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MlsdrusferTageblalt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Da» .Wilsdruff« Tastdlatt» «schein! an allen Werkt«,ru nachmittag» »Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der DelchSftsftelle und den Ausgabestellen 2 AM. im Monat, bei SufteUn», durch die Boten 2,3» RM., bei Postbestellung SAM. zuzüglich Abtrag. . gebühr. Einzelnummern tSApfg. AllePostanftalten Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaeaend Postboten und UN,ereAus. -rägetund BcschSst,stellen — nehme» ,u icd« Ze» B-. stellnnge» entgegen. Im Falle höherer Dewalt, «lieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht dein Anspruch aus Lieferung der Zeit»», »der «ürpi», de» Be,ug»prei,e». — «Lchsendnn, eingesandter Schriststüche ersolg« nur, wenn Porto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzelle 20 Rpfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reich». Pfennig, die s gespaltene Reklame,eil« im textlichen Teile 1 Reich»mart. Nachweisungsgebühr 20 Reich»psennig«. Dor. geschriebeneErscheinungs« —, , , „ tage »nd Platzvnrschrifte» w«d.n nach Möglichkeit Fernsprecher: Ami Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeig«. aunahme bis oorm.lvUhr. - " — > - — Für dir Richtigkeit der durch Fernruf übermitteltenAnzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wen« derBetrag durch Klage eingezogeu werden mutz oder der Austraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstreniamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 38 — 90. Jahrgang Telegr.-Adr.: .Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 14. Februar 1931 Zersplitterte Kräfte. Sturm über Deutschland. — Rußland und die Europa konferenz. — „Subventionshunger." „Denk ich an Deutschland in der Nacht, Werd' ich um meinen Schlaf gebracht" — wenn man sich vom Streit und Haß der Parteien, von jeglicher „Unfehlbarkeitserklärung" der eigenen partei politischen Ansicht einmal für ein paar Augenblicke los lösen kann. Daß die Reichstagsabgeordneten, obwohl sie verfassungsmäßig nicht Parteibeauftragte, sondern Vertreter des ganzen Volkes sind, eine solche „Be sinnlichkeit" nicht oder allzu selten aufzubringen vermögen, nimmt man als Schicksalsfügung hin. Und so brandete denn in den ersten Tagen dieser neuen Sitzungsperiode des Reichstages jener Streit und Haß der Parteien so riesenhoch empor wie wohl niemals. Gewiß hat es hier und da eine Parteierklärung gegeben, in der em Protest gegen die Verhandlung und Beschlußfassung über eine Gesetzesvorlage erhoben wurde und dem dann die „Se cession" einer oder mehrerer Parteien folgte. Das ist Z. B. 1925 wiederholt geschehen. Aber man kündigte doch damals nicht an, daß man überhaupt das Parlament ver kästen sich an der ganzen Reichstagsberatung nicht mehr beteiligen also das Abgeordnetenmandat nicht ansüben wolle wie die Nationalsozialisten es erklärt und aus- geführt haben. Sie ziehen es vor, ihrer politischen Tätig keit einen restlos außerparlamentarischen Charakter zu «eben, ganz auf den Kampf gegen den Reichstag in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung emzustellen Aus allen Ecken von allen Seiten her pfeift ein parteipolitischer Bind' ein Sturm über Deutschland und wühlt die Öffent lichkeit tief auf, peitscht die Wogen gegeneinander und läßt jeden immer sorgenvoller, immer „schlafloser" werden, der für Deutschland endlich einen guten, fördernden, gleich mäßig blasenden Segelwind erhofft und ersehnt. Um so schwerer hat es der Mann, der heute am Steuer des Etaatsschiffes steht und nun versucht, mit einer willigen ; Mannschaft an Bord das Unwetter ausloben zu lassen und babei den von ihm gewählten Kurs innezuhalten entgegen ! bem Willen der ausgewanderten Parteien. Parteien sind ! ?ber organisatorisch zusammengefaßte politische Kräfte 'M Volke gerichtet auf das Ziel, die Macht im Staate zu Zinnen oder sie zu verteidigen. Und daher: der jetzt 'binde Kampf zehrt an den Kräften Deutschlands. * Hie notwendig wir diese unsere Kräfte brauchen, zeigte mit unvcrhüllter Deutlichkeit die R e d e d es Außenministers, der für sich einen Erfolg in Genf verbucht Man kann andererseits durchaus verstehen, daß das deutsche Volk in seinem wachsenden Drange, aus dem Käfig herauszukommen, in den Versailles uns sperrte, uV" keineswegs in allen seinen Teilen mit dem zufrieden der Außenminister in Genf erkämpft hat. Die Völk-^°ufs Exempel bringt ja erst die Maitagung des Gebiet Grates. Selbst Parteien, die auf innenpolitischem daher Kabinett Brüning Gefolgschaft leisten, stehen offen au? Außenminister mit schlecht verhehltem oder wenige iMvrochenem Mißtrauen gegenüber. Und nur Curtius es „ Borte fand man im Reichstag dafür, daß Dr. rusetzen den französischen Widerstand in Genfdurch- die Sow daß die Mächte sich entschlossen, auch der „E u r o ui c r u n g 5» den Beratungen schränkung ° " f e r e n z" einzuladcn. Die Be sch a f t s p o l itj?e" Teilnahme nur an den wirt lich nicht lange au-^E" Verhandlungen wird sich natür- hat es in den letz^Aerhalten lassen Denn ganz Europa kommen, was es h^ahren auch genugsam zu spüren be- politisch ganz eigene L wenn Sowjetrußland Wirtschafts sicht auf die anderen Seht und dabei ohne jede Rück- Auge hat, gleichgültig Laoten nur seine Interessen im kcnm ist. Im Moskauer? das Weizen, Solz oder Petro- wird es offen begrüß,,'DWierungsorgan, der „Prawda", Delegation an den unmstÄ sich jetzt' auch eine russische lungen eines wirtschaftspo.jwr bevorstehenden Perhand- Europakonferenz beteiligen wachen Unterausschusses der leicht eine Gefährdung des ''m denn sonst könnte dabei stehen. Und diese agrarwirirMen Weizenexports ent- Rußland und seinen ,Devisenh?"iche Frage ist ,a für deutung von größter Be- Jn der deutschen Wirtschaft f^-. , . _ namentlich in jüngster Zett, von tionshunger" sprechen. Darüber w,"S Staatssekretär im Nelchswirtschaftsn,??* Z5 Trendelenburg, recht deutliche und ow weisende Ausführungen gemacht. Es g«^ M Währung solcher Subventionen freilich sei, kirnen, und das Reich selbst mag sie auch N-EM Rlchm befolgen. Ganz anders aber steht es damit bei den^KFn dern und vor allen Dingen bei den Kommunen. Wasser ins Meer gießen, wenn man noch mehr Material über die zahllosen Unterstützungen offener und Heimlicker direkter und indirekter Art herbeitragen wollte daricher wie zwischen Flensburg und Konstanz', zwischen Tilsi, „ich --rrer überall die Kommunen schuldig oder unschuldig nor- eldende Betriebe unterstützt haben,'- oft, sehr oft zum Nachteil der Kommunen selbst, der sich allerdings meist erst dann zeigte, wenn es zu spät War. Ganz anders lieaen die Dinge natürlich dort, wo außen- Zer Reichstag zur Reichsmirtschast Wünsche Nd Winke der Parteien. Onkel Bräsig hat in der einzigen politischen Versammlung die er mitmachte, vor den Bürgern von Nigen-Bramborg knaps und klar das Fazit aus aller wirtschaftlichen Not gezogen mb r^m Satz: „Die Armut kommt von der Powerteh." Die gleiche» Worte kann man aber auch über die gesamte Reichstagsdebatti stellen, die sich mit dem Haushalt des Retchswirtschaftsministe. riums beschäftigt. Alle Wirtschaftszweige in Deutschlani werden vom Sturm der Krise hin- und hergeschütteli und müssen zudem noch die Sonderlasten tragen die uns in Versailles auferlegt worden sind Da nimmt es nicht wunder, daß an diesen Asten so viele, viel« Zweige brechen, kein Wunder auch, daß jeder Beruf, gleich gültig ob Landwirtschaft oder Industrie, Handel oder Gewerbe, unter dieser Last in die Klage darüber ausbricht, daß dei andere versuche, möglichst wenig tragen zu müssen. Das spiegelt sich auch wider in dieser Aussprache, und es ist nicht ganz unrichtig, wenn hier das Wort fällt, daß die Vertrete, der einzelnen Wirtschaftszweige im Reichstag sich mehr in der Haaren als in den Arinen liegen. Das war in Deutsch land so, ist so und wird auch wohl so bleiben. Schließlich ringi ja jeder um seine Existenz, aber sie alle wären doch verloren, wenn auch nur ein einziger von ihnen zugrunde ginge. Was die Aussprache im Reichstag dringt, ist nur ein« Zusammenfassung dessen, was vorher im Haushaltsausschuß ausgiebig genug erörtert worden ist. Noch einmal werden di« wichtigsten Klagen wiederholt, — aber immer klingt dabei dei Unterton mit, es bleibt beim Wünschen, weil uns doch kein« Hand herauszieht aus dem Sumpfe der Krise, sondern allein wir selbst das Kunststück eines Münchhausen nachahmen müssen. Patentlösungen gibt es überhaupt nicht, und das Wort von der Welthilfe, das dem Schrei nach Staatshilfe ent gegengesetzt wird, gilt nicht etwa bloß für die Landwirtschaft, sondern auch für alle anderen Teile unserer Wirtschaft. Der Staat kann und soll nur die Hindernisse aus dem Wege räumen, namentlich solche, die er selbst erst auf diesem Wege aufgerichtet hat. Aber diese „Powerteh" ist ja vor allem ein Werk von außen her; hätte man uns diese nicht aulerlegt, dann wäre« wir auch aus der Armut längst heraus. Sitzungsbericht. (25. Sitzung.) 08. Berlin, 13. Februar. Im Reichstag wurde die Aussprache beim Haushalt des Reichswirtschaftsministeriums fortgesetzt. Hierzu hat die Staats partei eine Entschließung vorgelegt, nach der dem Reichstag ein Bericht über die Wirkung der Kartellverord nung von 1923 und ein Gesetzentwurf zu ihrer Reform vorgelegt werden sollen. Als erster Redner ergreift Abg. Albrecht-Hannover (D. Vp.) das Wort. Er lobt den Haushalt wegen der sparsamen Aufstellung; allerdings sei es sehr zu überlegen, ob die Sparsamkeit nicht übertrieben ist. Der Redner beschäftigt sich dann mit den Ausführungen des Staatssekretärs Dr. Trendelenburg über die Subventionspolitil des Reiches. Er verteidigt den neuen Vertrag mit dem Mansfelder Berg bau und die Unterstützung des Erzbergbaues an Lahn, Steg und Dill. Zu unserer Wirtschaftsnot mit ihrer unge heuren Arbeitslosigkeit tragen aber leider auch Politische Gründe wesentlich bei. Es muß ja zu einer Erschütterung des Marktes führen, wenn die zweit- und die drittstärkste Partei des Reichs tages, die Nationalsozialisten und die Kommu nisten, offen den Umsturz der gegenwärtigen Wirtschafts form verlangen. Und wenn bei der Kundgebung der Deutsch- nationalen der Parteiführer Dr. Hugenberg sagte, drc Jugend verlange von uns, daß wir die Verhältnisse von Grund aus umkehren; so fragt man sich, seit wann richtet der deutsche Mann sein Handeln nach den Forderungen der Jünglinge ein? «Sehr gut! bei der Volkspartei.) Der Redner spricht sich weiter gegen eine völlige Abkehr von dem gegenwärtigen Handelsvertragsprinzip der Meistbegünstigung aus. Dann wendet er sich gegen die Angriffe, die von land wirtschaftlicher Seite aus den Minister Schiele ge richtet worden sind. Ein Minister könne und dürfe sich doch nicht von einseitigen Parteigrundkätzen leiten lallen, und es Wirtschaftliche Vorkommnisse, Entwicklungen, Benachteili gungen vorlagen; derartiges gibt mit Recht Veranlassung dazu, daß dann der Staai, also die Allgemeinheit, helfend einspringt. Niemand wird es z. B. tadeln können, daß die deutsche Industrie des Westens, daß die gesamte Wirtschaft des Ostens, die so schwer unter den politischen Folgen von Versailles gelitten haben und noch leiden, vom Reich und von den Ländern erhebliche Sub ventionen erhalten haben oder erhalten werden. Das ist nur ein Ausgleich. Aber ungesunder Ehrgeiz ist es, wenn zahlreiche rind darunter wohlbekannte große Stadt- gemeinden förmlich ein Wettrennen in der Gewinnung neuer Wirtschaftsbetriebe veranstalteten oder Millionen Hergaben, um bestehende, aber notleidende Unternehmun gen in ihren Mauern nicht am Leben, sondern nur an einem wirtschaftlich ungesunden Vegetieren zu erhalten Dr. Pr. wäre verhängnisvoll, wenn' bei uns die Verantwor tungslosigkeit ans Steuer käme. Der Redner fordert Senkung der öffentlichen Lasten und schließt, daß wir nur vorwärtskommen werden, wenn dein deutschen Unternehmungsgeist die ihm angelegte« Fesseln abgestreisl werden. (Beifall bei der Volkspartci.) Abg. Freiherr von Thüngen «Landvolk) erklärt etwas spöttisch, in diesem Hause scheine man sich mehr in den Haaren als in den Armen zu liegen. Er müsse bedauern, daß sich die Handelspolitik nicht mehr dem Interesse der Landwirtschaft anpasse. Landwirt schaft und Industrie seien aus gemeinsame Arbeit angewiesen. An den Stellen, wo es sich um die Erhaltung eines selbständigen Mittelstandes handele, scheine die im Haushalt geübte Sparsamkeit zu weit zu gehen. Die Preissenkungsaktion dürfe sich nickt allein zuungunsten der Landwirtschaft auswirken. Der angeb liche Radikalismus in der Landwirtschaft sei nichts anderes als der letzte Todcskampf. Die These von der Förderung der Jndustrieausfuhr schwebe in der Luft infolge der Tatsache, daß die fremden Länder durch Zölle sich immer mehr abschließen. Nur durch Hilfsmaßnahmen könne wieder Ruhe in der Landwirt schaft eintreten. Abg. Drewitz (Wirtschaftsparlei): Von einer allzu großen Handesspannc könne nicht gesprochen werden. Wenn wir dem deutschen Volke gleich nach dem Kriege klargemacht hätten, daß wir uns keinen Luxus und keine wirtschaftlichen Experimente leisten können, dann würde manches unterblieben sein. Wich tiger als Zollschutz ist gerade für die L a n d w lr t s ch a ft richtige Auswahl und richtige Verpackung der Produkte, damit sie höhere Preise erzielen. Wir kommen aus der Wirtschafts krise nur heraus, wenn die Wirtschaft von Steuern ent laste« wird. Abg. Bausch (Christlichsoz.) begrüßt das angekündigte Bausparkassengesetz und verlaugt für Süddeutschland bei öffentlichen Aufträgen eine stärkere Berücksichtigung. Die Wirtschaftskrise sei vor allem auf de» Versailler Vertrag zurückzuführen. Abg. Bausch (Christlichsoz.) fährt in seinen Ausführungen fort: Wichtiger als der Lohnabbau, der erst dann erfolgen kann, wenn sich die Kaufkraft erhöht habe, sei der Preisabbau. Dazu müsse ein Abbau der Zinssätze kommen. Der letzte Sin« der kapitalistischen Wirtschaftsordnung werde durch die Kar telle zu einem Unsinn gemacht. Der Redner begrüßt die von der Regierung beabsichtigte Landwirtschastshilse. Abg. Rauch-München <B. Vp.) beklagt die erzwungene Arbeitsruhe wegen ihrer schlechten moralischen Folgen. Ab hilfe könne nur eine Vereinbarung unter große» Industrieländern bringen, auch hinsichtlich der beab- gchtigten Kürzung der Arbeitszeit. Der Redner tritt für einen oermehrten Wohnungsbau und die Melioration des deutschen Ackerbodens ein. Vor allem beklagt er, daß bei der Vergebung oer Reichsaufträge Preußen aus Kosten der übrigen Länder, besonders Bayern, bevorzugt werde Die 16 Länder außer Preußen hätten etwa nur die Hälfte von dam erhalten, was sie su beanspruchen hätten. Abg. Meyer (Dt. Staatsp.) protestiert dagegen, daß durch eine Agrarzollerhöhung und durch die Preisstützungen aus öffentlichen Mitteln, die der Landwirtschaft doch kaum geholfen hätten, die Interessen der deutschen Industrie gefährdet werden. Die Regierung müsse endlich wieder dazu kommen, gute Handelsverträge abzuschlietzen. Die Meistbegünsti gung dürfe nicht preisgegeben werden, denn drei Viertel der deutschen Gesamtausfuhr sei lediglich durch die Gewährung der Meistbegünstigung gesichert. Der Redner verlangt außerdem die endliche Vorlegung des Genfer Wirtschaftsabkommens und des deutsch-polnischen Handelsvertrages. Die Regierung soll die Preissenkungsaktion energisch weilerführen, er verlangt gleich falls eine Reform des Kartellrechts «Beifall bei der Staatsv.) Es folgt eine Reihe von Rednern der „zweiten Garnitur", die besondere wirtschaftliche Fragen und Wünsche zur Sprache bringen. Dabei verlangt der Abg. Bielefeld «Z.) eine starte Berücksichtigung des mittelständischen Handwerks und Gewerbes. Ebenso empfiehlt dies der Abg. Feuerbaum «Dt. Vp.), der sich besonders für die Interessen des Bau gewerbes einsetzt. Auch der Abg. Freidel «Wirtschaftspt.) beklagt die Verhältnisse auf dem Baumarkt und schiebt die Schuld dafür vor allem den Ziegelei- und Zementverbänden zu. die der notwendigen Verbilligung der Baustoffe entgegen- wirken. Abg. Korbacher <B. Vp.) tritt für Erhaltung oes Mittel standes ein. die eine staatspolitische Notwendigkeit sei. Er behandelt besondere Klagen und Wünsche des Handels. Abg. Dr Mumm «Christlichsoz. Volksd.) verlangt in einem von seiner Partei eingebrachien Gesetzentwurf einen Beimischungszwanges deutscher Erze bet der Elfen- und Stahl erzeugung. Abg. Bauer «Landvolk) fordert Unterstützung für den Flachsbau und die Flachswirtschaft. Als letzter Redner spricht sich Abg. Dr. Heuß (Staats partei) sehr scharf gegen den Vertrag aus, den die Deutsche Reichsbahn Ä.-G. mit der Speditionsfirma Schenker u. Co. bei der Verpachtung bahneigenen Geländes für Verkaufsstellen usw. begschlosscn habe. Der Haushalt des Reichswirtschaftsministeriums und des vorläufigen Reichswirtschaftsrates werden in zweiter Beratung bewilligt. Angenommen wird der Antrag Rauch auf gleichmäßigere Verteilung der Reichsausträge an die Länder. Zur Frage der Verschärfung der Kartellverordnung wird unter Ablehnung aller übrigen Anträge die vom Aba. Bausch begründete Ent schließung des Christtlichsozialen Äolksdienstes angenommen. Nächste Sitzung Sonnabend: Haushalt des Reichsjustiz ministeriums, dritte Lesung der Vorlage zur Änderung des Pressegesetzes, wonach Abgeordnete nickff verantwortliche Redak teure sein dürfen.