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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, (Vberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenchal usw. Kmtrdlatt. Fernsprecher Nr 21V. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. " > > — »s. z<ch»GM»G. , - .. -i i— .»n.« 1L8 Freitag, den 24. Mai L»L» vqugrpreis vierteljLhrl.M.1.SO einschließl. : b« «Illustr.Unterhaltungsblattr- und der humoristischen Vellage »Seifenblasen- in der > Expedillon, bei unserenvoten sowie bei allen Keichrpostanftalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: di« kleinspaltiae Seile 12 Pfennige. 3m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Im Handelsregister ist heute aus Blatt 325 die Firma in Eibenstock und als deren Inhaber der Stickereifabrikant Quicks Martin Lsumgsrtsn in stikeuslock eingetragen worden. Geschäftszweig: Stickereifabrikation. Eibenstock, den 22. Mai 1912. Königliches Amtsgericht. Nachstehend wird der I. Nachtrag zur Sparkassenordnung der Stadt Eibenstock veröf fentlicht. Stadtrat Eibenstock, den 22. Mai 1912. 1. Nachtrag zur Spartastenorbnung der Stadt Eibenstock vom 2«. Dezember IW. Die Absätze 1 bis 3 des 8 7 werden aufgehoben. An deren Stelle treten folgen de Bestimmungen: 1. Die Sparkassenverwaltung führt eine Erhöhung des zulässigen Höchstbetrages sowohl der Einzeleinlagen, als der Einlegerguthaben bis auf 5000 M. und, soweit es sich um Einlage« handelt, die von milden Stiftungen, von Verei nen und Anstalten zur Wohltätigkeit und zu gemeinnützige» Zwecken, von Krankenkassen und von vvrmnndschaftlichen Verwaltungen herrühren, bis auf 10000 M. ein. 2. Die zulässigen Einlagenhöchstbeträgc können dann, wenn es nach Lage der Verhältnisse geboten erscheinen sollte, von der Sparkassenverwaltung vorüber gehend herabgesetzt werden. Indes werden von dieser, öffentlich bekannt zu machenden, Maßregel die bereits bestehenden Einlagen nicht betroffen. 3. Dieser Nachtrag zur Sparkassenordnung tritt nach seiner Bestätigung mit der öffentlichen Verkündigung in Kraft. Eibenstock, den 14. Mai 1!)12. Der Stadtrat. Die Stadtverordneten. (ft. 8.) Helft, Bürgermeister. (ft. 8.) ßMnrther, z. Zt. Vorsteher. Nr. 301» II. Vorstehender 1. Stachtrag zur Sparkassenordnung der Stadt Eibenstock wird auf Grund des der Königlichen Kreisharrptmannschaft vom Königlichen Ministerium des In nern mit Verordnung vom 26. Februar 1012 — 55 III S. — erteilten Auftrages un ter Vorbehalt des Widerrufs genehmigt. Zwickau, den 17. Mai 1012. Vie königliche Kreishauptmannschaft. (ft. 8.) Dr. Süßmilch. N. Tagesgeschichte. — Geburtstagsfeier des Königs von Sachsen in Berlin. Unter dem Vorsitz des sächsi schen Gesandten Freiherrn von Salza und Lichtenau fand Mittwoch im Kaisersaal des Hotels Adlon eine Vorfeier des Geburtstages des Königs von Sachse« statt, an welcher 120 Personen, darunter eine Reihe sächsischer Offiziere, teilnahmen. — Ordensauszeichnungen. Se. Majestät der Kaiser hat dem Reichskanzler Dr. von Bethmann- Hollweg das Kreuz der Großkomture des Königlichen Hausordens von Hohenzollern, dem Staatssekretär des Reichsmarineamtes Staatsminister von Tirpitz die Bril lanten zum Schwarzen Adlervrden, oem Kriegsmini ster von Heeringen den Schwärzen Adlerorden und dem Staatssekretär des Reichsschatzamtes Kühn den König lichen Kronenorden 1. Klasse verliehen. - Botschafter Graf Osten-Sacken ge- stvrbe n. Der russische Botschafter in Berlin, Graf von der Osten-Sacken, ist Mittwoch nacht in Monte Carlo gestorben. Graf Osten-Sacken, der Rußland seit 17 Jahren in Berlin vertrat, ist 81 Jahre alt geworden. Der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg fuhr Mittwoch vormittag in der russischen Botschaft vor, «n« die herzliche Teilnahme der deutschen Regierung um Ableben des langjährigen Botschafters Grafen von Osten-Sacken auszusprechen. Bon Mitgliedern des Berliner diplomatischen Korps folgten u. a. auch big Herren der französischen Botschaft, um das Beileid ihrer Regierung zum Ausdruck zu bringen. In der russischen Botschaftskirche fand ein Trauergattesdienst statt, dem die gesamte Botschaft beiwohnte, — Herr von Payer unddie Präsiden- ienfrage. In potilitische« Kreisen zirkulierten Ge rüchte, der württembergische Herr von Payer habe sein Mandat in der württembergische» Kammer niedergeleigt, weil er, wenn der Abgeordnete Kämpf seinen Prä- sidcntenposten niederlegen sollte, dieses Amt erhal ten werde. Ein Mitarbeiter des „L. A." hatte ein? Gelegenheit, am Mittwoch im Reichstage Herrn von Payer selbst zu befragen, inwieweit die in Stuttgart verbreiteten Gerüchte begründet sino. Herr von Pay er erklärte, daß der Abschluß der im Reichstag zur Ver handlung stehenden Fragen wohl eine genügend« Le gitimation für seine Anwesenheit in Berlin wäre. Außerdem läge ihm nichts ferner, als den Präsiden tensitz im Deutschen Reichstag anzustreben und so "ine schwere Last auf sich zu nehmen, nachdem er die viel kleinere Bürde des Präsidenten der württembergische» Kommer niedergelegt habe. Abgesehen aber von al ledem, glaube er auch nicht an eine Amtsmüdigkeit Dr. Kämpfs. - Der Kronprinz von Sachsen in Wien. Der Kronprinz von Sachseri ist Mittwoch nachmittag mit Gefolge in Wien eingetroffen. Am Bahnhofe waren zum Empfang Erzherzog Max und der sächsische Ge sandte Graf von Rex erschienen. Am Abend gaben Graf und Gräfin von Rex zu Ehren des Kronprinzen ein Di- ner, an welchem auch der deutsch« Botschafter von Tschirschky teilnahm Italien. — 100000 Fres, für die Ausgewiesenen. Der König stellte dem Ministerpräsidenten Giolitti 100000 Fres, für die von der türkischen Regierung aus gewiesenen Italiener zur Verfügung. England. Der wahre Zweck von Haldanes Deutjchlandsreise. Entgegen den offiziöse,« Be hauptungen, daß die Reise des Kriegsministers Hal- dane nach Deutschland ausschließlich private Zwecke ver folge, wird aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt, daß dieser Reise eine wichtige politische Mission zugrunde liege. Die Frage der Rüstungen werde oiesmal nicht erörtert werden, da sie als noch nicht spruchreif zu be trachten ist. Dafür würden aber koloniale Angelegen heiten in ernstester Weise in die Beratung gezogen wer den. Auch sei es wahrscheinlich, daß über ocn türkisch- italienischen Krieg eine Aussprache erfolgen werde, die den Zweck verfolge, eine internationale Konferenz zu bilden, in der die Interessen der beiden kriegführen den Mächte in gleichmäßiger Weise berücksichtigt wer den sollen. Die Konferenz würde eventuell in Paris zusammentreten. Türkei. - Besetzung der Insel Chios durch die Italiener. Die italienische Flotte hatte am Diens tag die Insel Chios besetzt. Dies ist oie 12. türkische Insel, die sich bis jetzt in den Händen der Italiener befindet. Chios ist eine der berühmtesten und blühendsten Inseln des Acgäische» Meeres. Sie hat auch große Bedeutung von, strategische» Standpunkte aus infolge ihrer nahen Lage an der Küste von Ana tolien. Das „Giornale d'Jtalia" schreibt, daß die Hälfte der von Italien besetzten Inseln künftig zu Ita lien gehören wird. In einige» Tagen werden weitere wichtige Inseln besetzt werden. Das Blatt fügt hinzu, daß es damit noch Zeit, hat, festzusetzen, wann und wie viele von diesen Inseln an die Türkei zucückgege- ben werden. Dlmerika. — Verschlimmerung der Lage auf Cu ba. Ein Telegramm aus Santiago oe Cuba besagt: Die Situation in den eubanischen Provinzen, wo jüngst die Negerverschwörung gegen die Regierung entdeckt worden ist, gestaltet sich rasch immer ernster. Die Zahl der Neger, die allein in der Ostprovinz zu de« Waf fen gegriffen haben, wird jetzt ans über 500 geschätzt. Eine Nachricht aus Havanna besagt, daß weitere Trup penverstärkungen nach der östliche» Provinz abgeschickt worden seien. Die Meldung besagt weiter, daß das Schweigen der Regierung es unmöglich mache, von der Ausdehnung des durch die Rassengegensätze hervor- gerufencn Aufstandes eine richtige Verstellung zu be kommen. Oerüiche Md sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. Mai. Bon keiner anderen Ein richtung verlangt das Publikum mit größter Hartnäckig keit eine unbedingte Pünktlichkeit in der Ablieferung als von der Zeitung. Wehe, wenn sie einmal nicht zur- gewohnten Stunde auf dem Fensterbrett, auf dem Tisch im Vorflur oder wo sonst hin der Zeitungsträger das Blatt gewohnheitsmäßig deponiert, sich vorfinder. Noch gewissenhafter aber ist die Absendung für die Post- abonnenten zu beobachten: die Züge warten bekanntlich nicht, und ist die Zeitung nicht genau zur festgesetzten Stunde fertig, kann sie nicht mehr befördert werden. Um diese Pünktlichkeit streng zu wahren, ist cs' natür lich notwendig, daß im Zeituugsbetriebe sehr Ucher dis poniert werden muß, daß die Zeit auf die Minute be rechnet wird. Eine solche Berechnung kann aber nur innegehalten werden, wenn das Publikum sie nicht ge waltsam zu durchbrechen versucht, indem es noch nach der festgesetzten Zeit mit Inseraten kommt, die „unbe dingt" noch hinein müßten Die Erfahrung lehrt, daß gerade vor den Feiertagen die Schar der Nachzügler eine besonders große ist. Deshalb sei auch au dieser Stelle einmal darauf hingcwiesen, daß die Inserate möglichst frühzeitig aufgegeben werde», damit für die betreffende Nummer ein sicheres Disponieren möglich ist. Größere Geschäftsiuserate müssen spätestens am Nachmittage vor dem Erscheinungstcrmine der betref fenden Nummer aufgeliefert sein, kleinere bis 10 Uhr vormittags. Unter keinen Umstänocn könne» später tin- gelaufene Inserate Berücksichtigung finde» Die frühe Auflieferung der Inserate liegt aber auch iw Interesse der Leser selbst, denn dadurch werden wir nicht in die un angenehme Lage versetzt, den textlichen Teil in der Sonntagsnummer zu sehr zu beschränken. — Schönheide, 22. Mai. Mit dem 1. Juli wird hier Herr Wachtmeister Neuber aus Borna als Gen darm angestellt. — Schönheiderhammer, 22. Mai. Von dem Vertreter der Königl. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg Herrn Regierungsassessor Dr. Aulhorn wurde heute Vormitag 9 Uhr dem pensionierten Materialvcrwaller deS Eisenhütten werkes, Herrn Adolf Pilz, die ihm ooi« Sr. Majestät dem König für langjährige treue Dienste im Eisenhüttenwerk ver liehene König Friedrich August-Medaille in Silber überreicht. — Hundshübel, 21. Mai. Gestern wurde Hunds- Hübel an das Netz der U eberlandzentrale „Ober- erzgebirg" angeschlossen. Die Beleuchtung der Straßen und einiger größerer Etablissements ist zunächst fertiggestellt, während die übrigen zahlreichen Hausanschlüsse nach und nach folge« werden. — Wildenthal, 23. Mai. Anläßlich des Ge burtstages Sr. Majestät des Königs wurde dem Lehrer Herr» Ernst Kretzschmar vom Kultusministerium der Titel Oberlehrer verliehen. Dresden, 23. Mai. Eine eigentümliche Mel dung, die entschieden des Humors nicht entbehrt, wird uns vom Iuternatioualen Armeegepäckmarsch Dresden übermittelt. Inwieweit die Schilderung An spruch aus Wahrheit machen kann, können wir momentan nicht kontrollieren: wir überlassen deshalb die Kritik dem Ermessen unserer Leser: „Beim diesjährigen Inter nationalen Armeegepäckwettmarsch Dresden über eine Strecke von 30 Kilometer am Sonntag, >.n 12. Mai, mußten 3 Teilnehmer dem Krankenhaus überlie fert werden. Die Sächsische Zentral Korrespondenz hebt hervor, daß diese drei Maroden Abstinenten sind und daß das Auffallende dieser Tatsache vermehrt wird durch den Umstand, daß weitere 7 Teilnehmer, die auf halbem Wege erschöpft zusammenbrachen, ebenfalls Ab stinenzler sind. Die genannte Korrespondenz berichtet dann: „Der bekannte preisgekrönte Emerich Nath-