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V o i g t l ä n d i s H e r Anzeiger. io. Stück. Plauen, Sonnabends den 7. Marz 1812. — ' lieber den Anbau ausländischer Getrai- dearten. (Beschluß.) Einen Versuch im Kleine« machte ich voriges Jahr im Garten, und ich kann sagen, daß mir dieses kleine ökonomische Experiment viel Freu de gemacht hat. Die kleinen Beetchcn, auf deren jedes ich ein Loth Saamen ausgcstreut halte,, waren meine Blumenflor und besonders gegen die Zeil ihrer Reise eine wahre Augen weide für mich, da sich die darauf stehenden Fruchtarlen durch eigene Formen, üppigen Wuchs und Körnerfülle größtentheils sehr aus zeichneten. Um zu zeigen, wie ergiebig manche derselben waren, theile ich meine sorgfältigen Beobachtungen und Berechnungen darüber mir, wobei ich jedoch noch erinnern muß, daß das Wintergecraide, so wie das Sommergelraide, nach der Aussaat sowohl als zur Zeit der Reife von den heillosen Sperlingen ziemlichen Scha den litt. Von Winterfrucht hatte ich dreierlei Sorten ausgesäcl und zwar von jeder r Loch, und ärndlere von der russischen schwarzen Wintergerste, von der nur 20 stark bestan det« Stöcke geblieben waren und wenigstens > der Aehren von den Sperlingen aufgefreffen wurde, 22Lvih; von dem Tuneser Slau- denroggen und eben so von dem Tuneser Wincerwaizen 82 Loch, obgleich letzterer ebenfalls sehr dünn aus dem Winter gekommen war. Ueberhaupt verdient diese Winterfrucht ohnstreitig die Krone unter den Waizenanen genannt zu werden; denn man kann in dieser Art nichts schöneres sehen, als aufden'hohen starken Halmen die großen fast viereckigten, stark begrannten und mit 6a bis 70 großen schö nen Körnern angefüllten Aehren. — Bei der Sommerfrucht, ebenfalls 1 Loth Aussaat, er hielt ich vom chinesischen Stauden slachs z8 Loch, vom ägyptischen Dop, pelwaizen 8 Loth, vom Marokkaner Wunderwaizen 12 Loth, von der türki schen Pfauengerste 54 Loch, und vom po, dolischen Hafer, 150 Loch, sage einhun dert und fünfzig Loth — cine ungeheuere Vermehrung'. Ich gebe gern zu, daß der Ertrag dieser Acrndten zum Theil mit aus die Rechnung der Gartencultur zu bringen ist, die allerdings vor der rohen Feldbehandlung große Vorzüge har; allein bemerken muß ich jedoch zugleich auch,