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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgeWG S MU Popschnt-Kvnlo Leip-i- Nr. 2S14L Gemeind«-Giro - Konto kk IM d« Bella-«« .Neue Illustriert«^ ,M»d« »«d Heim* «d ,L«r Kobold*. Schriftleitung, Druck und Deck- Kerman« Bühle, Ottendorf-Okrilla. ü vt, »vttnch.rf« »rschetnl Di«»» !«», Vvim«»tkl «» Eo«ri«bNld. I D« »Kd mit V«-i» j«d«i rN»«al, b«Samü >»ß<dn!. A» N«L« hdhnm V«v«V <^i«g »d. s«rp. Z *^»t>»«Ich«r Vtdnm,«» d« BitrkL« d« ? Aiid-ng, d. Artrnn^m »h d. ««SideEy»» S Ekstchkmeev) hat d«? Ve^ch« tet»»« «»> S »Sn kkchksirnm« d« UitervlliUS- Diese Zeitung veröffentlicht die der Gemeind erate» amtlichM Bekanntmachungen M Ottendorf-Okrilla. Nummer 57 Sonntag, den ^6. Mai M6 25. Jahrgang kahlietlMwe Ses M.-S. d „vemscher 6ruß". OtfielS war der M.-G.-V. „Deutscher Grub" in den letzten Jahren bei größeren und kleine'en Sängerf-sten zu» Kegen. Und immer war cs den Sangesbrüdern schmerzlich gewesen, ohne eine Fahne dem Festzug mitmachrn zu müssen. So war es kein Wunder, wenn auch bei ihnen der Wunsch «weckt wurde, dem Verein eine Fahne zu schaffen. Als nun auch diese» Jahr wieder soviel« Bundesvrreine zu ihren Fahnenweihen einluden, an denen sich der Verein geschloffen beteiligen sollte, da kam die Angelegenheit schnell ins Rollen und bald wurde der Beschluß gefaßt, eine Fahne zu lausen und sie am 9. Mai zu weihen. Der Termin wurde so früh gewählt, weil in jedem anderen Mon^t schon Fahnen weihen anderer V-re ne angezrift waren, die bei einem späteren Termin der eigenen Fahnenweihe Hind rlich gewesen wären, und, weil dem Verein doch daran liegen mußte, möglichst viel Sänger von auswärts hcrbeizuziehr«, um dem Feste von vornherein zu einem gewaltigen Eindruck zu ver helfen und gleichzeitig durch eine machtvolle Kundgebung dem deutschen Liede zu dienen. Daß di-.se Rechnung stimmte Hal die Überaus große Beteiligung der hiesigen und aus» °u»wärtigen Sänger gezeigt, die trotz de- ungünstigen Welter« hier erschienen waren. Die Vorbereitung de» Feste» hat natürlich viel Mühe und Arbeit verursacht, die gern von den Mitglieder auf sich genommen wurden. E» galt Straßen und Festplotz zu schmücken, die Sängertribüne auszubauen. In den Proben aber mußten die zu bietenden Chöre geübt werden. Solch« Tingestunden hat der Verein wohl noch nie erlebt. In heiliger Begeisterung für da» herrliche deutsche Lied sanden sich die Sangesbrüder regelmäßig und zahlreich zusammen und befolgten gern die Weisungen de» Liedermrißer«, der verstand durch seine Leitung und sein Wesen für jedes Lied die Herzen zu gewinnen. So konnte der Chor recht vorbt- leitet den Tagen der Weihe der Fahne entgegengehen. Den Auftakt de» Feste« bildete der Kommers im Hirsch. Wenn man auch bei der Bedeutung der M-G -V. „Deutscher Gruß" für die Kultur unseres Ort^s eine größere Beteiligung Ull diesem Abend seitens der Ortseinwohner hätte erwarten können, so konnte man doch beglückt sein über die Menge b« Teilnehmrr. Und alle, die am Kommers teilgenommen habe», sind de« Lobes voll. Dir Sänger des M.-G °V Ang. Walther L Söhne, M.-G.-V. Gründern, M.-G.-V. »Deutscher Gruß", sowie die beiden gemischten Chöre, freiw. Kirchenchor und der Gemischte Chor boten ihr Bestes, der Vorsitzende de« festgebenden Verein», Herr Eschemann, und Herr Bürgermeister Richter fanden zündende Worte der Br> Münz. Und die Musiker mit ihren Kapellmeister, dem Vtreinsliedermeißec Herrn Reppe, erfreuten so durch ihre herrliche Musik, daß immer neue Zugaben begehrt wurden. Fräulein Hanna Wünsch sprach begeistert einen feinen Prolog. Der Turnverein „Jahn" aber hatte 6 Turner und 6 Turnerinnen zu Stab- und neuzeitlichen Freiübungen ab- keordnrt, die durch äußerster ex kte Ausführung sehr ge ilen. Der Festtag selbst zeigt gleich von vornkerein ein trübes Gesicht. Und bange Ahnung schlich beim Anblick der grauen Wolken in« Herz. Doch ein Sänger läßt sich nicht gleich bange machen. Und so zog, geführt von einigen Reitern, die Kapelle de« Herrn Repve am frühen Morgen K>m Weckruf durch den Ort. Gegen 9 Uhr begann der Festgoltrsdienst nachdem ein stattlicher Zug von Teilnehmer Ader deu Klängen der Musik in die Kirche gezogen war. Wichtig mischten sich in den Klang der Orgel die ehernen stimmen der Trompeten, mächtig erklang unter ihrer Leitung Ar Gesang der Gemeinde Der Festprediger aber, Herr Pfarrer Gräf, widmete sein« von heilt;« Begeisterung für bar deutsche rrligiöse Lied getragenen Worte dem Gedanken Col. z, ig; Wr bringen Gott dem Herrn für urs re Lieber unsern Dank, mit unseren Liedern unser Lob, in üvseren Liedern uns« Herz. Er smoch von der Mach! und An Segen de« Liede« überhaupt, das die tiefsten Seiten Seele zum Schwingen bringt, H:rz mit Herz verbindet, As feinem Fittich die Seele zu Gott empor trägt, sodann Ad» religiösen Lied, da« auch von deutschen Männergesang- greinen ebenso gern gepflegt wird, wie der festgebendr Akrein auch öfter« schon im Gotteshause vor einer dank- Aren Gemeinde gezeigt habe. Vor der Predigt sang der Aiwillig, Kirchenchor die Herzen mitreißend, di« Motette; den Herrn. Der Deutsche Gruß aber schloß wuchtig °b die erhebende Feier durch Darbietung des Niederländischen Ankgrbete«, begleitet von der Kapelle. Am Denkmal schloß die Gedenkfeier für die gefallenen Sangesbrüder an. Weihevoll erklang vom Deutschen Gruß gesungen der altr Bardenchor: Stumm schläft der Sänger. Herr Eschemann gedachte in ehrenden Worten der Helden, und die Kapelle Reppe spielte abschließend da« Lied vom guten Kameraden so s:elenvoll und ergreifend, daß alle tief bewegt wurden. Vor und nach der Platzmufik galt e«, die auswärtigen Sänger zu empfangen. Mehrere Hundert brachte die Bahn, andere kamen mit Rad oder Auto. So stellte sich vom Rat- Hau» ab ein langer Festzug, der sich trotz de« Regens durch die herrlich geschmückten Hauptstraßen des Ortes, unter den Klängen der Kapellen Reppe und Löhnert nach dem Fest- platz, dem in dankenswerter Weis« vom Turnverein „Jahn" zur Verfügung gestellten Sportplätze bewegte. In Festzug bemerkte man u. a. auch Angehörige der Burschenschaft „Arminia", Dresden (Technische Hochschule) die durch ihre bunten Mützen eine farbenfreudige Abwechslung in die Reihen der FrstzugSteilnehmer brachten. War wäre dieser Festzug für eine mach volle Kundgebung für da» deutsche Lied geworden, wenn das Wetter heiter gewesen wäre. Und was für eine Fahnenweihe sebst. So aber strömte der Regen und eine ziemliche Kühle machte den Aufenthalt im Freien fast unmöglich. So mußte die Feier gekürzt und schließlich gar vorzeitig abgebrochen werden. Doch auch die abgekürzte verlief nicht ohne innere Wirkung auf die Teilnehmer. Der vom Gmppendirigenten Herrn Kantor Heinisch Klotzsche geleite!e und von Blasmusik begleitete Maffenchor: „Die Himmel rühmen" brauste machtvoll Über dem weiten Platz. Sodann sprach Herr Eschemann tiefgefühlt« Worte des Danke« an die versammelte Sängerschaft von nah und fern alle die anderen Festteilnehmer für ihr außerordentlich zahl reiche« Erscheinen und begrüßte alle herzlich im Namen de« Vereins. Herr Bürgermeister Richter hieß als Mitglied des Ehrenaurschuffe« und im Namen der Gemeinde alle herzlich willkommeu und sprach innige Worte d«r V-rehruug für das deutsche Lied. Die Weihrede hielt Pfarrer Gräf. Bei der schlechten Witterung war es ihm, wir den beiden anderen Herren nur möglich, die Hauptgedanken seiner Rede zu bringen. Ausgehend vom Fahnenspruch de« Vereins, ge- dichtet von Herrn Erich Langer-Drerden, vertont vom Lieder- meistcr des Vereins, Henn Reppe-Schönborn: „In unserm Liede schwören wir aus« neue für deutsche Art und Sänger- treue", sprach er vom Wesen der deutschen Art al» Heimat- und Vaterlandsliebe, Liebe zum deutschen Volk, Liebe für alle« Wahre, Gute und Schöne, Liebe zu Golt. Dieser deutschen Art in Treue zu dienen, schwöre der deutsche Sänger im heiligen Schwur. Sodann weihte der Redner di« Fahne mit dem Fahnenspruch und übergab sie au« den Händen der Fe^jungsraurn dem Vorsitzenden, der sie mit Worten de« Dankes an den Redner und die Fahnenpalen den Fahnenträgern übergab, sie und dem Verein zur Treue ermahnend. Herr Schuldirektor Endler sprach im Namen der Paten die besten Wünsche für weiteres Blühen und Ge deihens der Verein« au«. Die Feier wurde nunmehr im Roß fortgesetzt. Der Verein sang der neuen Fahne da« Fahnen!ied und war dann Zeuge der vielen Ehrungen seitens des Bundes, der Gruppe und vieler hiesigen Korporationen einschließlich der Kirchgemeinde und vieler auswärtiger Ge sangvereine. Der Vorsitzende dankte für die vielen Ehrungen und ernannte Saugesbruder Meltke zum Ehrenmitglied, ihm und dm beiden anderen Ehrenmitgliedern, Herren Fischer und Endler das EhrenmitglirdSzeichen überreichend. Ein schönes Konzert und Einzelchöre geboten von den M -G.-V Laußnitz, Grsßgrabe, Langrbrück, Gräfenhain, Lausa, Rade- borg, Königsbrück (Kameradschaft), Großröhrsdorf und einem Maffenchor folgte. Festball im Hirsch und Roß schloffen diesen Tag ab, während andere Sangerbrüder sich in verschirdenen Lokalen vergnügten. Am Montag schloß ein gemütlicher Fest- ball im Rahmen des Vereins die Festtage ab. An diesem Abend gab e« Gelegenheit, alle« denen zu danken, die ihre Kraft diesen Feste zur Verfügung gestellt haben. Möchte der „Deutsche Gruß" weiterhin blühen, wachsen und gedeihen zum Wohle de« deutschen Liedes und der deutschen Männ«- gesangek. allein den Dienst, bis im Jahre 1902 ein Kassierer und ein Expedient tingestellt wurde. Schwere Ausgaben waren von ihm, als ersten Polizeibeamten, zu erfüllen, da sich di« Einwohner erst an die neuen etwa« strafferen Verhältnisse gewöhnen mußten und diese« nicht immer ohne Reibereien abging. Trotz der schwierigen Verhältnisse vermochte sich Herr Pötsch durchzusetzeu und hatte da« Geschick, mit der Einwohnerschaft gut zu verkommen. E« mochte auch mit daran liegen, daß H«r Pötsch kein auSgesprochiner Poltzei- mensch war, sondrrn immer wo e« ging, da« Publikum zu belehren und vor Strafe zu schützen suchte. Gegen Gtwerb«, Landwirtschaft und Industrie ging er bei Revisionen in bt- stimmt« aber schonrndst« und unparteiischster Weise vor, ebenso human war er gegtN dir Arbeiterschaft. Uud anch heute al» Verwaltungr-Stkretär genießt Herr Pötsch durch seine unparteiische und zuvorkommende Amtsführung da« Vertrauen der Einwohner, die sich auch de«halb de« öfteren an ihm um Rat und Tat wandten, trotzdem man in letzter Zeit durch Neid uud Mißgunst getrieben, oersuchtt, ihn zu di«kredi«en. Genau fo wie einst al« Polizeibramter, o«r- sieht er seit Jahren den Dienst al« Vollst«ckung«beamter. Auch diese» Amt versteht er in taktvoll« und schonender Weise auszuüben. Außerdem übt Herr Pötsch bereit» 20 Jahr lang hier da« Amt als Desinfektor au». Wir wünschen dem Jubilar eine noch lange segensreiche Tätig keit zum Wohle der Gemeinde und verbindtn damit die Bitte, seine reiches Wissen auch weiterhin der Einwohner schaft zur Verfügung zu stellen. — Der Berkehrsausschuß teilt uns mit: Mit de« 15. Mai wird der neue Fahrplan in Kraft tr«t«n. Er bringt für unser« Strecke vielfache Aenderungen. Der Ver- kehrsaurschuß legt Wert aus die Feststellung daß die viel fachen kleinen A«nderungen nicht aus Antrag de« Ausschusses erfolgt sind. Wahrscheinlich find es technische Gründe, die eine Früher- bz. Späterltgung einzeln« Züge um wenig« Minuten btdingen. Von den zahlreichen Wünschen, die der Verkehrsausschuß an den Fahrplan stellt», find die folg«üdru erfüll!: 1.) Fast alle Züge fahren einige Minuten kürz«. Aus dem Wege fortgesetzter Petitionen wird versucht «erden, die Fahrtdau« noch mehr zu kürzen. 2.) dem Gedanken, bi« Ottendorf-Okrilla Vorortzüge verkehren zulaffen, trägt der neue Fahrplan vermehrt Rechnung. Früh fährt ab Süd ein neuer Zug 5^ der 6^ in Dresden H. ankommt; abends fährt von Dresden-N. 7»» ein neuer Zug, der 8" in Ottendorf-Okrilla ist. Sonntags verkehrt nun auch d«r bi« jetzt nur an Werktagen verehrende Zug ab Ottendorf-Okrilla Htp. 2^. Die kleinen Aenderungen bet Abfahrt der Züge konnten wir lrid« infolge Raummangrls nicht anführeu. — Vom 16. Mai ab verkehren die Omnibusse der Kraft postlinie Radeberg.Wachau-Seifer«dors-Ott«ndorf-Okrilla zu nächst an Sonn- und Feiertagen wieder regelmäßig bi« Ottendorf-Okrilla Haltepunkt. Ankunftszeiten: 1^, 4«, 8', Absahrzeitrn: 1«°, 5», 8". Bedarfshaltestellen find wieder «ingericht«t an der Auenstraße und an drr Abzweigung der Grünberger Straße auf dem Seisertdorfer Berg. Der Fahrpreis nach Radeberg ist um 10 Pf. ermäßigt. Hoffent lich wird die zeitgemäße Vrrkehrseinrichtung, die namentlich zu Ausflügen in das Seifrrsdors« Tal, nach Wachau und Liegau-Augustusbad günstige Gelegenheit bietet, nun richt lebhaft benutzt, damit die brqueme uud schnelle Verbindung unserem Orte dauernd «halten bleibt. — Am Sonntag, den 16. Mai 1926, v«anstaltet drr Gau 37 Dresden d«s Bund«« Drutscher Radfahrrr zum fünfte» Male das größte sächsische Mannschaftsfahren üb« 100 km um den „Großen Germania-Preis". Das Rennen beginnt in Dresden früh V, 8 Uhr am Arsenal und fühlt über die Orte: Klotzsche—Ottendorf-Okrilla—Radeberg- Bischofswerda—Harthau-Slolpeu—Pirna—Heidenau zurück nach Dresden. Wie alljährlich haben die besten brutschen Mannschaften gemeldet und der Verteidiger, der Deutsche Meister — R.-V. Wauderfalk 1896, Dresden — wird all« Hände voll zu tun haben, um sich den endgültigen Besitz zu sichern. Es starten al« Favoriten: Tornado - Leipzig; Presto - Chemnitz und die zahlreich«»! Berlin« Mannschaft«». Die Fahrer werden unserem Ort vorm. bis 9 Uhr passieren. Die Stifterin des Germania-Pletse«, die Aktien gesellschaft vorm. Seidel Lr Naumann, Dresden, wird jedem Interessenten auf der Strecke kurz vor dem Renn»» «in Programm zur Verfügung stell««. Kunden. Auß« dem früheren Gemeindevorstand Linke warl — Der Betrieb der Kraftpostlinie Schwepnitz—^ Herr Pölsch der erste und einzige Beamte, welcher die G«-1 gräbchrn—Bernsdorf (Obrrlaufitz)—Hoyerswerda wird Münd« neu organisierte. Ein Jahr lang versahen beide'16. Mai au wegen gering« Benutzung eingestellt. Der Betrieb der Kraftpostlinie Schwepnitz—Straß- vom —* Am 15. Mai begeht der hiesige Verwaltungs- Sekretär Herr Pötsch sein 25 jährige« Dienßjubiläum. Mit diesem Jubiläum ist ein Stück Ottendorfer Geschichte ver- OertlicheS «nd Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den ch. Mai