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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend WtthMsgs ^msprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Kummer 70 Mittwoch, den 23. Juni 4920 49- Jahrgang. Neuestes vom Tage sollen besondere Maßnahmen Platz greifen. Die Aufnahme ct, sov>2 ISB M Dar Leipziger Gewerkschaflskartell veröffentlicht in Deine a« in trost- leflrer sovie k.nfle- cflöue und Abgangsgelder werden gleichzeitig auf 30 Mark erhöht, die AbgangSgebühren jedoch nur auf 20 Mark, wenn die Schüler die Schule ohne Reifezeugnis verlassen. Ausländer haben 100 Mark bezw. 60 Mark zu entrichten. Auch für diese Bezahlung kann Gold vorgeschrieben werden. Den Gemeinden oder Gemeindeverbänden, die höhere Lehranstalten unterhalten, bleibt es überlassen, auch ihrerseits ähnliche Erhöhungen der Schulgelder vorzunehmeu. ^A^oen-^ei«? D^ st oder d«ren Raa« wird «L SV Vf»., vM der ersten Leite mV 12b Pf». bi«ch»A. von Fall zu Fall vor, die Bezahlung in Gold vorzuschreiben. ' Damit aber begabten Kindern der minderbemittelten Stände 193989 Mark zu Buche. Als zweiter Punkt kam die atztrM Derkst-tt- suchung des betr. Fürsorgearztes festgestellt tworden sei, daß die hiesigen Schulkinder weniger an schlechter Ernährung ge litten haben als in anderen Orten, sodaß in Kürze eine Herabsetzung der Zahl der an der Quäkerspeisung teil nehmenden Kinder zu erwarten sei. — Von den für die Amtshauptmannschaft Drerden-N. einschließlich der Stadt Radeberg auf die Zeit vom 6. Juni bis 3. Juli 1920 ausgegeben Nährmittelkarten werden be liefert: Abschnitt 50 der gelben mit 1 Pfund Hafer flocken, Abschnitt 50 der roten Karte ö mit 1 Pfund Hafer- flocken, Abschnitt 50 der grünen Karte O mit 1 Pfund Haserflockcn, Abschnitt 50 der blauen Karte D mit 1 Pfund Hafcrflocken. Die Anmeldung der Belieferung hat seitens der Verbraucher spätestens bi» zum 25. Juni 1920 in einem Kleinhandelsgeschäft zu erfolgen. — Der Rat der Stadt Dresden hat unter dem 12. Juni eine Bekanntmachung erlassen, die das Abhalten von Versammlungen an Sonn- und Festtagen vor 11 Uhr vormittags verbietet. Der Rat bezisht sich darin auf da» Ministerium des Innern, das Justiz- und Wirtschafts ministerium und teilt mit, daß nach Feststellung der § 8 der sächsischen Gesetzes vom 10. September 1870 trotz des in der Reichsverfassung vorgesehenen Fortfall» der Ver- sammlungrbeschränkung noch zu Recht bestehe. Wie wir durch Erkundigung an zuständiger Stelle erfahren, handelt es sich bei dieser Veröffentlichung um die Wiedergabe rein juristischer Feststellungen, an denen der Minister des Innern und der Wirtschaftsminister nicht beteiligt sind. Um nun aber alle Unklarheiten und Unstimmigkeiten in dieser Frage ein für allemal zu beseitigen, hat das sächsische Gesamt- Ministerium beschlossen, der Volkskammer ein Gesetz vorzu- legen, wonach fortan der § des oben genannten Gesetzes außer Kraft gesetzt wird. Es können mithin, da an der beschleunigten Annahme der Vorlage nicht zu zweifeln ist, an Sonn» und Festtagen die Versammlungen zu jeder beliegen Stunde beliebigen. — Die Verteuerung de» Zuckers. Zucker war neben Kohle und Kalt von jeher der hauptsächlichste Ausfuhrartikel Deutschlands. Die Bevölkerung fühlt sich deshalb bisweilen befremdet, daß die Zuckerrationen so knapp und die Zucker- preise so hoch sind. Die Verhältnisse, die dazu zwingen, sind folgende: Während des Kriege» ist der Zuckerrübenbau in Deutschland wie in allen Ländern bedeutend zurück- gegangen, nämlich von 546 736 Hektar im Jahre 1914/15 auf 267 288 Hektar 1919/20. Der starke Rückgang im letzten Jahre ist vor allem auf die Abtrennung deutscher Gebiete, besonders unseres ehemalig vorbildlichsten Er- zeugungSgebtetes Posen, zurückzuführen. Die Zuckererzeugung ist in noch weit stärkeren Verhältnis gesunken, nämlich von 25 Millionen Doppelzentnern aus 7 Millonen. Im ver gangenen Herbst besonders hat ein erheblicher Teil der er bauten Rüben durch das frühzeitige Winterwetter völlig gelitten. Abgesehen davon kam zu der geringfügigen Größe der Anbaustäche erschwerend noch der Mangel an geeignetem Saatgut, an Arbeitskräften, Kohlen, Dünger und schließlich die Tatsache, daß bei den wesentlich erhöhten Arbeitslöhnen und Unkosten der Landwirischaft die Preise für Zuckerrüben die Erzeugungskosten nicht mehr deckten und darum der An bau nicht mehr so lohnend erschien wie früher. Um vor allem diesem letzten Umstand abzuhelfen, sind die Preise für Zuckerrüben wiederholt erhöht und zuletzt auf 4 Mark für den Zentner festgesetzt worden. Diese Heraufsetzung ist im Interesse des Publikums unbedingt nötig gewesen, um die Gefahr zu jvermeiden, daß bei ungenügenden Preisen die Zuckererzeugung noch mehr zurückginge und die Rüben über- dies in grobem Umfange verfüttert würden. Aus dieser Steigerung der Rübenpreise folgt ohne weitere» die Ver teuerung de» Zuckers. Es ist dabei noch zu berücksichtigen, daß auch der Verarbeitungsprozeß in den Zuckerfabriken und den Raffinierten durch die Steigerung der Kohlenpreise, Arbeitslöhne und Eisenbahnfrachten gegen früher ganz er heblich verteuert worden ist. Wenn die Oeffentlichkeit ge legentlich durch Nachrichten über Zuckerausfuhr beunruhigt wird, so hat die Rcichszuckerstelle hierzu auf das bestimmteste versichert, daß an den Gerüchten kein wahres Wort ist, sondern daß cs sich immer nur um Durchgangstransporte für die Tschechei handeln kann, die aus Rechnung der Entente gehen. Dresden. Durch die polizeilichen Ermittlungen ist das am Montag früh im Ostragehege erschossen aufgesundene Paar festgestellt worden. Es handelt sich um den 1896 im Elsaß geborenen, hier in der Friedrichstraße 53 zur Unter miete wohnhaft gewesenen Hilfsbeamten Johann Scharlier und dessen Braut, die 1896 hier geborene, bet einer Familie in der Holbcinstraße 133 als Stütze in Stellung gewesene Gertrud Schumann. Letztere war Pflegerin und hat al» solche den Sch. kennen gelernt und sich mit ihm verlobt. Doch haben sich ihrer Verehelichung unübenvivtliche Schwierigkeiten in den Weg gestellt. Aus dieser Veran lassung haben beide beschlossen, gemeinsam in den Tod zu gehen. mäßige Regelung und Demaskierung der „zuständigen Stelle" erfolgt." — Das Sächsische Unterrichtsministerium hat infolge der ungünstigen Finanzlage beschlossen, das Schulgeld für Schüler und Schülerinnen der staatlichen höheren Lehr anstalten vom 1. Juli ab von 200 Mark auf 400 Mark für das Jahr zu erhöhen. Ausländer haben 1200 Mark jährlich zu entrichten. Bei ihnen behält sich da» Ministerium Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29 1 48. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-O^M«. OsrtLiches And Sächsisches. Vttrndorf-Dkrilla, den 22 Juni 1920. G Am Mittwoch, also morgen, soll auf dem alten Friedhof vor der Kirche abends halb 9 Uhr eine Gedächtnis feier für die Heimgegangenen stattfinden. Sie wird bestehen aus gemeinsamen Gesängen, Ansprache, Arie des Kinder- chores. Für das Johannisfest selbst wäre Gräberschmückung sehr erwünscht. — Am gestrigen Montag abend fand unter dem Vor sitz des Herrn Gemeindevorstand Richter eine gemeinsame Sitzung der Gemeinderäie zu Ottendorf-Moritzdorf und Groß- und Kleinokrilla statt. Der Vorsitzende erstattete Bericht über das vergangene Geschäftsjahr der hiesigen Gas- anstatt. Die gesamten Einnahmen beliefen sich auf 103572 Mark, dem als Ausgaben 91226 Mark gcgen- überstehen, sodaß ein Reingewinn von 12346 Mk. verbleibt. Anzeigen »erden an den Erschein»»«»»»» bis spätestens »»nnittngs 10 UU in »» Deschästsst»« erdet«. Jeder Anspruch Nachlaß kAischt, »M» ell u sa^ Leipziger Gewerkschaflskartell veröffi p-iil '^iiger Volkszeitung" folgende Erklärung titz-D ' "" Md AizeiBlitl ' -vorrsluche zum Portrag. Vach vollständiger Auflösung und An -ine Pataus der Utensilien verblieb ein Reingewinn im Betrage von 11 754 Mk. 8 Psg. Auf Vorschlag des Vorsitzenden »U M? n d-r "Ee diese Summe zu den Zwecken der Schaffung einer ^2., ^ Turnhalle angelegt werden. Ueber die Verwendung dieser n L Summe entspinnt sich eine längere Aussprache, in der be- wirvor der be- sonders darauf hingewiesen wird, daß auch die Schaffung eines Krankenwagens ein dringenderes Bedürfnis darstelle. B-jchlubfaff/ng wird hierüber ausgesetzt und der Vor- Z " Ue tem^ sitzende ersucht mit den am hiesigen Orte bestehenden drei Nm-S! I-, .ms i^n d. M »-hm-n. s-,, Lch„, Beger teilte zum Schluß noch mit, daß durch die Unter- 57-6^ cäNgt^r^ fit, 0. . „ g: „Wolfs-' Verbreiter eine Meldung, die „zuständige Stelle" Auszahlung des Lohnes oder Gehaltes vor dem als unzulässig und strafbar. Die „zuständige lehr sürsichtig und verschweigt schamhaft ihren Diese Meldung ist weiter nichts als ein übler '-"MM. Weder § 50 des Einkommensteuergesetzesi 35g hn Reichsabgabenordnung verbieten dies ^»."^iahiung, Wenn nicht dadurch die Steuerpflicht Verden soll. Das ist aber nicht der Fall. Die Angestellten wollen nur nicht durch die soziale Hebung der Koalitionsregierung am Quartals- ? finanzielle Bedrängnis geraten. Ein Teil der ,- sch"" den Gehalt für Juni gezahlt. Die Be- ^öen sich nicht schrecken lassen, bis eine gesetz- 8 Die.Ottendorfer Zeitung- erscheint Diens- ff tag, Donnerstag und Sonnabend. st uBkzugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, ff »bei Zustellung durch die Boten 2,50 Mark, gM Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, fl »ksrudmelcher Störungen des Betriebes der st Teilung, der Lieferanten od. d. Beförderunqs- ff stkiurichnmgen) hat der Bezieher keinen Än- u llmuch auf Lieferung oder Nachlieferung der st lllschuug od. auf Rückzahlung d. Bezugs Preises. Ii i Einkommensteuer an der ^Betriebe vor sich gehen wird. Die neue Regierung «E fich von Der ersten Stunde an vor den schwersten Auf- Selbst wenn die politische Gegnerschaft einsichtig siV > sein solid - - - - -- - . . sollte, die Tätigkeit des Rcichswirtschastsrats nicht stören und zweckmäßige Maßnahmen de» künftigen ^ttls nicht willkürlich zu durchkreuzen, so gehört von herein viel Kraft und Geschicklichkeit dazu, zunächst die Fehler und Fahrlässigkeiten einigermaßen auszu- HflUft»' Hen, bis wir der Erzbergerschen Mißwirtschaft zu ver- At haben. Von Woche zu Woche tritt der Unterschied ^en der „Hochkonjunktur" des letzten Winters und dem Ad Ftwirtschaftlichen Niedergang immer schärfer hervor, z, Wich ist damals vor der Verwilderung kaufmännischer t Z, — Die Verschleppung in der Neubildung der Reichs - d d Anung hat viel dazu beigetragen, den Niedergang der gastlichen Verhältnisse zu verschärfen. Die wochenlang sMnde Unsicherheit über die Ziele und Maßnahmen des > Mgen Kabinetts hat die bereits tief gesunkene Unter- > Mungslust vollends unterbunden. Niemand wußte, mit neuen Hemmungen durch behördliche Mißgriffe und Gewerbe etwa zu rechnen hätten. Nur das Aer. >.gar gewiß, daß die Erhebung des Reichsnotopsers undi. , ... .. . . . ^-Einkommensteuer an der Quelle nicht ohne Störung .^ Zut.M zu den höheren Schulen nicht erschwert wird, ^Mosten die Voraussetzung sür eine lohnende AuSsuhr die Möglichkeit einer Wettbewerbes auf dem Welt- Der Schwerpunkt der Produktionskosten liegt zurzeit und Gehältern. Sobald sich die Preise für Evde des notwendigsten Lebensbedarfs gesenkt haben, Arbeitslöhne nachgeben, ohne daß der Arbeiter h ^ebührlrch benachteiligt wird. Leider wird sich dieser bg nicht ohne fühlbare Reibungen und Erschütterungen "g Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Erzeuger und ^^er werden zu leiden haben. Auch dem Zwischen- ^erdsn schwere Stunden nicht erspart bleiben, viele es kaum möglich sein, über die Fährlichkeiten kommen. iut wokl bei RUeunw, Hsxensckuü, Xopf-, Hals-,' 2Lkn8ckmsrren. Vei-Isngeo Lie in äsn VerkLutsZtellen sasäi-UckllcU Lsnmol. Können 5ie unsere prSpsrete sm Orte nickt erkalten, 50 v/enclen Lie rick, bitte, direkt an uns, v-ir veranlassen dann Notiges Oarmol-^Lbrik, kkeinLberg, Nark (522) gewarnt worden, welche Industrie und Warenhandel gfihilfe der Finanzwelt aus eine abschüssige Bahn' jsfin. Es nützt nichts, vor der Gewalt dieser Tatsachen^ jgen verschließen. Weit heftiger als bei uns hat Ausland, zuerst in Nordamerika, dann in England, ^schwung vollzogen. Dort hat man kurzen Prozeß ' hat zunächst die Preife für Gegenstände des Kedars- etwa auf die Hälfle herabgesetzt und aus; Akije die überfüllten Lager schnell gelichtet. Bei uns j ^ Verstecken gespielt. In den Schaufenstern prangen! tausch h^he Preisauszeichnungen. Hintenherum wird! vesemlich billiger abgegeben. In der Lebensmittel-! haben Firmen, an denen ausländisches Kapital' ^?^„er"iger Zeit Nach vorzunehmender Abschreibung in Höhe von 10422 Mk. s!,, der Betrag von 1924 Mark für das neue Geschäfts > D-, M°m,° W-,I Mi, R-chnung-l°,M, °d«, di- im Bdij-Hr- -i°s-ft-II,-