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Ist. Mittwoch, 7. Mal 1S13. r. jahrgrmg. Nr. 103 Dies« Nummer umfaßt 8 Seiten. Mutnuchliche Witter««» am 8. Mair N»r»«fi»t«b, zettweis» heiter, etwa« «Er««», kM «ehellicher Niederschlag. Das Wichtigste vom Tage. Da» Reichsgericht hat die von den preußischen Land, tagsabgeordneten Borchardt und Leinert ein, gelegt« Revision verworfen.*) Mn »«mit« Sanofsagan« Mont »nvon. Die Politische Korrespondenz erführt: Von der -misch» ten KommMion zur Untersuchung der Ermordung de» Franzi-kanerpater» Palttsch wurde M 14,ApiU ein Protokoll niedergelegt, nach dem di» Kommission Ui keinem entscheidenden Resultat gelangt«. Wenn auch sei vollgültiger Bewein erbracht «erden konnte, daß Pakitsch ohne jeden zureichende« Grund niedvrgemacht wurde, «rget dis Untersuchung doch, daß Palitsch gefesselt rot« ei» -e- wöhnttcher Verbrecher «sortiert «orde» ist und im Gefäug» nid mWandelt wurde. Hinsichtlich der vngelegenheit va- litsch, sowie wogen der yewaltfacken Konversionen stellt« »t« österreichisch-ungarische Regierung «in« Reih« von Forderun gen aus, darunter di« Erbauung «iner katholische» Kirch«, bet deren Einweihung di« montenegrinisch« Regier»»» sich vertreten lassen muß, ferner die Vertretung der montenegri nischen Regierung Hei der endgültigen Bsischungeseier für den ermordeten Palitsch, ferner daß den zur Apostasie ge zwungenen Katholiken im Falle ihrer Mckkehr zum alten Glauben dis stets Wahl ihre» Aufenthalte», bezw. der un behindert« Uchertritt aus stömde» Gebiet garantiert werde. Die montenegrinische Regierung. di« zuerst ausweichend ant wortete, stimmt« dann schließlich aus die entschiedenen Bor stellungen de» österreichisch-ungarischen Gesandten allen For derungen zu und erklärt« sich auch bereit, di» wegen der kannten Behinderung de» MilitürattachS» Hubka Ms der Nikitas Verzicht. >00 Der König der Schwarzen Berg» hat der britischen Regierung amtlich mitteilen lassen, da Montenegro» Würde ihm nicht erlaub«, vor einer vereinzelten Kundgebung zu- rückzmoeichen, so leg« er da» Schicksal von SSutari in die Hände der Macht«. So steht der Verzicht Wkita» aus Sku- atri aus: Nikita hält esuntersetner Würde, vor den Drohungen Oesterreich-Ungarn» (an den Ernst Italien» scheint er nicht zu glauben) zurückzuweichen, er will sich nur nicht länger gegen den Willen der anderen Großmächte sträuben und überläßt ihnen die Bestimmung über das Schick sal Skutaris. Dias« anmaßende Sprache hat anfangs in Wien Zweifel aufkommen lassen, ob es Nikita mit der un freiwilligen Räumung wirklich Ernst ist oder ob er nicht gar noch auf ein Wunder hofft, um von seinem Verzicht los zukommen. Jedenfalls hat der ungarisch« Ministerpräsident MW»»W»MW»»WWW»tlr^SNEWWMWWWMWW»WW»»WW^M»W»WWP»>WW»WMWWWW Endlich kommt hinzu, daß di« Wärm« vom Sitze der v«r- brennung sehr leicht auf den zu heizenden Gegenstand Über tragen werLen kann. Die Anwendungsgebiete der Oberflä- chenverbrennung sind außerordentlich weitgehend. Di« po röse Heizplatte kann sowohl im -aushalt, also Mn Kochen, Braten,Rüsten, Backen, zur Keißwasserberettung verwendet werden, wie auch zur Heizung von Gebäuden oder einzelnen Zimmern. De» weiteren lassen sich nach diesem System Dampfkessel in einer bedeutend sparsameren Meise erhitzen, al» dies bisher der Fall war. Während Man jetzt bet der Flammenserbrennunv, nur SO bi» 70 Prozent der zugMhv» ten Wärmeenergie umzusetzen vermag, gestattet vis Ober, flächsnverbrennung, wie die Versuche von Hilliger -«zeigt haben, eine Ausnützung von etwa 98 Prozent. EP ist die» ein Eroflg, wie er in der Technik der Aesselhekun- bisher noch nicht erzielt worden ist. Zu Hm tritt noch der weit«,» Vorteil hinzu, daß ein« Abnutzung der Rohre nicht statt findet, Außer dies«, technischen, kommt der Oberflächen»»«» brennunjz noch «ist« weitgehend« wirtschaftlich» Be deutung zu. Mr leben bekanntlich in einem iZtttaktw, wo die Kohle stet» teurer wird, auch im Zukunft immer teure, werden muß: Einerseits steigt infolge ums««, schnellen im- dustriellrn Entwicklung »er Verbrauch «tndertmetts aber sind di« oberen, Kohl« führenden Schicht«» der SM stbg«. baut, und man muß in immer größere Tiefem binabsteitzen, wenn mstn diese» wichtig, Heizmaterial zutage fördern wich. Angesicht« dieser Tatsache bedeutet jede Grspami» am Kohl« einen weitgehend«» wirtschaftlichen Vorteil. Außerdem Ger den ja di« Vorräte an »Kohl« «im»» Tojgw überhaupt zu End« gehen. Buch dieser Zeitpunkt wird durch «im« SrsM» ni», wt« di« «b«n geschildert«, weit«» hinom««schoben. vor einer Reihe von Jahren taucht» dekamntltch pH n«ue» BelttuhtungsmMel di« OüeckstMrdAmpftWff« «kf, ein« Erfindung de» damckligen PrtvaHo-enten brr an der Berliner Universität, Dr. Aron», Bi» di nächst lediglich wtsstnschaftlichen Zwecken, bis die klug«» Amerikaner im Hr «tu» vtchtquelle «ttau Der Handelsverkehr zwischen Deutschland und Frankreich hat in den ersten drei Mona, ten des laufenden Jahres eine erhebliche Steigerung erfahren. Die deutfch-böhmischen Abgeordneten «rklä ren, aus jeden Fall die Obstruktionen fort- setzen zu ivollen. * Die ungarische Regierung bereitet d'e Errichtung einer G,e schütz sabrik vor, an der sie sich mit sieben Million«« Krone» beteilt-«« will.*) * Dis «äum«ng Skutaris wird vor«u»stchtltch am Donnerstag erfolgen: ein Lütl der monte. nsgrinischen Truppen ist bereit» entlassen tvorden.*) » Bi» jetzt find bei der Washingtoner Regierung ProtestevonLIRationen eingelausen, die fin. den, daß durch di» neuen LesetzeSvorschläge ihre Bsrträgs verletzt werden. -> KL»««« st«-, <m andere» »telle. Lucacs es für nötig gehalten, der Berzichtlekstung die entschiedene Erwartung hinzuzusügen, daß die in Aussicht gestellte bedingungslos« Räumung Skutaris nun auch unver züglich und tatsächlich erfolgt. DK Vorgeschichte dieses ei genartigen Verzicht» ist noch nicht ganz aufgeklärt, angeb lich soll der Z a r N t k o l a u » tn einem Handschreiben dem König die Unterwerfung unter den Willen der Mächte drin gend empfohlen haben, außerdem solle« die Gesandten Rußland», Frankreich» und England, münd- ltch dew König versprochen haben, seine Nachgiebigkeit durch Landzugeständniss« und finanzielle Unterstützungen zu beloh nen. Da Oefterr«tch-Ungarn von LandzugestänLnissen an Montenegro nicht» wissen will, so wäre in diesen Verspre chungen — wenn sie gegeben worden stich — ein Keim zu nourn Verwicklungen gegeben. Sicher ist das Eine, daß der Verzichtleistung «tn Krach im Kronrat zu Getinje voraus gegangen ist, da da» Ministerium 'sonst keinen Anlaß gehabt hätte, sein« Entlassung zu nehmen. Hoch leb« der Monte- negrinisch« Konstitutionali»mu»l Warum mag wohl ein Teil de, Ministerium» die Verantwortung für den Verzicht « b- el« hnt haben? Fürchtete man, «tndernsall» von d«r Dolkswut erschlagen -» werden? Mer wie wich «» dann «em König selbst und den Ministern und Generälen erge- hen, die sich dem Willen Europa» unterworfen haben? Wich «» zu «in«m Aufruhr im Land» kommen? Da» sind alle» noch ungelöst« Fragen. Mit der Räumung von Skutari wird für den Frieden unter den Großmächten etwa» gewon nen sein, aber noch nicht viel für die Ruh» in dieser Balkan ecks. Zunächst wich di« montenegrinisch« Volksvertretung, die aus den'Nächsten Donnerstag «inberufen ist, sich zu der Preisgabe Skutari» zu äußern haben. Ak» die Miuptschina einberufen wurde, nahm alle Welt am, Riktta wolle sich von ihr in seinem Trotz V«g«n Europa bestärken lassen, wahr scheinlich war da» auch sein« Absicht, jetzt wich er Deckung hinter ihr zu finden hoffen. Mer wenn ihm Vi«'Deckung versagt wird? Dann könnt« «» um die ohnehin wackelig« Dynastie Njegusch gsschehsn sei». Dis Entwicklung kann in teressant werden. Di« letzten Beweggrund« für Rußland und Frankreich, jetzt endlich ihr« ganze Überredungskunst aus Nikita loszu lassen, sind sicher tn den umfassenden Vorberei tungen Oesterreich» und Italien, zu einem Beruhigung»- krtegszug nach Albanien zu suchen. Rußland und Frank reich hoffen offenbar, daß mach Ver Räumung Skutaris di« österreichisch-italienisch« Aktion in Albanien unterbleiben werde, aber in dieser Hoffnung dürften sie enttäuscht wer den, e» se-t denn, daß Essad Pascha und wer sonst dort noch um dis Herrschaft kämpfen Mvg, ebenfalls klein beigibt und die Neuordnung der Ding« tn Albanien den Mächten über läßt. Jndsß find irgend welche Anzeigen einer Sinnesän- derung Essad Pascha» und Dschawid Bey» nebst ihrem Anhang nicht zu bemerken, sodaß Oesterreich und Jta- lien nicht» andere» übrig bleiben wird, al» Militärisch ein zuschreiten und Albanien nach Niederwerfung der Thronbe- wurde im Jahre 1887 von svhomas Fletcher vurch et« nem Vorlesung«»ersuch von neuem g«zeigt. Trotzdem kckm di« Sache abermals in Versessenheit und erst neuerdings ist fi« gleichzeitig von dem Ingenieur R. Schnabel tn Berlin, sowie von Professor Bone in England zu einem technisch brauchbaren, aller. Voraussicht nach äußerst zukunfts reichen Heizsystem ausgebildet worden. Da« Wesen viels«» HeUystem» besteht tn folgendem: In einen Kasten, dessen Dorverwand au» einem der oben erwähnten feuerfestem Stoffe besteht, läßt inan Heizgas ein strömen. Es geht durch, die Poren hindurch und kann nach seinem Durchgang auf der anderem Sette der porösem Wand angezündet werden, wo e» mit einer langen Flamme verbrennt. Führt Man nun außer dem Gas» auch noch Luft zu, so entsteht «tn« jener mit bläulicher «der farbloser Flamme brennenden Gasluftgemische, di» sich durch ihr« hohe Temperatur «»«zeichnen. In dem Maße, wie die Lust zufuhr gesteigert wird, wird die Flamme immer kleiner und zuletzt verschwindet sie vollkommen. Dagegen ist di« poröse Platte in starke Glut geraten. Di« Verbrennung geht nun an ihrer Oberfläche ohn« jede Flamm«n«ntwicklung «eiter. Die OLerflächenschicht, an der vt« Verbrennung statt hat, ist sehr dünn: ihr« Dicke beträgt nur 8—7 Millimeter. Da» weiter zugeführte, und mit Lust gemengt« Gas, unterliegt «in« vollkommenen Verzehrung, wobei di« hohe Tempera tur vom 800—Y00 Grad entwickelt wird. — Welche»sind nun di« Vorteile diese» neuen System» gegenüber d«n alten, bisher gebräuchlichen, unter FlaMrmenbtwumg arbeitenden HSizm-choden? Zunächst wird di« Verbrennung vurch vt« glühend« Oberfläche sehr beschleunigt. E» ist also möglich, in erheblich kürzerer Zett eine sehr hohe Temperatur zu er zielen. Ferner- läßt sich di« Hitz« ganz genau aus jenen Punkt konzentrieren -wo man st« haben will. Wärmever lust» Vurch Glühendwerden der Umgebung dies», Punkte» finden nicht statt. Di« so au^rordentlich vollkommen« Ver- -Mmung, bet d«, «ben infolge ihrer vollkomMenhett -eine Mrych. und -vuMdung eintritt, -ob«n wir schon erwähnt. werber bi» zur Errichtung und Sicherung des"neuen Staat, besetzt zu halten. E» wäre geradezu unverzeihlich, w«nn die beiden Adriamächte jetzt nicht Mit voller Entschiedenheit in Albanien vorgingen und Ordnung schafften, nicht Mr im eigenen Interesse, sondern im Interesse ganz Europa». M» das geschehen ist, wird man von einer Klärung der Lag« kaum sprechen können, » Mn« Anerkennung der Haltuno BMschkwM kommt aus — Pari«: In Pari, erkennt manRn Regte» rungskreisen an, daß die deutsche Diplomatie, pa rallel mit der französischen v,n dis Erhaltung des guten Einvernehmen» unter den Großmächten sich verdient gemacht hat. Zugleich wird die Erwartung ausgesprochen, daß Deutschland und Frankreich bet den noch zu lösenden Fragen internationaler Natur ihren Etnluß tn ausgleichendem Sinne betätigen möchten. Die» gelte ebenso bei der noch erhebliche Schwierigkeiten bietenden Abgren zung Südalbanien», wie von der Austeilung der ägäischen Inseln und von der endgültigen Zuerkennung der Städte Saloniki und Monastir. I» parlamentarische, Kreise» wird aus di« mannigsach drohenden Sesahre« t» Klei»- asten htngewteftn, in»L«sond«r» feien e» anutolisch» >»-»!«- oenheiten, di» Frankreich nicht außer acht lassen dürfa In der Berner Konferenz sollen dies, Deutschland und Grand reich gleich statt tntereMerenden Punkte offen di»ktt«tt Technische Nunäschau. (NaHdruS «erdoien) (Lin* neue kseizon-eart. — Dberflüchenverbiennung. — Soße Tem peraturen in kurzer Ae t. — Neue» vou der <vu»cksilb«rlamp». — »ünstliche» weiße» licht. — wie man stßen wein «rzevat. — Fort schritt« auf dem Gebiet« de« drahtlosen Telephonte. — vt» Brunnen Australien».) Auf dem Gebiete unserer technischen Heiz» und Verbren« nungseimrichtuntzen bereitet sich gegenwärtig eine grund legende Umwälzung vor. An Stelle der bisher erzeugten möglichst heißen Flamme, wird in Zukunft ein« flammen lose Verbrennung treten. Eine glühende Oberfläche Mrd die Hitze abgeben, ««Halb man dies« neu« Art der Heizung auch al, Qberflächenverbrennung -zeichnet. Um sich von dem Wesen der Operflächenverbtennung eisten Be griff zu machen, braucht man nur an di« Gasselbstzünder zu denken, die ja so außrropdenMch wett verbreitet find und dazu dienen, da» au» einer Oeffnung Msströmend« L^chtu gas zu entzünden. Sie bestehen Ku* einer Mass«, deren Hauptbestandteil fein verteilte», poröse» Mitin, da» fH»» nanyte Plattnmohr ist. Strömt da, Ga, gegen diese» Pla tinmohr, so dtingt ee> ist vt« darin enthaltenen seinen Poren «in und «erdichtet sich hier. Diese Verdichtung ist mit einer Erhitzung verbunden, vurch di« die Platin- mass« ist» Glühen gerät. Sobald sie glüht, entzündet sich dann an ihr da» dem Brenner entströmend« Ga». Neuer« Forschungen haben nun gezeigt, daß eine derartig« Verdich tung und Entzündung von Gasen nicht nur am porösen Mr- stn, sondern auch an anderen porösen Oberflächen stattfinden kann, «lso -. B. an porösen Ziegelsteinen, an Thamotte- masse, an Magnesia usto. Um für dttz Oberflächen«,rbren. nung geeignet zu seist, müssen alle dies« Körper nicht nur di« Eigenschaft der Porösität, sondern gleichzeitig auch Vt, der Feuerfestigkeit aufweisen. Dcch an devatttaen Lberflä- chen «tn» flammenlese Verbrennung unter groHn Hitzeent- Wicklung vor sich gehen kann, war Mett» früher bMmnt und /luer Tageblatt HW Mnzeiger für das Erzgebirge MAKZWD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblau. Eprechfimw» »er Ne-aküon mitstuenahm» »ee Eamtta^ nachmittag 4-s Uhr. — Teleoramm-st-resstr Tageblatt stuwezaettrg». tzernsprech«, «. für »eerlaagt eiagefaa-t» Waauskript» kam» Vrwäh» Nicht gleistet »erb«». »»-»striptRichtt«Äichl«»ar