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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Ltesenmg oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- Preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zcile oder deren Raum 5 Hö. Alles weitere über Nachlaß usw. laut auflicgcnder Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des ErscheimirtAstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß- anspruch. Diese Zeit««- veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf«Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Posticheckkonto: Dresden 18488. Druck und Verlag: Buchdrucker?' Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 581. — Fernruf: 231. Nummer 4V Dienstag, den 4. April 1939 Amtsantritt des Aeichsprotektors Am Mittwoch feierlicher Att i Mittag- Truppenparade, abend» großer Zapfenstreich Am Mittwoch, 8. April, übernimmt der Reichsprorcktor: für Böhmen und Mähren, Reichsminister Frhr. von Neurath, seine AnilSgeschäsie in Prag. Die Amtsübernahme findet in öffentlicher und feierlicher Form statt. Der Reichöprolekior «risst um lü Uhr mit einem «onm» zug in Prag rin, während der Oberbefehlshaber des Heere», Generaloberst von Branchitsch. bereit» um S Uhr mit dem stlimzeug in Prag eimresfrn wird. Hm Laufe de» Tage» findet eine Parade der in Prag und Umgebung liegenden Truppen der Heeresgruppe 3 statt, zu der u. a. Staatspräsident Dr. Hacha mit seinem Kabinett»- chrs. Vertretern de» ehemaligen tschechischen Heere», der Ober bürgermeister von Prag und der Ches der tschechischen Poli zei geladen worden sind. Ein großer Zapscnstreich aus der Prager Burg wird de« Tag der Amtsübernahme durch den ReichSprotettor beschließt««. Ablösung der Truppen Nachdem im Protektorat Böhmen und Mähren die Ord nung und Sicherheit hergestelli sind, hat der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht angeordnet, daß ein Teil der vor« eingesetzten Truppen wieder in seine Friedensstand- °rie abrnckt. Der Abtransport dieser Teile begann bereit» Mette, alier ernste Mette Hat Chamberlain die FÜHrerrcde gelesen? - Er beharrt auf seinen alten Behauptungen Der britische Premierminister hielt vor dem Unterhaus eine Rede, in der er im wesentlichen seine alten Behauptun gen wiederholte und erklärte, daß seine Erklärung vom vori gen Freitag „eine neue Epoche in der britischen Außenpolitik* einleite Die Erklärung beschränke sich nicht aus einen einzigen Grenzabschnitt, sondern erstrecke sich auch aus die großen Dinge, die hinter einem Grenzabschnitt liegen könnten. Wenn Polen wirklich bedroh« werde, sei kein Zweifel, daß das polnische Volk Widerstand leisten würde. In diesem Falle bedeute die britische Erklärung, daß Frankreich und England ihm sofort zu Hilse eilen wurden. Chamberlain betonte dann, daß seine Politik nicht neu lei, sondern daß er bereits im September 1938 sich gegen die Möglichkeit gewendet habe, daß «in Polk die Welt zu beherr schen versuche. Jedoch sei ihm damals versichert worden, daß die deutsche Negierung nur beschränkte Ziele habe und nur Völker deutscher Rasse, die an den Grenzen wohnten, sich ein« zuglicdcrn versuche. Obwohl Chamberlain zugcbcn mußte, daß von deutscher Sri« Gründe sür Deutschlands Handlungsweise mitge-. teilt worden seien, die man wohl als „ausgezeichnet*! Ansehen könnte, behauptete er trotzdem, daß diese deutschen Zu« ! ncherungcn nunmehr in den Wind geschlagen worden seien, s Dies habe die britische Regierung gezwungen, eine neue Politik zu beginnen, die zum ersten Male am Freitag ange- deuiei worden sei. Er wolle keineswegs behaupten, daß eine deutsch« Drohung amtlich ausgesprochen worden sei! Großbritannien sei nunmehr der Ueberzeugung, daß e» seine Haltung klarstellen müsse, und zwar unmißverständlich, war auch immer dies sür Folgen haben könne. Es gebe aber keinerlei Bedrohung Deutschlands, solange Deutschland ein guter Nachbar bleibe. Er habe nicht die Absicht oder den Wunsch, das große deutsche Volk anders zu behandeln, als er wünsche, daß man das britische Volk behandele. Er hab« den vandelsbesprcchungen mit Deutschland mit größter Hoffnung rntgcgengesehen, aber das Vertrauen sei so schwer erschüttert worden, daß es nicht leicht wiederbergestellt werden könne. Di« j britische Regierung habe daher die Lage erneut überprüfen wüsten. Großbritannien übernehme nunmehr besondere Ver- Pslichtungen Chamberlain verstieg sich dann zu der Behaup- jung, daß, wenn Deutschland diese seine Politik fortsetzen wllte, Polen nicht das einzige Land bleiben würde, das sich m Gefahr befinde. Er heiße die Zusammenarbeit aller Län- >«r willkommen, wie auch immer ihr internes Regierungs- bstem aussehen möge, nicht zum Zweck einer Aggression, son- um der Aggressiv» Widerstand zu leisten. In diesem Zu- awmenhang betonte Chamberlain, daß England mit Sow- < »ruß land zusammengehcn werde, da die etwaigen deologischen Meinungsverschiedenheiten keine Schranken bil deten. * Dazu schreibt der „Deutsche Dienst': Tie neuerliche Erklärung Chamberlains im Unterhaus bittet sachlich keine neuen Gesichtspunkte. Sie beweist erneut, baß England glaubt, eine Schwenkung in der Außenpolitik in Dichtung aus Versailles aus Grund von Gerüchten und Panikmache vollziehen zu können. Es handelt sich um eine Asseklspolttik, die auch noch nicht einmal mehr dem Äußeren Anschein nach von dem Gedanke«» getragen ist, di« Befriedung in Europa herzustellen. Es mag von England mit b«n schönsten Friedensphrasen bemäntelt werden: .. Für Deutschland läßt diese Politik nur den «in«u Schluß ö», daß England all« stine Kraft« oufbitte«, um im Gtistt von BcrsalllkS sich mit ein« ElnkrtisungSpolitik gegen di« °""lrn Interessen Deutschland» aus dem Kontinent zu stellen. Es muß ven andere« Staaieu Überlassen bleibeü, welche Folgerungen leit Iabren verarmtes« und nun wie ¬ der neu belebten Methoden Englands ziehen, die darauf y»n- auslaufen, daß England sich nicht selbst bemühen, sonder« den anderen mi« wohlgemeinten Ratschlägen dienen will, wie sie sich sür England bemühen sollen. Die Rede des Führers ist von der britischen Regierung »sfenbar nicht richtig verstanden worden. Wir müssen noch einmal mit Nachdruck betonen, daß da» Reich nicht die Ab sicht Hal, abzuwnrten, bis das EinkrcisungSnetz geschloffen und unzerreißbar geworden ist. ki«e Fahrt der Friede«; Der Führer Inmitten der Arbeiterurlauber Der zweite Tag auf Flaggschiff .Robert Leu" In der Nacht zum Montag lag das KdF.-Schtss „Robert Leh* in der Nähe der Emsmündung vor Anker. Der Tag begann zunächst mit diesigem Wetter, so daß die nordsriesi« schen Inseln nicht aus dem Dunst heraustraten Gegen Mit« tag klarte es aus. Der Führer benutzte den Vormittag, um mit RetchSorga« nisattonsleiter Dr Ley und Pros. Brinkmann, dem Schöpfer der Einrichtung des Schisses, noch einmal einen aus gedehnten Rundgang durch das Schiss anzutreten und vor allem die sportlichen Einrichtungen des SchisfeS eingehend zu besichtigen In« großen Turn- und Sporisaal führte ein«Ham burger KdF-Spongruppe dem Führer rhthmische Tänze und gymnastische Uebungen vor Am Nachmittag nahm das Flaggschiff KurS auf die Elb«- mündung. Etwa Halbwegs zwischen Iadebusen und Helgoland erwartete die tausend KdF Urlauber ein wunderbare» mili tärisches Schauspiel. Das U-Boot „U 29', das von «iner Aus fahrt zuruckkehne. paradierte vor dem Führer. Nachdem da» U-Boot in langsamer Fahrt den „Robert Ley* passiert«, führt« «s für die KdF -Urlauber in einer Entfernung von etwa 1200 Meter ein Tauchmanöver durch und tauchte nach etwa zehn Minuten unmittelbar neben dem „Robert L«v" wieder auf. Mi« größier Aufmerksamkeit folgten die Urlauber diesem prachtvollen Schauspiel und blickten wie gebannt auf das ab und zu aus den Wogen schemenhaft auftauchende Sehrohr des U-Bootes. Mi« lautem Jubel begrüßten st« dann beim Auf tauchen das U Boot. Dem militärischen Schauspiel folgte un mittelbar ein künstlerisches Ereignis. In dem großen Theaier« saal des Schisses wohnten der Führer und di« Urlauber der inoffiziellen Uraufführung deS neuen Heinz-Rühmann-FilmeS „Der Florenliner Hui' hei, der infolge der überwältigenden Komik seiner Szenen und HandlunaSführung stürmische Hei terkeit erweckte und mii großem Beifall ausgenommen wurde» Kin herrliches Bild Kaum war der letzt« Beifall verklungen, al» die Laut sprecher des Schisses alle Urlauber an die Steuerbordseite rie fen. Dort fuhr gerade die große Biermastbark „Privall' auf der Fahrt von Hamburg nach Südamerika in naher Entfer nung am „Robert Ley" vorbei. Wundervoll hoben sich die hohen Masten dieses herrlichen Segelschiffes, das alle Segel gesetzt hatte, gegen die letzte Auenddämmerung ab. Vom „Robert Leh" wurde die Bark während der Vorbeifahrt angestrahlt, so daß sich ein Bild er gab, wie man es kaum jemals wieder zu sehen bekommen wird. Langsam glitt das mächtige Segelschiff wieder aus dein Bereich der Scheinwerfer hinaus und schob wie eine dunkle mächtige Silhouette in die sinkende Nordseenacht hinein, ein Bild, das alle Erinnerungen an die Romantik der Weltmeer« und phantastischen Bühnenbilder aus dem „Fliegenden Hol länder' weckte. Den Abend verbrachte der Führer nach dein gemeinsamen Abendessen im großen Spetsesaal wieder, wie am Vortag, in der großen Halle ini Kreise der KdF. Urlauber, die in glücklicher Stimm«««« den Abschiedsabend dieser herrlichen Fahr«, die ihnen d«r Führer geschenkt hatte, feierten, wenngleich sie na türlich all« bedauerten, daß sie nicht noch einen Tag mit dein Führer zusammen sein konnten. So war dieser zweite Fahrttag, bei« die KdF.-Urlaubcr so ganz dem Führer verdankten, wiederum ganz dazu ange tan, d,e schon an d«in Vortag herrschende echt KdF.-Stim- mung noch zu steigern und der zweitägigen Reise einen Er- lebniörcichtum mitzUgebrn, den wohl keiner der tausend Ur lauber sich erträumt hatte, als er an Bürd des Flaggschiff» ging. Gegen Mitternacht ging das KdF.-Schiss „Robert Ley", Noch immer angefüllt mit Freude, Musik >.md Tranz, festlich erleuchtet in der Elbemündung auf der Reede von Brunsbüttel vor Anker, um am Dienslagvormittag nach Hamburg etnzu« laufen. -» » Während andere mit Lügen und Verleumdungen versu- chen, Europa in Verwirrung zu stürzen, zuni Krieg zu Hetzen und immer wieder von deutschen Anartfssabsichten wissen wollen, fährt hier der Führer inmitten deutscher Volksgenos sen. ausspannend für kurze Stunde« von der schweren Last der Arbeit, aus einem Schiss der sozialistischsten Gemeinschast der Well! Kann es ein eindringlicheres Symbol geben, bet den« der Friede Europas in besserer Hut ist — bei der Volks- fremden Gilde der internationalen Hetzapostel oder bei dein Mann, der t« engster Verbundenheit Mil seinem Volk leb« und ihm nicht nur den inneren Fried«» gebracht hat, sondern auch den Frieden ihm bewahr«? Den „Parteitag des Friedens^ ha« der Führer den kommenden Parteitag benannt. Etne Fahrt des Friedens Hai er hier zusammen mil de« tausend deutschen schaffenden Menschen aus dem „Robert Ley" angetrelen. -—7-—-7» 38. Jahrgang Amtlicher Teil Gaswerks - Feuermann. Im hiesigen Gaswerk ist die Stelle eine« Feuermann«« sofort zu besetzen. Bezahlung erfolgt nach der Tarifordnung 8 für Gefolgschaft-Mitglieder im öffentlichen Dienst. Meldungen und nähere Auskunft bi« 11. ds« Mt«. im Gaswerk. am 3. April 1939. Der Bürgermeister. Nieser — Mösner der Tat! Ausruf de» General» der Flieger Kesselring Der Chef der Luftflotte 1 und Befehlshaber Ost, Ge neral der Flieger Kesselring, erläßt folgenden Aufruf an die Jungen und Iungmannen im Befehlsbereich Ost: „Deutsche Jungen! Ihr habt das Glück, in ein welt geschichtliches Zeitalter hineingeboren zu sein; Ihr wart und seid im empfänglichsten und begeisterungsfähigsten Alter Zeugen der Tat eines Mannes, der Weltgeschicht« machte, indem er Großdeutschland schauf. Dem Führer fliegen alle Herzen zu! Er ist Euer und unser aller Beispiel und Vorbild! Deutsche Jungen, laßt dies Beispiel in seiner ganzen Eindringlichkeit auf Euch wirken, werdet Taimen- schen, die von innerer Begeisterung getragen ihr ganze« Können, Wissen und Wollen Führer und Boll weihen. Stattet damit Führer und Bolk Euren Dank ab. Tatmenschen! Sind es nicht vor allein die Männer, die in kühnem Pioniertum etwas nicht Alltägliches auf sich nehmen, Männer, die unerforschte Meere und Welte«« durchstreifen und, dem Adler gleich, den Luftraum bezwin gen? Sind nicht Namen wie Lilienthal. Bölcke, Nichtbofe:: zu festen Begriffen von Latmenschen geworden, haben nicht solche Männer darüber hinaus durch ihren Einsatz in der Hölle der Materialschlachten des Weltkrieges den Lustraum gegen jede Ueberlegenheit frcigekämpft und der schwer ringenden Erdlruppe die Möglichkeit zum Wider stand gegeben? Zeigt nicht auch heute di« deutsche Fliegerri Rumen und Personen in großer Zahl, vor deren Leistungen wir alle mit innerer Egriffenheit stehen und deren Können und Wagemut die Welt bestaunt? Solche Männer der Tat brauchen wir Flieger, wie keine andere Einrichtung des Staates oder anderer Wehr- machtteilc Deutsche Jungen und Iungmannen! Wer das Herz auf dem rechten Fleck hat — Wer seinem Vaterland in vorderster Front und ent scheidend dienen will - Wer Deutschlands Grenzen vor jedem frechen lieber- fall schützen und der Heimat die Segnung friedlicher Ent wicklung erhalten will - der werde Flieger! Flieger in der besten Luftwaffe der Welt! In der Luftwaffe unseres Generalfeldmarschall» Hermann Göring!" KdF.-LamM ass d«r Eide Der PersoneiischissSvrrkehr auf der Obtrclb« eröffnet Mil einer Fahr« aus dem über dt« Toppen b«flaggi«n Dampier „Meißen" von Aussip nach Leitmeri- und zurück wurde der sommerliche sahrplanmSßige Personenverkehr d«r Sächsisch Böhmischen Dampfschissahn-AG. zwischen Mühlberg und Leiimeriy eröffne« Sirahlender Sonnenschein gab drr Reise, zu ver Rcgierungspräsiden« Gaui«tt«r a. D. Han-Krebs geladen hatte und an der zahlreiche Vevtreler von Panet. S«aa« Wehrmacku und der Gliederungen d«r Bewegung »eil- nahmen und dami« dem Fremdenstrom, Ker sich in diesen schönen Flecke« deutscher Erde ergießen wird, einen glückver« heißenden Auktak« Nachdem eS letz« möglich ist, ohne Paß oder Grenzschein ins Sudelenland zu sahren. und nachdem durch dt« Ns Ge- mcinschaff Kratt durch Freude' zahlreiche Fahrten in diese» schöne Land angcsetz« worden sind, ist ein starker und noch ni« erlebter Frcindenstrom zu erwarten ES ist auch der Bau ein«» großen KdF Schraubendampsers geplant, der aufs modernst« eingerichtet und voraussichtlich 1941 in Dienst bestellt wird. AKSchiffsverbindung Hamburg - Prag Im Schiffsverkehr aus der Elb« ist eine wichtig« Etlver- bindung eingerichiet worden. ES handelt sich um die Verbln- vung zwischen Hamburg und Prag und umgekehrt Jeden Mittwoch und Sonnabend sühn ein Motorschiff von Hamburg ab: Prag verlassen di« Schiss« Dienstags und Freitags Un ter normalen Wasserverhältnissen dauert die Besörderung stromab vier bis viereinhalb, tn entgegengtsetzier Richtung etwa sünfeinhalb Tagt.