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Erscheint wöchentlich drei Mal und »war Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pj. pr»»iiw«ran<io. ÄWM Inserate werden bi» spätesten» Mittag» de» vorhergehende» Tage» de» Erscheinen» erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. «« Sonnabend, den 4. Juni 1881. K. Jahrg. Bekanntmachung. Da die zweite Lehrerin für weibl. Handarbeiten, Fräulein Große, in Folge Wegzugs ihre Stelle gekündigt hat, so werden ge eignete Damen aufgefordert, ihre etwaigen Gesuche bis zum L8 Juni a e. bei dem Unterzeichneten einzureichen. Zwönitz, den 2. Juni 1881. Der Schulvorstand allda: Neidhardt, Pf. Tagesbericht. — Falsche Hundertmarknoten der Reichsbank find im Umlauf. Dieselben sind mit großem Fleiß auf lithographischem Wege herge stellt und durch Steindruck vervielfältigt. Um Geschäftsleute vor Schaden zu bewahren, führen wir in folgendem einige der wesent lichsten Unterscheidungsmerkmale an. 1. Ter obere Kreiszierstrich in dem K bei dem Worte Hundert ist in den Falsificaten beinahe zirkelrund, bei den echten Noten oval. 2. Das L in „Reichsbank" ist bei den nachgemachten Scheinen mehr hoch als breit, bei den echten umgekehrt mehr breit als hoch. 3. Der Aufstrich vom v. zum L. in dem Namen v. Koenen ist auf den falschen Noten nach außen, also concav, gebogen, bei den echten nach innen, also convex. — Außerdem sind alle Schrasfirungen, Muster, Reliefs rc. auf den Falsi ficaten augenscheinlich ängstlich, unregelmäßig und ungenau ausgeführt. — Bei der »m Mittwoch stattgefundenen Ziehung der mit der Pferde-Ausstellung in Dresden verbundenen Lotterie sind folgende Loose mit den beigesetzten Gewinnen gezogen worden, wo bei zu bemerken ist, daß auf die Gewinne 1—5 Equipagen mit Pferden und auf die Gewinne 6—55 je ein Pferd entfallen ist. Str. 62 Gewinn 45. 230, 42, 1621, 31, 2509, 28. 3663, 22, 4538, 8. 4770, 51. 5171, 18. 5622, 29. 7724, 54. 8263, 44. 8340, 19. 12031, 32. 14290, 9. 14826, 14. 16644, 30. 16962, 35. 16995 40. 1955?, 38. 20380, 11. 20846, 43. 21530, 20. 21706, 21. 21760, 46. 22517, 55. 22865, 36. 23009, 10. 23366, 53. 24746, 48. 25891, 25. 26884, 12. 27067, 15. 27828, 39. 28985, 13. 29313, 49. 30037, 27. 30952, 52. 31723, 50. 31919, 7. 32092, 37. 33605, 17. 34152, 26. 34906, 16. 35125, 32. 36328, 24. 36626, 41. 36952, 23. 38175, 34. 39004, 6. 39298, 47. — Leipzig hat, nach jetzt dort aufgestellter Schlußberechnnng, zum Fond für das König Johann-Denkmal die respektable Summe von 10,400 Mk. beigetragen. — Für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Chemnitz ist von dem Bezirksausschüsse die Liste derjenigen Personen aufgestellt worden, aus welchen von den Ortsbehörd'en die Sachverständigen zur Ermittelung der nach dem Reichsgesetze vom 23. Juni 1880 in Verbindung mit der Verordnung des Königlichen Ministerium des Innern vom 4. März 1881 § 7 flg. für die wegen Seuchen getödteten Thiere zu gewährenden Entschädigungen zu wählen sind. Für den Amtsgerichtsbezirk Stollberg weist die Liste folgende Herren auf: Gemeindeältester W. R. Viertel und Gutsbesitzer F. A. Kurth in Auerbach, Hausbesitzer C. G. Neukirchner und Gutsbesitzer I. CH. Rother in Brünlos, Gutsbesitzer Ehrh. Friedr. Kretzschmar und Mühlengutsbesitzer G. F. Leßmüller in Dorfchemnitz, Gutsbesitzer CH. F. Schraps und Fleischer C. E. Wilhelm in Erlbach, Garten- nahrungsbesitzer I. Tr. Friedrich in Gablenz, Gutsbesitzer I. CH. Müller und Gutsbesitzer C. Corn. Thierfelder in Gornsdorf, Guts besitzer CH. F. Richter in Günsdorf, Gemeindevorstand C. H. Claus und Gutsbesitzer C. F. Bochmann in Hoheneck, Wirthschaftsbesitzer C. H. A. Uhlmann und Gasthofspachler Carl Gotth. Junghans in Hormersdorf, Gutsbesitzer F. G. Schindler und Gutsbesitzer H. G. Förster in Kirchberg, Gutsbesitzer I. H. Roscher in Jahnsdorf, Gutsbesitzer I. Tr. Günther und Gasthofsbesitzer F. A. Meischner in Kühnhaide, Gutsbesitzer H. Leßmüller und Gutsbesitzer CH. Tr. Neukirchner in Leukersdorf, Gutsbesitzer CH. F. Schraps und Fleischer meister F. L. Eichhorn in Lugau, Gutsbesitzer H. E. Wendler und Hallsbesitzer C. I. Marschner in Meinersdorf, Gutsbesitzer I. Tr. Richter und Gutsbesitzer I. G. Viehweger in Mitteldorf, Fleischer B. L. Landgraf lind Gartenbesitzer Tr. Vorwerk in Neumiese, Gast hofsbesitzer F. A. Schmidt und Gutsbesitzer CH. F. Günther in Niederdorf, Gutsbesitzer F. Im. Nobis und Gutsbesitzer H. Zachar. Seidel in Niederwürschnitz, Mühlenbesitzer I. Tr. Gerlach und Gutsbesitzer C. H. Leßmüller in Niederzwönitz, Gemeindeältester F. Seidel und Gutsbesitzer I. Gotth. Scherf in Oberdorf, Gutsbesitzer C. Ed. Huth und Fleischer I. G. Vogt in Oberwürschnitz, Gutsbes. H. G. Seidel und Gutsbesitzer Carl F. Bochmann in Oelsnitz b. L., Gasthofsbesitzer C. Ed. Müller und Mühlenbesitzer F. W. Sonntag in Pfaffenhain, Gutsbesitzer C. H. Löffler und Chr. August Tr. Schramm in Seifersdorf, Gutsbesitzer C. W. Roscher und Schank- wirth H. W. Thierfelder in Thalheim, Fleischer M. Ed. Molch und Gutsbesitzer H. Anton Schubert in Ursprung, Fleischerobermeister C. Löwe und Stadtgutsbesitzer Joh. Glob. Knorr in Zwönitz. — Chemnitz, 30. Mai. Jin hiesigen Reformverein wurde in der letzten Versammlung ein Vortrag über die Judenfrage ge halten. Es knüpfte si tz daran eine kurze Discussion, und setzte man dann eine Commission ein, welche statistische Erhebung darüber an stellen soll, wie sich die hiesige Bevölkerung auf die einzelnen Hand werke vertheile, und beschloß, eine Anfrage an den Reichskanzler zu richten, welche Vorkehrungen er gegen eine Masseneinwanderung der Judcil aus Rußland zu treffen gedenke. — Annabcrg. Die dem Vereine für Fohlen-Aufzucht im Erzgebirge vom hohen Ministerium des Innern bewilligte Lotterie (Haupt-Collecteur der Loose Benjamin Würkert in Dresden) nimmt hinsichtlich des Loosabsatzes namentlich in landwirthschaftlichen Kreisen den besten Fortgang. Die Gewinnziehung findet unwiderruflich den 25. Juli d. I. und zwar unter Controle des hiesigen Stadtrathes statt. Dem Vernehmen nach soll das unter der Leitung des Amts hauptmanns I)r. von Vernewitz stehende Comitee beabsichtigen, die Geivinnziehung durch Beamte der König!. Sächs. Landes-Lotterie vornehmen z» lassen; dieser Gedanke spricht allgemein an, weil durch dessen Verwirklichung dem Publikum jede nur mögliche Garantie in Bezug auf peinlichste Gewissenhaftigkeit und practische Durch führung geboten werden würde. — Eibenstock, 1. Juni. Heute früh zwischen 5 und 6 Uhr wurde auf Abtheilung 60 des Auersberger Staalsforstreviers, im sogenannten Försters Wald, der 17 Jahre alte Kaufmannslehrling Gustav Emil Tittel aus Rodewisch, welcher beim Kaufmann Tittel hierselbst in Lehre stand, mit einer Schußwunde am Kopfe todt auf- gefunden. Derselbe hatte sich gestern Mittag aus dem Geschäfte entfernt und war nicht wieder zurückgekehrt, nachdem er sich aus der Klemm'schen Eisenhandlung hierselbst einen Revolver mit Pa tronen auf den Namen seines Lehrherrn hatte verabfolgen lasten. Es ist wohl unzweifelhaft, daß die Todesursache des jungen Menschen auf Selbstmord zurückzuführen ist, worauf auch bereits früher gs- thane Aeußerungen schließen lasten. Der Grund zu demselben ist jedoch unbekannt. — Mittwoch Nacht zwischen 11 und 3 Uhr brannte die Vrück- ner'sche Spinnerei in Mylau total nieder, das Feuer soll in der Wohnung des SpinnmeistcrS ausgekommen sein, die Fabrik war mit 500 000 Mk. versichert.