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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Zwanzigster Jahrgang. Keitag, den 7. Decemker l860. 49. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reiuhold, Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrgang beträgt 16 Ngr. Sämmtliche KSnigl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stuck erscheinen sollen, weiden in Wilsdruff sowohl in der Redaction, als auch in der Druckerei d. Bl. in Meisten bi« längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Nossen aber bis längstens Mittwoch Nachmittaa erbeten - Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blatter entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. < - ' ..i n . . Dir Redaktion. U M sch a U. Wilsdruff, am 3. Decbr. Bon den diesjährigen Winter-Abonne- ment-Concerten unseres Herrn Musikdirektors Günther fand am Donnerstag, den 29. Novbr., das erste im Saale des goldenen Löwen statt. Im ersten Theile desselben hörten wir den „charakteristi schen Marsch" von Franz Schubert, welcher bei jedesmaliger Aufführung desselben, trotz seiner Eigen- thümlichkeit, sich immer mehr Freunde gewinnt. In demselben wäre zu wünschen gewesen, daß die große Trommel sowie die Pauken und der Triangel etwas mäßiger gewirkt hätten. Nach demselben folgte die hier schon mehrmals gehörte herrliche ,,v K-Symphonie" von Beethoven, welche trotz ihrer Schwierigkeiten vorzüglich ging. Obgleich die Symphonien dem größten Theile des hiesigen Con- cerlpubiicumS noch fern liegen, und es deshalb nicht allgemeiner Wunsch ist, daß jedes hiesige Abonnement-Concert eine solche zu Gehör bringen möchte, — so müssen wir doch das wackere Streben des Hrn. Günther anerkennen und die getroffene Wahl loben, da die 0*-Symphonie hier schon ziemlich bekannt ist, und zu denjenigen Compositio- "e" „ "thovens gehört, welche am leichtesten auf- zufasscn sind. Der 2. Theil des Conccrts brachte von Herold, welche trotz Baues, recht wacker gespielt Wa!nerß Tann^ "^or und Scene" aus ^nwa? welch??,Licblingsstück der Ge- ükriaen Stücke Mn? ^'^wal mächtig wirkte. Die > mir Beifall ausgenommen, Schließlich muß ich noch erwähnen, daß in der gleichen Concerten für größere Bequemlichkeit und Mehr Ruhe gesorgt werden möchte. — Wilsdruff, am 5. Decbr. Carl Gottlob Zetzschke, Hausbesitzer und Handarbeiter in Gruben bei Scharfenberg, Bater von vier Kindern, hat sich am 3. d. M., Abends in der 8. Stunde, vor der Hofthüre des WirthschaftS- besitzers Köbler in Weistropp, welcher Zetzsch- ken wegen einer Forderung vbn 50 Thlr. Pachtgeld für Kirschen verklagt hatte, an seinem Schnupftuche erhängt. — Mit allerhöchster Genehmigung hat das Mini sterium des Innern dem Pfarrer ist. Carl Gott lieb Just in Mühlau für die von demselben bei seiner Anwesenheit in Leipzig am 12. April d. I. mit muthiger Entschlossenheit und mit Nichtachtung der damit verbunden gewesenen besonderen Schwie rigkeiten und der ihm hieraus erwachsenen eigenen Lebensgefahr bewerkstelligte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens die Lebensrettungsmedaille in Gold mit der Befugniß, dieselbe am weißen Bande zu tragen, verliehen. — Ein Leipziger Weinhändler erhielt vor Kurzem ein 17 Eimer haltendes Stückfaß Rheinwein. Das selbe wurde im Hofe des blauen und goldenen Ster nes abgeladen, um von da aus mittelst Schlauches auf andere Gefäße umgefüllt zu werden. Als dies vorgenommen und das Faß deshalb gewendet wer den sollte, zerbrach es und sein Inhalt rann factisch auf das Pflaster, Der Schaden soll 1800 Gulden betragen. — Ueber Italien ist Folgendes zu berichten: Am 1, Decbr. ist König Victor Emanuel in Pa-