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Dreöden, den 7. Octbr. 1 6 r 4- 45. Nr. . - ,. - - 'M», LIcber die LMwwirthschaft an der schwarzen Eisier. Justizamtmann Hebenstreit zu Liebenwctda hat zun» Besten der ihm anvcrtrauten Landleute acht Gespräche zwischen einigen Bauern herausge- geben, worin er ihnen die Mittel, wie ste den Er trag ihrer Güther b/nächtlich erhöhen können, auf clt.e sagli-sa? Art vertragt. Man. muß sich wundern, wie cs ihm bei den gegenwärtigen so gedrängt geschaftsvo^en Tagen und bei seiner erliNen-n, anhaltenden schweren Krankheit moalich gewesen, über diesen höchst wich tigen Gegenstand emen Beweis seiner ökonomischen Kenntnisse und seiner Uutcrthaucn - Liebe zu Tage zu fördern. 2hm, als einem erfahrnen Manne, ist es zwar wohl bekannt, daß bei Meißen nicht bloß einträg liche, und an der schwarzen Elster nicht lauter ge ringe Bauer-Nahrungen existiren. Und er weiß es sehr wohl, daß die Holzungen der mehresten Elster - Wirrhe, so wie der größere Flachen-Inhalt deren Nahrungen, selbigen vor den mehresten, in den Au-Dörfern angesessenen Personen einen gro ßen Vorzug gewähren und ste wegen des mindern Ertrags ihrer Aeeker entschädigend Gleichwohl behauptet er, und zwar mit Recht, daß die Güther der sogenannten Hotz-Dauern weit schwerer, als die der Au-Dauern, zu bewirthschas- ten und dabei von weit minderem Ertrage sind. Er übergeht bei Anführung der dießfallsigen Ur sachen wohl bedächtig , daß ein Scheffel Aussaat doppelt so viel Arbeit, Zeit und Düngung fordere, als in der Au-Gegend; darin die Seltenheit und Kostbarkeit des Dienstgestndcs, die Wild-Schaden und andere Hindernisse, deren Beseitigung nicht in der Macht eines Landwirths stchr, und behan delt das Abhelfen des Futtermangels, die Vrrbesse- r mg des Viehstandes^ die richtigere Benutzung der Trist-, Huthungs- und Grase-Plätze, die Sorg falt für beffern und mehrern Dünger, uno die Vor kehrungen gegen Vieh-Schäden. Endlich empfiehlt er eine zweckmäßigere Benutzung der Holzungen und die Baum - Anpstanzungen. Alles dies; steht in der Markt der Eigenthnmcr. Mindere Aufopferungen von Zeit und Gelde sichern ihnen die gewißesten, reichlichsten Belohnungen zu. Und die Vorschläge selbst sind so eingeklcidet, wie der Landmann spricht und unsere wahren Ocko- nomen cs vorschreiben. Daß dem Futtermangel durch Verbesserung der Wiesen und Grase-Plätze, ingleichen durch Auf hebung der Frühjahrs-Huthung abgcholscn werde, ist unstreitig. Ich erinnere mich, daß ein Dauer in Lausitz durch ersteres den Werth seiner Nahrung verdoppelt habe. Auch kenne ich die Vortheile der letzter«, well die Gemeinden zu Gorden und Ho henleipisch sich dabei wohl bestndcn. Eben dteß hat die VertheUnng der wüsten Mark Grabo unter die cmreincnden Ortschaften bewirkt.