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Amts- un- KnZeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M.1.50 einschliehl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. Tel.-Adr.: Amtsblatt. für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, Neuheide, GberMtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer.Sosa,Unterstützengrün,lvildenthal usw. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr 210. M r«» - ---- 57. Jahrgang. Sonntali, den 20. November Infolge Ablaufs ihrer Wahlperiode haben Ende dieses Jahres die nachstehend aufgeführten ländlichen Abgeordneten der Bezirksversammlnng als Vertreter der mit vermerkten Wahlbezirke aus der Bezirksvertretung auszuscheiden: Herr Friedensrichter Gustav Hecker in Beier feld als Vertreter des Herr Gemeindevorstand Hermann in Lauter und Herr Spitzenfabrikant Oelsner in Berms- grün als Vertreter des Herr Fabrikdirektor Gustav Doß in CarlS- feld als Vertreter des Herr Gemeindeoorstand Reinhardt in Ober- sthtzengrün als Vertreter des Herr Geheimer Kommerzienrat Lange in Auerhammer als Vertreter des I. Mahlbezirks, bestehend aus Bernsbach, Beierfeld u. Obersachsen feld, II. Wahlbezirks, bestehend aus Lauter, Bermsgrün u. Neuwelt, VII. Wahlbezirks, bestehend aus Sosa, Wil- denthal u. Carlsfeld mit Weitersglashütte, IX. Wahlbezirks, bestehend aus Oberstü tzengrün, Unterstützen- grün u. Hundshübel, X Wahlbezirks, bestehend aus Bockau, Schindlers Werk, Blau- enthal, Wolfsgrün, Neu dörfel u. Auerhammer. Es sind daher demnächst Neuwahlen vorzunehmen. Außerdem hat die Königliche Kreishauptmannschaft Zwickau in Gemäßheit von ß 13 Absatz 2 des Gesetzes vom 21. April 1873, die Bildung von Bezirksverbänden und deren Vertretung betreffend, bestimmt, daß künftig für den oben aufgeführten I. Wahlbezirk und für den XII. Wahlbezirk, bestehend aus den Orten Oberschlema, Niederschlema, Griesbach und Lindenau, noch ein zweiter Abgeordneter in die Bezirksversammlung zu wählen ist. Die Wahlen der Abgeordneten werden unter Leitung der nachbenannten Wahlkommissare durch die Vorstände bez. deren Stellvertreter und Wahlmänner der im Bezirk gelegenen Gemein den und die Besitzer derjenigen, vom Gemeindcverbande ausgenommenen Güter bewirkt, die nicht unter den Höchstbestcuerten — d. h. denjenigen selbständigen Personen, die im Bezirke an direkten Staatssteuern den Betrag von mindestens 300 M. entrichten — stimmberechtigt sind. Für Gemeinden von 500 bis 1000 Einwohner tritt außer dem Gcmeindcvorstandc bez. dessen Stellvertreter ein von dem Gemeinderate gewählter Wahlmann der Wahlver sammlung zu. In gleicher Weise wird weiter für jede Vollzahl von Tausend Einwohnern über ein Tausend ein zweiter, dritter, vierter usw. Wahlmann außer dem Gemeindeoorstande gewählt. DenZweiteren Verfügungen der Wohlkommissare ist innerhalb ihrer Bezirke nach zugeben. Wahlkommissare sind für den I. Wahlbezirk Herr Gemeindevorstand Martin in Bernsbach, II. Wahlbezirk Herr Gemeindevorstand Herrmann in Lauter, VII. „ „ , Bauernfeind in Carlsfeld, IX. , „ . Reinhardt in OberstUtzcugrUn, X. „ „ „ Kommerzienrat Bretschneider in Wolfs ¬ grün, XII. , „ „ Kluge in Oberschlema. Schwarzenberg, den 11. November 1910. Die Königliche AmtshauptnramlWck. Eine Memme Ratten und MäuscvcrtilMNlj wird in den nächsten Tagen hier vorgenommen werden. Die Grundstücksbesitzer, in deren Grundstücken sich die Ratten- und Mäuscplage be merkbar macht und die die Vertilgung des Ungeziefers durch einen geprüften Kammer jäger wünschen, werden deshalb ersucht, dem Stadtrat sofort entsprechende Mitteilung zu machen. Stadtrat Eibenstock, den 18. November 1910. Hrste. Mllr. Grundstücksbesitzer und Verwalter sind zu steter Reinhaltung der Antzwege und zur Bestreuung der Autzwege bei eintretender Glätte verpflichtet. Stadtrat Eibenstock, den 18. November I9io. Zur Beachtung während der Winterszeit werden nachstehende Bestimmungen der hiesigen Straßenpolizeiordnung hi rdurch wiederholt in Erinnerung gebracht. 1. Bei Glatteis oder Schneeglätte ist innerhalb der bewohnten Ortsteile entlang eines jeden Grundstücks der erhöhte Fußweg und wo ein solcher nicht vorhanden ist, die am Grundstück hinsührende Straße in einer Breite von mindestens zwei Metern mit Sand, Asche oder einem anderen die Glätte abstumpfenden Material während der Zeit von 7 Uhr morgens bis 9 Uhr abends so oft und so dicht zu bestreuen, als dies die Sicherheit des Verkehrs erfordert. 2. Schnee- und Eismassen, welche aus den Gehöften geschafft werden, dürfen nicht an die Straße abgelagert werden, sind vielmehr aus dem Orte zu schaffen. 3. Schneemassen und Eismassen, welche von den Dächern auf die Straße hcrabzu- stürzen drohen, sind, soweit dies tunlich, zu beseitigen und zwar in einer Weise, die für die Straßenpassanten Nachteile ausschließt, auch sonst den Verkehr nicht stört. 4. Von dem Dache gefallene Schnecmossen, die den Verkehr stören, müssen von der Straße sofort weggeschafft werden. 5. Verboten ist das Ruschklschlittenfahren sowie das Schlittschuhlaufen auf abschüs sigen Straßen und an Straßenkreuzungen, mährend das sogen. „Schinnern" auf allen Straßen und Wegen verboten ist. A Schönheide, am 18. November 1910. Der Gcmcindevorstnnd. Tagesgeschichte. Deutschland — DepeschenwechselzwischenKaiserund Zar. Aus Anlaß der Abreise der russischen Kaiser- samilie von Egelsbach bei Wolfsgarten hat zwischen dem Zaren und dem Kaiser ein herzlicher Depeschen- wechscl stattgesunden. Der Kaiser erhielt vom Zaren ein Abschiedstelegramm, in welchem der Zar ihm von der günstigen Heilwirkung, die der lange Aufenthalt in Deutschlands Badeorten der Zarin gebracht habe, .Mitteilung machte und ihm noch einmal Lebewohl sag te. Der Kaiser antwortete gleichfalls mit einem herz lichen Telegramm, in welchem er seine Freude über die Genesung der Zarin zum Ausdruck brachte und der ganzen kaiserlichen Familie eine glückliche Reise wünsch te. Die Zarin wird, wie bereits erwähnt, dieselbe Kur in den deutschen Bädern im nächsten Jahre wieder ge brauchen, da sie so günstige Erfolge damit erzielt hat. — Vortrag des Reichskanzlers beim Kaiser. Der Kaiser hat Freitag nachmittag im Kö niglichen Schlosse den Vortrag des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg entgegengenommen. — Der geeinte Liberalismus in Würt temberg. Nationalliberale und Fortschrittliche Volkspartei haben für ganz Württemberg ein Abkom men für die nächsten Reichstagswahlen getroffen. Sämtliche Wahlkreise sollen zwischen beiden Parteien verteilt werden, und zwar werden die Nationalliberalen in sieben, die Fortschrittliche Volkspartei in zehn Wahl kreisen Kandidaten aufstellen. — DkeelsässischenWünsche. Aus Straß burg wird gemeldet: Der oberelsässische Be zirkstag hat den sozialdemokratischen Antrag auf Gnführung der Republik in Els aß-Loth ringen mit sechs Stimmen Mehrheit angenommen. 16 Mit glieder enthielten sich der Abstimmung. Der unter elsässische Bezirkstag hat den gleichen Antrag abge- lehnt. Der Beschluß des oberelsässischen Bezirkstages hat, trotzdem ihm keine praktische Bedeutung beizu messen ist, großes Aufsehen erregt, besonders da man die Befugnis der Bezirkstage zu solchen Beschlüssen be streitet. Diese Nachricht kommt ja gerade noch recht zeitig, um bei der demnächst einsetzenden Erörterung des reichsländischen Verfassungsentwurfes gebührend verwertet zu werden. England. — London, 18. November. Der Premiermini ster Asquith erklärte heute, daß das Parlament noch vor der Auflösung, die für den 28. November in Aussicht genommen ist, sich mit einer Gesetzes- vorlage beschäftigen müsse, die den Abgeordne- t e n eine Entlohnung für ihre parlamentarische Tä tigkeit zusichert. — Bau eines japanischen Dreadnought in England. Wie ein Londoner Blatt erfährt, hat die japanische Regierung einer Londoner Firma den Bau eines Dreadnought von mehr als 27 000 Tonnen Verdrängung übertragen. Persien. — In Teheran protestierte eine große von den Jungpersern einberufene Versammlung gegen die russische und englische Politik und regte einen Appell an den Deutschen Kaiser an. Amerika. — San Antonio (Texas , 18. November. Ge heimagenten der Vereinigten Staaten entdeckten eine Verschwörung gegen den Präsidenten und die Regierung von Mexiko. Die Erhebung war für übermorgen geplant. Die Verschwörer verfügen über reiche Mittel, sie lausten in den Vereinigten Staaten Waffen. Ihre Waffendepots in San Antonio und an anderen Orten stehen unter Ueberwachung und werden mit Beschlag belegt werden, wenn inan versuchen sollte, die Waffen über die Grenze zu schaffen. Lokale und säMsche AaLriLtkn — Eibenstock, 19. November. (Eingesandt). Am Sonntag, den 13. d. Mts. hat der hiesige Blau kreuzverein seine diesjährige Jahresfeier ab gehalten. Den durch Inserate in diesem Blatte und durch Zustellung von Festprogrammen ergangenen Ein ladungen war reichlich Folge geleistet worden. Den ersten Teil der Feier bildete eine öffentliche Blaukreuz Versammlung von nachmittag 3 Uhr ab im Saale des Deutschen Hauses, welche erfreulicherweise so zahlreich besucht war, daß keine Sitzplätze leer blieben. Ein all gemeiner Gesang aus den Reichsliedern bildete die Ein leitung. Es folgte ein von Herrn Professor Dr. Reu - ther-Auerbach gesprochenes Gebet und dann eine Be grüßungsansprache des Vorsitzenden des Vereins Herrn Pastor Rudolph, welcher er den 4. Vers aus dem 15. Kapitel des Lukas-Evangeliums zu Grunde legte. Er sprach, leicht verständlich für jedermann, davon, daß sich der Herr Jesus, der Heiland der Sünder, gern zu den Zöllnern hielt, die damals als öffentliche Sünder galten, daß dafür der Herr aller Herren von den selbst gerechten Pharisäern gemeistert wurde, und daß die ser ihnen daraufhin die Frage vorlegte, welcher von ihnen sein verloren gegangenes Schäflein in der Wüste umkommen lassen würde, anstatt es zu suchen und wie der zur Herde zu bringen. Der Redner hob weiter her vor, daß der Blaukreuzverein ein Werkzeug in Gottes Hand ist, durch welches solche zurückgebracht werden zu Jesus Christus, dem Hirten und Bischof ihrer See len, die durch den Alkohol verblendet worden und von dem rechten Wege abgekommen sind. Es folgten dann allgemeiner Gesang, Deklamation und Chorgesang. Hieran schloß sich die Festansprache des Herrn Professor Dr. Reuther-Auerbach. Gestützt auf Evang. Lukas Kap. 15, Verse 5 und 6, betonte er, daß nicht,nur die jenigen verlorene Schäslein sind, die in den Augen der Menschen als grobe Sünder gelten, wie z. B. noto rische Trinker, sondern daß alle Menschen verloren sind, und der ewigen Verdammnis entgegengehen, die nicht durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus, den Heiland der Welt, Vergebung der Sünden erlangt und durch Ihn eine neue Schöpfung geworden sind. Er forderte diejenigen der Versammelten auf, sich von den Plätzen zu erheben, die von sich sagen können, daß sie von den heiligen 10 Geboten, nach der Deutung des Herrn Jesus in der Bergpredigt, auch nur eines voll er- süllt haben, keiner erhob sich. Lockend durch Wieder gabe ihm bekannter Fälle, in welchem durch die Hin gabe an den Herrn Jesus, Glück und Frieden in Her zen und Häuser kam, bat er alle, die es noch nicht getan,