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MM sür Mckilff Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt. für die Königliche Amtshauptmannschast Meißen, für das sowie für das Königliche Lokalblatt sür Wilsdruff Birkenhain. Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswaldc mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kefselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdors bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. unä Nmgegenci. Erscheint seit «lem Iakre 1841. 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Der Slbfall Rumäniens, an dessen Spitze ein Hohenzoller aus dem Hause Sigmaringen steht, ist von dem Träger der deutschen Kaiserkrone mit den, Schweigen der Verachtung hingenommen und mit der sofortigen Kriegserklärung bemitwortet worden. Aber bei der ersten Gelegenheit, die sich darbot, hat der Sohn König Karols den wohlverdienten Peitschenhieb erhalten, unterdessen Wucht sich seine falsche Seele gekrümmt haben mag, da sie sich in der neu angenommenen Verräterrolle noch nicht so fest und sicher fühlen wird, wie es bei geborenen Verbrechernaturen der Fall ist. Beim Eintreffen der Nachricht von der Erobe rung der Festung Tutrakan gab der Kaiser dem Zaren der Bulgaren telegraphisch seiner hohen Freude über den herr lichen Erfolg Ausdruck und zeichnete den knappgefaßlcu Glückwunsch mit den inhaltschweren Worten: .In Treue. Wilhelm/ Wahrlich, man kann sich wohl die bitteren Gefühle oorstellen, mit denen die letzten Ereignisse wieder das Herz unseres Kaisers erfüllt haben müssen. Sern Glaube an Recht und Gerechtigkeit, an Manneswort und Ehrlichkeit haben in diesen zwei Jahren so manchen furcht- baren Stob erlitten; der „Vetter" in London, der „Neffe" in Petersburg und gar der Taufpate seines ältesten Sohnes in Rom, sie haben sich in un versöhnliche Feinde gewandelt, die alle, auch die schmählichsten und schimpflichsten Taten ihrer Ratgeber und Generale ausdrücklich gebilligt oder zum mindesten stillschweigend geduldet haben. Und nun kommt gar noch ein leibhaftiger Hohenzollernsproß und bietet diesen Tod feinden unseres Reiches die Hand! Dieselbe Hand, mit der er seinem greisen Vorgänger auf dem Thron das Fest- Kalten an den Bündnissen mit Deutschland und Osterreich- Ungarn gelobt, mit der er uns wiederholt die Versicherung bekräftigt hatte, lieber werde er auf Rumäniens Krone verzichten, ehe er ins Lager unserer Widersacher über gehen werde. Datz unser Kaiser auch diesen schamlosen Treu bruch noch ertragen mutzte, kann unsere Herzen nur um so Heitzer für ihn schlagen machen. Und mit um so lebhafterer Freude gedenken wir.des Bulgarenfürsten, der keinen Augen blick gezögert hat, den Fehdehandschuh aufzunehmen, den ein ländergieriges Volk ihm über die Grenze warf. Für ihn ist die Treue kein leerer Wahn, und ebenso wissen seine tapferen Bulgaren, was sie sich selbst und ihren Bundesgenossen schuldig sind. Das gemeinsam vergossene Blut eines kurzen, aber glorreichen Feldzuges hat sie fest an uns geschmiedet zu unverbrüchlicher Waffenbrüderschaft. Schulter an Schulter stehen sie jetzt wieder mit unseren Feldgrauen zusammen, und schon die ersten Schläge, die der treulose Nachbar jenseits der Donau empfangen hat, werden dem König Ferdinand gezeigt haben, wie wuchtig eine Faust zu treffen vermag, wenn zornige Entrüstung über niederträchtigen Verrat sie lenkt und leitet. Die Früchte seines Wortbruches sollen ihm neidlos gegönnt werden; wir wollen es auch fernerhin lieber mit den Männern batten, die für den Begriff der Treue in ihrem Denken und Handeln noch em Plätzchen übrig haben. Datz es übrigens Rumänen gibt, die in diesem Punkte anständiger empfinden, als König und Regierung in Bukarest, soll mchtoerschwregen werden; nur mutz man sie weder an der Moldau noch in der Walachei, sondern in - Ungarn suchen. Ununterbrochen, treffen in Budapest patriotische Kundgebungen aus allen Gegenden des ungar ländischen griechisch-orientalischen Rumänien ein. Hoffent lich bleibt diesen treuen Seelen die „Erlösung" durch die Bukarester Straßen- und Kaffeehauspolitiker erspart Und auch die Türken wissen die Treue zu schätzen. Schon sind ihre Vortruppen an der Dobrudschafront ein- getrosten, wo sie sich den russischen Heeresmassen mutig ent gegenwerfen. Zu gleicher Zeit ist Halil Bei, der türkische Minister des Auswärtigen, m der Hauptstadt des Deutschen Reiches angekommen, um in erneutem Gedankenaustausch mit unseren Staatsmännern die Grundlagen des Bünd nisses mit den Mittelmächten weiter zu festigen und aus- zubauen. Der Gedankenaustausch wird hier 00m Geiste gegenseitigen Vertrauens getragen sein; und in diesem Geiste werden wir auch aller unserer Feinde Herr werden. Der Krieg. Großes Hauptquartier, 9. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Die feindlichen Jnfanterieangriffe an der Somme lieben tagsüber nach. — Eine englische Teilunternehmung am Foureaux-Walde und nächtliche französische Angriffe gegen den Abschnitt Berny—Dniecourt sind mißlungen. — Wir säuberten kleine in Feindeshand gebliebene Teile unserer Stellung. Der Artilleriekampf geht weiter. — Rechts der Maas lebte das Gefecht nordöstlich der Feste Souville wieder auf. Nach wechseloollem Kampf haben wir einen Teil des hier verlorenen Bodens wieder in der Hand. Nachts heftiges beiderseitiges Artilleriefeuer vom Werk Thiaumont bis zum Chapitre-Wald. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nichts Neues. Heeresgruppe des Generals der Kavallerie Erz herzogs Karl. Die fortgesetzten russischen Angriffe zwischen der Zlota Lipa und dem Dnjestr hatten auch gestern keinen Erfolg. Durch Gegenstotz wurden einqedrnngene feindliche Ab teilungen wieder aus unseren Gräben und an der Front der ottomauischcu Truppen über die russischen Ausgangs stellungen hinaus zurückgeworfcn. über 1000 Gefangene »md mehrere Maschinengewehre sind cingebracht. In den Karpathen setzt der Gegner starke Kräfte gegen unsere Höhenstellungen und südwestlich von Schipoth und bei Dorna-Watra ein. Nordwestlich des Capul wurde dem Drucke nachgegeben. Balkan-Kriegsschauplatz. Bei Dobric ist der erneute feindliche Angriff wiederum gescheitert. Der Erste Generalguartiermeister Ludendorff. * * Großes Hauptquartier, lO.Srplemberfwtb. Amtlich) Westlicher Kriegsschauplatz: Die Schlacht an der Somme nimmt nach der vor gestrigen Kampfpause ihren Fortgang. Der englische, auf 15 Kilometer breiter Front zwischen Thiepval und Combres erfolgte Stoß brach an der Standhaftigieit der unter dem Befehle der Generale Freiherr Marschall und von Kirch bach stehenden Truppen. Bei Longueval und Ginchy sind die Nahkämpfe noch nicht abgeschlossen. Lie Franzosen wurden im Abschnitt Barleux-Belloy von Regimentern des des Generals Quast blutig abgeschlagen. Nordwestlich von Chaulnes machten wir bei Säuberung einzelner Grabenteile Gefangene und erbeuteten 6 Maschinengewehre. Rechts der Maas spielten sich neue Gefechte südlich des Werkes Thiaumom und östlich von Fleury ab. Einge drungener Feind ist durch Gegenangriff geworfen. Im Luftkampf verloren unsere Gegner in den letzten Tagen, vorwiegend an der Somme, 9, durch unsere Ab wehr 3 Flugzeuge. Hauptmann Boelcke hat den 22. feind lichen Flieger abgeschossen. Östlicher Kriegsschauplatz: Abgesehen von wiederholten vergeblichen russischen An griffen gegen bayrische Truppen bei Stara Czerwiszcze, am Stochod, ist die Lage vom Meere bis an die Karpathen un verändert. In den Karpathen setzte der Feind seine Angriffe fort. Westlich von Schipoth hat er Gelände gewonnen. Sonst ist er überall abgewiesen. Südlich von Dornawatra haben deutsche Truppen mit rumänischen Kräften Fühlung genommen. Balkan-Kriegsschauplatz: Silistria ist gefallen. Die blutigen Verluste der Rumänen und Ruffen in den letzten Kämpfen stellen sich als lehr bedeutend heraus. An der mazedonischen Front keine Ereignisse von be sonderer Bedeutung. Der Erste Generalguartiermeister Ludendorff. * Oer rumänikcke Oasen fflangLlia besckrossen. Durch ein deutsches V-Boot. lAmtlich.) Berlin, 9. September. EMS unserer Unterseeboote hat Stadt und Hafcn-N»- taaen von Manaaiia an der rumänischen Schwarzen Mccr- küstc erfolgreich mit Granaten beschossen. Von bulgarischer Seite war bereits am 8. September gemeldet worden, daß deutsche ll-Boote im Hafen von Mangalia rumänische Schiffe beschaffen hatten. Sarrail soll helfen. Die deutsch-bulgarischen Erfolge in der Dobrudscha, namentlich der schnelle Fall von Tutrakan und die große dort gemachte Anzahl von Gefangenen, haben die über schwänglichen Hoffnungen unserer Gegner aus Rumänien ins gerade Gegenteil umschlagen lassen. Der Pariser „Temps", der bisher von Rumäniens Hilfe den großen Umschwung sicher erwartete, schreibt jetzt: Die Verbündeten müssen verhindern, daß die feindlichen Hoffnungen im Orient neu erstarken. Dazu gibt es nur einen Weg, nämlich eine einheitliche Unternehmung auf ein heitlicher Front, die nie so notwendig gewesen ist als in der jetzigen Verwicklung der Kriegsoperationen. Während Rumänien nach Westen und Süden kämpft, kann Sarrail nicht mehr länger den Angriff gegen die Bulgaren Hintan balten, ein ferneres Zögern und Zuwarten ist nicht an gängig. Die hier erfolgende Verspätung, wovon die Lösung des Balkankrieges, wenn nicht des Weltkrieges überhaupt, abhängen kann, kann durch nichts gerechtfertigt werden. Auch in Italien schreit man nach Sarrail. Dieser will aber seine „siegreiche Offensive" noch immer nicht be ginnen. Der „Secolo" sucht die Verzögerung vor seinen Lesern durch Beschreibung der großen Transport-, Munitions- und Ernährungsschwierigkeiten zu erklären. Auch sei jetzt die gefährliche Zeit des Sumpffiebers. General Lettow an Mnäenburg. (Amtlich.) lkTV., Berlin, 8. Seprember. Der Oberbefehlshaber der bulgarischen Armee, General Zekow, antwortete dem Generalfeldmarschall v. Hindenburg auf einen Glückwunsch zu den ersten bulgarischen Waffen erfolgen: Euer Exzellenz danke ich für die Glückwünsche anläßlich der ersten Erfolge der bulgarischen Truppen gegen die neuen Feinde, die Rumänen und Russen. Mit diesem guten An- fang beweisen die bulgarischen Truppen, unterstützt von ihren Kriegskameraden — den unbesiegbaren Deutschen — daß das rumänische Heer nicht dazu imstande ist, die Lage a» der Ost- und Balkanfront abzuäudcrn. Gleichzeitig mit dem Telegramm Euer Exzellenz traf auch die Meldung ein, daß deutsche und bulgarische Truppen nach zweitägigem sieg reichen Sturm heute den stark befestigten Punkt Tutrakan endgültig eingenommen haben. Trophäen — an 10ü Ge schütze und ungefähr 1S 000 Gefangene. Das Telegramm ist zu einer Zeit abgesandt worden, als der volle Umfang der Beute sich noch nicht über sehen ließ. Die rumänischen Mordbrenner. Eine auf Dobric vorrückende Abteilung besiegte den Feind in der Umgebung des Dorfes Baldje und warf ihn nach Nordosten zurück. In diesem Dorfe, das in Brand gesteckt war, sanden wir etwa bO Leichname von Frauen und Kindern, die von Soldaten des 40. rumänischen In fanterieregiments, daS auf dem Rückzug begriffen war, medergemacht worden waren. Französische Flieger in Rumänien. Eine Anzahl französischer Fliegeroffiziere, die bisher in russischen Diensten gestanden hat, ist zur Ausbildung rumänischer Piloten der rumänischen Armee zugeteilt worden. Den Luftabwehrdienst in Bukarest und Eon», stautza versehen französische und russische Flieger.