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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und AnzeigeblaLt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^lheinungstagc: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Dit ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Leitung, hex Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Heilung oder Rückzahlung des Bezugs- preise». DZlüO Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Naum 5 H-r. Alles weitere üb» Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigcn-^lnnahme bis 10 Uhr vor» ck mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für "Nichtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsoerglcich crllscht jeder Nachkch- anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde -Behörde zu Ottendorf-Okrilla und der Finanzamtes zu Radeberg. Hanptschriftlcitung: Georg Nühlc, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 13L —' 777 ^7 77777--^ ^7.-77:7—7.7^7—,7777?' II777^1"77-7I77I577^SS Kummer 70 Femmf-23i Dienstag, den 15. Juni 1937 DA.V.:2,? 36. Jahrgang uns kein Platz. ^cr wirkliche Nationalsozialist unterscheidet sich vom Jn- wbcr eines Parteibuches dadurch, daß er aus seiner Überzeugung heraus eine absolute Sicherheit in seinen ^nischeidungcn hat. Unser höchster Glaube, unser letz- Ziel mutz sein, aus unserem Volk ein wahrhaftes <n»k der Deutschen zu machen, ein Volk, das in der Welt Mission zu erfüllen hat. . Der Gauleiter ging über auf die Jugend als Träge rn des neuen Glaubens, die einst das Erbe einer großen "kil zu übernehmen haben werde; sie müsse daher erzo- lkn werden, völlig frei von den Schlacken der Vergangen- bm. Der Gauleiter wies hin aus die blutigen Ausein- 'Adersebuttgcn der Parteien in den sogenannten demo- '^üschen Staaten, aus die Unterdrückung der Mindcr- bnicn, aus die wilden Streiks, die die ganze innere Un wahrheit der demokratischen Phrasen darlegtcn. U e b e r- steckt der Jude dahinter, der im neuen .^uischwnd mit Recht den Gegenpol seiner eigenen rassi- Wn Minderwertigkeit und den schärfsten Gegner seiner «c Nnachlansprüche sieht. Dieses Judentum ist auch der bNstjge Führer des Weltbolschewismus, ^.die Völker innerlich zersetzt und verhetzt, um aus den >r>immern des blutigen Umsturzes das Reich des Wctt- ! benlums auszurichten. Die grundsätzliche Bedeutung w" Kampfes mutz unserem Land und Polk klar und ^"dringlich vor Augen gestellt werden. Es wird eines Ms erkannt werden, daß Adolf Hitler und seine Be- LÄW hier für die ganze Kulturwell eine geistige Bmacht schlagen, ohne deren Sieg alles Große und erwolle dem Chaos verfallen würde. Der Gauleiter ging auf den Sinn des neuen Vier- ^Manes und die Lösung „Kampf dem Verderb" ein. ist unverantwortlich, wenn durch Leichtsinn und Unbedachtsamkeit Brände im Waid und in Fa- entstehen und dadurch Millionenwerte vernich- ' werden. Aufgaben des Vierjahresplanes sind auch nicht vag — - - - - —- » . Schf«b der Sa«a»ptke Der Gauleiter in Kamenz — 6VM in Freiderg Zum Abschluß der Gauappelle des Gaues Sachsen der NSDAP, trafen sich in der alten Bergstadl Freiberg Mr als 30 000 Gefolgschaftsmänner und -frauen des nührers und etwa 30 000 Volksgenossen aus dem Kreis Dresden und aus dem westlichen Teil der Kreishaupt- wannschast Dresden-Bautzen, während in Kamenz Zehn- iausende aus dem östlichen Teil der Kreishauptmannschaft, aiso hauptsächlich aus der Oberlausitz, znsammengekom- wen waren. Beide Städte hatten sich festlich geschmückt Und bei kühlerem Wetter vollzogen fick die Aufmärsche und Massenkundgebungen dank der mustergültigen Ein teilung in bester Ordnung. Immer wieder hinterläßt die Ehrung der 23 Ermordeten aus unserem Gau, die wr die Errichtung des Dritten Reiches fielen, einen Nachhaltigen Eindruck. Während Gauleiter und Neichsstatthalter Mutsch wann dem Appell in Kamenz beiwohnte und seine An- wrache nach Freiberg übertragen wurde, übermittelte Elaatsminister Dr. Fritsch in Freiberg die Grütze und besten Wünsche des Gauleiters. Gauleiier Mutschmann wies darauf hin, datz mit dem heutigen Tag das große Dressen der NSDAP, im Gau Sachsen seinen Abschluß ünde. Der Hauptwert solcher Appelle liege darin, die geballte Wucht und Kraft der Nationalsozialistischen Be wegung vor Augen zu führen. Die Bewegung hat den Untergang Deutschlands verhindert und das neue Reich ÜUfgebaut; NUN liegt es an jedem politischen Unterführer, an jedem Nationalsozialisten überhaupt, alle Volks genossen zur nationalsozialistischen Weltanschau ung zu erziehen. Eine so ausgeprägte Weltanschauung wie der National sozialismus wird immer hier und dort Widersacher fin den. Alle diese Zeitgenossen können das festgefügte Ge bäude des Nationalsozialismus nicht erschüttern. Die Bewegung wird die ihr übertragene Aufgabe bis zur letz ten Konsequenz durchführen. So viel steht jedenfalls fest: Unsere Weltanschauung wird die Totalität des Bolles erfassen. Wir verlangen dabei von niemandem mehr, als er wirklich zu bieten vermag. Wir verschließen auch keinem den Weg, der nach ^lut und Abstammung zu unserem Volk gehört. In der vordersten Front können aber nur die stehen, die sich charakterlich und leistungsmäßig i über die anderen hinausheben. Für Eitelkeit, Selbstgefälligkeit und Geltungsbedürfnis ist bei 'cki, dAs ganze Reich in schematischer Gleichstellung vcr- Stamm und jeder Gau hat seine eigenen Hieraus wird auch deutlich, datz wir mit der Mdung des „Heimatwerk Sachsen" nicht zu Die Londoner Beschlüsse Gemeinsame Maßnahme« der vier Mächte bei neuen Uebergriffen der spanischen Bolschewisten Wie bereits gemeldet, haben die infolge des verbre cherischen Ueberfalles auf das Panzerschiff „Deutschland" in London zwischen dem britischen Außenminister und den Botschaftern Deutschlands, Italiens und Frankreichs am 11. und 12. Juni geführten Verhandlungen zu einer Ver ständigung geführt, bei der folgende Beschlüsse gefaßt wurden: I. Den beiden spanischen Parteien wird folgende Mitteilung gemacht werden: a) Beide Parteien werden ersucht, eine ausdrückliche Versicherung abzugeben, datz sie fremde Kriegsschiffe auf hoher See und anderswo respektieren und das Nötige veranlassen werden, datz ihre Luft- und Seestreitkräfte diese Versicherung einhalten. b) Um zu vermeiden, datz fremde an der Kontrolle teilnehmende Kriegsschiffe, wenn sie in den Häfen der einen oder anderen Partei liegcn, versehentlich angegrif fen oder beschädigt werden, werden die beiden Parteien ersucht, sich mit den vier Mächten über eine Liste spanischer Häfen, die als Basis für ihre Kontrollschiffe dienen sol len, sowie über die Abgrenzung von Sicherheitszonen zu verständigen. c) Die beiden Parteien werden davon in Kenntnis gesetzt, daß jeder Verstoß gegen die vorgenannten Zu sicherungen und jeder Angriff auf die für die Seekontrolle verantwortlichen fremden Kriegsschiffe von den vier See- krontrollmächten als eine alle gemeinsam angehende An- s gelegenhcit angesehen werden wird und daß die vier : Mächte, unbeschadet der von den Streitkräften der tnt- j sächlich angegriffenen Mach für notwendig erachteten so fortigen Sclbstvcrtcidigumzsmatznahmen, sich sofort un tereinander über die gemeinsam zu erareifenoen Schritte verständigen werden; sic werden dabei die Ansichten be rücksichtigen, die die betroffene Regierung natürlicherweise zum Ausdruck zu bringen berechügt ist. f II. Bei Vereinbarung des Wortlautes dieser Mit- i teilung an die beiden spanischen Parteien war man hin- ' sichtlich des zn et gefaßten Beschlusses darüber einig, daß die vier Mächte sich verpflichten, so schnell wie möglich - zum Zweck der Beratung der durch die Lage bedingten angemessenen Schritte züsammenzutreten. Ebenso w<r man darüber einig, daß alle vier Mächte sich in jeder Weise bemühen werden, be> dieser Beratung ein befrie digendes Uebereinkommen zu erzielen. Für den Fall jedoch, datz innerhalb einer den Umständen des jeweiligen Falles angemessenen Frist eine Einigung nichr erzielt werden sollte, herrschte Einverständnis darüber, datz für jede der vier Mächte eine neue Lage geschaffen sein würde, hir,sichtlich deren sich jede von ihnen ihre Haltung Vorbe halten müßte. Die vier Mächte sind ferner übereingekom men, datz es ihr gemeinsames Ziel sei, ein Höchstmaß von internationalem Vertrauen zu schaffen, sowohl hin sichtlich der Wirksamkeit als auch der Unparteilichkeit des Kontrollshstems; sie wünschten, den neutralen und internationalen Charakter dieses Systems zu betonen. Sie erklären sich demgemäß bereit, dem Nichteinmischunbsaus- schutz unverzüglich praktische Vorschläge zur Durchführung dieses Zieles zur Prüfung zu unterbreiten. Wieder 9S im Sowjethimmrl Sowjetrussische Massenprozesse im Fernen Osten Wie die erst jetzt in Mos-kan eingetrossene Chaba rowsker Zeitung „Tichookeanskaja Swjesda" vom 4. Juni Mitteilt, hat im fernöstlichen Sowjetgebiet in der Stadt Swobodnoje vor dem Spezialgericht des Obersten Mili- tärgerichtsbofes der Solvietunion ein vierter Massenpro- zetz stattgefunden, wöbet wieder Gisenbahnange- ke« bestehenden Verschönerungs-, Heimat- und Wander- vereinen einfach einen neuen zugesellt haben. Die Ausga ben des „Heimatwerk Sachsen" sind unfassender und grö ßer, sie sind nichts anderes als das, was auch der neue Vierjahresplan von uns fordert: nämlich zielbewußte Er fassung und einheitlichen Einsatz aller in unserer Heimat schlummernden Kräfte. Die Aufgaben des „Heimattverk Sachsen" haben wir in die Hände der Partei und ihrer Hoheitsträger gelegt als sichere Gewähr dafür, so schloß der Gauleiter seine immer wieder von Beifall unterbro chene Rede, datz alle Arbeit nach dem Wohl des Volkes ausgerichtet wird. Für dieses große nationalsozialistische Deutschland trat Sachsen zum Appell an. Für dieses ewige Deutsch land werden wir bis zum letzten Atemzug einstehen. Fa natisch werden wir unseren Willen-in die Tat umsetzen in dem Bewußtsein, datz der Führer unserem Leben wie der Sinn und Inhalt gegeben hat! Gegen 11.30 Uhr traf der Gauleiter in Freiberg ein, wo er auf dem Marktplatz. den Vorbeimarsch der Glie- stellte, diesmal der Amur-Bahn, des „Trotzkismus", der Sabotage und der Spionage zugunsten Japans b» zichtigt wurden. Auch diesmal wurden alle Angeklagten, 29 an der Zahl, zum Tode verurteilt; das Urteil wurde sofort voll streckt. Es sind also, den Angaben des Blattes zufolge, in drei Wochen im Gebiet von Fernost im ganzen 95 Todesurteile vollstreckt worden. Auch dieses vierte Bluturteil im Fernen Osten wird von der Moskauer Presse mit Stillschwei gen übergangen. Es wirft auf die gegenwärtig in den sowjetrussischen Grenzgebieten herrschende Lage ein außerordentlich bezeichnendes Licht. Rosengold abgeletzt Die Sowjettelegraphenagentur teilt mit, daß der Volkskommissar für Außenhandel, Rosengold, durch Re gierungsverordnung seines Postens enthoben worden sei und „eine andere Tätigkeit" übernehmen werde. Welcher Art diese anderweitige Tätigkeit sein soll, wird jedoch nicht vermerkt. Rosengold, „alter Bolsche wik" und Parteimitglied seit 1905, bekleidete seit 1922 verschiedene höhere Posten in der Sowjetwirtschaft und -Diplomatie. Seit dem Bestehen des Autzenhandelskom- missariats, 1930, war Rosengold Volkskommissar für Außenhandel. Felllviele der deutschen Smend Eröffnung in Weimar Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur Von Schirach, eröffnete am Montag im Nationalthea ter die Weimarer Festspiele der deutschen Jugend. In diesem Jahr sei, so führte er aus, nicht nur die Jugend der höheren Schulen sondern auch die Jugend, die sich in ihrem Beruf als tüchtigste bewährt hat, aus allen Tei len des Reiches nach Weimar gerufen. Jahr für Jahr soll eine auserlesene Schar unserer Jugend für eine Woche durch Weimar wandern, abends von edlem Spiel erhoben werden, um schließlich dankbaren und ehrfürch tigen Gemütes von Weimar zu scheiden. Der Reichsjugendführer behandelte das Werk, den Erzieher und den Menschen Goethe. Ein vom Götzen eines abstrakten Aesthetentums und einer demokratisch- liberalen Vaterlandslosigkeit verfälschter Goethe habe nichts mit den marschierenden Kolonnen der Jugend des Dritten Reiches zu tun. In Goethes „Wahlverwandt schaften" stehe das Wort: „Männer sollten von Jugend auf Uniform tragen, weil sie sich gewöhnen müssen, ge meinsam zu handeln." Zu einer Zett, als Deutschland aus drei Dutzend Staaten bestand, habe Goethe die innere Schau einer einheitlichen idealen deutschen Nationaler- ziehung besessen. Aus tiefer Kenntnis der Werke Goethes entwickelte der Reichsjugendführer diese zeitnahe Vor stellung Goethes von einer deutschen Erziehung. Unter anderem erklärte er, wie sehr der Selbstführungsgrundsatz der Jugend von heute dem goethischen Idealbild ent spreche, der einst gesagt habe: „Die Jugend bildet sich wieder an der Jugend". Bilbao unter Feuer Drei französische Frachtdampfer, die am Montag Mit Lebensmitteladungen nach Bilbao einlaufen woll ten, mutzten umkehren, weil der Hafen im Feuerbereich der nationalen Artillerie liegt. Wie über Paris aus Bayonne gemeldet wird, ver ließ der französische Konsul in Bilbao mit seiner Familie und allen Dienststellen des Konsulats die baskische Haupt stadt Bilbao. Er schiffte sich am Montagnachmittag auf das französische Kanonenboot „Audacteuse" ein. verungen der Bewegung abnahm. Der Nachmittag ver einte die Freiberger und die Gäste zu einem Volksfest; besonder- Beachtung fand, wie üblich, die Bergparade der Bergknappen in ihrer Uniform. Am Nachmit tag folgte die Aufführung des Heimatspieles „Der Berg mannsgruß" im Schloß Freudenstein, während das Volksfest bis in die Abendstunden dauerte. Krist md Freude im Aetrieb Reichstagung der RcichsbetricbSgemcinschaft ,Textil" In Stuttgart wurde am Montag die Reichstagung der Reichsbetriebsgcmeinschaft 2 „Textil" der DAF. er öffnet. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley sprach über Wirtschafts«- und Sozialpolitik. Mit Nachdruck betonte er, daß nicht die Gestaltung der Freizeit nach der Arbeit ausschlaggebend für das Wesen der sozialen Ordnung sei, sondern datz in die Arbeit Kraft und Freude hinein- getragcn werden müsse. Kraft und Freude gchöre in den Betrieb, und ihr Hester Vertreter müsse der Betriehssüh« rer kein. . -