Volltext Seite (XML)
12. Jahrgang. Itr. 73. Anzeiger für Sas ErMbirge WM mit Ser wöchentlichen Unterhaltungsbeilase: Mier Sonntagsblatt. e»r.chstuo», »tt «rS.kli.» «It «.MN.,. «ach»ttta». 4-S Uh,. - r.I.»ramm.k»ök.ff., Lag.diatt ftu»r,s,dü„. Zrrnspr.chr, ». -'"N,»'. "zütg-ge" kür oa»»rla«Ol rln»«f«n-tr Maoakkriot» kena s»»ühr nicht -»leistet «erben. -—. " - - Donnerstag» äen 29. März 1917. Lnglisihe un- französische Unternehmungen im Westen für -en Gegner verlustreich abgewiesen. Line englische MinistersrölSrung zur Verschärfung der DloSadspolitlS. — Keine Einschränkung des deutschen Sperrgebietes l — Wieder 310-0 Tonnen im Mittslmsor versenkt. — Der französische Krisgsmlnister über die Rückverlegung der deutschen F^ront. — Nmsrlöa zwischen Krieg und Frieden. — Ausland vor neuen Anruhen? — Ein Llntersuchungsverfayren gegen das Sarenpaar. Die bisherige Dlockaäe- Politik ein Fiasko. Reuter meldet aus London r Bei der dritten Lesung >er Vorlage über ore gemeinschaftlichen Staatsetnküuite Englands und Irlands lenkte der Abgeordnete Heroin» oie Aufmevk^amkeit des Hauses auf die Schwierigern er in. iretren Blockierung der neutralen Länder. Er erlangte ein engeres Zusammengehen des Ministerium» >e-s Aeußeien mit der Admiralttäl. Ter Abgeordnete Bellair warf Skandinavien und Holland un sre u n d l ?.s Verhalten vor. Diese Länoer hüt en keine Ausfuhrstatisttken veröffentlicht, auch habe Holland bevasfneten Handelsschiffen den Zugang zu sei nen Häsen ve wehrt. Daran» ergebe sich die Nviwendtg. leit, ein« neue europäisch« Lag« aufgnstellen, wo- durch der Krieg seinem Ende zugeführt iverden könne. Die Nocdscp tonne vollständig abgesperrt und die Pri- sengrrichte abgeschasft werden. Mit Amerika könne man ein Uebereintommen treffen, um den! Neutral?» den Kredit abzuschneiden. Auch der Abgeord nete Bero schloß sich dem Vorredner an. Er tadelte '.oensalls die Halcung Hollands. Tie neutralen Reeder dürsten vernünftigerweise nichts gegen eine Bchchrän- lung der Ausfuyr durch England einwendew. Holland oll sich den anderen Neutralen anschließe» und dazu beitragen, delvassnete Handelsschiff» in gesetzmäßiger Weise zu schützen. Ter Bloäuoeminister Cecil gab zunächst einen aus- führlichen Bericht über seine Tätigkeit seit seinem Amts antritt, die zurrst darauf gerichtet gewesen wäre, die beschwerenden Reibungen zwischen dem Ministerium d s Aeußecen und der Admiralität aus dem Wege zu schaf fen. Er w-ies dann auf die Erfolge hin, die die Ein richtung eines Departement für den ausländischen? Handel durch die Ausstellung der schivarzen Listen ge habt labe. Dieses Departement habe den gewaltigen Umfang dec deutschen Handelsorganisation ausgedeckt Lr sprach o»e Hoffnung aus, daß. die Informationen dieses Departements auch für die Entwicklung d«s eng« ischen Handels nach dem Kriege nutzbar gemacht wer den konnten. Es bestehe noch «ins anderes Leparrement, .ms kontrolliere, daß Kaufleute in feindlichen Ländern! nicht den englischen Geldmarkt zu ihrem vorbei.!: aus- 'ilchten -rann wandte er sich) der Rationierung der Neutralen durch England zu und hob hervor, Latz eine olche Narlvnirrung auf Grund freundschaftlicher Ver- Nut a. nagen zweckmäßig und zwang.weijer Ra.Witterung vorzuzietzen ,ei. Tas Abkommen mit Dänemark habe sich erfolgreich gestaltet. Lite bisherigen Maßmihmen lütten zur Folge gehabt, daß die Uussu h c nach Deutschland vollständig auszehtzrt hab«. Ceclk eilte dann Ziffern üöer die Einfuhr mit und sagte, es befänden sich keine Lücken in der Blockade. Allerdings sei noch nicht alles geschehen, mit Deutschland voll ständig zu blockieren. Man müsse dabei dir eigens Er zeugung dec an Deutschland grenzenden Länder in Ve rrucht ziehen. Tas sei eine schwierige Angelegenheit. Bei einer direkten Blockierung sei die Sache einfacher, .wer man habe es mit einer indirekten Blök- -ade zu tun. Er habe nie behauptet, daß mit- ielö der Blockade Wunder verrichtet werden rünnten. Gr würde aber das Haus und duS Land be lügen, wenn er nicht sagte, daß infolge der Blockade in Deutschland eine große Nahrungsmittelnot herrsche und daß. großer Mangel an Worte, Baumwolle, Lchmiervl uno anderen wichtigen Artikeln vorhauken sei. Auch könne er die wiederholt^! und gut begrün- dsten Gerüchte über Nahrungsmittelunruhen nicht Mb-, achtet lassen. Gr glaub«, daß, dies Anzeichen seien für sine tiefgehende Unzufriedenheit unter der osulscheu» Bevölkerung mit den herrschenden Zuständen, Ob der Krieg durch eine Blockade beende» werden könne, sei «ine andere Frag«, aber kicher lverde da», was man mit der Blockierung erreicht Habs, wäh lend der End,chlacht ein wichtiger Faktor sein. Neber den Vorschlag daß England die Neutral en zwin gen solle, überhaupt keine landwirtschaftlichen eigenen! Erzeugnisse mehr nach Deutschland auszuführen, sagte Cecil, daß ein« derartige Maßnahme mit Englands An« sicht über dir Rechte der kleinen Staaten nicht letchr VnaMHMBWWhW (Amtlich.) Großes Hauptquartier, LS. Mär<>. 'lü r f> l I cti e r K c i e g s i ch a u v i « tz Lebhafter Geschützkampf -wischen Leus und Arra>, der auch »»achtS anhielt. In ei»»em gestern vor Tagesanbruch sich sntspin.no - den' Gefecht bei Crotstlles und Ecuft, St. Mein (i.o.i - östlich von Lapauine) verloren die Engländer außer zahlreichen Toten durch Vorstoß unserer Sicherung«.» einen Osstzter und 64 Mann als Gefangene. Zn dec Ehampagne schlugen mehrer« im Lauf« de; Tage- urnrcnommene Angriff« der FranzöseL zur Wie- dergtwinnung der ihnen entrissen«! Gräben verlustreich fehl. Auf dem linken Maasvfer vereitelt« gestern unser Abwehrfeuer sich gegen die Höh« 304 vorbereitende fran zösisch« Vorstöße. Heute morgen scheiterte ein auf brei ter Front oororechender Angriff im Feuer und an eiMr Stelle durch Gegenstoß. Oestlich von Verdun schossen unsere Flieger Mi Fesselballons ab. Kn Luftkampf und durch Abwehrfeuer sind vier Flugzeuge der Gegner zum Absturz gebracht worden. Oetzlichrr K»i,,»s«o,pl,tz. Im Wesentlichen ruhig. Mozedonische Front. Vie Lage ist unverändert. De» erste Gcnrralquortierweitz l'K. T. V> Lndenrorff. MIWI!!!!ININII!NIINI!IIII>Illl!IlMII!INI»IIIIIIIIIIIIIIII!tt!N>!I!II!IItt>IIIl!iII!ilIIIlIIIIII!!NI!IIIII in Einklang zu bringen sei. Ueberdjes würde die Folge einer solchen Handlungsweise sein, daß die ganzen land wirtschaftlichen Erzeugnisse gus solchen Länder»» «Sch Teurschland gegen würben. Unter den herrschenden Ucv- hültnks'en fei dcr Teil, den England und Anlecika aus jenen Ländern erhalten^ immer größer geworden. Auch, was Hollano anbelangs, hab« man beinahe den Grand vor dem Krtegc erreicht. Die NomhelijsL-Preise bringt scharfe Artikel gegen die bisherige Blockade-Politik Englands, welche fix als Fiasko bezeichnet. Tie Times schreiben» Hol land Ärh'ett fü? seinen eigenen Bedarf ! !'<)() To Getreide, führte dagegen 1 5K7 oiü T« Fleisch nach Dsutfchtand aus, während England wir 18800 Tonnen erhielt. Tie holländische Vieh zucht, sagt d<w Blatt, muß knapp gehalten werden, um Demschla.W nicht mehr ernähren zu können Wir müssen die völlige Einstellung der Fleisch- und Kar- tosfel-Aus'nhr aus Holland zuwege bringen. * Netne Linrchlänktlns der aeumften Sp-iMbltter. Li» Kristianiaer Zeilmrg Verdensganz vorn 14. Lliärz bracht« ü»e Mitteilung von einer EinichrLnkuvtz des deutschen SeesperrgebieteS. Danach sollten in den letzten Tage« oie dsutschsn UnLrrse«vool< von rmem grvßen Schwarm Unterseebooten, hie England losge- lassen hätte, unwtoerstehltch gegHN Helgoland gctrieben worden sein. Da die Deutschen also nicht länger ihr ganzes Sperrgebiet ausxechtetchalten können, sollte e» nicht Berwun^scung erregen, w«n«t siL «ine Mtleiluug verösscntlichen, daß sie gewiss« Teile der Sperrzone frec gäben. Wie wir hören, schlagen in der allerletzten Zett «in- zelne norwegische Blätter in Sachen der deutschen U-Boot- kriegführung einen Ton an, der bereit» von deutschen Blättern in gebührender Weise zurückgewiesen worden ist. W, hat sich bioherzumeist um sensationelle Schauergeschichten über angeblich« Erausanlkelteu deutscher U-Dootbesatzungen gehandelt, jetzt läßt Verdenogang eiiglische U-Boote gegen die deutschen los, um die deutsch« Negierung zur Einschrän- kung der Sperrgebietoerklärung zu veranlassen. Der Ber- s»rch ist eigentlich zu plump und naiv, al» daß er von einem vernünftigen norwegischen Leserkreis ernst genom men wer-eu könnte. Dennoch sei im Hinblick ans dies« und ähnlich« andere versuche, der deutschen Regierung die Absicht einer Einschränkung in der Sperrgebletrsührnng anzndlchte», ensdriicklich betontt b«tz wohl Erweite rungen de» Sperrgebietes, wie kürzlich die Auodeh- nung auf do»Nordmesr, möglich sind, «ber i»t»nb»»lch« Einschränknngen nicht stattfiudeu w«rtz»n. Srneiterung dos englischen Sperrgebiete». Nach einer Bekanntmachung des holländischen, Ml- nisters de» Aeußeren ist von der englischen Negierung Mitteilung einzegangen, daß England erneut ein« Ausdehnung veZ von ihm al» abgeschlossen erklärten SecgebieteS vom 1. April ab vorg«nomm«n hat Don diesem Zeispunkt an wird das Sperrgebiet mit Ausnahme der holländischen und dänischen Territorialgewäsler wie folgt begrenzt werden r Im Morden durch HE Parallele von 66 Grao nördlicher Brett« bis westlich eines Punk tes drei Tee,ne len von der Klüfte von Jütland entfernt s im Westen durch in« Punkte Ü6 Grad 00 Minuten «vrd. licher Breit«. 60 Grad 00 Minuten östlicher Läng«, 64 Grad 46 Mrnuten nördlicher Brette, 4 Grad 30 Minuten östlicher Läng«, 63 Grad 23 Minuten nörd licher Breit«, 5 Grad 1 Minute östlicher Läng«; im Süden durch eine Linie, die durch den letztgenannten Punkt und durch 63 Grad 25 Minuten nördlicher Brett« bis 5 Grad 5 Minuten östlicher Läng« geht; im Osten fol^t die Linie der Grenze der holländischen Territorial» gewässer. Zwei mrglikch» Serßtzwr gesonke». Dw orit.ische Admiralität gibt bekannt r Mn briti scher Torpedoöootszerstörer stieß im Kanal »us «ine Mine und sank. Bier Offiziere und 17 Manu wurden gerettet. Ein anderer Zerstörer stieß mit einem Damp fer zusammen und sank. Bei dem Zusammenstoß verlor ein Mann sein Leben. Sonst keine Verluste. (W. T. ».) Euglftche Furcht vor »er guvasio» Nleuw« Nvttrrdamfch« Courant meldet au- London: Iw Unterhaus« teilte Bonac Law mit, seit drei Tagen liefen harrnäckme Gerüchte um, daß -ine beurich« In vasion an bestimmten Punkten der Ostküste bevorstehe. Kein vernänst^gcc Mensch (?) glaube aber oaran Tie Ursache sei ein Dejehl an die Truppen, auf allcS vor bereitet zu sein. Eine enHlish Drohung qegen den König von L-tt glaub Den Acu«>» Züricher Nachrichten -uftzlg« dsure: die eiZtflutzrerLt: radika-e englisch« Zeitung Manchester Guardian in etnrr Betrachtung über die Ursache und den Verlaus dvc russischen N<Loiu:ion unverblümt an, dstz auch den K'^ntg von England da» Schicksal sei nes Vetters in Rußland in diesem Kriege noch erreichen könne. H , * tMgrminkies paintenß über M Seutrcbe Froniverlegung. Nach der Ägcnee Havas erklärte in der französischen Kammer Krisgsmlnister Painlevee: Vie Kammer wird bsgrerseu, daß ich> wegen der Maßregeln, di« zum Ts'-l veryandaä werde»», zum Teil schon in voller Aus führung sind, zum Zwecke einer engeren Verbindung der alliierten Strc-.kräfte die nötige Zurückhaltung brwahr«. Nnchdrrü brr Minister dir Notwendigkeit der erwähnte»! Einberufung dargeiegt hatte, sagte «rr Fraittretw ist Vknns genug, um ber Wckhrheit ins Gesicht zu sehe»». (BeMll.) Wir treten in den entscheidenden Abschnitt des Kriege» ein, aber «ntscheivend heißt nicht kur>. Zum ersten Male hat die stolze deutsch« Armee ^ugestrhcn müssen ^daß ihr« westliche Front nicht unerschütterlich ist. Aber so glückverheißend die Aw sänge de» F- ützüngSfeldzuges auch sein mögen, es würde kindisch fern oie Rückwärtsbewegung der Deutschen al» einen Verzich t aufzufassen Diese Bewegung.beweist mehr di« Stärke der englischen und französischen Heere und die Klugheit ln ihrem Zusam. inenwirken, als eine Schwächung der deutschen Heere. Dl» Rückwärtstuwegung beweist, daß das deutsch« Heer «» nötig l!,'.r, sich.für die schwer« Schlacht zu sammeln.