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»^.Mser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. »«im« iiiiiimii, ii,ui« " Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- " tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. M Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. " — irgendwelcher Störungen des Betriebes der T " Zeitung, d. Lieferanten od. d. Befördcrungs- Z Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- « »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der « - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. " »IIISIIIIIII,IIIIII»II»»IIIIIIII»I Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", IM amtlichen Bekanntmachungen . zu Ottendorf-Okrilla. „Mode und Heim" und „Der Kobold". NI1II»»II»»IIII»IIII"^ " Anzeigen werden an den ErscheMngeiaam L - bis spätestens vormittag 10 Uhr In oi« » L Geschäftsstelle erbeten, j, S Dio Festsetzung des Änzeigen-P^sisn » 2 wird bei eintrctender Änderung eine Nummer M vorher bekänntgegebin. s Z Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn L , -- der Anzrigcn-Betrag durch Klags etngezogen 2 - werden muß oder wenn der Auftraggeber in » 2 Konkurs gerät. H»IIIIII»I»«I»II»III«»"»»»I» Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. ! 25. Jahrgang Nummer ^22 Sonntag, den ^7. Oktober M6 Amtlicher Teil. Die Leseholz ,eichen können gegen Bezahlung im hiesigen Raihau« - Vrrwaltunqszimmer in Empfang genommen werden. Alte Lrseholzzrichm find zurückzugebm. Httendorf-Hkrilla, am 15. Oktober 1926. Der Gemeinberat. Oertliches und GLchfifches. Gttendorf-Dkrilla, den Oktober >Y2L — Mitttlelbe-Turngau. Mit dem Turnen und Spielen im Freien ist e« nun, da die Sonne immer kürzer ihre Bahn zieht, in der Hauptsache vorbei. Wettkämpfe und Meisterschaften find an-getragen. Nun setzt die Zeit der emsigen Uebung und Ausbildung ein, di« Zett des Probieren» und Studieren« um die Vorteile zu «rlernuen, zu erkunden. Um dann zu neuen Kämpfen gerüstet in die Schranken treten zu können. Im Mitlelelbe-Turngau beginnt die winterliche Lehr- und Lernzeit am kommenden Sonntage. Für« Frauentulnrn ist eine Urbungeflunde angrsetzt, vorm. V, 9 Uhr Carusster. in der Landerturnanstalt. Die Gau- vorlurnrrstundr findet am Nachmittag« V«3 Uhr in der Turnhalle für Neu- und Antonstadt statt Den für das Riegenturnen bestimmten Vereinen find Gr äte und Uebungen zur Bearbeitung vorgeschrieben. Die folgenden Versamm lungen haben eine reichhaltige Tageiordnung zu be wältigen. — Da» Brot ist für vornehme und gekrönte Häupter ebenso wichtig und unentbehrlich wie für die Aermsten der Armen. Welche Bedeutung e» für uns alle der Nahrungs mittel hat, haben mir in der Kriegrzeit zur Genüge kennen gelernt. In der Geschichte werden vielfach Notbrot« erwähnt, die nicht aus Getreide, sondern au« Eicheln, Bucheckern, Lein- samen oder Feldblumen hergestellt waren. Notbrot war dann gleichbedeutend mit Brotuot. Aber von kaum geringerer Bedeutung für die VolkSernährung wie das Brot ist auch die Kartoffel. Brotuot l Kartoffelnot! Da« find Ausdrückt, deren Bedeutung «an nur in Zeiten der Not versteht. Haben wir doch in den Kriegtfahren einen Begriff davon bekommen was Mißwuchs, Mißernte und Hungersnot br- druteteu. Ohne Brot, und vor allem ohne Kartoffeln waren wir verraten und verkauft. Und für viele ist er heute wohl noch unglanblich, daß zur Zeit Friedrichs de« Großen sich die Bauern gegen den Anbau der Kartoffel, diese« „un- schmackhaften und gesundheitfchädlichrn Gewächses" sträubten, und erst die Hungersnot von 1770 und von 1817 dazu bei trug, die Kartoffel allgemein einzuführeu. Von da an wuchs der Ruf so mächtig, daß Deutschland bei dem Anbau diese« Knollengewächse» unter allen Ländern auch fetzt wieder au erster Stelle steht. Nachdem nun die Getreideernte glücklich unter Dach und Fach gebracht ist und die Felder leer geworden find, folgen noch einige arbeitsreiche Wochen, an denen die ganze Landbevölkerung beteiligt ist, steht man Männer, Frauen und Kinder al« Kartoffelsammler auf den Feldern beschäftigt. Tausend fleistge Hände sammeln den Segen ein, und schwer beladene Wagen bringen ihn in die Keller und Mieten. Bi« zum Abend dauert die Arbeit und kaum ist Zeit zum Essen. Wie gut mundet dann am Abend den Kartoffelsammler die Mahlzeit l Ob Sonnenschein, ob Regen, natürlich nutzt man noch die schönen Tage, vom frühen Morgen bi» späten Abend geht die Arbeit weiter bi« dis letzte Knolle eingesammelt ist. Es sind schwere ArbeitS- Wochen die Tage der Kartoffelernte, aber sie gewähren auch Freude und Befriedigung, weil man weiß, daß der Tisch für die lange Winterszeit versorgt sein wird mit Kartoffeln, dem Brot der Armen, wie der Wohlhabenden. Dresden. Die Verhaftung de« sächsischen Groß industriellen A. Wilhelm Kaufmann hat, auch in den Kreisen der Lerliner Industrie da« größte Aufsehen erregt. Ob wohl durch den Zusammenbruch de» Kaufmann geleiteten Textilkonzern« eine ganze Reihe von Textilunternehmen ge schädigt wurde, war man doch bisher nicht der Ansicht, daß kriminelle Verfehlungen de« Großindustriellen vorlägrn. Burgstädt. Ein eigenartiger Unfall ereignete sich im benachbarten Stein. Beim Jnstands-tzen der elektrischen Leitung kamen die im Stalle stehenden Kühe aus noch nicht aufgeklärter Ursache mit dem elektrischen Strome in Be- rühiung. Der Bulle und mehrer, Kühe brachen laut brüllend zusammen, so daß sofort der Strom abgestellt werden mußte. Zum Glück haben sich die Tier,, bi» auf ,iu, Kuh, di, ab- grstochen werden mußte, anscheinend von dem erhaltenen elektrisch?« Schlage wieder erholt. Glauchau. In Glauchau bereitete sich die Tochter eine» Einwohners in Gegenwart ihrer Mutter »in Bad, wo- bet sich der Gummischlauch der Gasleitung löste so dar Gas ausströmte, ohne da« die« aber von den beiden Frauen bemerkt wurde. Beide wurden bewußtlos. Drr später heimkehrende Ehemann und Vater fand seine Tochter tot vor, während die Ehefrau noch schwach, Lebenszeichen von sich gab. Sie wurd§ sofort in ein Krankenhaus ein- geliefert. Satzung. Der Sturm der letzten Tage brachte am Mtttwochnachmittag die im Rohbau befindliche Scheune di« Wirtschaftsbesitzers Emil Haustein zum Einsturz. Glücklicher weise wurdr niemand verletzt. Pobershau. Bei einem hiesigen Brunnenbau war «in 38 Jahre alter Angestellter einer Zwickauer Brunn««- baugesellschaft in den dreizehn Meter tiefen Brunnen hinab- gestiegen, um sich von dem Stande der Arbeiten, zu über zeugen. Infolge der kurz vorher erfolgten Sprengung hatte sich da» Erdreich gelockert, und auch die Schutzvorrichtungen hielten nicht stand, so daß der Bedauernswerte vollständig verschüttet wurde. Nach angestrengter Arbeit gelang r», di« Leiche zu bergen. Chemnitz. In einem Fabrikgrundstück au der Elisen« straße ereignete sich eine schwere Explosion. Durch Versagen des Reduzierventils hatte sich der hohe Druck auf die Dampfleitung übertrag,» und den Kondenstopf mit «in- betontsrten Eiseurahmen au« der Grube weit fort von dir Explofionsstelle geschleudert. Die 11/« qm groß, Eisenplatte wurde haushoch auf da« Dach geworfen und konnte nur unter Zuhilfnahme der Motorleiter durch «in Oberlichtfenster in da« Innere de« Gebäudes gebracht werden. Al» ei» groß,» Glück ist es zu betrachten, daß zur Zeit der Explosion Menschen nicht in der Nähe beschäftigt waren. Durch di« Wucht der Eisenplattr sind mihrere Teltphonleitungen zerrissen und das Dach schwer beschädigt worden. Geyer. Wie fetzt durch «inen Brief an seine Geliebte bekannt geworden ist, ist der seit drei Monaten vermißte Schreiber am hiesigen Rathaus« Ullmann am 8. Septemb«r in die Fremdenlegion eiugelief«rt worden. Zwickau. Ja einem" LederwarengeschSft in der Bahnhofstraße stahl et« Unbekannter beim Einkauf einer Kleinigkeit sine Aktentasche. Der Inhaber, drr de« Dieb stahl sofort bemerkte, verfolgte den Barschen und entriß ihm die Tasche. D:r Dieb suchte das Weite: erst in den Schwansnschloßanlagen gelang es einem Beamten mit Hilf« der aufmerksam gewordenen Paffanten die Festnahme der Burschen. Rodew i s ch. In der Nacht zum Donnerstag ist da« an der Lengenselder Straße befindliche Pumpenhav« d«S Tiefbauunternehmens Ordorico in Flammen aufgegangen. Dir Wafferpumpe ist hierbei betriebsunfähig geworden. E» liegt vermutlich böswillige Brandstiftung vor. Die Erörter ungen drr Kriminalpolizei zur Ermittelung der Täter find im Sange. Das deursche Volk und die Reparation. (Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter.) Selbst Männer, die in der Reparationsfrage Bescheid zu wissen glauben oder behaupten, irren sich oft bei wick« tigrn Einzelheiten. So wußten die wenigsten, daß es gar keine Cijenbahnschuldverschreibungen, sondern nur eins einzige Eisenbahnschuldverschreibung in Höhe von 11 Mil« liarden Goldmark gibt. Wenn ein Teil der deutschen Etsenbahuschuldi auf dem internationalen Geldmarkt zu- aunsten Frankreichs verkauft werden soll, so mutz zunächst die giohe Schuldverschreibung in kleinere umgetauscht werden. Es ist zuzugeben, datz die Bestimmungen des Dawes-Gutachtens und des Londoner Abkommens zur Ne« parationsfrage recht schwer verständlich sind. Trotzdem mutz unser Volk, soweit es Anspruch erhebt, seine Meinung zu äußern und an der Entscheidung der in Thoiry aufgewor fenen Fragen reitzunehmen, in den Grundproblemen un terrichtet sein . Di« Re'chs? /erung hat imme- - ' Der versichert, datz bei einem Abkommen mit F:an!:^ -^rch kms uns das Rhein, und aas Säargebirt. zur woon-inen Verwaltung zurückgegeben werden joll, die deuibben Jahreszohlunge« nicht höher sein ioiien als ^enconer Reparations« übkommen vorgesehen ist. Es sh «!,'.) nicht richtig, von «tnem «Löseueld" «u Brechen. oa» LcuuüUauv über oas Matz seiner Zahlungsverpflichtungen hinaus zu geben be« reit ist. wenn die Räumung eher erfolgt, als es im Der- soiller Vertrage vorgesehen ist. Wir würden aber Zuge ständnisse machen müssen, die am treffendsten als Opfer an Kredit zu bezeichnen sind. Der Verkauf deutscher Schuldverschreibungen, die sozusagen als Sicherheit für un sere Jahreszahlungen hinterlegt worden sind, kann ohne Zustimmung Deutschlands erfolgen. Wenn das aber ge- scb'eht, wird uns eines der wichtigsten Rechte verkürzt, das mau uns im Londoner Neparationsabkommen zugestan den bat, datz nämlich die Borüberweisungen an die Eläu« . bigerstaaten ohne Gefahr für die deutsche Währung und nur unter Berücksichtigung der deutschen Finanz- und Wirt- schastsinteressen vorgenomwcn werden dürfen. Das gleiche gu'» vom Verkauf deutsch-': Schuldverschreibungen. Wenn auch der Erlös solchen Verkaufes der deutschen Wirtschaft nicht zugute kommen würde, so würde das geldbesitzende Ausland eine solche Wertpapierbegebung doch als einen Kredit ansehen, der von der deutschen Wirtschaft in An- spruck genommen wird. Die Folge würde sein, daß weitere Kredite, die dann wirklich für die deutsche Wirtschaft be stimmt sind, nur schwer unterzubringen sind. Wir wür den also beim Verkauf deutscher Schuldverschreibungen iustimmen maffen, datz wir das Risiko laufen wollen, öS >ie deutsche Kredit- und Kapitalversorgung nach der Be gebung von Schuldverschreibungen nicht unter das Matz sinkt, das sich mit unseren volkswirtschaftlichen Interessen und auch mit unseren jährlichen Zahlungsverpflichtungen verträgt. Jetzt voreilig ein optimistisches Urteil in dieser wichtigen Frage abzugeben, ist nicht nur sachlich zu bean standen, sondern auch vom nationalen Standpunkt au« höchst unzwcckmätzig. Sport. Sonntag, den 17. Oktober 1926 Handball. Tv. 1877 III, - „Jahn" l. Anwurf nach«. 3 Uhr auf hiesigen Platze. Mrchennachrichte« Sonntag, den 17, Oktobrr 1926. Vorm. Vi10 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 8 Uhr Pr«digtgotte»di«nst in Großdittmannsdorf (Pfarrir Gräf Ottendorf-Okrilla.) Kathol. Gottesdienst vorm. 10,30 Uhr im Ring. Jubel bei Maiers. Maiers hatten Wäsch« gestern. Lucie sagt zu ihren Schwestern: „Unser Zeug ist, wie ich seh, Klar und r«in und weiß wie Schnee!" „Ja" sagt Leni da und lacht „Das hat nur Perfil gemacht!" Und darauf ruft Cä-ci-li-r, Die jüngste der Fa-mi-li-e, „P«rfil, «s lebe dreimal hoch, Es ist und bleibt das Beste doch!" s* echt und gemalt einzelne Stücke ganze Ausstattungen Hardiue«, Wuheöetten, Kissis Sofas und Matratze« V ? 4 4 l 8* Werkstatt kür Polster- V-RM möbel u. InneE-raNon Fernruf Nr. 141 Wertschützstraße Nr. 35. MMärvorem. Zur Beerdigung unseres lieben Kameraden Ernst Stölzer stellt der Verein Sonntag, nach«. 2 Mr im Kirsch. Um zahlreiches Ehrenge leit wird gebeten. Z>. D. Bettfeder«. Großen Posten ungeschl. weiße, Halbdaunen, o. Flügel leicht und sauber verkauft preiswert im Hrüne« Aaum in Lansa. HLaseyandler N- Dogel. Schleißfd. grau v. NU. 1.50 aufw. 1 All ll. 3 Mm