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Freitag» iS. Oktober 1914. «U« p.st.nfta«,!, u«» »«hm«, «,sl,llun--n »«Ii«!««. Nr. 2«. »«» tl« N.fa«». «-» S«s«l turch 1«n> sprich»« «Icht »«Mich U.»arIft, s. Jahrgang. Mer Tageblatt -AW Mzeiger für -as »krMebirge WÄL-M mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. ver krkolg von Antwerpen. — Vie venWen vor Warschau. Große» Hanptyusarttpr, 1». VA. mittags. «et Antwerpen wprdtza «sie gsantze, bvvv bt, bvvv Gefang« n« gptnocht. Es ist anzunehmö«. daß in nächster Zett noch eine groß« AM belgischer SoLate«, dte ZtvfiNetdung angezogen habe«, dipgsest gempsht Mrd. Rach Mitteilung des Konsul» von Terichuzen find etwa 2V vvv belgische Soldaten und 2VVV Engländer puf holliiWischp» Gebiet Lbertzetreten, wo st« entwaffnet wprden. Ihre Flucht mutz in größte. Hast vor sich gegpsigen fein. Hierfür zeugen Masten wegjgoworfener Kleidungsstücke, be sonders von der englische« Noysth-Navpl-Dtvi. sion. Die KÄegsboutr in Antwerpen Ist gchh. Mind«. stens SVV E. schütze, ein« Unmenge Munition, Mafien vpn Sätteln und Mrylach», sehr ui«! Ssn»M»machrtal, zahlreiche Kraftwagen, viele Lolomotidch, und Waggon« vier Millionen Kilogramm Ef-trejde, vich^ Pkhl» Kohlen, Flach», sich 1V Millionen M^rk Wolle, Kupfer un- Silber M wert« von etwa V? Million Mark, ein Panzereilenbahn. zug, mehrere g füllte »tzrpslegungszüge, große Mehbestänchr. velgisch« und englstsch« Schiffe befeinden sich nicht mehr in Antwerpen. Dije bei Krfogsausbruch im Hff«n von «nt. werpen befindlichen 34 deütfch»«« Dchmpfer und drei Segler sind mit rtner Ausnahmr vorhanden, jedoch find di« Maschinen unbrauchbrr gemacht Wochen. Angpbohrt und ^ersenist «furde nur d^e Gntisenau de» Norddeutschen Lloyd». Die große Hasenschleuse ßst intatt, aber Zunächst durch mit.Seinen h.jschweyte Versenkt» Kßthnr nicht benutz, b«. Die 'Hafenckniqgen find ünbesthädlgt. Di« Stadt Aktwerpyn hat weinig gelitten. Die Nevölrernng »erhält sich ruhig ^und scheint froh zu sein, daß die Tatze de» Schrecken» zu Ende stnd, besonders, da d«y Pöbel bereit» zu plündern begonyen hatte. Die Neste der be^igi. schen Armee haben höi Annäherung unserer Truppe« Gent schleunigst geräumt. Die belgische Negierung, mit vusllahme de» KrVcgsminister», soll sich MG L« Havre b«. geben haben. Ein Angriff der Franzosen in der Estgend von Albert wurhe unter erheblichen Berluststn für st« abgew-e- sen. Sonst sind im Westen lehne Beränderunchm. Am Osten ist der russische, mit stellen Kräften unter, nommene Vorstoß «suf Ostpreußen «l» gescheitert apzusshen Der Angriff unsrer, in Polen Schulter an Schüler mit dem österreichischen Heere «impfenden Truppe« befindet- sich im Fortsch«eiten. Unsere Truppen stehen vor Marsch a u. Esin mit etwa acht AchnrHorp» <fuf der Linie Iwangorod—Marschau über die Weichsel unternommener russischer Vorstoß wurde auf Her ganzen Linie unter schwe- ren Verlusten für die Rusten zurückgeworfrn. Die in ruf. fischen Zeitungen verbreit.ten Herüchte über erb^utew deut, sche Geschütze entbehren jeder Begründung. In dieser letzten vorliegenden Meldung aus dem Gr» ßen Hauptquartier, die wir gestern nachmittag schon durch Sonderblatt bekannt gaben, wird zum ersten Male amt lich in großen Umristen die Beut« angedeutet, die un» in Antwerpen in die Hände gefallen ist. Ihre Größe beweist, wie rasch sich die Besatzung Antwerpen» Vavongemacht hat. Daß 800 Geschütze im Stich gelassen wurden, ist vielleicht nicht so erstaunlich, wie der Umstand, daß «» den Flüchtigen, nicht möglich war, die gefüllten Verpflegung,, zöge abgchen zu lasten und daß sie auch eine halbe Million Kupfer und Silber im Stich liehen. Am eiligsten scheinen es die Engländer, und zwar ausgerechnet hie Eltt«- truvpe der Royal-Naval-Division, gehabt -u haben, da« läßt es begreiflich erscheinen, wenn allmählich auch in VA- gten die Wahrheit Über England sich Bohn bricht. Var vsrraaren tlrr vem-cde» In »elglen wird in einer größeren Zahl von Meldungen da verlegt. So ist eine Truppenmacht von mehr al» 100 000 Deutschen durch Gent gezogen. Und so sind überall in den Operatio nen de, Deutschen Fortschritte tzu verzeichnen. Der Angriff auf Oftendp. Nach einem Ostender Bericht der Daily New» nahen die Deutschen Ostende auf drei Wegen: von Ppern über Dizmuide-n, von Kort ryt über Tourout und von Seeloo über Brügge. Nach anderen Berichten stehen die Deutschen schon bei Maldeghem zwischen Seeloo und Brügge. . l > Dtd Londoner Daily New» mehrte ich». Oft end« oom Donnerstag: Haut« früh entstand In Ostend« »in « «röß«P!an«tÄ, «mbMr mmgm«i « e dog t sch, Lchuie erschien und zwei Bomben chiederwarf. Sin« große engltsche Lrnppsnchbtoikung tzch« V« bist Stad^ zog qbo» wieder Nb. Au» der Mm», ist Geschützdonner zu hären, I» den Straßen drängt» sich «in« dicht«, chufgeregte Menge von Flüchtlingen. Tcht- stnd« von Mrnsihen stände» am Stvachd« «nd sch»«» ten auf die See, ob Y»n dort nicht Hikf» käme. Um 2 Mr nachmittag» benrächtigte stch »er Stadt «Lne groß« Enttäuschung, da! mitgetyitt wurde, dätz koßn« Boot« mehr nzrch England ab. gehen, vsinahe Me »oh habende« «mvohner von Oft. ende haben di« Stadt vtzrlassen. Alle Läden stnd geschlos. sen. »Kn Dutzend englischer Journalisten und Potogra- phon ist gefangen genommen worden. Das also ist der Schlußakt 'de» englischen Betruges an Belgien. Es scheint ja zudem, als ob England sogar seine eigenen Leute 'm der Tinte sitzen läßt. Die deutsche Herrschaft in Antwerpen. Die Politiken meldet au» Landon: Die Daily Mail bringt aps dem Umweg über Berg op Zoom eine Mit teilung aus Antwerpen, daß die dortigen städtischen Be amten von den deutschen vereidigt wurden. Eine Kriegs schatzung ist vqni der Stadt Antwerpen vorderhand nicht gefordert worden, es wird aber verlangt, daß die Stadt Mr die Verpflegung der Truppen aüfkomme. Nach der Schilderung de« Londoner Blatt« soll der Einzug derdeutschen Truppen «invrächtiges Schau- spiel gewesen sein. Die holländischen KriegsLorrespon- deuten hatten Gelegenheit, von guten Plätzen aus den Ein- marsch zu beobachten. Ppern umzingMt. Ein englisch« Kommunique berichtet, daß englische und französische Truppen Ppern besetzt haben. Gleich zeitig meldet aber auch MeUwe van der Dag: Ypern ist durch bist Deutschen »rillig «mzkn. galt. Der Strom von Flüchtlingen, dise sich auf dem Wegs, nach Toi Ws befinde«, weist «Ms «inen qllgemei, nen Vormarsch der Deutsjchen «achd er Küste hin. Kleber die Zahl der englischen und französischen Trup pen in Ppern wird nichts mitgeteiA doch kann es sich höch stens um einige Taüfend Marinesoidaten handeln. Auchvrügtze in den Hände« dser Deutschen. Wie di« Kömischst Zeitung von der holländischen Grenze meldet, find di« Deutschen ohne Kstmps in Brügge etqge. zogen. Desgleichen find M westlichen Küstenopte Knocke und Hey st von deutschen Truppen besetzt worden. weiter^ Meldungen übev den deutschen Vormarsch. Der Niemoe Rotterdamsche Tourant meldet au» Aar- denburg: Die Deutschen haben die Brücke bei Stroobrügge an der holländischen Grenze besetzt. Ströme von FWcht- fingen kommen in SeeländtschiFlandern an. Au, Rosen- daal meldet dasselbe Blatt: Morgen- beginnt wieder der Vahnoerlchr nach Antwerpen. — Nieuwe van den Dag meldet aus Terneuzen: Deutsche Truppen, di« nach Tausenden zählen, rückten durch Eelzaete nach Westen vor. An Seltzaete wurde «in Ausrufs «Äafian, daß alle Männer zwischen 18 und 4b Jahren stch binnen zwei Tagen anmelden müßten. Heute früh wurde Wemede besetzt. . Sntzliisch« Hilfstv«f« «ach Ksa«alvch Prtqattelegwsmm« Rotterdamer vlätter mesten, daß III«»e«gltsch«Regi«rfuua unter Hinweis dairauf, daß der Fall Antwerpens ein« ernstlfich» Gefahr für England dqrstell«, stch an W RoAäfäpuns«« alldr britischen KovonV«« wandch mit der vitta durch gesteigert» Propaganda di« Wqrbe» tätiglchtt möglichst ,« »eschlonfnigen. Kanadä sstSt di, Mett« vmMfung von 30 «» Kamtdier fü. An. fang November in Aussicht, angeblich werde« dort jetzt 200 000 Msinn Misgebtdstt. Di, Fvckuen Kanada» boten 30 000 Pfund Sterling an. Di, btlgische« und ««Mäst« Truppen in Holland. Aus holländischem Gebiete find gestem «eitere 8000 belgische Truppen al« Flüchtlinge interniert wor- den, darunter 8V Offi-ier«. E« bestätigt sich, drch eng» lisch« Truppen zuerst al« Flüchtlinge di« holländi sch« Grenz« -ei Antwerpen überschritten hatten. Erst nach einer Stunde waren di« välgier gefolgt, wie die Rotter- damer Zeitung«, melden, Hamen di» Engländer in wilder Auslösung, Offiziere und Mannschaften durcheinander, «Ehrend die velgier noch den äußeren Schein von militärisch« Würde «ährten and ihren Offizieren dqn Vortritt Überließen. An Terneuzen und BlWngen, wo noch 1L000 belgisch-englische Truppen auf den Abtransport in das innere Holland «arten, verweigern die belgischen Offiziere ihrem englischen Kameraden den Gruß. AuA»nft de« begisch»« Negierung in Fvcknkveich. Gin belgischer Dampfer brachte Dienstagabend di« bel- gische Negierung nach Le Havre, wo sie zunächst ver bleibt. Sie wurde von den Behörden bei ihrer Anlwnft begrüßt und von der Vedölkerung mit Beifalls klatschen empfangen. Scharm französischer Flücht ling» sind in Tal ai, ang^angt, besonders zahlreiche Männer von 18 bis 4S Jahren, hie Befehl erhielten, vor dem Eintreffen der Deutschen zu flüchten. örvorfiehen-e vereinig««- öes -evtfchea rechte« Zlügels mit -er -lut«erpe«er firmee. Nach -e« Times kam es zu heftige« Kämpfen im Dreieck Vixmun-e-gperu-Dünkirche«. Der versuch -er sirmee -es Generaloberften v. Kluck, -ie Linke -er verbünüeten z« -urchbrechen, ift aagebtich gescheitert. Nach Berichten über deutsche Truppenbewegung ein zwi- «schen RyssÄ (Lille) und Kortrhk (Tourtrat) und zwischen Li N o und der französischen Küste macht mm sich in Frankreich aus Versuche der deutschen Truppen gesicht, stch an der französischen- Küste festzusetzon. Die Time» seben ein, daß da» Gelingen dieses Planes die Operationen ver Verbündeten sehr erschweren Mrd». « Auf dem französischen Kriegsschauplatz hohen sich wmia Veränderungen- vollzogen. »Sin französischer Angriff ans Wbert ist oÄgöwiesm wordem Ueder Sie stlrre»rcdlacht In fsanNrelch liegen heute nur amtlich« französische Kriegsberichte vor, die natürlich mit Vorsicht auszunehmen sind. Es wird dar über au» Paris berichtet: Äne amtliche Mitteilung vqn gestern nachmittag besagt: Auf unserem lincken Flügel bis zur Oise dauern die Operationen in normaler Weife fort. Im Zentrum werden die Fortschritte unserer Armeqir im Gebiet von Berry au Bar bestätigt. Auf dem rechten Flügel ist nichts Neues zu melden. In Bdlgtop fanden "im (bebtet von Gent in der Nacht vom 12. bi» 13. ds. Mts. und am 13. während des Tages einige Gefechts statt. Englische und französische Truppen haben Ppern be setzt. —< Hiernach scheint es, als ob französische und englisch« Truppen gemeinsam zur Aufnahme der Verteidige, Ant werpens einen Vorstoß bis Ppern unternommen haben. Wie oben berichtet, ist Ppeyn aber bereits von don Deutschen eingoschlofio«. Nene Kämpfe «in der Hlsstsftschen Sranzp. Einer Züricher Depesche der KS in. Ztg. zufolge werde« von st« elsässischen Grenze «stn» Kämpf« gw meldet, die offenbar im Largtäl« stattfinden, Vers» Mittelpunkt di« oprzvgltchen fran-idftlsch«« Gt«'lmnhs» bieL Sept bilden, Mpn ermürtst fppm Mschersetts W« »aldfM« Velageüiung Velsdrs»^ Die bisherigen Verlust» der Franzosen. Die in Barcelona erscheinende Zeitung Dia Drafieo läßt sich am LV. SoptemAer von der französischen Grenze berichten, die Franzosen Hütten 180 vvv Tote und 88VV0V Verwundete. Die Zahl der- Gesänge- neu wird nicht angegeben. Die Sozialisten im französischen Kabinett. Die Minister SemLat und Guesde gaben voa einer Gruppe der geeinigten Soztafistsnpartei Erklä rungen über ihre Teilnahme ander Negie rung»« »bett und der nationalen Verteidigung aV. Die Gruppe nahm einstimmig eine Tagesordnung an, in der SemLat und Guesde das Vertrauen auf ihr« ferner« Haltung inmitten der Negierung au^z«sprachen wird. s Der Vorstoß der Rüssen gegen OstpreuFen ist nunmehr wohl etndgültia -uriickgqwtcksen. Von großer Wichtigkeit stnd di« Kämpfe, die sich in Polen Mdlich von Warschau absptelen. Die deutschen Truppen besetzen anscheinend di« Linie Marschall-Iwangorod link» der Weichsel; die SWssen stehen ihnen am anderen Ufer gegenüber. Vie große rchla»l s» Polen. Au« Petersburg wird asts dem Umweg« übe» London gemeldet: Eine groß« Schlacht findet zwischen Iwan, gsesd nnd warschas« ftM. Dt» Deutschen stießen mit den Russen cfus dem linken Wstichseüfer »Nsammen. Dm Kchnpf, der vor drei Tage« begonnen hat, «Pird «abchUtn, ktch Wochen, vielleicht Wemye dauern. Augenscheinlich ist da, deutsch« Aentrnm im Föne». An de« amtlich» resst. schen Bericht»« mW Jqw-rntä (südöftsich von N-m- züw) ass StAle de« ersten Angriffes genannt. DMtzes geht hervor, daß di» «ufien sich während de» Kgmpfpapst in den letzten Wochen vo« der Krach« er Gegend bis mindeftstme »» Kilometer »«stbich Przemyst zmräckH«,