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Amts- Md Anzeigeblatt für den Erscheint . e e ei 1 Abonnement jMlk des Amtsamchts Elvenstülk LLLSL tag und Sonnabend. In- Expedition, bei unfern Bo- strtionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- Z-le io Pf und dessen Amgebung. Posanst°ltew Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. Donnerstag, den 1. November L8S4. Nachdem die Prüfung der aus das Jahr 1893 abgelegten Rechnungen der Gemeinde-Centralkasse, ver Schnlkasse sowie der Armenkasse, in gleichen der unter Verwaltung des GemeinverathS stehenden StiftUNgs- und Legatgelder-Kassen beendigt ist, liegen die gedachten Rechnungen vom 30. Ok tober dieses Jahres ab Vier Wochen lang während der gewöhnlichen Ge schäftsstunden in der Expedition des unterzeichneten GemeinderatheS zur Ein sicht auS. Schönheide, am 24. Oktober 1894. Der Gemeinderath. Am 1. November 1894 ist der dritte Termin der diesjährigen hiesigen Communanlagen fällig ES wird dies mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der nachgelassenen Zahlungsfrist gegen etwaige Restanten daS Zwangsvollstreck ungsverfahren eingeleiket werden wird. Schönheide, am 30. Oktober 1894. Der Gemeinderath. AuS Anlaß der im Laufe des nächsten JahreS stattfindenden allgemeinen Einschätzung zur Einkommensteuer werden zur Zeit Aufforderungen zur Dekla ration des steuerpflichtigen Einkommens auSgesenvet. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugcsendet werden wird, steht es frei, eine Deklaration über ihr Einkommen bis zum 9. Novem ber dss. Js. bei dem unterzeichneten Gemeindevorstand einzureichen. Zu vielem Zwecke werden bei Letzterem Deklarationsformulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte deS VermögenSerwerb« ausgestalteten Vermögensmassen aufgefordert, für die von ihnen bevormundeten Personen beziehentlich für die von ihnen vertretenen Stift ungen, Anstalten u. s. w., soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen haben, Deklarationen bei dem unterzeichneten Gemeindevorstande auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Schönheide, am 29. Oktober 1894. Der Gemeindevorstaild. Kolz-Versteigerung aus Karlsfelder Staatsforstrevier. Donnerstag, den 8. November 1894, von Borm. V«1v Uhr an kommen im Hcndel'schen Gasthose zu Schönheiderhammer folgende im Schlage der Abth. 4b und Durchforstung«- und Bruchhölzer in den Abkb. 10-12, 19, 21, 22, 24, 26-30, 32-36, 41-49, bl—62, 64, 66, 71, 79, 80 aufbereitete Nutz- und Brennhölzer und zwar: 12 Stück Ahorn- u. Kirschb.-Klötzer von 16—41 LIN Oberstärke, am Forst hause a. d. Wilzsch und in Abth. 45, 10Ü85 . fichtene Klötzer von 8—15 MN Stärke, 4,0 m Länge, 2892 .... 16-22 . ., , 1179 . . 23—29 „ , )3,5 und 4,o in Länge, 527 . . . . 30-47 . „ 1 38'/r Rm. ., Nutzkniippcl, 413 „ Nadelholz- unv 3V, Rm. Lnchen-Srennschcite, 444 . „ Lrennknüppel, 355 . und 5 Rm. Luchcn-Acstc unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen, meist bietend zur Versteigerung. Königs. Aorstrevierverwaltung Larkslesd u. Königs. Aorstrentamt Eibenstock, Gehre. am 27. Oktober 1894. Grrlach. HagesgeschMe. — Deutschland. Berlin, 29. Oktober. Der .Reich«- und Staatsanzeiger" enthält an der Spitze seiner heutigen Ausgabe folgende amtliche Mittheil ung: So. Majestät der Kaiser und der König haben Allergnädigst geruht: dem Reichskanzler, Staatsmi nister und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, General der Infanterie Grafen v. Caprivi, unter Ver leihung des hohen Orden« vom Schwarzen Adler mit Brillanten, sowie dem Präsidenten des Staats ministeriums und Minister des Innern Grafen zu Eulenburg unter Belassung des Titels und Ranges eine« Staatsministers, sowie unter Verleihung des Kreuzes und des Stern« der Großkomthure des König lichen HauSordens von Hohenzollern mit Brillanten die nachgesuchtc Entlassung aus ihren Aewtern zu ertheilen, Allerhöchstihren Statthalter in Elsaß-Loth- ringen Fürsten zu Hohenlohe-SchillingSfürst, Prinzen von Ratibor und Corvey, zum Reichskanzler, Präsi denten des Staatsministeriums und Minister der auswärtigen Angelegenheiten und den UnterstaatS- sekretär im Ministerium für Elsaß-Lothringen v. Köller zum Staatsminister und Minister deS Innern zu ernennen. — Mit so aufrichtigem Bedauern man offenbar in weiten Kreisen namentlich den Grafen Caprivi scheiden sah, so angenehm berührt es in ganz Deutsch land, daß Fürst Hohenlohe zu seinem Nachfolger berufen wurde und dem Rufe folgte, ein Mann, dessen Name einer der angesehensten im ganzen Reiche ist. Seine großen diplomatischen Fähigkeiten bekundete er auf dem Botschaflerposten in Paris, und die Fort schritte, welche da« Gefühl der Zusammengehörigkeit der Reichslande mit dem Reiche während seiner Statt halterschaft machte, zeigten da« erfolgreiche Wirken seines zugleich festen und wohlwollenden Auftreten«. Er löste nach dem Urtheile Aller seine Aufgabe dort so, wie man es von ihm erwartet hatte. Die Auf fassung ist allgemein, daß der Personenwechsel in Berlin einen Wechsel in der Richtung der Politik nicht bedeutet. Daß an daS Eintreten einer Aender- ung in der äußeren Politik überhaupt nirgends ge dacht wird, ist selbstverständlich, aber auch im Innern wird, wie man bestimmt versichert, der Weg der gleiche bleiben, wie bisher. Fürst Hohenlohe ist ein gemäßig ter Staatsmann wie Caprivi und wird gleich ihm in jener Mittellinie bleiben, die sich der deutsche Kaiser vorgezeichnet hat und die bestimmt ist, den Gegensatz zwischen konservativer Gesinnung und Reformbestreb ungen nicht aufkommen zu lassen. Herr v. Köller gehört gleich dem Grafen Eulenburg den Konserva tiven an. Fürst Hohenlohe wird im Reichstage gewiß die beste Ausnahme finden und vielleicht gelingt es ihm, thatsächlich die zugleich erhaltenden und reformfreund lichen Kräfte zu einem starken Ganzen zusammenzu fassen. Schon das Vertrauen, mit welchem man dem Fürsten Hohenlohe entgegenkommt, da« allgemeine Urtbeil, daß der Kaiser mit dessen Berufung eine glückliche Wahl getroffen, lassen hoffen, daß die Be mühungen dieses erfahrenen, freidlickenden Staats mannes, der nicht einer Partei angehört, sondern stets dem Dienste des Ganzen sich widmete, von Erfolg begleitet sein werden. — Frankreich. Die öffentliche Hetze, welche die Sozialisten seit einiger Zeit gegen den Prä sidenten der Republik ins Werk gesetzt haben, hat zur Folge gehabt, daß nicht nur Herrn Casimir- Pvrier, sondern auch seiner Gattin täglich anonyme Drohbriefe zugehen, die von Gemeinheiten strotzen. Zoten in Wort und Bild liefern meist ihren Inhalt, und zuweilen liegen Zeichnungen bei, die Casimir- Pörier auf dem Schaffet oder geköpft darstellen. Frau Pürier war von diesen Rohheiten so erschüttert, daß ihr Gemahl ihr rieth, nur die Briefe zu öffnen, deren Schrift ihr bekannt sei, und die übrigen durch einen Sekretär prüfen zu lassen. — Rußland. DaS am 30. Oktober Vormittag 11 Uhr über das Befinden des Zaren auSgege- bcne Bulletin lautet: In dem Zustande des Kaisers ist eine wesentliche Verschlechterung eingetreten. DaS Blutspeien, welches gestern Abend anfing, hat sich bei anhaltendem Husten Nachts vergrößert und zeigte sich heute Morgen eine beschränkte Entzündung der linken Lunge. Der Zustand deS Kaisers gilt al« gefährlich. Locale ««- sächsische Nachrichte«. — Eibenstock. DaS K. Justizministerium hat den Assessor bei dem K. S. OberlandeSgerichte I)r. Juliu« Alfred Leuthold in Dresden unter dem 1. November 1894 dem K. Amtsgerichte Eibenstock al« Hilfsrichter zugewiesen und weiter bei diesem Gerichte wegen starker Vermehrung der Geschäfte die Stelle eine- GcrichtSschreibergehilfen neu begründet und unter demselben Tage mit dem Expedienten Richard Loui« Haußner in Zwickau besetzt. — Eibenstock, 1. Novbr. Gestern beging die Gesellschaft .Union" Hierselbst da« Fest ihre« 50- jährigen Bestehens. Dasselbe wurde durch eine zahlreich besuchte Vorfeier am Dienstag Abend ein geleitet, welche gleichsam al« Einweihung der durch Umbau erweiterten neu restaurirten GesellschaftSräume galt. Das Programm für die Vorfeier enthielt als Hauptnummern einen Prolog mit lebendem Bilde, das in sinniger Weise eine Huldigung der Gesellschaft sowie zweier noch lebender Mitbegründer derselben, de« Hrn. Kfm. Aug. Brandt und Hrn. Lehrer einer. Meißner, darstellte. Der von Hrn. Schriftführer Kfm. Max Ludwig verfaßte und vorgetragene Ju biläumsbericht enthielt viel schätzenSwcrthe interessante Mittheilungen au« dem Gesellschaftsleben früherer Tage, welches sich durch Einfachheit und Gemüthlich- keit besonders auSzeichnete. Nächst den Chor- und Sologesängen, sowie den Instrumental-Vorträgen der Oeser'schen Kapelle gefiel besonder« da« Duett für Sopran und Bariton: .Goldener Hochzeitsmorgen" durch den gefälligen Vortrag und die gelungene Costü- mirung. — Der gestern, am eigentlichen StiftungStage, abgehaltene Ball mit Tafel fand eine sehr starke Bethei ligung, so daß sich die Lokalitäten beinahe al« zu klein erwiesen. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den Vorsteher Hrn. Kfm. Hermann Keßler, welche in einem Hoch auf die Gesellschaft ausklang, wurde in feierlicher Ansprache durch Hrn. Rechtsanwalt Stadt rath Landrock den drei ältesten Mitgliedern derselben, und zwar Hrn. Kfm. August Brandt, Hrn. Lehrer »mar. Meißner und Hrn. Kfm. Adolph Ziegler je ein kunstvolles, von Hrn. Organist Neumerkel her gestellte« Diplom über die den drei genannten Jubi- laren verliehene Ehrenmitgliedschaft überreicht. Die festliche Stimmung, welche von Anfang an den Theil- nehmern der Tafel innewohnte, gelangte durch viele herzliche und fröhliche Toaste zum Ausdruck, die wir hier wiederzugeben des beschränkten Raumes wegen allerdings nicht in der Lage sind. Nur so viel kön nen wir konstatiren, daß auch dieser Theil der Jubi läumsfeier mit dem darauf folgenden Balle in har monischster Weise verlies und noch lange ein köstlicher Erinnerungspunkt für diese festlichen Tage sein wird. Wir schließen unfern Bericht mit dem Wunsche, daß die Gesellschaft .Union" auch fernerhin eine wahr hafte Erholungsstätte aller ihrer Mitglieder bleiben möge und e« ihr beschicden sein mag, nach weiteren 50 Jahren in voller Blüthe da« 100jährige Bestehen feiern zu können. — Schönheide. Die hiesige gewerbliche Fort bildungsschule wurde am Montage durch Herrn Ge-