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No. 108. Sonntag, den 8. September 1907. 6. Jahrgang. iSamt. los verlaufen sind. Die Vertreter der Firma Holzmann und Co. erklärten den vorstellig gc- entladen hat. Glauchau, sauptmannschast Strumpfwirker Von der Königlichen Amt»- zu Glauchau wurde der Scharf daselbst mit einer r und e. In raffet, ! Per us«, ehrlich Mit onderi aiert Bautzen. Am Montag Abend ist der frühere Geheime Kommerzienrat Victor Hahn aus Dresden nach Ablauf seiner Beurlaubung in der Landesstrafanstalt zu Bautzen wieder -ing-troffrn, um die letzte Hälfte seiner vier- vor einigen Tagen geliehen gehabt. Daß si geladen gewesen sei, habe er nicht gewuß Geldstrafe von 100 Mark belegt, weil er rote i-ttel, die zum Boykott eines Restaurants ufforderten, anfrrtigen ließ. Ebenso erhielten der Besitzer der Druckerei, der die Flugblätter ^erstellte, Zimmermann in Hohndorf, und jder >ei diesem beschäftigte Schriftsetzer Reichert (die )ruckfirma fehlte auf dem Flugblatte) einen Strusbefehl von 75 bezw. 40 Mark, ohne die losten, zugestellt. Die beiden Letztgenannten saben wegen der Strafhöhe Berufung «in- elegt und Scharf hat richterliche Entscheidung »eantragt. Werdau. Ein Automobil passierte während )eS Jahrmarktes eine enge, stark besuchte Straße hier und überfuhr die Kutschersehefrau Schmidt, die am Kopfe, sowie an den Armen und Beinen erheblich verletzt wurde. Wildenfels. In den Dorfbach geworfen wurde von rohen Burschen der Strumpfwirker Gerber in Ortmannadorf, als er sich aus dem Heimweg vom Tanzvergnügen befand, er erlitt dabei schwere Verletzungen. Der erteil^ Saat ht er- Oertliches und Sächsisches. Vttcndorf.Gkrilla, den September ^or. Hs Sonntag, den 8. September findet in der hiesigen Kirche eine Kollekte für den Kirchenbau in Großweitzschen statt. Die alte Kirche in Großweitzschen ist so baufällig und eine» Gotteshauses so unwürdig geworden und ist auch räumlich so unzulänglich, daß sie nach dem Urteile Sachverständiger nicht mehr ouS- P.ebeffert werden kann, sondern durch einen Neubau ersetzt werden muß. Nur der Turm kann stehen bleiben, was der Kostenersparnis halber auch geschehen soll. Immerhin werden di« Kosten noch so erheblich sein, daß sie von der Kirchgemeinde allein hei ihrer sonstigen starken Belastung und verhältnismäßig geringen Tteuerlrast nicht ausaebracht werden könnten. Die Kirchgemeinde hofft daher auf die Mithilfe der gesamten Landeskirche. Möge ihr diese Hilse reichlich juteil werden, damit sie rin neues würdige- Gotte-Hau» erhalten kann! —* Vor der Rekruteneinstellung sei darauf hingewitsen, daß alle in das Heer N-Utin- tretenden verpflichtet sind, vor ihrer Einstellung kitt etwa gegen sie schwebendes GerichtSver» fahren der zuständigen Militärbehörde anzu- zeigen. Sie werden gegebenenfalls nicht eher eingestellt, als bi« die Strafsache einschließlich der Strafvollstreckung erledigt ist. Unterlasse sie die rechtzeitige Anzeige, so werden sie bei einer gegen sie erfolgenden Verurteilung behuf Verbüßung der Strafe wieder entlassen, gleich viel, wie lange sie alsdann bereit- gedient haben. Im nächsten Jahre werden sie dann Pobershau. Schwere Brandwunden trug rte Fabrikarbeiterin Milda Reichel davon durch Explosion einer Politurflasche in einer hiesigen Dreherei, da« Leben der IS jährigen Poliererin ist höchst gefährdet. Cranzahl. Beim Sprengen von Felsen anläßlich de« Baue« der Buchholzer Wasser leitung in der Nähe de» hiesigen Bahnhofe» blieb ein geladener Schuß au«, der sich erst entlud, als gerade der Arbeiter Roscher au« Neudorf sich trotz wiederholten Verbote« des Schachtmeister« an das Bohrloch begab. Roscher stürzte in das zirka 7 Meter tiefe Loch, wo er bewußtlos liegen blieb. PlauejN. Ein hiesiger Gewerbetreibender hatte laut gerichtlicher Feststellung bi« jetzt nicht weniger als 225 Polizetstrafen erhalten. Bei der 226. beantragte er richterliche Ent scheidung und wurde — fretgesprochen. Falkenstein. Wie berrit« früher erwähnt, wurde bei dem Lagerhalterwechsel im hiesigen Konsumverein, G. m. b. H, ein Defizit von zirka 20000 Mark sestgestellt- Der früher« Lagerhalter wurde verhaftet, mußte jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt werden, und in seiner letzten Generalversammlung hat der Verein beschlossen, von der Privatklage abzu sehen. Souach bleibt die Defizitangelegenheit unaufgeklärt. Der Konsumverein zählt über 1400 Mitglieder und der Umsatz betrug im letzten Geschäftsjahre 222 578 Mark 87 Pfg., der Reingewinn 23 779 Mark 56 Pfg. Adorf. Der Postbeamte Urbanek in Trautenau verfehlte beim Aufspringen auf einen im Gange befindlichen Zuge das Tritt brett und geriet unter die Räder. Es wurden ihm beide Unterschenkel zermalmt, auch erlitt er schwere Kopfverletzungen. Er starb auf dem Transport nach dem Krankenhaus. zu raumen. I wohnenden Freund, den stud. jur. Gotthold Neustadt i. S. Aus Ersuchen des Vor« Eduard Werner Müller von hier an, der sich standcs der hiesigen Ortskrankenkasse sind an dem Fenster seiner Stube gezeigt hatte, sämtliche häusliche Dienstboten in hiesiger Stadt Die Waffe war indes geladen gewesen. Der durch Errichtung eines OrtSgesetzeS für kranken- Schütze traf nur zu gut. Mit den seinen versicherungspflichtig erklärt worden. Bisher Freude zugerufenen Worten „Du hast mich ge konnten sie nur als freiwillige Mitglieder der schossen!" sank der Student Müller, in die genannten Kaffe angehören. Das OctSg-srtz link- Brustseite getroffen, vom Stuhle, auf hat die Genehmigung des Kgl. Ministeriums dem er gesessen, herab. Gleich darauf verlor des Innern gesunden und tritt «M 1. Oktober -r da» Bewußtsein. Man requirierte schleunigst in Kraft. Hilse. Einer der ersten, der in die Wohnung Wilsdruff. Im Konkurs des Baumeister» deü Freundt» geeilt kam, war Ungethüm. Di Lungwitz beträgt di« vorhandene Masse zirka Verletzung Müllers erwies sich so bedenklich, 13000 M., die Schulden hingegen 109476 M, daß der Verunglückte sofort nach dem Kranken- zur Verteilung dürften 10 Prozent kommen. Hause St. Jakob übergeführt werden mußte Bautzen. Den Stadtverordneten lag in Ungethüm begleitete ihn auf dem TranSpor der letzten Sitzung eine neue Planung der Al» er nach Hause zurückkam, wurde er in Spreetaalbrücke vor. E» wurde darnach be- Hast genommen. Bereits um die MittagS- ichloffen, die Brücke nicht 10, sondern 11 m stunde wurde er indes wieder entlasten. Un breit zu bauen, die Länge der Brücke beträgt gethüm gibt an, daß er die Waffe nicht au 181 m und die größte Höhe 25 Meter, vier den Freund angelegt habe, sondern auf eine Brückenbogen werden das Tal Überspannen, die Spiegel mit dem Müller am Fenster Lich weiteste Spannweite beträgt 35 Meter. Dieses effekte hervorrief. Durch einen unglückliche Millionen-Bauwerk soll aus Lausitzer Granit Zufall habe die Kugel den verhängnisvolle hergestellt werden. Die Vorarbeiten sind bereits Weg genommen. Die Waffe habe er sich er im Gange. 1 jährigen Gefängnisstrafe zu verbüßen. Er war ohnr Begleitung. Beurlaubungen von Gefangenen sind keine Seltenheit. Nach der letzten Statistik wurden im 2. Vierteljahre 1907 bei der dortigen Landesstrafonstalt im ganzen 29 Gefangene beurlaubt. Meißen. Am Dienstag nachmittag 4 Uhr fuhr ein dem Baumeister Berndt in Dresden gehöriges Automobil die Plostenstraße hinauf. Bei der Biegung der Straße, an der soge nannten Presse, kam das Fahrzeug zu weit links und stieß an eine Pappel, wobei der Baum umgebrochen wurde. Di« Insassen blieben unverletzt, während da» Automobil so stark beschädigt war, daß «ü mit der Bahn nach Dresden geschafft werden mußte. — Zwei Unfälle ereigneten sich kurz hinter einander im Meißner Gußwerk von Ernst Paul» Nachfolger hierselbst, und zwar ver unglückte der Maschinensormer B dadurch, daß ihm flüssiges Eisen an den Körper spritzte und eine Verbrennung zweiten und dritten Grades der linken Bauchseite herbeiführte. Ferner wurden dem Maschinisten M. die Nagelglieder - - «des zweiten und dritt-n Fingers der rechten wordenen Arbeitern, auf kemen Fall mlt den durch eine Formkastenwand abgequetscht. Organisationen verhandeln zu wollen. Sie Grimma. Ein Vorkommnis, das man hatten emen Vertrag mit dem Rat zu Dresd^ ist, heiter zu nennen, und daö doch und wenn die Arbeiter etwas wollten, mußten I ^gemein traurig ist, ereignete sich am Sonn- sie sich dorthin wenden. Da nun die Ver- gegen Abend in einem hiesigen Hand ungen mit den Unternehmern zu k-mem Restaurant der Vorstadt. Ein als trunksüchtig Resultat gesuhlt haben, haben die L^einarbilter I bekannter Arbeiter war mit noch mehreren am Brückenbau zu Dresden die Sperre Uber nach dem Gesänge: „Hoch soll °r d,« Firmen Dyk-rhoff und Widmann und ^hen usw." eben im Begriff, sein volles Glas H lzmann und Co. verhängt. Die Arbeiter- leeren, als sich leise die Tür öffnete und Vertreter im Stadtverordnetenkolleglum werden dessen Frau h-r-intrat. Si- zählte voraussichtlich den Rat interpellieren, wie er 50 Pfg. aus den Tisch, welch- der Mann vor sich zu der Arbeilerfrag- zu stellen gedenke seinem Weggange vom Hause seiner Familie — Der in der Berliner Straße wohnhafte Iglg Wirtschaftsgeld auf die kommende Woche Buchhalter Beckmann sollte am Freilag Nach-1 ^g^^laffen hatte und forderte mit freund» mittag wegen W-chstlfä^ Miene den fürsorglichen Gatten auf. Er bat d-n Polizisten, sich vorher einmal nach genannten Betrag doch lieber auch noch zu dem Abort begeben zu dürfen, was auch gc-1 vertrinken. Sprachs und verschwand dem stattet wurde. Ehe e» der Beamte verhindern I Gesichtskreis der verdutzt dreinschauenden An konnte, hatte der junge Mann einen Revolver I,y^den. gezogen und aus sich abgedrückt. Der Schuß Leipzig. Durch leichtsinniges Umgehen wirkte sofort tödlich. mit einer Scheibenpistole hat sich Donnerstal Schandau, Am Freitag nachmittag war I vormittag gegen 9 Uhr abermals ein schwerer -in beladener großer Deckkahn auf der Fahrt Unfall ereignet. In dem Hause Körnerplatz 2 von Böhmen heraus nah- daran, b-i Krippen machte sich der im dritten Stocke daselbst zu sinken. Das Schiff erhielt während der wohnhafte Privatschüler Walther Ungethüm mit Fahrt durch das Anfahren ein Leck, die dem Schießgewehr zu schaffen. In der Schiffsmannschaft bemüht- sich sofort, da« Leck Meinung, daß die Pistole nicht geladen sei, zu verstopfen, das etng-drung-n- Wasser aus- legt« er vom Fenster aus aus seinen in dem zupumpen und vorsichtshalber auch die Kajüten benachbarten Haus- Z-itzer Straß- 53, 3 Etg erneut auSgehoben, ohne daß ihnen die vor- ausgegangene Dienstzeit ungerechnet wird. — Ebenso seien, die demnächst zu ihren Truppen» teilen abgehenden Rekruten darauf aufmerksam gemacht, daß sie, sofern sie der Invalidität«- Und Alt«r»versorgung unterliegen, bei der OrtS- krankenkaste ihr« Ouittungskarte abholen. Diese ist beim späteren Wiedereintritt in ein« vrr- Iicherung«pflichtige Beschäftigung wieder abzu- geben und deshalb sorgfältig aufzubewahrrn. Der dir» unterläßt, hat sich entstehende Nach teil« selbst zuzuschrtiben. Auch kann die Auf rechnung der Karte erfolgen und die Be scheinigung hierüber nimmt der Versicherte in Verwahrung. S-if-rsdorf. Auf dem Amtsgericht Radeberg gelangt- Donnerstag vormittag die Herrn Hugo Obst gehörige Papierfabrik auf dem Aege der Zwangsversteigerung zum Verkauf Vie Fabrik mit allen Zubehör, welche au 260071 Mark geschätzt worden ist, ging in den Besitz de» Vorbesitzers Herrn Joh. Poetzsch über. Dre-den. Mit dem beim Aug. stuSbrücken- M beteiligten großen Firmen Dykerhoff und Widmann und Holzmann und Co. leiteten die Arbeiter Verhandlungen zwecks Beseitigung verschiedener Differenzen ein, die aber ergednis- ingedrungen. Lebensgefahr ist zurzeit nicht vorhanden. — Ein 20 Jahre alte» Mädchen stürzt« ch am Freitag früh gegen 2 Uhr au« einem Zensier ihrer im Preußergäßchen in der ersten Stage gelegenen Wohnung nach der Straße b. Zwei Männer, die zufällig vor dem Hause standen, fingen da« Mädchen auf, so daß sie unverletzt blieb. Der Beweggrund zu dem selbstmörderischen Vorhaben ist noch nicht bekannt. Zedtlitz bei Borna. Am Freitag morgen t hier der Pächter de« hiesigen Rittergute« eim Eichhörnchenschießen tödlich verunglückt. Er wurde gegen mittag von seinen Angehörigen mit einem Schuß in der Brust, tot aufgefunden. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist d«r Ver storbene au-geglitten, wobei sich da« Gewehr Bekanntmachung. Nachdem da« Königliche Ministerium des Innern die Wahlmännerwahlen im 9. länd lichen Landtags-Wahlkreise für die III. ^kteitunx äer »uk Mttwovb, äen 11. Lsptember 1907, II. „ „ „ „ vonnerstLA, den 12, Aeptemder 1907, I. „ „ », „ krettaK, den 13. Loptemder 1907 festgesetzt hat, wird dies gemäß Z 16 d-s Wahlgesetzes vom 28 März 1896 und § 22 der Ausführungs-Verordnung dazu vom 10. Oktober 1896 mit dem Bemerken noch hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß in dem aus den Orten Ottendorf-Äoritzdorf, Grotz-u. Kleinokrills Zusammengesetzten Wahlbezirk« an den obengenanntrn Tagen für di- in diesen Orten wohnenden Urwähler die Stimmenabgabe im Gemeindeamt« zu Ottendorf-Moritzdors und zwar für die III. ^dtetlllvx voll vorm. 10 0kr dis vkedm. 1 Ddr, 11» » » » 11 >, » » 1 1» » » » 1^ » » » 1 » zu erfolgen hat. Ottsoäork-LloritLäol'f, den 2. September 1907. Der Wahlvorsteher, klrodaum. Die Untersuchung Müllers im Krankenhau hat ergeben, daß die Verletzung leichter ist, a man zuerst annahm. Die Kugel M an einer Rippe abgeprallt und alsdann in di« Wüchkile ttendorfer Zeitung. Verlag vor. ^«rmann Rühle in Groß-Okrilla. Lür die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla Druck und Annahme »»» Inserat« b» »armMag „ Uhr. Inserat, werden mit w ps skr di« Spaltzetl« b««chn»t Tabellarisch« Satz nach d«s«nd««m Laris Lie >rfer Zeitung» erscheint vir.istag, Donners- tag «nd Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen 1,20 Mark. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode." Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend.