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Amts- und Knzeigeblatt für -en Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Fernsprecher Nr. 21V. co ntorarbei- Verlasse« ipale wer. gebildete« tind ihne, c Lehrzeit LSI» Dienstag, den 11. März 1S13, nachmittag« 2 Uhr sollen in der Restauration .Zemralhalle" hier ! Mitte de» m von Iah, der nölige» bei kräftiger Erscheint täglich abend; mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. :en Abtei, nals schon mhrscheii» >er Bega. , der ein. rde, hat gefähr die iler (zwei ul? be- ne a!n sie auch du, a st a l t e u r Griechj. sseres, da verfügen, en Väter ltschlieken talt zuzu. licht recht oder auch rewSchu- licht nach 1 Sofa mit vlauem Plüfchbezug «nd 1 Ausziehtisch an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 10. März 1913. Der Gericht-Vollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Eibenstock, Larlsfel-, hun-shübel, Neuheiöe, Oberstützengrün, Zchönhei-e, Zchönhei-erhammer,Zosa,Unterstützengrün,WUdenthal usw. Bezugspreis vicrteljährl.M. 1.50 einschließl des „Illustr.Unterhultungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" inder Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Tlel.-L?dr.: Amtsblatt. Dmcker und Verleger: EmilHannebohn. verantwortl. Redakteur. Ernst Lindemann, beide Eibenstock - — —i > > 7 77--7—— — 6y. Jahrgang. —— —— > —— LU. Dicnstajs, dcs U. März K: Das Prinzregentenpaar in Dresden. Das Regentenpaar traf am Sonnabend nachmit tag vier Uhr fünf Minuten, von Berlin kommend, auf dem Dresdner Hauptbahnhofe ein, wo großer Emp fang stattfand. Kurz vor vier Uhr erschienen Seine Majestät der König in der Uniform seines bayeri schen Infanterie-Regiments und in der Rechten den Marschallstab führend, ferner Ihre Königlichen Ho heiten der Kronprinz und der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg. Der Sonderzug fuhr Punkt vier Uhr fünf Minuten in die große Halle des Hanpt- bahnhofes ein, wo die Mitglieder des Königshauses und die Herren Staatsminister, die hohen Gäste er warteten Die Begrüßung war überaus herzlich, wo rauf das gegenseitige Gefolge vorgestellt wurde. Prinzregent Ludwig trug bayerische Generalsuni- sorm, sowie das breite grüne Band des sächsischen Haus ordens der Rautenkrone und einen Marschallstab. Die Frau Prinzessin Ludwig erschien infolge der Hoftrau er des Hauses Wittelsbach in schwarzer Toilette. Prinz Ludwig betrat an der Seite des Königs Friedrich Au gust den Vorplatz des Hauptbahnhoses, wobei das Publikum in brausende Hochrufe einstimmte. Gleich zeitig intonierte die Kapelle den Parademarsch und die Truppen präsentierten. Dann erfolgte der Vor beimarsch der Ehrenkompagnie, worauf die hohen Herrschaften die bereitstehenden vierspännigen Hofwa gen bestiegen, um unter dem brausenden Jubel der Dresdner nach dem Residenzschlosse zu fahren. Im ersten Hofwagen saßen Prinz Ludwig und König Friedrich August, während im zweiten Hofwagen die Prinzessinnen Ludwig und Johann Georg Platz ge nommen hatten. Abends halb 8 Uhr fand im Bankettsaale des Re sidenzschlosses gxoße Galatafcl statt. Dec König saß zwischen dem Prinzregentenpaar. Nachdem der Cham pagner gereicht war, brachte der König folgenden Trinkspruch aus: „Euere Königlichen Hoheiten heiße ich in mei» nem Lande und in meinem Hause herAich willkommen. In steter Treue und Verehrung gedenke ich Ihres in Gott ruhenden unvergeßlichen Vaters, dieses leuchten den Vorbildes eines deutschen Fürsten, und Euerer Königlichen Hoheit als seinem Nachfolger in der Re gentschaft danke ich es aufrichtig, daß Hochdieselbrn und Ihre Königliche Hoheit dir Frau Prinzessin so bald die Zeit sich genommen haben, mich und mein Land mit diesem Besuche zu erfreuen. In ganz be sonderem Maße danke ich Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin für die Hoh? Ehre, die sie uns durch ihr Erscheinen erweist. Gibt mir die Anwe senheit meiner lieben Gäste den willkommenen Be weis, daß Euere Königliche Hoheit gesonnen sind, die leit so langen Zeiten bestehenden Band« der Verwasndt- fchaft und Freundschaft zwischen unseren Häusern und Ländern in alter Weise weiter zu pflegen, so dür fen Euere Königliche Hoheit versichert sein, daß auch ich in alter Treue eS mir angelegen sein lassen wer de, diese Bande immer fester zu knüpfen. Gestützt auf die so engen Beziehungen werden wir uns, so hoffe ich, stets vertrauensvoll zusamm.mfinden in der Arbeit für die Wohlfahrt unserer Staaten ebenso wie in der Erledigung der großen Aufgaben, an denen wir für das Gedeihen für die Sicherheit und für das Ansehen unseres geliebten deutschen Vaterlandes mitzuwirken berufen sind. Euere Königliche Hoheit sind unter uns kein Fremder, und meine Armee im besonderen ist stolz, Hochdieselben seit Jahren zu den ihrigen zäh len zu dürfen und Euere Königliche Hoheit als Chef eines ihrer ältesten und ruhmreichsten Regimenter zu ehen. Es ist inir aber ein Bedürfnis gewesen, di« ür uns so wertvolle Zusammengehörigkeit auch noch iußerlich zu bekunden, und ich habe deshalb bestimmt, >aß das 3. Infanterieregiment Nr. 102 von >eute an den Namen Prinzregent Ludwig von Bayern zu führen hat. Ich schließ? mit dem Wunsche, daß Euere Königlichen Hoheiten an Ih rem Besuche in Sachsen einigen Gefallen finden u»d angenehme Erinnerungen in die Heimat mitnehmen möchten Die Gefühle des Dankes für Ihr Erschei nen, alle Wünsche für eine reichgesegnete Regierung, für das Glück Ihres Hauses und die Wohlfahrt des Königreiches Bayern fasse ich zusammen in den Ruf: Meine lieben Gäste, Freunde und Verwandten, mei,n teuerer Bundesgenosse Seine Königliche Hoheit der Prinzregent und Ihre Königliche Hoheit Frau Prin zessin von Bayern sie leben hoch, hoch, hoch!" Prinzregent Ludwig erwiderte mit folgen dem Trinkspruch: „Euer Majestät danke ich in meinem und der Prinzessin Namen aufrichtig für die warmen Be grüßungsworte, die Euer Majestät an uns gerichtet haben. Daß Euer Majestät hierbei in so innigen und ehrenden Worten meines hochseligen Vaters gedachten, dem Euer Majestät persönlich das letzte Geleite zu geben die Güte hatten, empfinde ich bewegten Her zens mit besonderem Danke. Es gereicht mir zur Freude, daß es. mir vergönnt ist, durch unseren bal digen Besuch am Hofe Euer Majestät zu bekunden, wie hoch ich die Uebcrlieferungen der Freundschaft und Verwandtschaft bewerte, die seit alten Zeiten unsere Häuser und Länder verbinden. Ich bin init Euer Ma jestät von dem gemeinsamen Wunsche beseelt, die Wohlfahrt unserer Länder zu fördern. Mit Euer Ma jestät verbindet mich der feste Wille, in Treue zum Reiche zu stehen, und ich vertraue zu Gott, daß es uns beschieden sein wird, erfolgreich an den großen Auf gaben mitzuarbeiten, deren Lösung die Ehre, die Si cherheit und der Ruhm Deutschlands erheischen. Eu er Majestät haben mir vor einigen Wochen die hohe Ehre erwiesen, mich zum Chef Hochderen 3. In fanterieregiment Nr. 102 zu ernennen u-rd haben mich heute durch die Mitteilung freudigst überrascht, daß dieses Regiment, das zu den ältesten und in Krieg und Frieden bewährtesten Truppenteilen der ruhm reichen sächsischen Armee gehört, von heute an mei nen Namen führen soll. Für diese hohe Auszeich nung bitte ich Euer Majestät, meinen tiefgefühlten Dank entgegenzunehmen. Der herzliche Empfang, der mir und der Prinzessin im Lande Sachsen zuteil ge worden ist, und die reichen Eindrücke, welche wir hier empfangen haben, werden uns stets eine liebe und teuere Erinnerung sein. Von ganzem Herzen wün sche ich, daß Gottes Segen Euer Majestät, meinen erlauchten Freund, Verwandten und Bundesgenosse" immerdar geleiten und stets über dem gesamten Kö niglichen Hause und dem Lande Sachsen walten möge. Ich trinke auf das Wohl Seiner Majestät des Königs von Sachsen!" Nach der Galatafel sand Cercle statt. Gegen ZV» Uhr zogen sich die hohen Herrschaften in ihre Gemä cher zurück. Trübe Friedensaussichten. Die Aussichten für die Eröffnung der Friedens- Verhandlungen beurteilt man gegenwärtig überall wie der sehr skeptisch. Die maßlosen Forderungen der Balkanverbündeten, dir das Vermittelungsanerbieten der Großmächte noch nicht einmal beantwortet haben, erschweren die Aktton der Mächte so, daß an einen neu en Schritt bei den Balkanregierungen gedacht wird, lie ber den Stand der Dinge unterrichten uns nachstehende Meldungen: Konstantinopel, 9. März. Nach der in maßgebenden Pfortekreisen herrschenden Stimmung schwinden die Aussichten auf Frieden zusehends, da die Regierung der Kriegspartei wird nachgeben müs sen, um so mehr, als die türkischen Vorschläge von den Verbündeten nicht angenommen wordem sei" sollen Die Wiederaufnahme ^er Operationen wird daher als bevorstehend erklärt . Ptzilipopel, 9 März Gestern wurde Adria- nopcl in starker Weise bombardiert. Es war das erste Mal, daß die serbische Artillerie in Tätigkeit trat. Die Festung wurde mit Geschossen geradezu überschüttet. Die neuen Kanonen, welche vor 14 Tagen a,ngekom- men sind, schießen mit großer Sicherheit. Es gelang den Bulgaren, das Fort Theitan Torla zu erobern und 400 türkische Soldaten gefangen zu nehmen, sowie ei ne große Anzahl Waffen zu erbeuten. Später muß ten sie Bulgaren dieses Fort jedoch wieder verlas sen, ohne daß es andererseits den Türken gelang, sich in dem Fort wieder festzusetzen. London, 9. März. Telegramme besagen, daß die Türken in Skutari sich in einer sehr ernsten La ge befinden. Man spricht davon, daß bereits Ver handlungen stattgefnnden hätten, die die Uebergabe der Festung betrafen. London, 9. März. Die Antwort der Alliier ten auf die Mediation der Mächte wird nicht vor Montag erfolgen. Die Alliierten werden die Mediation annehmen, jedoch die Mächte bitten, keine Bedingun gen zu stellen. 'Alle Ballanstaaten, und besonders Bulgarien, halten eine Kriegsentschädigung für unbe dingt erforderlich. Konstantinopel, 9. März. Man glaubt in hiesigen politischen Kreisen, daß bei den Ansprüchen der Balkandelegierten di? Intervention der Mächte keinerlei Aussicht auf Erfolg hat, zumal die Türkei sich weigert, weitere Zugeständnisse zu machen und jede Kriegsentschädigung ablehnt. Tagesgeschichte. Deutschland. Kein Boykott deutscher Waren. Die vom Abgeordneten Bassermann gestellte Anfrage, be treffend einen angeblichen Boykott deutscher Waren i!n Bulgarien hat Staatssekretär von Jagow schriftlich wir folgt beantwortet: Ein unbedeutender bulgarischer Vermittlungsagent in Sofia machte Ende Januar den Versuch, die einheimische Kaufmannschaft, besonders die kleinen Geschäftsleute, für den Gedanken eines Boy kotts deutscher Waren zu gewinnen. Seine Bemühun gen sanden jedoch in der bulgarischen Geschäftswelt so wenig Anklang, daß er die Werbearbeit nach kurzer Zeit wieder einstellte. Daß unser Handel unter dem Zwischenfall gelitten haben sollte, darf als ausgeschlos sen betrachtet werden. Nach Meldungen der kaiser lichen Vertreter in Sofia, die fett mehr als Monats frist die Angelegenheit verfolgen und wiederholt, zu letzt in diesen Tagen, darüber berichtet haben, hat die bulgarische Regierung den Treibereien von Anfang an völlig ferngestanden, sie hat umgekehrt gleich beim er sten Aufflackern der Bewegung der Handelskammer in Sofia nahegelegt, sich dem Unwesen nötigenfalls tat kräftig entgegenzustellen. Die Handelskammer hat den Veranstaltern des Boykotts zu verstehen gegeben, daß die bulgarische Kaufmannschaft froh sei, wenn sie aucb weiterhin auf den Kredit und die Mitarbeit der deutschen Industrie rechnen könne. Der Prinzregent preußischer Feld marschall. Prinzregent Ludwig von Bayern hat sich bereits vor seiner Abreise nach Berlin in seiner Eigenschaft als oberster Kriegsherr der bayerischen Armee zum bayerischen Generalfeldmarschall ernannt. Der Kaiser überreichte ihm bei seiner Ankunft in Ber lin den preußischen FeldmarschaUstab Beileidskund gedungen. Sämtliche iu Berlin akkreditierten Reiche haben im Laufe dieser Ta ge, teils durch ihren Vertreter, teils durch ihren Ma rineattache- dem Staatssekretär des Reichsmarineamtes ihre Teilnahme an dem Untergang des Torpedoboo tes „L 178" aussprechen lassen. Unter anderen er schien der Marineattachö der englischen Botschaft^und überreichte ein in warmen Worten gehaltenes Tele gramm der englischen Admiralität Auch eine groß? Anzahl von Marinevereinen aus allen Teilern des Rei ches, sowie die Vertreter der rheinischen Städte, die „8 178" in diesem Jahre besucht haben, übersandten Bei leidskundgebungen. Vefterreich-Nngarn. Neue Hausordnung im ungarischen Abgeordnetenhaus. Die ungarische Regierung reichte im Abgeordnetenhause eine neue Hausord» nung ein, deren wichtigste Bestimmungen sind: 1. ei"e Verfügnng, durch welche die technische Obstruktion un-