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Dienstag» 20. Oktober 1914. Nr. 244. 9. Jahrgang. /luer Tageblatt Mnzeiger Mr -as Erzgebirge mitöer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r Muer Sonntagsblaü. n»s» VN» Nu.s°d.n«u.n,s.»i, SprechstimS» Lee «e-aktten mit Muenahm, »w «suntage nachmittag» 4—» Ub». — tr.'»"—. , «a, p-st-nstatt«. UN» snift,«,«, »n. . '"»S'ttunm.-ottge, Lageblatt stuee^getie«. ternfdrech«, ««»««. ».ftillu«,«. rar unverlangt mngefaaatt Manuskript» kann Vervüh» nicht g»i^g,i wer-»«. * Sm englilcbes Unterseeboot in äen Grunä gebohrt, ttiautschou auf äer Macht. //! - — «rotze Dinge sind im Westen, und im Osten in der Ent wickelung. Lieber ttte Nrlegrlage in franUreicd zwar kann man sich augenblicklich nicht so recht «in Bild machen. Es herrscht noch zu wenig Marheit über die Vor gänge auf unserm rechten, FWgel. Aus englischen Meldun gen geht hervor, datz die Deutschen an verschiedenen Stellen vorvücken; besonders gut Mr die Verbündeten mutz demnach die Lage nicht gerade sein. Auf dem 'übrigen Teil der lan gen Schlachtfroitt sind Veränderungen nicht vor sich gegan- gen. Mehr und mehr gewinnt es den Anschein, al» sollte die Etscheidung von der Meeresküste au» Hren Anfang nehmen. Die nächsten Tage werden darüber zweifellos Klarheit bringen. Die gestrige Mitteilung unserer Heere* leitung, duft bet Lille feindliche Angriffe mit schweren Ver lusten zurückgeschlmgen wurden, ist bereit» al» ein gute» Omen anzuschen. Der Marsch der Deutschem stuf Dünlstrchen. Der Kviogskorrespondent de» Nieuwe Rotterdamschen Tourant meldet vom IS. Oktober: Dr, deutsch» Heer, da» Antwerpen belagert», bewegt sich aus verschiedenen Stechest inderRsichtiungaus Dünkirchen, da» von den Franzosen besetzt und »«. fesützt ist. Süd Ich DünÜsrchen befindet sich eine basische Armee, deren Ueberdleibyel Mn Donnerest«^ angekommen sind. Ihr Abzug glich ein«« Flacht ahne Lede« Zu. sammenhu.it mlit dem Teil der Armiees, der vor der Besetzung Antwerpen» najch Oshende entkommen war und nach Boulogne verschisst wurde. Ne Truppen sollten dort reorganisiert werden ,«m am de« Kämpfen «Ms dem frchn, zöstfchen liinken Flügel teil tzunehmjen. Dttzmstidenl wo sich französische SvesoldatM zur Deckung de» beWischen AL- zuges befanden, ist wahrscheinlich gestern geräjumt wor den. Südlich Dünkirchen und Boulogne stehem sehr starke (?) sranzöstsche TruppenabtekUngen. Die Engländer haben den in Antwerpen vorhanden gewesenen Vorrat an Benzin unbrauchbar gemacht. Ferner melden Rotterdamer Blätter: Im Kampfe bei ypörn wurde ein französischer Flügel aus seiner bisheri gen Stellung zurückgoworfem, Von Lothringen bi» zum Mqrre. In Paris stellt man, ,wie dem Eorriere della Sera ge meldet wird, mit Genugtuung fest, datz die ununterbrochene Kette der fmnzöstsch-englischen Heeressäulen, nunmehr von Lothringen bi» zum Meere reiche. Nur ein Heer von Schwimmern könnte, wie die Times sagen,, noch einen Umgehung-versuch gegen sie wagen. (Unseres Wissen» ist bisher deutscherseits noch kein Umgehungsversuch gegen den linken französischen Flügel Unternommen worden. D. Red.) Wenn sich also die Deutschen nicht darauf beschränken wol len, in der Defensive zu sein, so bleibe ihnen nicht» andere» übrig, als mit Frontalangriffen zu versuchen, die feindliche Stellung »u durchbrechen. Wenn e» wahr sei, datz L ed e u- tende deutsche Verstärkungen im Rheintale er. schienen sind, so könne man annehmen,, datz. die Deutschen absichtlich eine so große Frontverlängerung vorgenommen haben, nm die feindlichen Reihen zu verdünnen. Vie Schnelligkeit aber, mit der die Verbündeten allen Um gehungoversuchen ihre» linken Flügels entgegengetreten eien und mit der sich die Engländer und Belgier der deut schen UimklaMmerung in Antwerpen entzogen hätten, sowie die Festigkeit, Mit der alle Angriffe, namentlich -wischen Oise und Somme, zurückgordiefen worden feiens gäben den Sachverständigen Veranlassung zur Ueberzeugung, datz die Truppen in der Front auch fernerhin imstande sein würden, selbst bedeutenden neuen Massen de, Feindes so lange stand- Inhalten, bi« die Verstärkungen eingetroffen sind. Nach, dem also unmchr die Flankenbewegungen de» Feinde» nicht mehr möglich seien, könne man sich auf baldige interessante Ere'gMe gefotzt machen. (Da» hoG,n wir auch. D. Red.) Zwischen Lille und Ostende halten die Verbündeten ener gisch stand, um ein Vorgehen der Deutschen gegen Dün- ktrchen zu verhindern und machen Fortschritte gegen Lille. Dis Ftnanznot Frankreich». Die Action Aranyai» erklärt: Die deutschen Blätter spotten nicht ohne Grund über die Finamnpt Frankreich», da« zu einem Moraorium greifen mutztq, um nicht vor einer finanziellen,Krisi» zu stechen. Der Triumph de» armen Deutschland Mer dm Weltbank er dürfe niemanden wun dern, müsse jedoch Frankreich zu Siner ernsten Warnung diene» weiter Fern«, aber >pa« Hache veweist von der «jotz« Stärke der russischen Truppen, die am mehrere» Punkte« die gewaltigen Angriff« de» Feinde, zurückwiesen »der th« sich naher« liehen, «m ih« mit «rtülldrie, MaMnengewrhre» «nd Bajonettanw-iffen zu vertreiben. Di» russische Senerak. stab '»«folg« osfenbchr eine ALwartnngspo ßtiL sonst mch« nicht -« erklären, datz «am de« Deutsche« Zeit läßt, sich « verschanzen und dadurch di« Opepationm zu verlängern. Zuverlässige Nachrichten böscht daß di« Deutschen in Posen ,u übnrwtntern kabsichttzen. (?) Sie sammel möglichst viel Pferde. Sämtliche St ratzen, di« »ach der wdichsch führen, feien mit deutsche, Dsaimportwagtun über, füllt. Wenn d)s Schlacht günstig für di» Russen stände, Io würde der englische Bericht wohl etwa» ander» lauten, > Di, drohend, «dbtgmmng ««schau». Di« Zeitung Kuryer Todzienny -evtchtot: Di« stMi- schon Und Staatsbeamten in Warschau haben den Befehl erhalten, in dem Fall«, wenn di« deutschen Truppen SO Meilen vor der Stadt sind, Warschau -u verlassen und nach Petersburg-u flüchten. Die Beamten sind schon bereit, jede Minute die Stadt zu verlassen. Di« Bevölkerung Marschau» wurde ausgefordert sich schleu nigst schon jetzt au» der Stadt zu entfernen) weil die Festung tzwi« der Mlttür-Kvmmandcmt durch Anschlag bekannt gibt) mit ollen Mitteln und bi» -um Sichersten verteidigt werden soll. Nm Sonnabend zeigten sich südlich von Lzenstochau hinter Radom zwei Zeppeline, die von den Russen erfolg, los beschossen wurden. De» vsrzwedfkarrgstkampf der Russe» »»» Pegemtzsl. Der Berichterstatter des Az Est, der während der gar« zen Dasuer der Belagerung sich i« Przempsl besät», gibt Li« Schilderung von dem ver-weifeltst« St»sm der Russen aus die Festung in der Rächt Mm 7. Oktober der durch den Vormarsch der verbündet^» Armeen und ei«n Befehl de» Zaren, dch diD Festung am 7. Oktob«, t« den Hände« der Russen sä« müsse, Vera» laßt «a». Di» Gew «aten der Rassen verursachttza am den Fort« einigen Schm den. Der bei TagesanbÄch einsetzend, Infanterie« sturm wurde von de« Verteidigern zurückgeschlagen. Aus ei«m Fort befanden sich einmal über -70 Russen. Di, rechtzeitig herbeigerufen, Hilf« umzingelte diese Und nah« rvo gefangen, während 70 siehe«. Schließlich mussten sich die Russen unter schwere» Verluste« zurück, ziehe«. Die russisch»« Verluste bei Pr-sm,»l. Sicher«« vernehmen nasch ae»e« di« Russen ihre« Ver lust beim Sturm «s PrM«m< de« sie dst«h Fl-tte». mine« erlitt«« haben, nicht stuf 10000, sondern auf -000« Mann an. Die rNMchr» Zeitung,» in LemLug braschten diese Nachricht. In Lemberg selbst habe» di« Rus, s»n weniger Schade« angerichtetz aiL man anfänglich an nahm. Der Hochoerratsproz-ß »an Seuchswa. In der wetteren Lerhandluitz de» Hochoerrat»prozesse» in Serajswo schilderten die Angeklagten Clagoja und Nedo Keroyitsch, sowie Stejepanoüttsch eingehend die Ueber- führung der Waffen Und die Reif.« der »er- chworenen Studenten von der Grenze nach Tusla, wo di, Waffen -ei Jopanavttfch wtsdevgelegt und die Studenten mit Fooanovitsch -ufammengefithrt wurden. Hinsichtlich der Kenntnis de» Mordplane» orvwickeltm sich Vt, Anaeklagten wiederholt in Wtdersorüche. Sie stwten au», datz Kranzewitsch nach dem Attentat Waffen -ei ihnen hinterlegt habe, ohne daß sie wußten, worum .»sich,Han- delte. Au» diesem Grund« hätten sie ein« Anzeige «ich» erstattet. Hierauf wurde da» Bewetsverfahren er- weifen di» Taufbücher Abweichungen voneinander auf. Di« e stnd, da e» sich um die Frag, handelt, ob Prineiv bei Begehung der Tat da» SO. Lebensahr bereit» erreicht hatte, strafprozessual nicht bedeutungslos. V-« dttdrie-. Nachdem in den letzten Wochen im SeSkriea eine froh, Nachricht Vie andere oblöstt, wurde vor wenigen Lag«» auch unser« Flott« vom MWMck h«»nves«cht. «ierdeut. sche Torpedoboote unterlagen an der holländischen Küste km Kampf gegen überlesen, «^^breiMM«. N^e» A «ianis wird un» nicht entmutigen, zumal schon wieder «n Erfolg unsere, Flott« r« berWen P. Die Unklarhett der französischen Kampfgerichte Im Petit Parisien wendet sich Oberstleutnant RoUs. set gegen die Unklarheit der amtlichen französischen Nach richten. Er meint, man möge lieber schweigen, als solche Unklarheiten» verbreiten. Di« deutsche» verwundeten in Frankreich. Aus Toulon wird gemeldet, datz der grMre Teil der seit Kriegsbetzinn im dortigen Spital St. Mantretre weilenden gefangenen deutschen Verwundeten, die nun Re« konvaleHenten sind, nach verschiedenen anderen Orten Südfrankretch» gebracht worden seien. Die Regierung habe außerdem beschlossen, daß die Insel Porpo Crosi, auf der ein weit milderes Klima herrschen soll, ausschließlich für die au, Ekfah-Lothringen gefangenen Rekonvaleszenten verwendet werden soll. v!e Lage in velglen. Durch di« Veröffentlichung der Korrespondenz zwischen dem deutschen Gesandten v. Müller Und dem belgischen Mi nister de» Aeußeren Loudon wird «ine Meldung bestätigt, daß die Belgier es lediglich England und Frankreich -u danken haben, wenn st« jetzt Not leiden. Au» der Korre spondenz ergibt sich, daß die Niederlande grundsätzlich bereit stnd, dem Ersuchen, de» Gesandten entsprechend, Lebens mittel Mr die Belgier, die sich zwischen der Maa» und der französischen Grenze befinden, -u liefern, für deren Beförde rung das deutsche Gouvernement Eisenbahnen zur Ver fügung stellte. Holland muhte diese Absicht aber angesichts des Protest«» England» und Frankreich» un ausgeführt lassen. Der Protest behauptete, Deutschland entziehe sich seinen Pflichten gegen die belgische Bevölke rung, um desto mehr Nahrungsmittel für seine Armee zu besitzen. M- England Belgien weiter schützt! Rach einer Blättermeldung au» London hat die Lri - tische Regierung den Schütz von Belgisch-Kon- g o Übernommen und die Besetzung des »Kongolandes un geordnet. — Ein netter Schutz, der gleichbedeutend mit Zu- grapsen ist! Kein« belgisch« Armee mehr. Gin Kriegsberichterstatter des Meuwe Rotterdamschen Tourant, der in Brügge mit zwei belgischen Majoren Un terhaltungen führte, hörte von ihnen, daß von der belgi schen Armee eigentlich nichtmehrdieRede sein könne. Was jetzt noch in Holland interniert worden sH, könnten höchstens noch 50 00V fein: ober von diesen haben minde stens die Hälft« die Uniforme« ausgezogen und der Rest sei hoffnungslos desorganisiert, sodaß die Soldaten vorläufig nicht mehr wehchaft sein und für die Verbündeten mehr eine Loft ab» eine Hilfe be deuten würden. UMken-er-h« von uns -chetzt. Die Köln. Ztg. meldet von der holländischen Grenze, daß LOOO Mann deutscher Truppen Dlankenberghe bei Ostende besetzt haben. Sie wurden, in den großen Gast häfen etnquarttert. Meinung»»,chfel -et dm «ntwerpern. Der Korrespondent von Meuwe Rotterdamsche Tou- rant meldet, daß die Antwerpener Bürger allmäh lich zu einer ganz anderen Meinung über di- Deutschen gekommen wären. Man sei erstaunt Mer die Ordnung und Streng«, die im deutschen Heer« herrsche und Über den Respekt, den man den Gesetzen entgegenbringt. Dinen lehr guten Eindruck habe die Proklamation de» deut- schon Gouverneur» gemacht, di« hohe Strafen für da» kleinste verbrechen festsetzt. Wie unparteiisch bei der «»»legung der Gesetze Vie Deutschen vepfochren, beweise ein Urteil de» deutschen Militärgettcht», da» einen Soldaten der unbefugt In «in Hau» «ingedrungen war, zu einer Gefängnisstrafe von sech» Monaten verurteilt«. 780000 -elchsche Flüchtlinge. Englischen Meldungen zufolge sind 150 000 BeMr nach London geflüchtet, nach Holland SOOOOO. Vie knttchtlaungrtchlatvr del W-r-cd»». »tt Timm meldäm ast» daß tnWarfcha« -w-MRich K a« - Nie rrd-,««., U