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«rs»rmt «LchmUich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Bormittag). AbonnrmentSpreis bettSgt vierteljährlich l Mark 20 Ps. prienumvranäo. AN'tigtl für Inserate «erden dt» späteste«» Mittag« de« vorhergehende« Tage« de« Erscheinen« erbeten und dir CorpuSspattenjtile mit lv Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Ps. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Nedacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 2S. Sonnabend, den I. März 1879. 4. Jahrg. Bekanntmachung. Die Gemeindebezirke von Stadt Zwönitz, Niederzwönitz und Kühnhaide sind ans Grund von § 10 der Ausführungsverordnung vom 12. November 1878 zum Gesetze vom 1. Juli desselben Jahres, betreffend die Besteuerung des Gewerbebetriebs im Umherziehen hinsichtlich dieses Gewerbebetriebs in steuerlicher Beziehung einander wechselseitig gleichgestellt worden, was mit Bezugnahme auf Z 2 Punkt 6 des genannten Gesetzes hiermit bekannt gemacht wird. Zwickau, am 27. Januar 1879. Königlicher Kreissteuerrath des III. Steuerkreises I. V. : vr. Götz. Bekanntmachung. Die am 20. dieses Monats fällig gewesenen communlichen Anlagen pro I. Termin sind binnen 14 Tagen und spätestens bis znm 14. März d. I. an hiesige Stadtcasse zu entrichten. Zwönitz, am 24. Februar 1879. Der Stadtgemeinderath. I V.: David Schüller. Bekanntmachung. Sämmtliche Restanten aus dem Jahre 1878 fordern wir hierdurch auf, innerhalb 8 Tagen ihre Schulden an die Kirchcafse abzutragen, widrigenfalls strengere Maßregeln gegen sie ergriffen werden. Zwönitz, den 28. Februar 1879. Der Kirchenvorstand allda. Neidhardt, Pf. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 26. Febr. In den nächsten Tagen werden endlich die Neichstagsabgeordneten.aus Süddeutschland, die, durch die Sitzungen ihrer Landtage abgehalten, bisher nur ganz vereinzelt hier anwesend waren, in Berlin eintreffen, und es wird damit der Reichstag zahlreicher besucht werden, als es bisher der Fall war. Selbst während der hochwichtigen Debatten der letzten Tage war das Hails oft so spärlich besetzt, daß eine Auszählung zweifelsohne die Beschlußunfähigkeit ergeben hätte. Glücklicherweise hatte eine solche Niemand beantragt und die Beschlußunfähigkeit wurde darum nicht konstatirt. Unter den Abgeordneten, die ihre parlamentarischen Pflichten gewissenhaft erfüllen, herrcht lebhafte Miß stimmung über diejenigen, die ihr Amt so leicht nehmen, wie es in den letzten Tagen sich zeigte. Oesterreich. Nachdem man bis jetzt geneigt war, die Teplitzer Katastrophe rein lokalen Ursachen zuzuschreiben, beginnt man jetzt deren Zusammenhang mit Ereignissen zu suchen, die kurz vorher oder zu gleicher Zeit an verschiedenen Punkten unseres Welttheiles zu Tage getreten sind. So wurde am 3. Februar, Abends nach 5 Uhr, in Norrköpping und Umgegend in Schweden ein ziemlich starkes Erd beben verspürt. Der Stoß ging von Nordwest nach Südsüdost und währte 8 Sekunden. An demselben Tage spürte man in den Rhein gegenden Erdstöße, und ebenso meldeten Berichte aus der Schweiz von außergewöhnlichen Störungen der Magnetnadel. Am 4., 5., 6. und 7. Februar wiederholten sich diese Symptome, und in der Nacht vom 7. auf den 8. brach in der Schweiz ein starker Föhn aus. Am 9. mehrten sich die beunruhigenden Erscheinungenderverschiedensten Art. Von einzelnen meteorologischen Stationen kamen die Mittheil- ungen, daß die Störungen an der Nadel sehr stark seien, ebenso die Abweichungen. Am 10. endlich, dem Tage, wo die Katastrophe in Teplitz eintrat, fand in Kaub am Rhein ein großer Bergrutsch statt; im Mühlbachthale bei Singhofen im Nassauischen löste sich ein großer Felsen ab und stürzte in's Thal, wo er einige Hütten zertrümmerte. Aus Frankfurt a. M. wurde unter demselben Datum gemeldet, daß hinter dem Börnedenkmal ein Tbeil der alten, die Promenade von den Wallgärten abschließenden Stadtmauer eingestüczt sei. Auch aus Mainz wurden Erdrutschungen gemeldet. Auffällig dürfte auch das an vielen Orten fast zu gleicher Zeit stattgefundene Zerspringen von Wasserröhren sein; so in Frankfurt a. M., in Charlottenburg u. s. w. In. der Nacht vom 11. auf den 12. Febr. ist zu Bingerbrück — so meldet man aus Bingen — ein Theil des hinter dem Bahn damme gelegenen Berges gerutscht, so daß das Geleise verschüttet und der Verkehr stundenlang unterbrochen "war. Auch in Nieder rheinbach kam in derselben Nacht ein Bergrutsch vor. Außer den hier erwähnten Hiobsposten sind noch ähnliche Nachrichten aus allen möglichen Gegenden eingelaufen und wenn wir, so bemerkt die Prager „Politik", hierzu die in Laibach wahrgenommenen Erdstöße, den Wassereinbruch in Wieliczka, die Ueberschwemmung in Neupest noch beifügen, so haben wir genug Ereignisse registrirt, die den Herren Geologen und Meteorologen reichen Stoff zum Nachdenken geben dürften. Teplitz, 26. Februar. Der Direktion der Dux-Bodenbacher Eisenbahn ist soeben von Ossegg die Nachricht zugegangen, daß heute Vormittag um 9^/z Uhr in dem rechts von der" Bahn im Viktoria schachte bestehenden Tagbruche das gegen 6 Meter hoch stehende Tagwasser durch in Säcke zusammengepreßte Luft unter starkem Ge töse gegen 8 Nieter hoch in Form einer Säule in die Luft getrieben wurde, worauf sich der Tagbruch noch mehr vertieft hat. — Die dort bestehenden Erdrisse haben sich vergrößert. Heute früh sind hier drei größere zu Jndustrieetablissements gehörige Wasserbrunnen plötz lich versiegt. In einem vierten füllt der Wasserstand rapid. Die Bevölkerung ist sehr beunruhigt darüber, ebenso, weil die Kommissions sitzungen jetzt nur noch geheim gehalten werden und man über deren Resultat in jüngster Zeit nichts mehr erfährt. Die Teufung der Urquelle ist jetzt bis auf 4>/z Meter vorgeschritten. Italien. Nom, 26. Februar, Ein heftiger Orkan, der gestern wüthete. dauerte auch noch heute fort. In Venedig hat eine Spring- fluth ganze Stadttheile überschwemmt. In Neapel war mehrfaches, nachhaltendes Erdbeben. Der Versuv spie einen großen Ascherege». Man spricht von Seeunfüllen in Golf von Genua. Hier gab es bei Sonnenaufgang furchtbares Hagelwetter. Der Telegraph nach Ka labrien, Sizilien und Frankreich ist unterbrochen. Spanien. Madrid, 26. Febr. Die Gemeindeverwaltung von Madrid trifft Vorbereitungen für die auf das Jahr 1880 in Aussicht genommene Weltausstellung. Dieselbe hat bereits ein Terrain zu, diesem Zwecke angekauft. Rußland. Petersburg, 27. Febr. General Graf Loris- Melikoff telegraphirt aus Zarizin vom gestrigen Tage: Weder neue Erkrankungen, noch Todesfälle an der Epidemie sind vorgekommen. Es herrscht 8 Grad Külte. Die Ueberfahrt über die Wolga bei Astrachan ist gänzlich eingestellt. Gestern ist der Profektor der Moskauer