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Amts- un- Anzeigeblatt Wr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme -er Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Amtsblatt. Fernsprecher Nr 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. ' ' SV. Jahrgang. - —— - LLL. Freitag, bei 14. Jmn 1012 Im Handelsregister ist heute auf Blatt 2S7 — Landbezirk — die Firma Lvrm»»» ^lb»a »aaob in Schönheide und als deren Inhaber der Kaufmann und Fabrikant ttsrmsnn Aldan 2auek, daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Stickereifabrikation. Ei b e n st o ck, den 11. Juni 1912. Königliches Amtsgericht. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden am 21. und 22. Juni 1912 nur dringliche Angelegenheiten erledigt. Eibenstock, den 1. Juni 1912. Königliches Amtsgericht. Zur SparkaNenordnung der Gemeinde Schönheide vom 14 März 1911 sind die Nachträge I und II erlassen und oberbehördlich genehmigt worden, die durch An schlag am Gemeindeamt zu Schönheide und in den Geschäftsräumen der Sparkasse zur Be kanntmachung gelangen. Es wird auf diesen Anschlag hierdurch mit dem Bemerken hingewiesen, daß Nachtrag I die Errichtung einer Sparkaffen-Nebenstelle in Morgenrölhe-Rautenkranz, Nachttag II da gegen die Zulässigkeit der Erhöhung der Einzeleinlage sowie des Einlegerguthabens einer Person bis auf 5000 Mark betrifft. Schönheide, am 7. Juni 1912. Der Gemeind erat. Für den diesjährigen (kleineren) Teil des Umbaue- der Amtsgerichtsgebäude in Eibenstock u. den Neubau eines Wohngebäudes f. d. Vorstand daselbst werden in einem Lose ausgeschrieben: die Maurer-, Zimmer-, Granit- u. «unststetnarbeiten u. TrL- gerlieferungen. Die Angebotvordrucke können — soweit der Vorrat reicht — vom unter zeichneten Landbauamt, bei dem auch die Zeichnungen zur Einsicht ausliegen, gegen postfreie Einsendung von 8 M. bezogen werden. Der Betrag wird nach Einreichung des Angebots unter Abzug etwaigen Portos zurückgezahlt. Die Angebote sind verschlossen u. mit entspre chender Aufschrift versehen bis spätestens den 1. Juli b. I. Vorm. 9 Uhr hier eiuzurei chen, zu welchem Zeitpunkte ihre Eröffnung in Gegenwart der erschienenen Bewerber statt findet. Verspätet eingereichte u. unvollständige Angebote bleiben unberücksichtigt, auch wird die Auswahl unter den Bewerbern, die Verteilung der Arbeiten in mehrere Lose u. das Recht auf Zurückweisung sämtl. Angebote Vorbehalten. Zuschlagsfrist: 4 Wochen. Beginn der Arbeit: sofort. Königl. Landbauamt Zwickau, den 12. Jani 1912. Tagesgeschichte. Deutschland. — FreudigesEreignisimocutfchen Kai ser Hause. Prinzessin August Wilhelm sieht einem freudigenEreignis entgegen. Die Ehe des Prin zen August Wilhelm war bisher kinderlos. — Veränderungen in der Diplomatie. Die „Nordd. Allg. Ztz." schreibt: Wie wir hören, ist für den Gesandtenpostcn in Lissabon, der durch das Aus scheiden des Freiherrn von und zu Bodman seit ei niger Zeit unbesetzt ist, der bisherige Gesandte in Buka rest, Dr. Rosen, in Aussicht genommen. An dessen Stel le in Bukarest wird der Wirkliche Geheime Rat Gesand ter von Waldthausen treten, der in Kopenhagen durch den bisherigen Generalkonsul in Ofen-Pest, Grafen Brockdorff-Rantzau, ersetzt wird. Als Nachfolger des Wirtlichen Geheimen Rats Gesandten von Bülow in Bern, der bekanntlich nach dem Besuch Sr. Majestät des Kaisers in der Schweiz den Posten des preußischen Gesandten in Dresden übernehmen wird, ist der der zeitige vortragende Rat im Auswärtigen Amt Frei herr von Romberg ausersehcn. Oesterreich-Ungarn. — Empfang des Präsidenten des unga rischen Abgeordnetenhauses in Schön brunn. Der König empfing am Mittwoch in Schön brunn die Mitglieder des Präsidiums des Abgeordneten hauses. Se. Majestät drückte oem Präsidium seine Hoch achtung für die Aufopferung und den moralischen Mut aus, den es bewiesen hätte und gab der Hoffnung Aus druck, daß die Mitglieder des Präsidiums ihre Beloh nung in der gesicherten Arbeitsfähigkeit des Abgeord netenhauses und darin finden würden, daß das An sehen des Abgeordnetenhauses erhöht sei. Nach dem Empfange des Präsidiums wurde Graf Tisza in beson derer Privataudienz empfangen. — Das ungarische Magnatenhausfür die Wehrvorlage. Der zur Beratung der Wehr reformvorlage sowie der anderen im ungarischen Abgeordnetenhause angenommenen Gesetzvorlagen ein- berufene staatsrechtliche und Finanzausschuß des unga rischen Magnatenhauses hat in gemeinsamer Sitzung die Gesetzvorlagen angenommen Ein vom Grafen Au rel Dejeffy eingebrachter Beschlußantrag, nach dem die Wehrreformvorlage vom Abgcordnetenhause im Wege der Gesetzverletzungen angenommen sei, somit den An forderungen der Verfassung nicht entspreche und des halb dem Abgeordnetenhaus«: zur verfassungsmäßigen Behandlung zurückgesendet werden sollte, wurde niit 29 gegen 12 Stimmen abgelehnt - Zum Agramer Atte »tat. Die Untersuch ung des Agramer Attentats auf den Königlichen Kom missar Kuvaj ergab, daß der Täter Jukicz mehrere Mit schuldige hat, welche verhaftet wurden. Unter ihnen befindet sich ein gewisser Pisacsics, der eingestanden hat, daß er an dem Komplott, welches sich gegen ver schiedene Politiker richtete, tetlgenommen habe. Frankreich — Der französische Streik. Der Marine minister Delcassö empfing am Mittwoch die Vertreter der transatlantischen Gesellschaft, welche ihn ersuch ten, der Gesellschaft staatliche Matrosen zur Verfüg ung zu stellen, damit die verschiedenen Dampfer Sonn abend abdampfen können. Der Minister erklärte, er werde diesen Antrag seinen Kollegen unterbreiten. Friedensapostcl Passy gestorben. Der berühmte Friedensapostel Frederic Passh ist am Mitt woch im 61. Lebensjahre in Paris gestorben. England. — Anfragen im englischen Unterhause. In der Mittwoch-Sitzung des Unterhauses fragte Coo per deu Staatssekretär Grey, ob die Regierung neuer dings die Abtretung der Walfischöai an eine fremde Macht erwäge. Parlamentsuntersekretär Acland erwiderte: Ich habe den Antworten vom 22. Februar und 28. März nichts hinzuzufügen. Im wei teren Verlaufe fragte Carew, ob Asquith imstande sei, über die zukünftige Verteilung der Stärke der briti schen Mittelmeer flotte eine Erklärung abzuge ben. Churchill erwiderte: Es wird wahrscheinlich für zweckmäßig befunden werden, den Ergänzungsetat für die Flotte im Juli vorzulegcn und dabei den Flottenbau zur Debatte zu bringen. Ich werde dann eine günstige Gelegenheit benutzen, um über die Flotte weitere Er klärungen namens der Regierung abzugcbeu. Türkei. — Ein Zwischenfall in der türkischen Kammer. Die Kammer hat ein Gesetz angenommen, durch welches die Regierung ermächtigt wird, zwecks Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung öffentliche Versammlungen zu verbieten. Nach der Abstimmung erfolgte zwischen dem armenischen Abgeordneten Var- takech und dem jungtürkischen Abgeordneten Dschum- bolat ein Zusammenstoß. Vartakech nannte Dschumbo- lat einen schlecht erzogenen Menschen. Darauf holte Dschumbolat zum Schlage aus, wurde aber ourch meh rere Abgeordnete am Zuschlägen verhindert. Der Zwi schenfall wurde dann beigelegt. Tripolis. — Der türkische Gefechtsbericht über Zanzur. Nach einer vom Kriegsministcrium veröf fentlichten Meldung über den Kampf bei Zanzur grif fe« die Italiener mit 1'/» Divisionen den befestigten Teil von Zanzur und mit'einer Division den östlichen Teil an. Schwere Schiffs- und Festungsartillerie, zwei Gebirgsbatterien und vier Feldgeschützbatterien der Italiener nahmen an dem Kampfe teil, der 1'/- Stun den dauerte. Der liuke Flügel der Türken, der von der Flotte lebhaft bombardiert wurde, mnßte seine Stel lungen räumen. Die übrigen Teile der Verteidigungs linie leisteten heldenmütig Widerstand, bis die Muni tion erschöpft war. Schließlich kam cs zu einem überaus blutigen Kampfe Mann gegen Mann Die Verluste des Feindes überschreiten tausend, die Türken hatten 150 Tote und 300 Verwundete. Marokko. — Die Verkündigung des Protektorats in Marokko. General Liautey beauftragte den fran zösischen Regierungsbeamten Vafficr, nach dem Sü den abzureisen, um den dortigen Kaids das französische Protektorat über Marokko zu verkündigen. Die Kolonne Gouraud wird am 14. d Mts. den Marsch antretcn, um die Umgebung von Fez von den aufrührerischen Stämmen zu säubern. Im allgemeinen kann man sagen, daß sich die Lage ständig bessert. Der Sultan, dessen Reise sich ohne Zwischenfall vollzog, sandte an General Liautey ein Telegramm, in dem cr sich bedankt, daß seine Reise dank der umfassenden Maßregeln, die von den französischen Behörden getroffen worden waren, einen so günstigen Verlauf nahm. Der Sultan lagert augenblicklich in der Nähe von Sadi. Oertliche Md sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 13. Juni. Am Sonntag bietet sich uns ein besonderer Genuß. ES ist gelungen. Seine Excellenz Herrn Generalleutnant z. D. von Liebert zu einem Vortrage über die Weltlage zu gewinnen. Der Vortrag findet im Feldschlößchen statt. Herr v. Lie bert ist eine Persönlichkeit, die an sich ohne seinen glanz vollen Vortrag, der schon in Plauen allgemeine Be wunderung hervorrief, unser größtes Interesse erregt. Herr v. Liebort ist 1850 als Sohn eines bürgerlichen Offiziers geboren, nahm als Fähnrich am 1866er Kriege und als Leutnant am deutsch-französischen Kriege teil. Bei Wörth wurde er verwundet und erhielt das Ei serne Kreuz. Als Major im preußischen Generalstab 1890 prüfte Herr von Liebert auf Veranlassung Bis marcks die Verhältnisse in Ostairika Vom Jahre 1894 ab als Oberst und Kommandeur des 12. Regiments in Frankfurt a. O. wurde er dem zu Studienzwecken in Deutschland weilenden Vizekönig Lihungtschang als Be gleiter beigeordnet. Von 1896—1900 wirkte er als Gouverneur unserer größten Kolonial-Provinz Deutsch- Ostafrita; mnßte indessen von diesem Posten zurücktre ten, weil er im Widerspruch mit dem damaligen Kolo nialamt die jetzt gebauten Bahnen forderte. Anläßlich des Rücktrittes verlieh ihm der Kaiser den erblichen Adel. Er erhielt dann das Kommando der 6. Division in Brandenburg und wurde 1903 als Generalleutnant verabschiedet. Herr v. Liebert ist Mitglied der Haupt leitung des Alldeutschen Verbandes, gehört zum Vor stand der deutschen Kolonialgesellschaft und vertritt seit 1907 den 14. sächsischen Reichstagswahllreis Borna im Reichstage als Mitglied der Reichspartei. — Sosa, 11. Juni. Zur Feier des 50 jährige n Jubiläums des hiesigen König!. Sächs. Mili tärvereins am 9. und 10. d. Mts. waren neben iO Brudervereincn, darunter die beiden Eibenstocker Ver eine, als Ehrengäste die Herren Regierungsajsessor Aul- Horn von der Königl. Amtshauptmannschaft, das Pcä- sidialmitglied des Königs. Sächs. Militärvereinsbnn des, Herr Schuldir. a. T. Schönfeld Dresden nnd Herr Bczirlsvorsteher Stadtsekretär Stark Schneeberg er schienen. Dem üblichen Zapfenstreich am Vorabend und der Reveille am Morgen des Festtages folgte von halb 11—1 Uhr die Begrüßung der auswärtigen Vereine auf dem Festplatze und von halb 3 Uhr ab der Festaktus. Er öffnet wurde dieser durch einen Begrüßungsgesang des hiesigen Gesangvereins. Daran schloß sich die Begrüß ung durch den Vorsteher des Jubelvereius, Herrn E. Siegel und die von Herrn Förster Güttler in liebens würdiger Weise übernommene Festrede, die großen Bei fall auslöste. Ansprachen wurden darauf noch gehal ten von den oben genannten Herren, sowie vom hiesige,, Herrn Gemeindevorstand Der Vertreter des Königl. Sächs. Militärvereinsbundcs überreichte einen von S r. Majestät dem König gestifteten goldenen Fahnenring. Ferner erfolgte die Uebcrreichnug von