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.^s Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und AnZeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Trstheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Kl TZUaK Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles weitere üb« mrschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste 3. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigmannahme wird keine Gewähr Spruch auf Äskerunü oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erfischt jÄrer V«etf«. anspruch. Diese ZeMni- verSffentricht Vie amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Nadiers. Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Dertteter: Hernrann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigm u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. Nummer 30 «sssssssssssssss Fernruf: 231 Dienstag, den 9. März 1937 D AII.: 302 36. Jahrgang HerMches und Sächsisches. Vttendors-Vkrilla, am y März Verdunklungsübung. Auf das Verhallen während der bevorstehenden Ver- dunkfimgsübnnq wird die Einwohnerschaft nachmals besonders hingewiesen. Es wäre grundsätzlich verkehrt, einfach das Licht auszuschalten und in finsteren Räumen zu bleiben. In jedem Haushalt können unvorhergesehene Fälle eintreten, wo dann unbedingt Licht gebraucht wird. Ein bewohnter Raum muß abgeblendet werden. Jeder unnütze Verkehr oder das An sammeln von Neugierigen auf den Straßen hat zu unter bleiben. Es wird deshalb von der Einwohnerschaft erwartet, daß sie sich des Grundgedankens dieser Uebung bewußt ist und ihren Teil zum restlosen Erfolge beiträgt. — Am Sonnabend stürzte der über 70 Jahre alte Ein wohner Aug. Mißbach in einem Grundstück der Radeberger straße die Treppe zu seiner Wohnung herunter und verstarb unmittelbar danach an den dabei erlittenen inneren Ver letzungen. — Der von vielen Gartenbesitzern und Blumenliebhabern erfragte Vortrag: „Wie kann ich mir die Freude und den Ernteertrag aus meinem Garten mit geringsten Ausgaben erhöhen?" von Herrn Gärtnereibesitzer Fr. Matthes findet heute Abend im Hirsch statt. Mochte eine große Zahl der Einwohnerschaft durch ihren Besuch bekunden, welch Interesse sie hat, daß unser Ort dieses Jahr in rechter Rlumenpracht strahlt. Ueber die diesjährige Blumenschau mit Prämiierung Wird nach dem Vortrag Aufschluß gegeben. — Die letzte Mitgliederversammlung des Christlichen ^rauendiensies im erweiterten und geschmackvoll vorgerichteten Saale des Gasthofs Cunnersdorf erfreute sich eines ungemein starken Besuches. Die rührige Leiterin des Vereins, Frau Bley, richtete herzliche Begrüßungsworte an die zahlreich Er schienenen und insbesondere an den Vortragenden des Abends, dem Schriftsteller und Dichter Braun-Dresden. Der Vor- tragende fand mit seinen gutgewählten, fesselnden und unter dem Leitwort „Lhristenherz und Lebensmeisterung" stehenden Ausführungen, wie auch mit seinem im zweiten Teil vorzüg lich vorgetragenen eigenen Gedichten und den zu n Schluß gebotenen heiteren Vorträgen eigener und fremder Schöpfung lebhaften von Herzen kommenden Beifall. Gesangliche Dar bietungen der Kantorei trugen zur Verschönerung des Abends bei und fanden ebenfalls reichen Beifall. Alles in allem: ein Dichterabend, wie er schöner und unterhaltsamer nicht lein konnte. Warum Luftschutz-Schulen? Ein großer Bildbericht im neuen Heft der „Sirene" schildert einen Besuch in der Luftschutz-Schule der Landcsgruppe Nordmark des ReichS- luftschuvbundes und erzählt anschaulich von der Arbeit des RcichSlustschutzbnndes, die der Landesverteidigung dient. Ein großer Aussatz beschäftigt sich mit den Auf gaben des zweiten Vierjahresplancs. Außerdem bringt das gleiche Heft die Fortsetzung der großen Aufsatzreihe „Unser Haus wird lusigcschützi" und zahlreiche andere Bildaussätze, u. a. über „Fliegerangriffe aus Kriegsschiffe", über „Zeltlager des BDM.", über . Wale, Lie Gewaltigen der Weltmeere" und vieles andere. DAH. reitet Eitern S0V0 Mark Lehrgelder Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Sachsen, teilt mit: Obwohl die Deutsche Arbeitsfront wiederholt dar aus aufmerksam machte, daß es als unsozial zu bezeichnen sei, Lehrgeld zu verlangen, mußte immer wieder sestge- stellt werden, daß in einzelnen Berufszweigen trotzdem Lehrgelder bis zu 500 Reichsmark von den Eltern des in Lehre kommenden Jungen gefordert wurden. So konn ten in letzter Zeit durch das Eingreifen der Gauwallung Sachsen der Deutschen Arbeitsfront siebzehn Eltern Lehr gelder in Höhe von 4480 Reichsmark erspart werden; es bandelte sich in diesen Füllen meistens nm die Ausbil dung als Friseur e oder Konditoren. Die Eltern der Ostern 1937 in die Lehre tretenden Gilgen werden aufgefordert, sich vor Unterschreibung ocs Lehrvertrages, in dem eine Lehrgeldzahlung verein- welchen soll, mit der Abteilung „Das Deutsche Hand werk in der DAF. in Verbindung zu setzen. Betriebsführer bezahlt KdF.-Reise Nn Betriebssichrer in Mühlau (Sa.) schickt i« jedem zwanzig Gefolgschaftsmitglieder aus seine Kosten durch Freude" in Urlaub. Diese Leistung ist w wehr anzuerkennen, wenn man bedenkt, daß die ^efolgschaftsstärke nur 120 Mann beträgt. Dresden. In die R e i ch s ä r z t e k am m e r be rufen. Der Reichsärzteführer rief den Leiter des Patho logischen Instituts am Nudolf-Heß-Krankenhaus und ordentlichen Honorarprofessor für Rassenpflege an der Universität Leipzig, Prof. Dr. Boehm, in die Reichsärzte- kammer und beauftragte ihn mit der Ausrichtung der deutschen Aerzteschaft in nationalsozialistischer Erb- und Rassenpflege. Zu seinem Aufgabenbereich gehört auch die Schulungsleitung der Lehrgänge, besonders der Jung arztlehrgänge in Altrehse, wo Boehm für seine eigenen wissenschaftlichen Arbeiten und gleichzeitig zu Schulungs zwecken eine erbbiologische Forschungsanstalt erhält. Bautzen. Der Bürgermeister als Lebens retter. In Döhlen stürzte der Sohn des Landwirts Winkler in den Feuerlöschteich und versank. Auf die Hilfe rufe eines zweiten Knaben eilte Bürgermeister Dr. För ster aus Bautzen, der in Döhlen einen Urlaub verbrachte, hinzu und barg den schon bewußtlosen Knaben aus dem Wasser. Das Kind konnte ins Leben zurückgerufen wer den. Großschönau. Lebenseinsatz einer Frau. Als der dreijährige Heini Stolle mit mehreren Kindern in der Oberen Mandaustratze spielte, fiel er in den hoch gehenden Fluß. Auf die Hilferufe der Kinder eilte die Frau Hertha Arlt herbei. Es gelang der mutigen Frau, die in das eiskalte Wasser sprang, das Kind im letzten Augenblick zu retten. Schirgiswalde. Tödlicher Rangterunsall. Im Rangierbetricb des Bahnhofs geriet der Bahnhoss- arbeiter Wagner zwischen die Puffer zweier Wagen; er wurde so schwer verletzt, daß er kurz daraus verschied. Löbau. Tödlicher Betriebsunfall. Im Betrieb der Firma Gebe. Ansorge in Kunersdorf a. d. Eigen verunglückte der Motorsührer Karl Ludwig wäh rend der Nachtschicht. Man fand ihn neben der Fabrik im Wasser des Mühlgrabens, in das er anscheinend bei einem Schwächeansall gestürzt war, tot vor. Leipzig. Schwerkriegsbeschädigte als Rettungsschwimmer. Im Zusammenwirken zwi schen NSKOV. und KdF. findet im Stadtbad ein Schwimmlehrgang für Schwerkriegsbeschädigte, meist solche, die einen Arm oder ein Bein verloren, statt, bei dessen Besuch zu ersehen war, datz das Leistungsvermögen dieser Opfer des Krieges durch Leibesübungen und einem kraftvollen Willen gefördert werden kann. Vierzig Teil nehmer des Lehrganges bewiesen durch ihre Uebungen im Wasser und in den verschiedenen Schwimmarten sowie den Ballspielen, datz sie anderen Schwimmern nicht nach stehen. Diese Körperbehinderten sind sogar noch in der Lage, ihren Mitmenschen zum Retter werden zu können, denn sechzehn der Lehrgangsteilnehmer erwarben den Grundschein der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft. Tharandt. Der Vermißte als Brandstif ter. In Höckendorf war das Anwesen des Einwohners Baumgart niedergebrannt. Es war angenommen wor den, datz der Schmied Martin Zimmermann, der vermißt worden war, in den Flammen umgekommen sei; seine Leiche konnte jedoch bei den Aufräumungsarbeiten nicht gefunden werden. Nun wurde Zimmermann mit Ver letzungen an den Händen und am Hals im Wald gefun den; er gab zu, den Brand angelegt zu haben. Was ihn zu diesem Schritt trieb, ist noch nicht geklärt worden. Wurzen. Falsche Fünfzigmarkscheinc! Ein unbekannter Mann im Alter von fünfunddreißig Jahren hat hier durch sein sicheres Auftreten verschiedent lich außer Kurs gesetzte Fünfzigmarkscheine in Verkehr gebracht. Leipzig. Kraftradfahrers Tod. Auf der Staatsstraße nach Borna fuhr der achtundvierzig Jahre alte Karl Walde aus Borna mit seinem Kraftrad auf einen aus entgegengesetzter Richtung kommenden Per sonenkraftwagen auf. Durch den Sturz erlitt Walde einen Schädelbruch, an dessen Folgen er wenige Minuten nach dem Unfall starb. Wolkenstein. Ein Gut in Flammen. In Dre bach brach nachts in einem Gut Feuer aus. Der Brand breitete sich mit großer Geschwindigkeit aus, so daß es lediglich gelang, das Vieh und einige Einrichtungsgegen stände zu retten und das Uebergreifen des Feuers auf ein benachbartes Lagergebäude zu verhindern. Das Gut brannte völlig nieder. Anuaberg. Schwerer Bobunfall. Aus der Bobbahn am Pöhlberg ereignete sich ein folgenschwerer BoüuNfall. Ein mit sechs Personen besetzter Bob wurde aus der Kurve hinausgetragen und stürzte über die steile Böschung. Bei dem Sturz erlitten sämtliche Fahrer Ver letzungen; einer von ihnen mutzte dem Äezirkskranken- haus zugesührt werden. — Ein die Wolkensteiner Straße herabfahrender Verkehrsownibus geriet infolge Glatt eises ins Rutschen und prallte gegen ein Hausgrundstück. Eine große Schaufensterscheibe wurde zertrümmert und die Hauswand so stark eingedrückt, datz sie gestützt wer den mußte. Die Fahrgäste blieben unverletzt, Sächsische Spinnsaser Lesser als Baum-Nolle Als Beginn der Messekundgebung der Deut- scheu Technik fand am Sonnabend die Messearbeits- »agung des Amtes für Technik und der Technischen Or ganisationen des Gaues Sachsen statt. Die Aussprache nach den zahlreichen Fachvorträaen zeigte, daß die Ar beit der Technik in Sachsen auf eine immer breiter wer dende Grundlage gestellt wird. Auf der Haupttagung teilte Amtslefter Köhns vom Hauptamt für Technik bei der Reichsleitung der NSDAP, im Auftrag des in der Teilnahme verhinderten Dr. Todt mit, daß das langersehnte Werk der Neuordnung in der deutschen Technik nun vorliege. Es werde in den näch sten Wochen im Nahmen einer grotzen Kundgebung in Berlin, bei der außer Dr. Todt auch Reichsorganisations leiter Dr. Ley zu den deutschen Technikern sprechen würde, der deutschen Oeffentlichkeit bekanntgegeben werden. Anschließend sprach der Erfinder des künstlichen Kautschuks, Professor Dr. Fritz Hofmann, Breslau, der volkstümlich bereits Buna-Hofmann genannt wird, ausführlich über sein Lebenswerk. Der sächsische Minister für Arbeit und Wirtschaft, Lenk, betonte die Notwendigkeit für die Männer der Technik, die in vorderster Front bei der Lösung der Auf gaben des zweiten Vierjahresplanes stehen, sich immer wieder der politischen Notwendigkeiten zu erinnern, die zur Aufstellung dieses Planes geführt haben. Auf den verschiedensten Gebieten seien schon die größten Erfolge erzielt worden, so auf dem besonders von Sachsen betei ligten Gebiet der Spinnfaser, diese sei heute schon in ver schiedenen Richtungen besser als die Baumwolle. Wenn die Preise für die heimischen Werkstoffe heute teilweise noch etwas höher lägen als die Weltmarktpreise, so sei dies nur vorübergehend, und im übrigen sei es für eine nationale Volkswirtschaft besser, höhere Preise in Kauf zu nehmen, als sich der internationalen Börsenspekula tion auszuliefern. Dabei sei daran festzuhalten, daß Deutschland nicht an Autarkie denke, sondern sich nach wie vor am internationalen Güteraustausch beteiligen wolle. 60 000 KdF-Fahrer besuchten die Meffe Der Sonntag brachte einen noch nicht erlebten Zu strom von Besuchern der Leipziger Frühjahrsmesse. In achtzig KdF.-Sonderzügen kamen aus allen Teilen des Gaues Sachsen und aus Mitteldeutschland rund 60 000 Volksgenossen, hauptsächlich Männer der Arbeit, um die von ihren Händen und ihrem Geist geschaffenen Werk stücke auf der größten Wirtschaftsschau der Welt ausge stellt zu sehen. Dem Riesenverkehr von achtzig Sonder zügen zeigte sich der größte Bahnhof Deutschlands, der Leipziger Hauptbahnhof, nicht gewachsen, so datz zur Be wältigung der Ankunft und Abfahrt der Bayerische und der Eilenburger Bahnhof benutzt werden mußten. Der Verband für den Fernen Osten e. V., Berlin, veranstaltete eine Studienfahrt zur Leipziger Frühjahrs messe, an der sich fast Hunden chinesische Ingenieure, Techniker, Studenten und Studentinnen, die zu Studien zwecken in Deutschland weilen, beteiligten. Die Gäste lernten die Große Technische und die Baumesse kennen, die ihnen einen starken Eindruck von dem Schaffensdrang der deutschen Industrie vermittelte, und besichtigten das Völkerschlachtdenkmal und die Deutsche Bücherei. Achtung, RenteMeininhader! Sächsische Landcskulturrentenscheine alter Währrmg (Papiermark) müssen bis zum 31. Dezember 1937 zur Auf wertung bei der Landeskulturrentenbank, Dresden-A. 1, nicht vorgelegte Stücke nehmen an der Aufwertung nicht An der Frauenkirche 12, vorgelegt werden. Bis dahi» teil. Fünf Fahre Gauschule hammerleubsdorl Die Gauschule Hammerleubsdorf konnte jetzt auf^ ihr fünfjähriges Bestehen zurückblicken. In diesen fünf Jah ren sind über 25 000 Männer aus allen Schichten de- Volkes in dieser Schule in nationalsozialistischem Geist geschult worden. Zur Feier hatten sich viele Gäste ^--gefunden, meist Männer, die durch die Hammerleubs ser Schule ge gangen sind. Neichsstatthalter und Gauleiter Mutsch mann, NSKK.-Gruppenführer Lein und SS.-Brigade- führer Popp wohnten der Feier bei. Nach Ansprachen des jetzigen Leiters dex Gauschule, Buck, und des Gauausbildungsleiters Seifert dankte der Reichsstatthalter allen, die dazu beigetragen haben, datz die Schulungsarbeit in Sachsen so grotze Erfolge erzielen konnte, datz man sie überall im Reich als muster gültig bezeichnet. Höchstes Ziel aller Schulungsarbeit sei, den Geist der Kampfzeit wachzuhalten sowie den Gemeittschafts- und Kametadschastswillen zu stählen. Mit der Versicherung» auch weiterhin der Gauschule seine Förderung angedeihen zu lassen, schloß der Reichsstatt haltet seine mit freudiger Zustimmung ausgenommen« Rede. ....