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Amt;- un- Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und öessen Umgebung Bezugspreis vlerteljährl.M. 1.50 einschlicßl. des „Illustr. Unter Haltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bei allen Beichspostanstalten. Tel.-Kdr.: Amtsblatt Drucker Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock Fernsprecher Nr 210. — 50. Jahrgang. > -- - — Sonnabend, den 16. März IVIS Durch Ralsbekannlmachung voin 23. Februar 1894 ist das Befahren der Antzwege verdaten. Uebertretungen werden bestraft. Geschirrführer sind kür etwaige Beschädigungen der Fußwege haftbar. Gtadtrat Eibenstock, am 14. März 1912. Da? freie Umherlaufenlassen von Gänsen, Hühnern und anderem Feder vieh auf öffentlichen Straße», Wegen und Plätzen ist verboten. Uebertretungen werden bestraft. Ttadtrat Eibenstock, de» i4. März >912. Zum Attentlit aus den König von Italien. Der Anschlag auf den König, bei welchem, wie jetzt gemeldet wird, drei Schüsse abgegeben worden sind, erfolgte in der Nähe der Kirche Santa Maria in oer Bia Lata heim Corso Umberto und Palazzo Dorta. In der Begleitung des Königs auf der Fahrt nach dem Pantheon befand sich auch oie Königin. Während die Majestäten unverletzt blieben, wurde der Kommandeur der den Wagen des Königs begleitenden Kürassiere? körte, Major Lang, durch einen der au, den König ab gefeuerten drei Schüsse verwundet. Die Majestäten setzten ihre Fahrt nach dem Pantheon fort, wö der König dem Unterrichtsmiuister das Attentat schilderte. Major Lang, der vom Pferde gesunken war, wurde in einem Krankenwagen nach dem St. Iakobs Kranken Hause gebracht. Der verhaftete Verbrecher gab auf dem Polizeikommissariat au, er heiße Au ton io d'Älba, sei 21 Jahre alt und Maurer in Nom Als das Königspaar das Pantheon verließ, wurde es von der Menge, die sich inzwischen ans dem Pantheouplatze angesammelt hatte, begeistert begrüßt. Zu dem Attentat wird noch berichtet: Beim Per hör erklärte der Täter, er habe das Attentat begangen, am die Opfer des Krieges zu rächen. Er mache den Kö nig für den unglücklichen Krieg verantwortlich. d'Alba hat im Augenblick der Tat ein Fahrrad bei sich gehabt, er wartete auf den königlichen Wage» hinter den Colonnaden des Salvatipalastes an oer Ecke des Corso. Ein zweites Individuum, ebenfalls mit einem Fahrrad versehen, befand sich in dem Augenblick, als die Tat verüb! wurde, in der Nähe des Attentäters. Die Pferde des Königl. Wagens wurden scheu, als der erste Schuß erfolgte. D e r zw ei t c S chu ß h ä t te d e n K ö n ig ge tr o ffen, w enn n ich t d e r M aj o r L a n g den Monarchen mit seinem Leibe gedeckt hätte. Während der Panik, die nach dem Attentat e»t stand, gelang es dem Begleiter des Täters, zu flüchten. Als d'Alba von einem Polizisten fcstgeuomme» wurde, suchte die Menge ihn zu lynchen und verletzte ihn unbe deutend. d'Alba schrie: Schlagt mich: ich bin Anar chist! Er wurde dann nach dem Polizeikommissariat gebracht. Gegen 10 Uhr veranstaltete die Menge eine Kundgebung vor dem Kommissariat, indem sie Ver wünschungen gegen den Täter ausstieß und Hochrufe auf den König und die Königin ausbrachte. Tagesgeschichte. Tentschka«». Maschinengewehre fürs Ruhrgebiet. Die Hetzer im Streit und Aufreizer zu Ausschreitungen haben es nun endlich soweit gebracht, daß die Regierung Militär in die bedrohten Gegenden abkommandieren mußte Aus Minden wird berichtet: Das Infan terie-Regiment Nr. 15, Kommandeur Oberst von Morgen, ist mit einer Maschinengewehr Ab teilung in Sonderzüge n nach Dortmund ab gerückt. — Die Mehrzahl der Zechenverwaltungen im Ausstandsgebietc hat beschlossen, den Arbeits willigen eine sofort in Kraft tretende Lohnerhöh ung von 10 Prozent für die Dancr des Streiks zu bewilligen. Nach den genauen Nachweisungen von allen Zechen der 19 Bergrevicce des Dortmunder Ober bergamtsbezirkes sind von der 92.538.8 Mann starken Belegschaft der Morgenschicht am Donnerstag 137 131 Mann angefahren. Es streiken also 57,36 Prozent ge gen 60,53 Prozent bei der vorhergehenden Morgen- jchicht. Besprechung über die Wehrvorlage und ihre finanzielle Deckung. Die „Nordd. Allg. Ztg" meldet: Donnerstag vormittag 10 Uhr begannen unter dem Vorsitz des Reichskanzlers im Bun desratssaale des Reichsamts des Innern die vertrau lichen Besprechungen über die Wehrvorlageu und ihre finanzielle Deckung, zu denen der Reichskanzler die leitenden Minister der Einzelstaatan eingeladcn hatte. An den Besprechungen nahmen die Chefs der beteilig ten Reichsressorts und die Finanzminister der grö ßeren Bundesstaaten teil Die Konferenz wurde um 1 Uhr abgebrochen und ain Nachmittag fortgesetzt. — Der Rückgang des Adels in der Volks Vertretung hat sich, wie das soeben erptMncne Büchlein „Kürschners Deutscher Reichstag 1912/17" (Hermann Hillgcr Verlag, Berlin IV. 9) seststellt, ge wohnheitsmäßig auch bei oer Wahl 1912 fortgesetzt. JmReichstag sitzen noch 57 Adelige gegen 1907: 72, 1903: 77, 1898: 83, 1893: 10- 1890: 126, 1876: 262, 139 unter damals 297 Abgeordneten. Von de» Adelige» gehören zur Rechten 27 (1907: 41), zur Linken 7 (7), zuni Zentrum und den Welfen 14 (12), zu de» Polen 8 (11), zu den Sozialdemokraten 1 (1). Die deutschton servative Partei besteht zur kleineren Hälfte, die deutsch hannoversche Gruppe zu vier Fünftel aus Adeligen. (Das äußerst instruktive Büchlein ist in alle» Buchhand lungen vorrätig). Nutzlaud. Tscharikows Nachfolger. Die Erne» nung des jetzigen russischen Gesandte» in Bukarest Giers zum Botschafter in Konstantinopel steht nahe bevor. Re gierungskreise «vollen wissen, der Minister Sasonow reflektiere auf den Botschasterpcstcn in Rom, da" das Petersburger Klima seiner Gesundheit höchst nachtei lig sei. «»-land. Der englische K o h l e n st re i k. Die Lage war ain Donnerstag weniger gut Ma» versichert, daß die Grubenbesitzer von ihren erste» Kvuzessionen zurück gegangen sind. Man ist der Ansicht, daß, wen» nicht bald eine Klärung der Lage eintritt, ernste Ereignisse zu erwarten sind. Strandung eines euglifchen Torpe dobovtes. Das Torpedoboot „Nr. 5" der zwei ten Zerstörungsflottille ist in der Nähe von Portland gestrandet und hat dabei fcbweren Schaven gelitten. Spanien. Französis ck s p a n ische ll n t e r h a » ü lungen. Der spanische Minister des Aeußercn, Gar cia Prieto, und der französische Botschafter, Geoffrey, hatten eine neue Zusammenkunft Es heißt, die spa nische Regierung sei entschlossen, die Abtretung des Urc- gatalcs an Frankreich abzulehnen, da sein Besitz für Spanien eine Notwendigkeit darstelle. Spanien soll aber geneigt sein, auf einen bedeutenden Gebietsstrei fen am Südufer des Uregaflusses zu verzichten. Im Austausch gegen eine Grcnzberichtigung zugunsten Spa niens im Südmulujagebiet bietet Spanien eine Kom pensation im Norden des Draagebietes Msrik«. Ein Ilstündiger Kampf. Das Kriegs ministerium veröffentlicht ein Telegramm des .Kom Mandanten von Tobruk, wonach ain 11. März ein Kampf mit drei feindlichen Jnsanteriebataillonen und zwei Ge birgsbatterien, die auf Nazura marschierten, staltge funden hat. Die Italiener, die zuerst zersprengt wur den, nahmen, nachdem sie Verstärkungen erhalten hat ten, wieder die Offensive auf. Der Kampf dauerte 11 Stunden. Kriegsschiffe und Maschinengewehre unter stützten den Feind, der jedoch geschlagen nnd gczwun gen wurde, in die Befesligungswerle und aus die Schiffe zu flüchten. Die italienischen Verluste sind beträchtlich. Ein Italiener wurde gefangen genommen. Auf kür kischer Seite wurden zwei Soldaten getötet und zwei verwundet. Außerdem wurde» 16 Freiwillige getötet und 65 verwundet. Die Türken und Araber wachten zahlreiche Beute. Wer hat nun recht? «htna. Ein Anhänger des Kaisers Nack« chine fischen Berichten aus Kansu hat General Schengyun an der Spitze der kaiserlichen Armee der Provinz Kan su, die aus 10000 Mann wahlbewaffneten Truppen besteht, eine Abteilung Regierungstruppen zerstreut und marschiert nun in der Richtung der Kalganeisenbahn. Die Kansu-Gilde sandte an Schengyun eine Botschaft, in welcher sic die gegenwärtige Lage anseinandersetzt 1. Ziehung 4. Kka1se 161. /»önigl. Sachs. «Landes-Lotterie, gezogen am 13. März 1912. 50096 Mk. auf Nr 74567. :.»»>» Mk aus Nr. 69089. :W00 Mk. aus Nr. 8229 5850 20044. 26<w Mk. aus Nr. l"556 38961 67479 80291 95456 107885. 1996 «t aus Nr. 1720 28567 25484 26589 29996 30481 84000 40294 43553 43925 45179 53735 55454 56135 57284 57702 68154 694t2 73596 82675 86298 878"7 88115 94689 109480 und ihm rät, nicht weiter nach Peking vvrzurückeu Die kaiserlichen Garden erhielten die Meldung, daß Schen gyun gekommen sei, de» Kaiser wieder einzusetze». Ju- auschitai hat Schengyun Gesandte entgegengr schickt Er hofft, mit ihm zu einem Einverständnis zu gelangen. Oertlichc nnd sächsische Nachrichten. — Earlsfetd, 15. März. Am Sonntag, den 24. März (Iudira) findet abends 8 Uhr im Saale des Gasthofes „Zum grünen Baum" der geplante Fcmilienabend des hiesigen Zweigvereins vom Evangel. Bunde statt. Herr Schuldirektor Vorwerk aus Untersachseuberg wird auf Grund eigner Reiseerlebnisse einen Vortrag halten über das Thema: „ Deutsche im Orient". Mitglieder des Vereins, wie Gönner und Freunde der protestantischen Sache seien hierzu auch an dieser Stelle nochmals herzlichst eingeladem Dresden, 14. März. Ans ein von der Haupt Versammlung des Verbandes sächsischer Indu strieller an Se. Majestät den König geeichte tes Huldigungstelegramm traf noch au demselben Ta ge folgende Antwort ein: „Kommerzienrat Lehman», Ausstellungsp-alast. Ich bitte Sie, den um die Indu strie meines Landes so verdienten Teilnehmer» mei nen herzlichsten Dank für den Ausdruck so treuer Ge sinnung zu übermitteln. Friedrich August." — Dresden, 14. März. Die Streikbewegung unter den sächsischen Bergarbeitern nimmt einen ernsten Charakter an. Die Zechenbesilzer vom „Wilhelmsschacht" und von „Morgenstern" haben die Forderungen der Berg arbeiter glatt abgelehnt. Sie stehen auf dem Standpunkte, daß der Streik unvermeidlich ist, weil die Bergarbei ter einen Streik wollen. Es scheint ihnen auch nichts an einem Vermittlungsversuch zu liege», de» das Bergamt Freiberg unternehmen will. — Chemnitz, 14. März. Bekanntlich steht der Rat unserer Stadt mit de» Gemeinden von Furth und Borna wegen Einverleibung dieser Orte in die Stadt in Unter handlung Die Angliederung dieser beiden Gemeinden an unsere Großstadt dürfte, wm» die Oberbehörde ihre Zu stimmung erteilt, nicht mehr lange auf sich warten lasten. Die Behandlung dieser Angelegenheit hat nun auch die Frage auftauchen lasse», welche sonstigen Nachbarorte von Chemnitz wohl späterhin für eine Einverleibung in Frage kommen könnten. In Betracht gezogen sind hierbei die Orte: Schönau, Neustadt Sigmar. Rottluff, Heinersdorf, Glösa, Niederhermersdorf, Reichenhain. Markersdorf und Ebersdorf. - Zwickau, 14. März. Ein umfangreicher Mord- prozeß begann heute vormittag vor dem hiesigen Schwur gericht. In der Nacht zum 15. September v. I. wurde in der Nähe der Kirche im benachbarten Planitz an der Fabrik arbeiterin Anna Hahn ein Mord verübt Bald kam der frühere Geliebte der Ermordeten und Vater ihres Kindes, der 25 Jahre alte Schlosser Adolf Kurt Ullmann aus Pla nitz, in den Verdacht der Tat. Von heute ab hat er sich vor den Geschworenen zu verantworten. Er leugnet die Tat; zur Beweisaufnahme sind über 100 Zeuge» geladen, sodaß die Verhandlung 5 6 Tage in Anspruch nehmen dürfte. Schneeberg, 14. März. Einen jähe» Tod sand gestern abend eine in der hiesigen Gegend und in landwirtschaftlichen Kreisen des ganzen Erzgebirges bekannte Persönlichkeit, Herr Orts- und Friedens richter Tautenhahn aus Griesbach. Während er in einer im Restaurant „zur Post" abgehaltene-r landwirtschaftlichen Versammlung Bericht erstattete, wurde er von einen« Schlaganfall getroffen, dcpi er nach wenigen Minuten erlag Der Dahingeschiepene, der ein Alter von nahezu 71 Jahren erreichte, hatte vor einiger Zeit eine schwere Krankheit überstanden, von der er sich aber wieder anscheinend gut erholt hatte. — Radeburg. 13. März. In Hermsdorf bei Rade burg brannte das Herrn Kühne gehörige Gut voll ständig nieder, trog des schnellen Eingreifens der er schienene» Feuerwehren. Es wird Brandstiftung vermutet.