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Inserat« werden dl» spätestens Mittag« de« vorhergehenden Lage« des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit io Pf., unter „Eingesandt" mit SV Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 13. Sonnabend, den I. Februar 1879. 4. Jahrg. AllMM für Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). LbonnementSpreis beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. p5!«nuw«ran<tl,. Bekanntmachung. Nachdem der Unterzeichnete mit Zustimmung des Stadtgemeiuderaths und mit Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörde auf die Zeit des Monats Februar o. beurlaubt, so wird bekannt gemacht, daß dessen Stellvertreter, Herr Stadtrath David Schüller, während dieser Zeit an jedem Wochentage Vormittags von 10—11 Uhr an hiesiger Nathsexpedition zur Erledigung der laufenden Geschäfte anwesend sein wird. Zwönitz, am 31. Januar 1879. Schönherr, Bürgermeister. Bekanntmachung. Während des Monats Februar o. sind Sterbefälle möglichst Vormittags von 10—11 Uhr behufs Eintragung in das Sterbe- rcgister anzumelden. Standesamt Zwönitz, am 31. Januar 1879. Der Standesbeamte. Schönherr. Bekanntmachung. Heute ist Herr August Ferdinand Meyer, Drechsler von hier, als Nöhrmeister der Stadt Zwönitz an Stelle des abge gangenen dermaligen Inhabers verpflichtet und in sein Amt eingewieseu worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Zwönitz, am 31. Januar 1879. Der Stadtgemeinderath. Schönherr. Bekanntmachung. Die ain 1. Februar o. fällige Grundsteuer auf I. Termin ist mit 2 Pf. pro Einheit längstens bis zum 10. Februar v. an die Stadtsteuer-Einnahme zur Abführung zu bringeu. Zwönitz, am 31. Januar 1879. Der Bürgermeister. Schönherr. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 30. Januar. Der „Reichs-Anzeiger" publizirt eine von gestern datirte lind heute iu Kraft tretende kaiser liche Verordnung, wonach zur Verhütung der Einschleppung von an steckenden Krankheiten die Einfuhr von gebrauchter Leib- und Bett wäsche, gebrauchten Kleidern, Hadern, Lumpen, Papierabfällen, Pelz merk, Kürschnerwaaren, Fällen, Häuten, Halbgaren und sämisch zuge- richteten Ziegen- und Schafleder, Blasen, frischen, getrockneten oder gesalzenen Därmen, Filz, Haaren, Zackelwolle, Borsten, Federn, Ka viar, Fische und Sareptabalsam aus Rußland verboten ist. Ausge nommen von dem Verbote sind Wäsche, Kleidungsstücke und anderes Neisegcräth, welches Reisende zum Gebrauch mit sich führen. — Der Reichskanzler ordnet an, wie und in welchen: Umfange diese Gegen stände der Desinfektion zu unterwerfe» sind. Die Einfuhr von Schaf wolle ist, soweit solche nicht überhaupt durch die Landesbehörden ver böte«: sind, nur nach vorgängiger Desinfektion gestattet. War die einzuführende Schafwolle der Fabrikwüsche unterzöge«:, so beschränkt die Desinfektion sich auf die Emballage. Oesterreich. Wien, 29. Januar. Meldung der „Pol. Korresp." aus Konstantinopel: Der Abschluß des definitiven Friedensvertrages wird noch iminer namentlich dadurch verzögert, daß i«: Betreff der Abfassung des Artikels 11 ei«: Einverständniß noch nicht hat erzielt werde«: können. Auch bezüglich des Zeitpunktes der Bezahlung der Entschädigung für den Unterhalt der türkische«: Kriegsgefangene«: hat noch keine Einigung herbeigeführt werden können. Dagege«: erhält sich das Gerücht, daß eine Vereinbarung darüber stattgefuuden Hal, daß 35 Tage nach der Unterzeichnung des Vertrages die Räumung des türkische«: Gebietes vo«: Seite«: der russische«: Truppen vollzöge«: sei«: müsse. Frankreich. Paris, 30. Januar. Eine ofsiziele Bekannt machung verkündet die Demission Mac Mahon'S. Der Kongreß wird eingeladen, um 6 Uhr Abends zur Sitzung zusammenzutreten. Italien. Nom, 29. Januar. Depretis versicherte in: Senat, daß die Regierung die erforderlichen Maßregeln gege«: die Einschleppung der Pest vorbereitet. — Höchst unangenehme Aufregung wurde im Vatikan durch das Ergebniß der Recherche«: des Papstes bezüglicher verschiedener großer Summen, worüber Pius in: Testament für ver schiedene Zivecke verfügt hatte, verursacht. Große Beträge, die inan in: Ausland« angelegt glaubte, sind entweder ganz oder größtentheils spurlos verschwunden. Der Papst beabsichtigt, in: Vatikan eine Tapisseriefabrik, sowie Kunst- und andere Schulen anzulegeu. Lokales und Sächsisches. Zwönitz, 31. Januar. Wie uns von znverlässiger Seite ge meldet wird, beschloß die hiesige Gesellschaft „Teutonia", zum Fastnachtsdienstag, am 26. Februar, einen Maskenball abzuhalten. Freunde und Gönner machen mir schon jetzt darauf aufmerksam. Näheres in einer der nächsten Nummern im Annoncentherl. — Gestern (Freitag) ging in Sachsen die Jagdsaison zu Ende, mindestens für Rehböcke, Hasen, Fasane und Kanin, während sie für weibliches Rehwild schon an« 16. Dezember und für Rebhühner am 1. Dezember v. Jrs. aus war. Wildpret von Rehböcken, von Hase«: und von Kanin, sowie Fasane dürfe«: noch bis mit 14. Februar feil geböte«: werden. Dagege«: dürfen noch geschossen werde«: Edel- und Damwild bis mit letzte«: Februar, Wildente«: bis mit 14. März, Ziemer, (Krametser) bis niit letzten Februar und Wildschweine, sowie alles Raubwild in: ganze«: Jahre. Die vergangene Jagdsaison ist unstreitig eine allseitig befriedigende gewesen, namentlich gab es mit Ausnahme weniger kleiner Landstriche viel Rebhühner und Hase«:, so reichlich, wie in normal gute«: Wildjahren; auch der Roth-, Dam und Rehwildstand hatte sich durch reichlichen Zuwachs wieder erfreu lich vermehrt, jedoch ebenso das Raubwild, und es ist eine Lust, daß durch den öfters frisch gefallenen Schnee in diesem Winter es den fleißige«: Jäger«: möglich ist, das Raubwild, Fuchs, Otter, Marder und Iltis auszuspüren und seiner habhaft zu werden, was i«: de«: letzten schneearmen, fast schneelosen Winter«: nicht möglich war. Da- gegen leide«: unsere Hasen und namentlich die Rebhühner in diesen: Winter durch das öfters entstandeue Glatteis, das ihneu de«: Futter korb verschließt. Kei«: Revierinhaber sollte es verabsäumen, sei«« Wild zu füttern: die Rehe mit Wiesen-Heu, Klee-Heu, Eicheln und Hafer in de«: Aehren, die Hase«: mit Rüben, Kohl und mit Erbsen- und Haferstroh und die Rebhühner mit geringem Weize«: und etwas feinen Sand dazu gethan. Wen«: nur jedes Stück etwas davon bekommt, so bringt nm«: sie durch und das ist für de«: Bestand, i«: nächster