Volltext Seite (XML)
WMatt fU UMM und NmgeKEH Amtsblatt «S. Jahrg Ro. 14 Dienstag, de« 1. Februar 1MV I Baden 5 ( ), Liemen 401 (276), Chemnitz 690 (595), Koburg 273 (192), Elie:ach 1oO (85), Gocha 639 (594), Hamburg 587 (567), Heidelberg 10v (93), Heilbronn 42 Der Stadtrat. Kahleuveiger. Vom 1. bis 15. Februar dieses Jahres solle» die Schornsteine im hiesigen Stadtbezirke gereinigt werden. Wilsdruff, 31. Januar 1910. Jol-rat- werd« Montag«, Mittwoch and Frrttaz« b!1 splltestm« 12 Uhr angenommen des Hauses. Sofort könne er sich nicht entscheiden. Hierauf ließ der Ministerpräsident ein königliches Hand schreiben verlesen, durch das das Abgeordnetenhaus bis zum 24. März vertagt wird- Die Minister verließen unter großem Lärm des Hauses den Saal. Graf Lallhany beantragte alSdann eine Resolution, welche besagt, die Regierung habe dadurch, daß sie Vertagung eintretea lasse, ohne ein Budgetprovisorium erlangt zu hoben, die Verfassung verletzt und dürfe weder Steuern eiaziehen noch Rekruten aushwen, noch Handelsverträge abschließrn, noch Anleihen aufnehmen, noch Summen für gemeinsame Ausgaben ausfolgen. Die Resolution wurde von der gesamten Linken an genommen, nur die Verfaffungsparlet stimmte dagegen. Die Koburger Schenkung König Leopolds. Der belgische Staal ist gezwungen, gegen jede Finanz operation seines einstigen Königs gerichtlich vorzugeheu. Wie schon bekannt geworden ist hat Leopold II die Stadt Kodurg mit einer Schenkung bedacht, die nahezu 30 Milli onen beträgt. ES stellt sich nun aber heraus, daß nicht nur diese Schenkung juristisch unhaltbar ist, sondern daß auch der größte Teil des geschenkten Vermögens, dem v rftorvenen König gar nicht gehört hat. Es handelt sich nämlich um Kongowerte in Höhe von einigen 20 Millionen Francs. AlS Leopold H. durch Vertrag seine Souveränität im Kongo viesergelegt und der afrikaniiche Staat zur belgischen Kolonie gemacht wurde, hatte er rechtmäßig auch alle Werte aus dem Kongovesitze an den belgischen Staat auszuliefern, statt dessen hat ec die jetzt entdeckten Kongowerte einfach verschwiegen. Darum hat die belgische Regierung beschlossen, von der Verwaltung der Kovurger Gründung die zurückgehalteaen Werte rechtlich eiufordern zu lassen. König Albert I. hat diesen Schritt gutgeheiße». Eröffnung des englischen Parlaments. Nach amtlicher Bekanntmachung w.rd der König daS Parlament am 21 Februar eröffnen. Nach den bis Mitternacht vorliegenden Wahlergebnissen wurden gewählt 264 Unionisten, 263 Liberale, 40 Ver treter der Arbeiterpartei und 76 Nationalisten. Die Unionisten gewannen 125, die Liberalen 19 und die Arbeiterpartei einen Sitz. Tie Geschütze der italienischen Dreadnoughts. Wie verläßlich verlautet, wird die „Dante Atighiri" ausgerüstet sein mit 10 Kanonen zu 305 Millimeter, die drei anderen zu bauenden Dreadnoughts, die wahrschein lich binnen Monaten im Arsenal von Spezia und in zwei römischen Prtvatwerften aufgelegt werden, indessen mit je 13 Kanonen zu 305 Millimeter. Die 13 Kanonen sollen sämtlich in der Achse des Schiffes Platz finden, und zwar in fünf Türmen, von denen die beiden äußersten und der mittlere je drei Kanonen enthalten sollen. Das würde, wie man in Nom glaubt, diesen Schiffen eine Kraft- entw:cklung ermöglichen, die der aller anderen heute vor- handelten oder im Bau befindlichen Schiffe überlegen wäre. Die Geschwindigkeit der italienischen Schiffe, von denen übrigens keines einen Tonnengehalt von mehr als 21500 haben wird, soll dabei doch 23 Seemeilen in der Stunde betragen. Die Schulden des Kardinalsneffen. Die römischen Blätter bringen spallenlange Einzel- heiten über die tollen Streiche des Herzogs Campobcllo, dessen Aufenthalt noch immer unbekannt ist. Nachdem er mit dem geliehenen Automobil, gepumpten zweihundert Lire und der rcklamesüchtigen Soubrette das Weile gesucht hat, erfährt man, daß rr in Florenz in die Hände eines geistlichen Wucherers fiel, der sich zwei- ja dreihundert Prozent bezahlen ließ. Dadurch wurde der Ruin besiegelt und der Leichtfuß griff zur Wechselfälschung. In Rom und Florenz trauern dem herzoglichen Schwindler zahllose Hoteliers, Kaufleute, Juweliere, Kellner und Portiers nach. Ja, zu den Opfern gehört auch eine Reihe Damen der Halbwelt, die der lustige Herzog hereinzulegrn nicht verschmäht hat. Am meisten ist aber den Wucherern der (62), Jena 315 (249), Karlsruhe 142 (142), Mainz 353 (318), Mannheim 166 (152), Offenbach 223 (215), Pößneck 56 (10), Stuttgart 297 (246), Ulm 275 (254), Zittau 89 (—), Zwickau 20 (—). Bis auf die Ver- vrennungsö'en in Karlsruhe und Heilbronn weisen alle übrigen eine Steigerung des Bttri bes auf. Eine besondere Zeitung für die Kruppschen Arbeiter. Das Kruppsche Werk, zu dem acht Kolonien mit rund 5000 Wöhningen gehören, in denen 24000 Per sonen wohnen, hat feit dem 1. Januar auch eine eigene Wochenzeitschrift, nämlich die „Kruppschen Mitteilungen", die ausschließlich für das grotze Aibeilerheer der Krupp schen Werk erscheint. Diese Zeitschrift, die jeder Arbeiter allwöchentlich erhält, faßt all- für die Angestellten »ich- tigen Mitteilungen zusammen, die bisher nur durch Plakate bekannt gemacht wurden. Neben diesem sach lichen Teil enthält die Zeitschrift auch eine Unterhaltungs beilage: „Noch der Schicht", die schon längere Zeit er scheint. Schließlich werden auch die lokalen Angelegen heiten der Kruppschen Werke und der Arbeiterschaft darin aus'ührlich behandelt. Die Kruppschen Anlagen bilden überhaupt ein Gemeinwesen für sich. Sie haben eigene Krankenhäuser, eigene Badeanstalten, Konsumanstalten, Speisebäaser, ErholunMäuser, Wilwenhäuser, ja sogar eigene Fortbildungsschulen find hier zu staden, eigene In dustrieschulen, Bibtiotheken, Lesezimmer und anderes. Ä u S t « « v. Von der evangelischen Bewegung in Oesterreich. OLL Aus folgenden evangelischen Gemeinden Deutschböhmens liegen bis heute die U b-rtriitszohlen aus dem Jahre 1909 vor: Bodenbach 25, Braunau 14, Dux 39, Eger 36, Falkenau 16, Haida 10, Komotau 22, Oversedtltz 21, Pilsen 25, Prag 47, Reichenberg 266, Trautcnau 76, Asch 30, Roßbach 7, Brüx 37, Deutsch- Hvrschowitz 15, Fieißeu 6 Friedland 7, Gablonz 109, Görkau 7, Karlsbad 32, Leitmeritz 18, Rosendorf 7, Saaz 12, Warnsdorf 17, Töplitz 112, Rumburg 12 Zusammen zählen also 27 Pfarrgemeinden Deutschböhmens 1024 Uebertritte zur evangelischen Kirche, gegen 896 Uebertritle zu denselben Gemeinden und gegen 1010 Ueber- tritte zur evangelischen Küche in ganz Deutschböymeu im Jahre 1908. Das Ergebnis von sieben Gemeinden steht noch aus Also jetzt schon steht fest, daß die UebertrittS- dewegung in Deutschdöhmen im Jahre 1909 nicht allein nicht abgevommen, sondern im Vergleich zu den voran- gegangenen Jahren recht kräftig zugcnommen hat. Abt Schachlriter und Graf Galen heißen das wohl wieder „die allmählich erlöschende Abfallsbcwegung". Möge die Bewegung noch recht lange in diesem Tempo „erlöschen", schreibt dazu die „Wariburg". Demonstrierende Studenten. Vor der Filiale einer Berliner Schuhfabrik in Lem berg veranstalteten eine Anzahl Studenten stürmische Demonstrationen. Sie schlugen unter den Rufen: „Weg mit den preußischen Lakaien!" die großen Spiegelscheiben des Schuhwarengeschäfts ein und erzwangen schließlich die Sperrung des Geschäfts. Die Demonstranten, die Schmäyrufe gegen das preußische Enteignungsgesetz aus- brachten, wurden schließlich von der Polizei zerstreut Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Das Kabinett Khuen-Hedervavy. DaS ungarische Abgeordnetenhaus nahm mit großer Majorität einen Mißtrauensantrag gegen das Kabinett des Ministerpräsidenten Grafen Khuen Hedervary an. Der Ministerpräsident erklärte hierauf, da der Regierung ein Mißtrauensvotum gegeben worden sei, so ständen ihr zwei Wege offen: entweder Demission oder Auflösung Lolitifche Rundschau. Wilsdruff, den 31 Januar. Lrschet»t wöchentlich dreimal m>d »war Dierrtaa«, Dovuer-tagi arrd Sovasbruas. «ejUgiprei« vterteljShrUchl^M,., in MSdruff t,M Mk., dmch di« Pob byoge« 1,54 Ml. Fernsprecher Nr. - Telegramm-Ndreffe: Amtsblatt WilSdrasf. iltene KorpaSzeii«. ldtttfi 30 M. Ä °/. «-Mas. Infektion«pr-i« 18 Pfg. Pro vieraefpaf Außerhalb de« AmtSgertchtsbeffrk« Ml« Zettraubeuder und tabellarischer Satz mit 8 für die Kgl. LmtshauptmannschafL Weitzen, Mr das Kgl Amtsgericht und den StadtrLt ru sowie flir das Kgl. ForArentamL zu Tharandi Lokalblatt für Wilsdruff, «lttanreberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, ButthsrdtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, V«z-8s»«sk mu Mnwack» Keffelsdorf. KleinsMuberg. Mvphrmsen LamperSdsrr. Limhach Lou-» MnhM». MÜM-Rot-schs«. Mumt« Neukirchen, Neutanneberg, Mederwarwa^ObrrsermriEs Pohrsdorf, Röhrsdorf bet Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne" SkiMorf, Schmiedewalüe, Gora, Steinbach bet Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Serligstadl, Svechtsbausr», Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp. Wildberg Mit der wöchentlichen Beilage „Welt im Vilö" und der monatliche« Beilage „Nufere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Ar thur Zschunke, WLSdruff. Deutsches Reich. Prinz Heinrich Avmiral of the Fleet Im englischen Amtsblatt wird die Verleihung des Ranges einks Avmirals of the Fleet an den Prinzen Heinrich von Preußen, entsprechend seinem Rang als Großadmiral der deutschen Marine, bekannt gegeben. I« dem Befinden des ReichstagsprSsidenten Gasen za Stolb.-rg-Wemigerode ist eine st tr, wenn auch nur langsame Biss-rung zu verzeichnen. Bei der Natur der Erkrankung wird es dem Präsidenten wohl nicht möglich sein, die Prästdialzeschäftc vor Ostern wieder zu übernehmen. Neue Anleihe« des Reiches und Preußens. DaS Deutsche Reich und daS Köaigieich Preußen treten in diesem Jahre frühzeitig mit ihren Anleihe- bedürf» ssen an den öffentlich'» Kopitalmarki heran. Die Berliner HauUsinonce wurde DienSlog vormittag zu einer Konferenz nach der Reichsbank gebeten und Vali darauf wurde bekannt, daß die Deckung des Geldbedarfes des Rftches und Preußens in Frage käme. Die mfizielle Mitteilung, die mittags au der Berliner Börse über den Abschluß der Anleihe bekannt gegeben wurde, hat folgenden Wortlaut: Unter Führung der Reichsbank und der Königl. See handlung (P cußischen Staatsbank) gebildete Konsortien, welchen d,e K nial Haop'.bank in Nürnberg und die anderen im Vorjahre bei gleicher Gelegenheit beteiligten Baslftrmen angedören, übernahmen heute von den Finanz- Verwaltungen 340 Millionen Mark Deutsche Reichsanleihe und 140 Millionen Mark Preußische konsolidierte Staats- anle hk, beide wer-prozentig und bis 1. April 1918 un- kündbar Die öffentliche Zeichnung findet am 5 Februar 1910 zum Kurse von 102 an denjenigen Stell?» statt, bei denen M Vorjahre die vierprozmtige und dreieiuhalbp.ozentige Reichs« und Preußische konsolidierte Staatsanleihe auf- gelegt war. Für Stücke, die unter Sperrung bis zum 15. Januar 1911 in das Micks- bezw. Staatsschuldbuch eingetragen werden, beträgt der Z-.ichnungspceis 20 Pfennig weniger. , Die gesamte ReichSschuls betrug am 1 Oktober ab- gesehen von den im Umlauf befindlichen unverzinslichen schatzanwelsunzen: an 4 proz. Schuldverschreibungen . 410000000 Mk an 3'/,proz. Schuldverschreibungen . 2020000000 Mk au 6 proz. Schuldverschreibungen . 1783500000 Mk. an 4 proz. Schatzanweisungen . . 340000000 Mk. zusammen 4553500000 Mk Mithin steigt jetzt die Reichsschuld auf 4893500000 Mok. Die Staatsschuld Preußens wird sieb unrer Brrückiichti- «ung der neuen Emission auf zirka 8900000000 Mark belaufen. Reichstagsersatzwahl i« Eisenach. Nach den bis vorgestern vormittag vorliegenden Ergebnissen der ReichstazStrsatzwahl im Kreise 2, Sachsen. Wttmar, waren abgegeben für Leber (ioz.) 10181, für Dr- APP-Iius (natl) 5716, für Hädrich (deutsch-soz.) 3940 Summen. Da nur noch die Wahlergebnisse von zehn "eu auSstehen, von denen man eine wesentliche Acnderung des Gesamtergebnisses nicht erwartet, durfte die Wahl Lebers gesichert sein- Die Gesamtzahl der i« de« de«tsche« Leichenverbrennungsöfen vorgenommenen Feuerbestattungen beläuft sich bis Ende 1909 auf 23000. Im Jahre 1909 wurden in deutschen Feuerbestattungsöfeu 4779 Leichen eingeäschert, 729 mehr als im Vorjahre. Die Zahl der Einäscherungen in 19 Feuerbestattungsöfen betrug »ach der „Flamme" im Lahre 1909 (im Vergleich zum Jahre 1908) in Baden-