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lleber den Gesang in Bürgerschulen. „Musicam habe ich allezeit lieb gehabt. Wer diese Kunst „kann, dec iu guter Art, zu allem geschickt. Ein Schul- „ metscec niusi singen kennen ; sonst sehe ich ihn nicht an. „ Die Jugend soll man stets zu dieser Kunst gewöhnen; „denn sie machet feine geschickte Leute." D. M. Luther. So sprach Luther vor dreihundert Jahren, und wenn mau selbst Fr.und der Musik ist, auch in diesem Fache einige Erfahrung gemacht hat, so muß man wünschen, daß dieses vortreffliche Bildungömittel doch auch in den Schulen mehr benutzt werden möchte. Von so vielen Vortbeilen, die dieser Unterrichtsstoff gewähren kann, will ich nur jetzt auf folgende Punkte aufmerksam machen: Erstlich dient allen Kindern der Gesang zur reinsten Freude, sodann ist das Lernen der Lieder zugleich auch das angenehmste Mltte! zur Gedächtnisübung, und wie sehr können reliKöfe Gefühle und patriotische Gesinnungen dadurch in den jungen Herzen geweckt, verfeinert und be- festtgct werden. Daß der Gesang eine angenehme Beschäftigung für Kinder sey, das steht der Verfasser sehr gut an den Kin dern, welchen er Unterricht im Singen ertheilt. Wie geschwind Helm sie zu der Smgc stunde die Liederbücher und finden sich damit auf ihren Platzen ein. Bei dem G sänge selbst sicht man ihnen die Heiterkeit und Fröh- Lia keit, die Lust zur Sache an; und ist die Stunde ge endet, so bitten sie sehr oft darum, immer noch ein Lied singen zu können. Und doch wirb es hier noch als Schule betrachtet, sie lhun eS nur aus Folgsamkeit; wie viel süßer wild nun noch das Vergnügen, wenn fle von heil'ger Sc! immer strahlt auf unS hernieder, ein Hauck, wie Gottes, bebt durch unsre Flur, in Aekherrsn^n hallen Iubellieder, m leis' bewegten Lüften wogt dre Spur dem Himmeisthron' entstwqner Geister nieder, in froher Ahndung segne: die Natur des Tages Rothe, welchem Lieb' und Treue schon lang' cntgcgcnsah'n in süßer Wethe. treuer Brust erzittern ihm die Saiten, im Widerton der Spbärenmelvdie, dem schönen Tag', an de..r die Iubelzeittn im Silberglanz uns wiedernah'n, wo Sie, dre Hohe, kam, Ihm Wonnen zu bereiten, dem besten Fürsten, den in Harmonre der Tugend goldne Genien umschweben, Ihm Liebe in deS Lebens Band zu weben. Zwei Herzen sak'n die Sterne hier verbunden, an hehren Götlcrgaben nich geschmückt; ein Kranz war um zwei Liebende gewunden, wie ein Jahrhundert selten sie erblick; zwei Gottgeweihte hatten sich gefunden, und aller Herzen fühlten sich beglückt im Segen, der dem guten Fürsten blühte, Ihm in Theresia's reiner Brust erglühte. Vorüber wallten fünfzig Sonnenwenden, der Liede Gluck umstrahlt das hohe Paar im ersten Gian;; dem Vaterlande spenden Sie noch das erste Glück, und schön und wahr fühlt alles daruergrisscn sich, es wenden sich Tausende zu Golt, del Brter Schaar erfleht ven Ihm, noch langes, langes Leben dem huldumrungnen Fürstenpaar zu geben.