauf der angenommenen und vom Co- milü für den Noihfall festgestellten Tagesord nung war folgende: Der Obmann des Platzes, Bürger B l a n ck m e i st es, grüst herzlich die Versammlung. Bürger Rödiger aus Schönberg schlagt sodann zum Obmann der heutigen Versammlung „seinen Freund" den Obmann des Platzes vor, welcher Vorschlag durch Aceiamation (Anruf» angenommen wurde Der Obmann betritt die Bühne und weißt in einer' länger» Begrüßungsrede die N o l h w e n d i g ke i t der' Verbrüderung aller deutschen Volksstamme nach und ermahnt zu festem, einigem Zusammcn-- lreten. Von einem Hoch auf diese Verbrüderung ha- den wir aber nichts vernommen, — der Bote aus dem ! Voigtlande behauptet dicS; — es Kälte zwar nichts zu dedeuren, aber gleich „Hochs" an solche ernste Worte an zuschließen, scheint uns gegen die Taklik der Rednerkunst zu verstoßen. Burger Rödiger hält hierauf einen langen Vortrag, eine Umschau in Deutschland; er giebt hier nicht- Zeitungsartikel, wie später ein entrüsteter Höfer behauptet Hal, sondern ec übersetzt di» Zeitungsartikel