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Sonnabenä» 20. Dezember 1913 Nr. 29S Die>e Nummer umfaßt IS Setten. Außerdem liegt da, achtsettt«, illnftrtert, «omstaptzsttt »ei. Vas Wichtigste vom läge. Di« deutsch« Regierung MH den Vorschlag Vir Gd« ward Grey» Wer die Jnselfrage, dem vernehmen nach, gemetnschastlich mit Oesterreich und Italien beantworten. Di« Arbeiten der sogenanntem kleinen Straf« rechtskom Mission wetden voraussichtlich im Hochsommer 191ä beendet «erden Annen. Da» Kriegsgericht der 20. Division verurteilte Leutnant v. Forstner wegen der Vorkommnisse in Dettweil« zu äS Lagen Gefängni».*) * Für da» Jahr 1914 hat die französische Armeelettung grotz« Festungsmanöver in der Gegend vonEptnal beschlossen. * Bon russischer Sette verlautet, daß vielleicht schon heute ein neuer Schritt gegen di« deutsche Militärmission unternommen werden Mrd. * Präsident Juan Schikai soll sich mit der Auflösung des chinesischen Parlamente, beschäftigen. «> sil-« an audner »»all«. Deutfchlanä unä San Francisco. stv, Der Beschluß de» Komitee» für di« deutsche Aus stellung in San Francisco, sich wieder aus - ulösen, kommt nach der entschiedenen Stellungnahme der Reich» regier» ng gegen eine Beteiligung Deutschland, an der -rohen Ausstellung im fernen Westen nicht mehr überraschend. Al, die ständige deutsche AusfstllungskoMmisfion seinerzeit die Richtbeteiligung an der Ausstellung beschloß, da erhob sich bekanntlich in weiten Kreisen der deutschen Industrie, vor allem der Fertigindustrst, ein scharfer Wideüfpruch gegen diesen Beschluß. Und dieser Widerspruch wurde organisiert von einem der einflußreichsten Machthaber unsere, gesamten Wirtschaftslebens, dem Generaldirektor der Hapag, Bal« l i n. Am Donnerstag mußte Herr Ballin selbst die Auf lösung diese: Organisation, de, Komitee» für die deutsche Ausstellung in San Francisco, verkünden, weil «r e, für regierung den Feldzug noch -fortzusetzen. Die Gründe, di« diese ablehnende Haltung bestimmten, find recht verschiede ner Art. Zunächst ist ja nicht zu verkennen, daß Industrie und Handel «ine gewisse Ausstellung,müdtgk«i t ergrif fen hat. Bor allem war e» die Schwer Industrie, di« gar keine Neigung zeigte, nach San Francis- zu gehen und die auch die Stellungnahme der ständigen Ausstellungskommls- >fion sehr stark beeinflußt halt. Ferner hat Geheimrat Le- Mele lachen darüber, ich nicht I Um die Probe M coachen, fuhr «r fort, lass- doch di« Türschlösser ändern» liebe Tantel Die, tat die liebe Tante auch, aber — der Spuk dauerte fort, wieder standen die Bilder in der Stube, und die Möbel waren verrückt. Erschreckt eilte die Tante zum Neffen. Am liebsten ging ich gar nicht wieder nach Hausei sagte di« verstört« Frau. Wenn Mr dir so lange unser Heim anbieten dürfen? erwiderte die bessere Hälfte de» Steffen, und die Dante nahm auf ein paar Tage an; schließlich kehrte sie aber nach Hause zurück. De- Spuk wiederholt« sich. Gin Offizier, der im Haus« wohnte, ließ sei« zwei Burschen aufpassen, aber diese sahen nstniand al» di« Tante und den in ihrer Abwesenheit «Len- falls die Wohnung überwachenden Neffen. Eine» Tage, war di« Sache dem Offizier, den di« Sache interessiert«, zu toll, er veranlaßt« di« Tante, ihm «inen Schüssel zur Borstaltür machen zu lassen. Die alte Dame war gerade au gegangen, da sah der Offizier dem Neffen auf seinem Kontrollgange in der Wohnung verschwinden. Er drehte leist den wohlgeölten Schlüssel der Vorsaaltür um und schlich auf unkriegerischen Filzschuhen an di« Wohnstubentür. Ein Lauschen und «in schnell« Eintreten—der Neffe «ar eben dabei, «in Bild her. «zuholen. Ach der Neffe I rief die Frau de. Haust,. Ja wohl, der Reffe, erwiderte der SrziHstr, er wollte nämlich di« Tante veranlassen — Zu ihm -u ziehen? rief der Hausherr. Du hast den Nagel aus den Kopf getroffen I bestätigte sein alter Freund, natürlich folgt« Krach und Enterbung. Da Mt mir etwa« ähnliche, «in, sagte der Schwieger« sohn de, Hausherrn, der Fabrikant Sauber. Auf meiner Schwarzwaldreist erzähltem sie'» in einem Dotftoirtshau». Da «ar oben in dem reizend gele-enen Reste ein seit Jahren stechchsniw* Hau«, und darin ging'» plötzlich um: Die Fen. sterländei und Türen klapperten nacht*, und wenn dann et« ner stehen »lieb und sehen wollt«, wer sich denn ' n dem un. bewohnten Haust so Lvur»rkbar mach», dann sah « «tn Allerlei Gespenstergeschichten. Humoreske von Adolf Thiele. - N-chdr ck vrrboten Wenn unheimliche Geschichten erzählt werden sollen, dann fängt der Autor zunächst damit an, daß «in abendliches Dunkel hereingebrochen ist, daß graue Nebel oder schwarz zu- san.mengeballst Wolken draußen ziehen. Keine» von diesen stimmunsserhöhende". Attributen konnte sich indessen der Abend rühmen, an d in einem gemüt'ichen Wokm» mmer. auf behaglichen Sitzen bei einer traulichen Lampe, «ine klein« Gesellschaft friedlich beisammensaß. Da muh ich doch «in Stückchen an den Lisch heran, sagte der Hausherr, der Rentier Brockmann, denn da* Lischrücken ist ja nicht mehr Modr. Hast recht, bastätigte sein alter Freund, der Kauf mann Wendler, es war ja ein« sehr sinkst Sache, es be ruht« einfach auf der mechanischen Zusammenwirkung der Hände, genau wie da» Geisterklopstn. Da fällt mir aber «im« Geschichte «tn, die sich vor einigen Jahren tn Fürstenwalde -utvug. Da, heißt: Also dort lebt« eine alte Dame — schon über achtzig. Obwohl sie im einer Straß« wohnt«, die g» rad» nicht an Gespenster erinnert, -in- e* bei iHv doch seit «tniger Zett recht sonderbar zu. Die Dam« hatte, ob- wohl fl« vermögend war, die Eigenart, allein zu leben und auch all«, selbst «iiizukausen. Kehrte fie nun heim, st fand sie stet» alle, verändert. Ihm alten Möbel, von denen fie sich nie getonnt, standen dann stet, an anderen Orten al» bisher die Oelbilder und ebenso aste Kupferstich« waren ab« gehängt, der ehrwürdig« Hausrat ward durcheinander ge bracht. Di« alte Dame vertraute sich ihrem Nchstn an, d«r mit seiner Familie ebenfalls tn der Stadt wohnte. Der Reffe macht« ein LedsnkttchW Gesicht, al* er mitt fein« Frau di« Tante wieder einmal besuchst. Man stricht ja man- cherlet, metm« er, von -äutstru, in denen es nicht richtig ist. Die Polizeischute unserem Berliner S-Mitarbeiter.) Wenn wir für alle möglichen Berufe besondere Fach schulen haben, st §st es eig-mtlich «in Unrecht, daß man« «Ar «ine zweckmäßige Vorbereitung unserer Schutzleute noch niMs wald, all er im Reichstag« Vst Ablehnung der Regierung entsprechende» getan hat. Man hat sich bisher meistens dm -«gründest, aus di« Schwierigkeit hingewiesen, di« Ausstel- mit begnügt, auf gewisse allgemeine körperliche öder E-arad lung tn der «rhältntmnäßig kurzen Zett von vierzehn Mo- tereigenschasten zu achten, für deren Ausbildung hauptsäch- nastn würdig vorzubeveiten und endlich hat die deutsche Regierung Wert darauf -«legt, mitt England in dieser Frage Hand in Hand -u gehen, da» ebenftül» sich nicht an der Anstellung beteiligen will. Daß dst Zett zu knapp gewesen wäre, um die deutsche Industrie am Stillen Ozean mit Ehren -«stehen zu lassen, da» hat da* Komitee st bestritten. Aber «» ist doch nicht zu übersehen, daß Lei der Unlust, die nun einmal in einem großen Teile der deurschen Industrie gegen di« Beteiligung an der Ausstellung vorhanden- ist, dort schwerlich «in großer Eifer tn der Beschickung der Ausstellung sich Largetan hätte. Dieser Begründung der ablehnenden Haltung der Regierung Mrd man di« Berechtigung nicht versagen können Hin- ,gegen Mrd man >«. enge Zusammengehen der deutschen Regierung mit der englischen tn dieser Ausstellung», frage ni<Ä ohne Bedenken himstlnnen können. Seitdem in der Balkankrise die deutschen und englischen Interessen viel- fach ein Handinhandgehen beider Mäa/e ermöglicht haben, ist die deutsche Diplomatie mit Recht dar«"» bedacht, die englisch-deutschen Beziehungen weiter zu pflegen. Aber was im Orient möglich und nützlich ist, das ist dämm nicht ohne wettere» auch in Amerika von Nutzen. Die Hor nungen, die man wohl Hst und da in Deutschland hegt, gegenüber den immer stärker hervortretenden Ausdehnung». Lestrebungen England und Deutschland in einer Schlacht reihe zu sehen, halten Mr für recht trügerisch. Freilich auch die Hoffnungen, daß dst Amerikaner, wenn wir nach San Francisco gegangen wären, uns auch politische Gefälligkeiten erwiesen hätten. Politisch hat dst Stellung der deutschen Regierung in dieser Frage unserer Meinung nach nicht di« Bedeutung dst man ihr vielfach beilegt; höchsten» daß un sere Landsleute jenseits de* Atlantischen Meere», dst sich bst zu dieser Stund« alle Mühe gegeben haben, dst Regierung und auch den Kaiser «mzüstimmen, schmerzlich enttäuscht sein «erden. Dst Bedeutung der Mchtbestiligung lstgt fast ausschließlich «Ns wirtschaftlichem Gebiete. Und Lamm Mrd esimmer ungemein schwierig bleiben, zu einem abschließenden Urteil War dst Bedeutung de» Fernbleiben» de* deutschen Reiche, von San Francisco zu gelangen. Wie jetzt v or der Ausstellung, so werden sicherlich auch no ch der Aussstllung dst Meinungen über den Nutzen dieser Au*, istellung sich schroff gegenüberstehen. Man kann es daher der Reichsregstrung schließlich nicht verdenken, wenn sie in dst- -wycklo» erklärst, nach der ablehnenden Haltung der Reichs fem Streit der Meinungen auch (abgesehen von allen welt politischen Bedenken) wenig Lust verspürte, dst offizielle Beschickung von San Francisco zu übernehmen. . . asten zu achten, für deren Ausbildung hauptsäch lich dst militärische Erztehung -ust Dienste tat. Und gewiß ist ja auch damit schon «in guter Grund gelegt. Der -Sinn Mr Ordnung und Disziplin, Muk und Getsteegegen- wart, da» sind Ding«, die der Verteidiger der bürgerlichen Rechtsordnung mit dem Vastriandsverteidtger gemein haben muß. E» gehören aber doch zum Beruf de» Polizisten auch noch manche andere Dinge, die sich im Bereich de» Militär» leben» nicht lernen lassen. Er Mrd vor spezielle Fragen und Aufgaben gestellt, mit denen er sich -nur auf Grund be sonderer Kenntnisse richtig avfinden kann. -IP gehen Kla gen durch dst Press« Über Mißgriffe und Ueb-rgriffe der -Poli-eigewalt, zumal ihrer unstrgeordneten Organ«. Man Hat gewiß ein Rocht, sich darüber zu beschweren, aber man sollst auch nicht vergesst», daß die Schuld daran nicht immer beim «inzelnen und fast nie in stinem guten Willen, sondern mehr in der mangelhaften Vorbildung liegt. Ost ist es geradezu löblicher llebereffor, der peinliche Per- sehen veranlaßt Mit einiger sachgemäßen Schulung würde er sich sticht tn korrektem Bahnen bewegen. E» müßten kommunal« Polizeischulen geschaffen werden, dst theoretisch und praktisch in den Schutzinamstdtenst einführ« -ten. E» müßten da gewiss« Regeln Br den Verkehr mit dem Publikum ebenso wie Br da» Verhalten Rechtsverletzungen geg^.über, es müßten dst einfachsten juristischen Begriff, den Lunten bei gebracht werden. E» müßten dann ferner Möglichkeiten geschaffen werden, um innerhalb des Beruf* ein Aufsteigen und eine Auswahl für dst verschiedenen Zwecke herb-fführen zu können. Heutzutage Mrd beiftsiel» weist ziemlich Mllkürlich tn den Personenkreis der Schutz- .Mannschaft hineingegriff-rn, um Br dst Aufgaben der Kri mi na l Polizei Leute zu finden. Mel richtiger wäre e», wenn man durch besondere Vorbildung, vielleicht auch durch schwerer« Prüfungen, die Auswahl traft». Der spätere Kri- minalschutzmann würde dann tn einer erwc'.stpben Prüfung vermehrst Rechststnntniss» nachzuweifen haben. 2» könnte unter Umständen auch «ine fremde Sprache von ihm ver langt «erden, da er es so häufig in unfern Großstädten mft zweifelhaften Ausländern zu tun hat. Wenn dst wichtigsten hier in Betracht kommenden Sprachen — z. B. italienisch und volnisch — in der Polizeibehörde auch nm einen Dol. metscher fänden, würde da» Verhör bei etwaigen Verhaftun gen schon erleichtert werden. Heute ist da dst Polizei viel fach auf di« Vermittlung der Landsleute de» Verhafteten obrr Jnkri minierten angewststn und kann da in ihrem ver trauen nur gar zu sticht getäuscht werden. Unsere modernen Verhältnisse haben sich nun einmal auf allen Gebieten kompliztepter gestaltet und dem sollst der Ausbaa unsere» Polizetwefens stinersttts auch Rechnung tragen. In den Straßen der Großstadt, ws vor einem Jahr« hundert nom ein paar Nachtwächter genügten, um dst Ord- nun<l aufrecht zn erhalten und das Äuge des Gejrtze» dar- -»stellen, dn flutet und brandet heust tags M« nachts «in« instrnattonnle Völkerschar, ein buntes Gewirr von Fahr- z-ngen und Verkehrsmitteln der verschiedensten Technik, und Licht hin und her huschen und «ine weihe Gestalt durch die Zimmer Wanderin Ein Seufzer drang dann heran», schwer und tief, kur» allen, dst sich, und zwar nicht zu nahe, an da» Hau» Heranwagton, um den Spuk selbst zu sehen, schauderte dst Haut, und mft gesträubtem Haar zogen fie von dai.nen. Das Hau» war zur Versteigerung ausgeboten, ober «s wir sicher, daß niemand e» haben wallst. Der Bürger, meister sah sich dst Sache eine Wftst an und sogst gar nichts dazu. Eine» «Lend» aber schlich er mit einem vernünftigen Bauern, den er zu sich gebeten, und mit einem Schlosser, den er bestellt hatte, ganz leise an da* Hau» heran. Da fan den sie zunächst in malerischer Unordnung ein weiße* Tuch innd dann den, der dringesteckt halst; er hatte sich in einer Ecke verkrochen. Guten Abend, Nachbar, begrüßte ihn gan- gemütlich der Bürgermeister. Wer war'»? Ein Einwohner de» Dorfe», der kein Hau», aber etwa» Geld hatte und schließlich allmählich Mgab, daß er da. Hau* bei der Vev- sstigerung hätst — billig kaufen «ollen. Um nun auch etwa» in Geistern zu machen, sagst jetzt der Hausherr, möchte ich, wenn ihr nicht alle dabet ein schlaft, auch noch so etwa* au» dstfer Branche offerieren. Nicht sehr weit von un* lag oben im Gebirge und Walde «in Dorf. Da spukst «*. Grenzen wurden umgesstckt, «m dunk lem Abenden wurden dst Pferde scheu gemacht, dst da« Holz zu Tast fuhren, schreckliche Rufe ertönten manchmal ganz plötzlich, kurz, alle* hatte Angst, und abend, getraust sich beinahe keiner mehr in den Wald hinein. Der Klötzen- bauer geht um! hieß e». Dst» hatte «iner «rbvetstt, und allgemein wurde«» geglaubt und weiter erzählt. Da» stand nun fest, der Klötzmäauer ging um, der hatte, so hieß e* weiter, vor Jahren einmal einen Nachbarn ausgeschmiett, und tu fand er nun keine Ruh: mehr, wst lang« «* her war feit dem üblichen luftigen Leichenschmaus da* muhst keiner zu sogen. Einen aber, den Schmied vom Do,st, ist. gerst es doch, daß dst kenst von ausMstt», deren Pferd« « s. Jahrgang. " t '» f-'"' j VA... . . . M ' Muer Tageblatt *»»«,»»»» «! Watz.WlRk W OW Zp Z Anzeiger für öas Erzgebirge D mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Somitagsblatt. MEN. UAVOIlaAAE ülaNU/ElkEplR GEWEHR tÜchl