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Mer Tageblatt f«Lg«« un» yu»,ad«I , all» p,stanstalt«n un» »rl«strt>g«r »«hm«n »,st«Uun,«n «nt,«,,n. «Vpiachä»»« »-»«». > »»»»«,p»»I»« Vu-ch »nft«, < Laten f««I In, -au, m»n,tUch /»< Pf». »«I»«« 0,filst»fi«ll« ad» ä«d»U monatlich 5» Pf», u. w»ch,nt- ffch I» Pf,. 0«I »«« Post »«stillt und fttdst ad,«»,» »>,rl«ll«hrllch >„ Mk., manatllch », Pf». durch t«a , /lnzeiger für -as Erzgebirge er,.»«»,.« fr«. In, -au, »I«rt,t» ss WWW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsbla«. «-ML»-.".-- SprechstunS» »er Re-attl»« mitftuevah», -er «»»„tage nachmittag, 4—s Uhr. — krirgramm-ftörrss»r Lagebla« ftveerz-ebik-e. Zrrnsprrchtt -3. »A» für unvrrlangt ringrsanSt» Manuskript» kau» drwähr nicht g»l»ifirt «erd«». «amifkriptnicht»«utUchliad««p. „naimijm. Jehl», Na Wch ,»«r In»«« »rfchetnunaoilf« Nu«, w«on »I, Nuf,,d« »«, Snfirat«, durch 1«r»spr«ch,r,«f»I»t »t«r t« Manuskript atcht »«»Ilch la»d« Ist. Nr. 214. Dienstag, IS. September 1S14. s. Jahrgang. Mimnckr 5ieg liber Sie buffen - günstige Mrstcht im Aeften. Großes Hauptquartier, IS. September. General Hinüenburg telegraphierte au Majestät: Vie wtlnaarmee, -as II., III., IV. un- XX. Armeekorps, Sie S. uu- 4. KefrrveSivistou uuS fünf kavallrrie-lvkstoueu stn- -urch eine Schlacht an -en masurischen Seen uu- -urch eine ansthlleßen-e Verfolgung vollstünSig geschlagen, die GroSnower Reservearmee, -as XXII. Armeekorps -er Reserve, -as VI. Armeekorps uu- Telle -es IN. stblrijcheu Armeekorps, haben in beson-rrem Gefecht bei Lpck schwer gelitten, der Zein- hat starke Verluste au Toten uu- Venvun-eten, -ie Zahl -er Gefangenen steigert stch, -le Kriegsbeute ist außer- or-entlich groß. Sei Zrontbrekte kn über 10- Kilometer Länge hatte -ie -inner ungeheure Marschleistungen von zum Teil 1S0 Kilometer lu -rel Tagen auf -leser ganzen Zront un- bei -en Kämpfen, -le stch auf -en einzelnen Teilen absplelten. den vollen Umfang kann Ich noch nicht mel-en. Einige unserer verbän-e stn- scharf in» Gefecht gekommen, unsere Verluste stn- aber -och nur gering. Unsere -inner war siegreich auf -er ganzen Linie gegen -en hartnäckig kämpfen- -eu aber schließlich stlrhen-eu Zein-, die -inner ist stolz -arauf. -aß ein kaiserlicher prinz in ihren Reihe« g e- kämpft un-geblutet hat. (gez.) hin-euburg. löN,' er- er- a n Außer dem herrlichem Stege de» Generalobersten von Hindenburg, den wir an der Fritze diese» Blatte» bekannt geben, ist vom Kriegsschauplätze in Ostpreußen heute gar nicht» -u melden. Dqsto erhabener, schöner ist indessen auch der Sieg. Dieser wird da» vunllle kelcb äer Laren in einigen Meldungen in- rechte Licht gerückt. Hinrichtung de» deutschen Kansnt» in Finnland. Ter Köln. Ztg. wird von der holländischen Grenze gemeldet: Nach einem in London eingegangenen Berichte haben die russischen Behörden den deutschen Konsul in Abo (Finnland) unter dem Vorwand« der Spionage htnr ichten lassen. — Bon amtlicher Seite ist ein« Bestätigung dieser Nachricht, die einen empören den Bruch de- Völkerrecht- bedeuten würde, noch nicht veröffentlicht worden. Barrikadenkämpfe in Petersburg. meldet der Wiener Vertreter der Deutschen Tageszeitung wie folgt: Ingenieure der Peter-burger Skodawerde be richten, daß nach dem Kriegsausbruch die Peter-burger Streikunruhen sich verschärften. Man Wagte nicht, Mili tär dagegen aufzubieten. Die Polizei war machtlos, bi» au» dem Warschauer und Kiewer Korpsbereiche Trup pen einrückten. Die Barrikadenkämpfe dauerten aber auch dann noch unter heimlicher Beihilfe der Pe tersburger Garnison an, so daß man beispielsweise sogar da» Leibregtment de- Zaren dezimieren mußt«. Die bis 20. August fortgesetzten Stratzenkämpfe verursachten einen Schaden von vielen Millionen. Wie Rußland Bulgarien bearbeitet. Dem Sofioter Blatt Dnewntk zufolge soll, Ws« wir gestern schon kur- meldeten, Rußland im Sinverständ- ' ni» mit Serbien der bulgarischen Regierung Mr den Fall der militärischen Unterstützung die Stadt Ast 1p mit 300 Quadratkilometern angeboten haben. Da» Blatt fügt hinzu: Die russische Diplomatie, unter der«, Paten schaft der serbisch-bulgarische Bündnisvertrag zustande kam, hat am Wenigsten nötig, heute solche Bettelanträg« Spärlicher noch al» aus Frankreich fließen heute di« Nachrichten Aiir Selgien. Nur die folgenden sind zu vermerken: IlerteidisuutzsmaßuShmen in Suttverpen. Im Kommando der Besatzung von Antwerpen find große Veränderungen erfolgt. Der Kommandant der Festung General Dufour wurde Ise ine »Post en» enthoben. Un seine Stelle trat der Generalleutnant Degutse, dem al» Unterkommandant »Kolon« Wisdnan», der Kabinett»- chef de» Kriegsminister» Broquaoille, beigegeben wurde. General JunKluth, der langjährige FMgelMutant Leo pold H. und de» Königs Albert, wurde mit dem Befehl Wer da» Besatzung-Heer betraut. Inguschen werden die Ver - teidigung»arbetten fortgesetzt. Iw weitem Umkreise de» Festungsgürtel, werden immer mehr Häu ser niedergelegt, in dem Dörfchen Putte allein 80, die von den Bewohnern in zweimal 24 Stunden geräumt werden mutzten. Auch die Gendarmerie-Kaserne wurde in die Luft gesprengt. An dem Besitzederausgewie- senrn Deutschen nimmt man niedrig« Rache. König Ulbert bringt fein Sech tv Sicherheit. Da, PrioatvermSgen de» Königs von Belgien ist nach London hinWergeschafft morden. Außer dieser ganz hervorragenden Siegesmeldung de» Generalobersten von Hindenburg konnten wir heute früh um 7 Uhr schon noch eine andere Nachricht durch Sonder blatt verbreiten, die zum Teile auf unsere großen, herrlichen Siege in Ostpreußen vorbereiteten. Sie lautete: Große» Häuptquäritier, 14. Septbr. Im W «st en finden asm rechten H«ere»slUgel schwere bisher unentschiedene Kämpfe statt. Gin von den Fr n« zosen versuchter Durchbruch murd« siegreich zurückgeschla, gen. Sonst ist noch,an Seiner Stelle eine Entscheidung gesallen. Im Osten schreitet Pi« Verni chtung de» ruj. fischen Armäe fort; di« eigenen Verlust« find «Verhältnis, mäßig gering. Die Arm« Hindenburg ist mit starken Kräften bereit» i^nfcht» de. Grenze. Da» Gouvernemmt Snwalki ist unter deutsche Verwaltung gestellt. Generalquartüsrmeister von Stein. Das rückhaltlose Vertrauen des deutschen Bolles in die oberste Heeresleitung ist durch diese neueste Meldung des Eeneralquartiermeisters von Stein wieder einmal glänzend gerechtfertigt worden. Tag-lang hatte man keine sichere Kunde mehr über den Stand der großen Schlacht an der Marne, von deren Ausgang so viel obhängt; aber kein ban ger Zweifel vermochte aufzukommen. wußte doch jedermann daß unsere Sache in guter Hat ist und die von gegnerischer Seite ausposaunten Siegesbotschaften nicht richtig sein kön nen. Nun hören wir, daß ein von den Franzosen verbuchter Durchbruch siegreich zurückgsschlagen worden ist und wi- sind sicher, daß auch in bisher unentschiedenen Kämpfen ebenfalls einem für uns glücklichen Ende zugel'ührt werden. Aller dings enthält der Bericht noch keine genauen Angaben über den Stand der Dinge auf dem westlichen KrivM^chvupIotz, aber er gibt un» wenigsten» die t-östtiche Auveisicht, fmß die neu entbrannte Schlacht günstig steht. Bald wird man Näheres erfahren, bi» dahin heißt es sich weiter in Geduld üben. vsm kllegrscsiauyisttze in fraMeicsi liegen heute im übrigen nur vechältitsmäß'g wenige Mel dungen vor, die wir hier folgen lassen: Furcht vor einer »elschstrung >on Po* Der Secelo läßt sich aus Paris Wer Bordeaux niesen: Die Führer des Arbeiter syndikat» haben bei d r Militärbehörde um «inen Empfang nachge'ücht, der ihnen auch am letzten Donnerstag bewilligt wu.de. Sic unte - breiteten dem General Gallieni die Bitte des Arbeiter syndikats um Abwendung eines großen Unglücks für die Zweimillionenbovöllerung von Paris im Falle eines weitern Vordringens der Deutschen. Ihr Ersuchen gipfelte in der Schlußfolgerung, daß Pari, nicht ver teidigt, sondern zur offenen Stadt erklärt werden sollte. Der General erwiderte der Deputation daß für ihre Sitte nicht er, sondern die Regierungin Bordeaux uständ > g sei, deren Befehl« er lediglich durch ühre. Der General warnte jedoch ivor Kundgebungen der Synd kalisten in der Pariser Arbeiterschaft für den Fall, daß die Regie- ung auf ihrem Befahl der Derteid'gung von Pari» bestehen bleibe. Der Deputation wurden aus ihrem Wege von und zur Präfektur stürmische Kundgebungen des nie deren Volle» bereitet. Oberst von Rentier geftllen. Die Köln. Vollsztg. meldet: Nach dem Mitteilungen mehrerer in Brüssel e'ngelieferter verwundete* Offiziere ist in Frankreich auch Oberst von Reutter, vormal» Kommandant des 99. Ich'anterie^Regiments in Zabern, an der Sp-tze des Grenadier^Rsgiment Nr. 12 gefallen. Er fand den Heldentod al» Kommandeur de» gleichen Regi ment», an dessen Spitze fein Vater 1870/71 fiel. Fvanzöstsch, Verletzung der Schweizer Neutralität. Da» Luzerner Tageblatt fordert die BundeSbehö den auf, gegen «ine französische Verletzung der schweizerischen Neutralität eiinzuschreiten. An Frankreich seien unter schwe- reu Androhungen 15 00 Schwe'ze r gezwungen worden, Heeresdtenstezu leisten. Der Mattn vom 11. September enthält einen Marsch brief eine» Soldaten, welcher die trostlosen Verhältnisse in den Ortschaften im Beauvais und in der Champagne schildert. Die Leute seien, durch Brände verängstigt, kopf los geflohen. Es sei unmöglich die vovgeschriebenen Requi sitionen oorzunehmen, da die Häuser verlassen und »er schlossen seien. Schmuck und Geldstücke liegen herum, aber es sei kein Huhn, kein Satz, keime Milch zu haben. Selbst da« Seil, an welchem der Brunnen hängen sollte, sei abge- schnitten. An dem benachbarten Arrondissement herrschten nicht derartige Zustände. Der Grund sei, daß der dortige Untenpräfrkt nicht den Angst erregenden Anmarsch der Deutschen an gekündigt hätte. Die Zensur iu Pari». Der Kopenhagener Zeitung Politiken wird au» Pari» gemeldet, daß die Zensurschärfer al» jemals sei. Täg lich fänden sich in den Zeitungen gähnende leere Spalten, viel« meinten, die Tageblätter mliwen eingehen und durch offizielle Bulletin» ersetzt werden. Da» Abkommen der Drei verbanden ächte. Zur englisch-fran-ösisch-ruMchen Solidaritäts erklärung erfährt der Genfer Korrespondent de, Loch- An-. von wohlinformierter Seite, daß da» vom k. Septem ber datierte Uebereinkommen Großbritanniens, Frankreich» und Rußland», da» dir genannten drei Mächte zur Solidari tät bei Fr'edenschluß ve p lichtet, schon vor der Reise Poincarös nach Petersburg in einem Notenaus tausch vollkommen festgelegt war. Die feierliche S tzung im Londoner Auswärtigen Amte und die amtliche Verlautbarung e folgten auf Betreiben Delcass 6 », dem seit der Uebevsiedlung der Regierung nach Bordeaux von einflußreichen Par amentarie n, Jinanzgrößen und selbst non Ministerkollegen hart zugeetzt wurde, die Beklemmung der ranzösischen Bevöllerung und die Furcht zu bannen daß F ankreich schl eßl-ch für alle Zeit die Zeche werde zu be zahlen haben. Str Edward Grey und Ssasonaw ließen stch einige Tage bitten unter dem Vorwand, Laß Japan, Ser bien und Montenegro doch eigentlich zur Solidaritätserklä- ung besitz'ehen wären. Dem Einflüsse Kttcheners gelang es, Grey den Wünschen Delcassös günstig zu stimmen, und der russische Botschafter erhielt die Instruktion, seine Be denken gegen die Veröffentlichung de» Pakt» zu lassen. Scheitern der französischen Anleihe in Amer ka. Staatssekretär Bryan hat, wie die Franks Ztg. fährt, auf eine Anfrage bezüglich eine- event. Anleihe klärt, daß Anleihen von amerikanischen Bank ers irgendwelche kriegführendt ausländische Nationm't dem wahrenGeistderNeut-alität nicht zu vereinbaren sei. Daraufhin haben I. P. Mo.rgan u. To. angakündigt, daß die Verhandlungen wegen Gewährung einer Anleihe von« 100 Millionen Dollar» an Frankreich fallen gelassen worden sind. Gegen eine schwei zerische Aiile-He sei nach Bryan» Erklärungen kein« Ein wendungen zu machen. Demnach wäre also der franzö sische Lnleiheversuch in Amerika gescheitert.