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Ar. SS. 8. Jahrgang. ar, Momil /inzeiger für Sas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mier Sonntagsbla«. Stzechstmtz tz, «tzedsta «stMmeeh» -e, SeaaUM gs 4-SUtzr. - 5b» «egette^ ' Ja» «wwtzagt ttugstüve« »MUMM »mm »«»ah, »ich« gelttsitt wette«. Donnerstag» 20. März 1913. Mer Tageblatt »les« R»««e« »«setzt II Getto. -> fl«-, ,n indnn SUI«. nig von Grie. cheNlandgevwr- den. Kronpttnz Konstantin — al» Ober. «efchlchaLer der griechischen Truppen be kannt — führt noch den Titel Herzog oon Sparta. Er ist in Achen mn 21. Juli 1«» geboren, sicht also im «0. Le« Lensjahr«; sei« n« Gemahlin list dteSchw«. ster unsere» Kaiser», di« am 28. Oktober 1889 im Alter von IS Jahren den jetzigen König v. Tri«. . chenkand heira. tete. Der Sh« Das Wichtigste vom Tage. All« männliche« Mitglieder der deutsch«« Kolorit«« in Amerika sollen^fra«»-fisch«« l« er. «r«tt Zur Crmoräung äes Aönigs von Griechenlanä. In allen Ländern macht sich tiefste» Mitleid über da» tragische Geschick des König» von Griechenland bemerkbar. Alle Fürsten, (darunter auch der König von Sachsen) haben ihrBeileidau«. sprechen lassen und auch aus der griechischen Botschaft in Berlin sprachen gestern zahl reiche diploma tische und polt, tische Persön lichkeiten vor, hast« Teilnah. um ihre leb« m« -um Aus druck -u brin- „gen. Durch di« -riA Ermordung Kö nig Georg I. ist sein ältester Sohn, Kron prinz Ko«, stanttn, Kö. tglteder de Kolonie« in Amerika sollen^fr Meldungen »ufola, Gestell uu-»h«f«h Haven haben, mV dm Weisung sich jed »rz«it v zu halte«. La» Mtlitärluftschtfs Ersatz L I. 1, da» arfim, nachmittag in Karl»ruh, landet«, in nach der Landung tnfola« de« heftigen Sturm« in der Mitte durchgebrochen. *) AaderTschataldscha.Linie habe« neu« Kämpfe stattaefunden, da die Türken mit einer neuen Offensive beginnen. Die Ermordung de» König« vo« Griechenland hat überall herzlich« Belltidekundgebungen zur Folg«. Der Mörder ist «in Grieche und gilt al» Anarchist. *) find fünf Kinder entsprossen, darunter drei Prin-en und zwei Prinzessinnen. Der älteste Prinz und nunmehrig« Kron, prinzist geboren am 20. August 1890 aus SchloßDekeleia; er stcht demnach im 23. Leven», jähre undheitzt tzeorg. Gr» schrot st er de» neuen Kö nig» find Prinz Georg, PrinzNikolau», Prinzesfin Ma ria, Prinz An drea» u. Prinz Christoph. — KÄnz Georg ist bäannt ge worden al» OberLormnissar der Großmächte aus Kreta und hat dem Kaiser Nikolaus von Rußland, sei- nem Petter,«uff dessenReise um di« Erde bei * demffvpanifchen Attentat in Otfu am 23. April 1891 da» Leven -erettet. Man hofft, daß da» schreckliche Eretgni» aus den Gesundheitszustand der Königin Sophie (Schwester de» Deutschen Kaiser») keinen nachteiligen Einfluß ausüben wird. In nicht zu fer« ner Zeit fieht fie einem freudigen Familienereig. nt» entgegen. König Konstantin reiste bereit» von Ja nina über Arta und Agrtnion im Automobil ab. Er setzt« die Fahrt mit der Bahn -i» Missolunghi fort und benutzte von dort ein Torpedoboot nach Athen, wo er Mtttwochmtttag eintreffen wollte. Die Königin gedachte in der Nacht -um Donnerstag an Lord eine» russischen Kriegsschiffe» nach Sa- lonikr abzureisen. Wetter« Ginzelhette« der Tat. Heber die Vorgänge.während und nach der Tat wird noch berichtet: Kaum waren de» Königs Worte über seinen für den nächsten Tag geplanten Besuch auf der GoeLen über sein« Lippen gekommen, al» von -inten ein Schuh knallt«. Oberst yraukudis wandte sich um und faßte di« Künde de, Attentäter», der im Begriffe war, einen zweiten Schuh ab» -useuern. Der Oberst stellt« sich -wischen den verwundeten König und den Attentäter, rang mit diesem mn Vie Waffe und hatte ihm fest die Kehle -ugeschnürt, al» di« beiden Gendarmen herbeietltsn und den Mörder Festnahmen. Unter dessen war der König tödlich getrpffen zu Boden gefallen. Man legte ihn in eine schnell zur Stelle geschaffte Kutsche. Sein Kopf ruhte auf dem Arme. Gr atmete schwer, und ehe da» Hospital erreicht werden konnte, war da» Leben ent flohen. Der Begleiter Oberst Fraukudt, gab fotzende Darstellung von dem Mordanschlag aus König Georg: Wir befanden uns aus dem Rückweg von der Prome nade, deren Ziel der Weiße Turm gewesen war. E» begann eben zu dunkeln. Der König blickte zum Himmel empor »nd sagte: Ich glaube, Oberst, daß wir morgen Mr den Besuch an Botd de» deutschen Krieg,schisse» Votzben gute» Wetter bekommen. Ich fragte den Könitz, ob wir unser Marschtempo nicht etwa» beschleunigen wollten. Was mich zu dieser Frag« veranlaßt hat, ist die Tatsache, daß seit einigen Tagen, seitdem bekannt wurde, daß der König regel- mäßig den Weißen Turm al» Ziel wählte, nicht bloß harm lose Neugierige, sondern auch manche wenig Vertrauen ein flößende Gestalten auf diesem Weg« zu sehen waren; denn e» ist richtig, daß der König während der verflossenen Wochen in mehr oder weniger dringender Form um Almosen an gegangen wurde. Dieser Umstand war auch für den Prin zen Nikolaus bestimmend gewesen, seinem Vater trotz dessen Widerstreben die Begleitung von vier berittenen Gendar men aufzunötigen. Regelmäßig aber schickte der König zwei Gendarmen nach House und gestattete den beiden anderen nur, in großer Entfernung zu fotzen. Die« war auch beim letzten verhängnisvollen Spaziergang der Fall. Ich erinnere mich, den Alexander Schina» bei meinen früheren mit dem König unternommenen Promenaden gesehen zu Haven. »er Mörder. Nach Mitteilungen aus Athener politischen Kreisen ist der Mörder de» Könitz» «in bekannter Anarchist. Einen an den König gerichteten Btttbrief hat der Ltten« tätervorwenttze^T^en^^ine^Natro^enkneip^hges^ dt« frisch, Kinnen. Zuweilen schien er jetzt st : Leid da» seren. Aber al» Schwester Hanna bitterung fand sie La» herau», daß « ledtzltt mehr dahttm «rtwgen. Sitz hatte nach estMen.fchvelegten Pflicht«, vertzngi und «ar di« «flegerin der Elenden ge. worden. vft ttzfe wund«, 1 Lieb, -»rächt, schmertze wohl UrLeitzfttudigtzii und der fest eigen« atz klein I» «WsiNden, wenn er Et« hoffentlich nach «in paar Tatzen wieder erkennt? Brächte nämlich die Erkenntni», daß Eie ihn pflegen, etwa Erregungen für ihn, müßten wir doch «ine andere Schwester «instellen Ei« zuckte di« Achseln, während ein Helle» Rot über ihr Gesicht lteff. Wie kann ich da» wissen. Fast möchte ich meinen, daß ihn da» Leben gänzlich verändert hat. Dann werd« ich ihn nicht erregen. — Nun, lassen St« un» wenigsten» auf der Hut fein. Bemerken Eie irgendeine Ver änderung an ihm, dann melden Sie e», bitt«, unverzüg lich. Für dies« Flacht wollest wir thn möglichst »mit Sin- nehmen ««schonen. Nur die Gt»kampr«ss«n machen St« Wet ter. Dieser eigentümlich» Dümmer-ustand muß doch endlich dem Erwachen w«ich«n. Nun war Schwester Hanna allein mit ihrem Krank«». Si« faß im Lehnstuhl und hielt di« Hände tm Schoß ge faltet. Und dt» Jugend kam mit ihren heißen wünsch«, und Hefsnungen und raunt« mit leiftr Stimme von dem, wa» «inst geweftn «ar. St« sich «in«, Garten voll«, Rusen und «inen jungen Leutnant, der von ihr^der damal» Sich, zehnjährig»«, Abschied nahm. Gin«n Abschied, von dem si, oÄ« so oft meinten, daß «r «in wivdevfthen haben mußt». Si, hott« sich doch ft lieb. Ein« unschuldig,, «in«, jung« vtzäst dt« mit ihnen gechgewachftn «ar und mm sch in ihren-ttgen «uvM«. LÄ dennoch hatten sie sich ntttnak» Siche» gchchst! Knut Werner hatte e» v«mtch«n. fertan in di« Eejmch Pt tzmstmn, in dir sia noch «oll, zwei Mch äürstet. . . Karsrettaggeschicht« von Rät« Lubeuwkt. (N.chdru« xri-in, > Der junge AssUten-arzt, der vor dies« Nacht di« letzt« Runde machte, richtete, um die scheinbar schlafenden Ma. ttqnten nicht zu stören, seine Frag« im Flüsterton An Schwester Hanna, di« mit der Pflege de» Oberleutnant» Werner betraut war. Nun, wie sind dt« Stunden seit Mit. tag «erlaufen, Schwester? verlangt er immer noch wie toll nach ««»kaltem Champagner, um seinen unbezwinglich«» Durst zu löschen? Dieiüna, Schwester nickt« traurig. Ich Hoffs« ober, daß dieser Wun» veOummen wivd, stböd bi» Macht de» Fieber» aufhört. Da» glaube ich nicht, Schauster. Der Mensch soll in tztzn vier Jahren sein gesamte» väter. ltchee Evi« durchgebracht haben. Sein üeichistm» muß schon mehr krankhaft sein. Sv war gar nicht leichtsinnig, He« Doktor. Gr war nur «in Mensth, der vi«l Lieb, braucht« und doch nach dem Tod, der Ettes» niemand LestS, der gut und herzlich zu ihm war. So mag «o denn «tzk mit ihm gelommm sttn« E, fft ttstchnt o» Stz tennen ihn von früher, Schocher? — Ach, und wie gutl vt, Gsitz, unser«, Eltern aremten dock hart Wsammen. Win tzeLen lang« Jahr, hindurch yrmck? und Leid «itzinande» stritt. Dann km» er mir au» hm Htzgnn. DA»ch dm Lid tziu« Vater» ging di, Scholl« an ein« andere Linie Wm dem» er mochte sich nicht von seinem «liebten bunten Rvck drist» gen. Hat er St, Lereit» «Bannt? —Nein. Si« «isien j«, sie kurz dt« Aiugenilick« gmttsen sind, st» denm «, Nm m denken vermochte. Zudem sind «» echt Ich», Ler, dvß wir un, fern «arm. — Stzudm Gi«, daß o» sich freuen »ich, Da war er plötzlich wieder in ihr Leven gekommen I Man hatte ihn bewußtlos, mit einer tiefen Minde am Hinter kopf, di« er sich beim Sturz vosm Gaul -»gezogen, hierher gebracht. Ein wundersame« Zusammentreffen, denn sein Regiment stand in der Nachbarschaft, und er war lediglich in den Wald de» befreundeten Rittergutsbesitzer» geritten, um sich eine Handvoll grüner Knospen zu brechen. Da» wußte Schwester Hanna, ohne daß sein blasser Mund «» ver raten hatte. Die magere Rechte hielt ja noch einen vollen Tag hindurch auf dem Schmerzenslaser so fest «in grüne» Aweigletn umklammert, doch sie e» ihm nicht zu «ntwinden vermochte. Und daran Werkte Schwester Hanna auch, daß Knut Werner tm tiefsten Grunde seiner Seel« derselbe ge- -lieben war. Si« zürnte ihm auch nicht, daß er sie so schnell vergaß! Jetzt, nun fie .da» Leben kannte, stand „ ihr fest, daß er ntemckl» jene tiefe Lieb« zu ihr empfand, von der sie geträumt, jene» Gefühl, da» in ihr gfflammt hatte und im mer noch flammt«. Sie wollt« Uber sich lächeln und fand doch nicht die Kraft dazu. Tränen füllten ihr« Augen. Der Wunsch, ihm den heißen Durst, übe, «elchen er die ersten Tag« unaufhörlich gettzmmert, -u löschen, erfüllt» ihr« Seel«. St« ahnt« freilich nicht, daß es mehr atz «in Gefühl oon Mitte» ustd Barmherzigkeit «dr, welches sie quält». Sie fühlt« sich im Schutz diese» Häuft» und in ihr« etgenen schlitzen Tracht so geborgen, daß fl, den nächsten Tagen mit Ruhe «nigegensch. —- Oberleutnant Werner «»acht, jetzt -uweilm fflr »kn voll,» Stündchen, sah neugierig umher, «»trachtet, da» fttn» Gesicht der Schwcher und hatte »inen vevftnnenen tztzedmk in den Augen, «her er befand sich noch immer allzusehr t« Träumen und Dämmern, mn etwa eine Unter-attüng «neu. kV» wieder zu phanw- lediglich Erinnerungen waren, verrat»»« fsttzwtlft,emft«nd«n > M empfinden, schätzten sie vor Erbitterung