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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dielr Zeitung erschein« täglich mii Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage Der Bezugspreis betrüg« bei Abholung wöchentlich 45 Rps., bei Lieferung frei Haus 50 Rp«. Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstige« Betriebsstörungen ha« der Bezieher keinen Anspruch aui Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bei Wieder holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 5- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und Gebrüder Mohr. Verantwortlich für den Heimatteil. Spor« und Anzeigen Walter Hoffmann. Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. V.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 138 Dienstag, den 16. Juni 1936 88. Jahrgang Deutsche Erb- und ^assenpslege Die Aufgaben der Erbgesundheitsrichter Berlin, 16. Juni. Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner hat die Vor sitzenden der Erbgesundheitsgerichte des ganzen Reiches zu Arbeitstagungen in Berlin und in München zusammen berufen. Die Lehrkurse verfolgen den Zweck, die Erb- gesundheitsrichtcr in die ihnen durch das Ehegesundheits gesetz übertragenen Aufgaben einzuführen und ihre Kennt nisse aus dem Gebiete der Verhütung erbkranken Nach wuchses zu vertiefen. Die Berliner Lehrkurse eröffnete Staatssekretär im Reichsjustizministerium Dr. Schlegel be r g e r, der u. a. ausführte: „Unserem Volle hat die nationalsozialistische Welt anschauung die Erkenntnis vermittelt, daß in der Ucber- nahmc und Weitergabe von Anlagen, Fähigkeiten und Eigenschaften von Geschlecht zu Geschlecht blutgebunden die schicksalsmäßigc Gestaltung einer Rasse, einer Nation, eines Volkes fest verankert ist. Sie hat uns gelehrt, wie sehr Schicksal und Zukunft unseres Volkes durch die Be schaffenheit seines Erbstroms bestimmt werden, welche Kraft von ihm ausgeht, wenn er rein und ungetrübt fließt, aber auch welche verderblichen Folgen für ein Volk dmrncin- tretcn müssen, wenn die kranken und minderwertige»« Erb- aiuagen sich immer mehr ausbreiten und die gesunden zu überwuchern drohen. Sie haben nunmehr über zwei Jahre daran Mitarbei ten dürfen, diese Forderung des Führers zu erfüllen. Sie und mit Ihnen die Reichsjustizverwaltung können mit Be friedigung auf das in dieser Zeit Geleistete zurückschauen. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen für Ihre unermüdliche Arbeit und für Ihr verständnisvolles Zu sammenwirken mit der deutschen Aerzteschaft den Dank der Reichsjustizverwaltung auszusprechen. Die Aufgabe des Erbgesundsheitsrichters erschöpft sich nicht in der ordnungsmäßigen Durchführung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und des einzelnen Verfahrens. Ihre Sorge muß es auch sein, die Gedanken der deutschen Erb- und Rassenpflege immer tiefer in den Herzen und Hirnen der deutschen Volksgenossen zu befesti gen. Dann werden Sie VorkämpferdesErb-und Nassengedankens in der Welt sein." Staatssekretär Dr. Schlegelberger ging sodann auf das Ehegesundheitsgesetz ein, durch das das Arbeitsgebiet der Erbgesundheitsgerichte wesentlich erweitert worden ist. Mit der Gründung des Reichskolonialbundes werden auch die bisherigen besonderen Frauenorganisationen, die auf kolonialem Gebiet soziale Tätigkeit entfalteten, sich auf- lösen und ihre Aufgabengebiete an den Reichskolonialbund ab treten. Die Auflösung dieser Verbände, insbesondere der Kolonial-- gesellschaft darf nicht stattfinden, ohne Latz die Augen der deutschen Oessentlichkeit sich nochmals auf die ruhmvolle Tra dition der Gesellschaft und auf die Namen der bewährten Kolonial-Präfidenten richten, die die Gesellschaft zu Ehre und Ansehen gebracht haben: Dr. Carl Peters und die späteren Präsidenten, Herzog Johann Albrecht, Gouverneur Dr. Seitz und Gouverneur Dr. Schnee. , Der Reichskolonialbund wird unter seinem Bundesführer, General Ritter von Epp, berufen sein, die Tradition der alten Deutschen Kolonialgesellschaft in Ehren zu halten. Schachts Südosteuropareise Von Athen nach Sofia. Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat sich nach Abschluß seines Besuches in Athen in einem Sonderflugzeug nach Sofia begeben, um die mehrmaligen Berliner Besuche des Gouverneurs der Bulgarischen Nationalbank zu erwidern. Unmittelbar nach dem Eintreffen in der bulgarischen Hauptstadt begab sich der Reichsbankpräsident in das Kö nigliche Schloß, um sich in die Besucherliste einzutragcn. Der deutsche Gesandte gab dann Dr. Schacht ein Früh stück. Dr. Schacht wird bis Mittwoch früh in Sofia bleiben, um dann nach Budapest weiterzufliegen. Während seines Aufenthalts sind auch Besuche beim Ministerpräsidenten und bei den Ministern für Handel, Wirtschaft und Finanz vorgesehen. Anläßlich seines Besuches in Athen erklärte Dr. Schacht vor den Vertretern der griechischen Presse, daß sein Reise zweck durchaus unpolitisch sei. „Der internatio nale Kapitalismus Hal sich selbst zerschlagen, der Versailler Vertrag hat die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Nationen zerstört. Wir in Deutschland sind daran gegan gen, uns aus eigener Kraft zum Aufbau zu entschließen und auf das internationale Kapital zu verzichten; wir werden auch auf das internationale Kapital nicht warten. Ich kann nur wünschen, daß andere Völker das gleiche tun möchten. Da die alte Wirtschaftsform nicht mehr funktio nierte, hat Deutschland neue Grundsätze aufgestellt. Wir kaufen nicht mehr, als wir bezahlen können und wir ge brauchen. Das hat einen großen Wandel hervorgerufen und den Handel in neue Bahnen gelenkt. Besonders sind neue enge Beziehungen zu Südamerika und Südosteuropa entstanden. Das ist alles keine Hexerei; keine politische Ueberlegung spielt dabei eine Rolle, sondern die einfache Notwendigkeit." Dr. Schacht über Lie deutsch-bulgarisch«« Wirtschaftsbeziehung«« Der Besuch des Reichsbankprästdeirten in Sofia Sofia, 16. Juni. Der Gouverneur der Bulgarischen Na tionalbank, Dr. Bvjiloff, gab am Montag abend zu Ehren des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht ein Essen, an dem u. a. als Vertreter des Königs Hvfrat Grueff sowie zahlreiche führende Persönlichkeiten des bulgarischen Wirtschaftslebens teilnahmen. Dr. Bvjiloff hieß in seiner Rede den Reichsbankpräsi denten herzlich willkommen und führte u. a. aus, dah er Len Besuch Dr. Schachts besonders zu schätzen Wiste. Die deutsche und die bulgarische Volkswirtschaft ergänzten sich in engster Weise, wobei die Emissionsbanken beider Länder im Interest«? ihrer Volkswirtschaften sich stets in freundschaftlichster Zu sammenarbeit begegnet hätten. Dr. Bvjiloff verlieh dann der Hoffnung Ausdruck, datz beide Institute auch in Zukunft von demselben Verständigungswillen wie bisher geleitet würden und ihr Bestes für das weitere Gedeihen Les Wirtschafts lebens beider Länder beitragen würden. In seiner Erwiderung machte Neichsbankpräsident Dr. Schacht nach herzlichen Worten des Dankes an seinen Gast- Amtlicher Teil Seite 5 Weimars „Platz des Führers" Neue nationalsozialistische Großbauten — Erster Spatenstich aus der Jahresfeier 10 Jahre sind nun vergangen seit jenem Tage, da der Führer aus Lem ersten Reichsparteitage im Juli 1926 in Weimar vor Tausenden seiner Getreuen die Kampfparolen für die Zukunft gab. Dieser große historische Tag, der eine Schicksalswende für Deutschland bedeutete, soll nun ain 3., 4. und 5. Juli gefeiert werden. Diese Feier, zu der fast sämtliche Reichs- und Gauleiter sowie die Reichsmini ster, die Führer der Formationen, ihre Teilnahme zuge sagt haben, bei der die junge Wehrmacht mit den politi schen Soldaten Schulter an Schulter marschiert, soll mit dem Rückblick aus die Vergangenheit zugleich ein Be kenntnis zur vorwärtsdrängenden Tat, das Bekenntnis zum Glauben an die Zukunft unseres Vol kes bringen. So steht denn im Mittelpunkt der Feiern am 4. Juli, dem „historischen Tag", der erste Spatenstich zu den großen nationalsozialistischen Bauten am „Platz des Führers", dem jetzigen Muscumsplatz. Diese Bauten, mit deren Gestaltung der Führer den Architekten Speer beauftragt hat, werden sich würdig an die Münchener und Nürnberger Parteibauten anreiheu und sollen ebenfalls der Nachwelt künden von einer großen Zeit, sollen zu steinernen Zeugen des weltgeschichtlichen Geschehens werden, das sich gegenwärtig in Deutschland abspielt. In der architektonischen Ausdrucksform des Drit ten Reiches werden hier um einen gewaltigen Platz, auf dem über 40 000 Menschen aufmarschieren können, das steichsstatthaltergebäude, das Gaugebäude und das Haus der Arbeitsfront erstehen. Ge krönt wird diese mächtige Anlage durch eine riesige Halle, in der etwa 15 000 Personen Platz finden. Diese Halle soll den Gemeinschaftsgedanken des Nationalsozia- lismus verkörpern und bleibendes Symbol der deutschen Volksgemeinschaft sein. In der Feier des ersten Spatenstiches soll der Dank des Gaues Thüringen an den Führer sym bolisch zum Ausdruck kommen. Und in die Gefühle des innigen Dankes mischt sich die Freude der Gauhauptstadt, die große Erinnerungsfeier durchführen zu können. Sie wird der Welt ein überzeugendes Bild national sozialistischer Geschlossenheit und Verbundenheit der Partei mit dem Volke geben. Diesen Gedanken soll vor allem die große Abschlußkund gebung am Sonntag, dem 5. Juli, nachmittags, im Sta dion zum Ausdruck bringen. Etwa 200000 Volksge nosse n_w c r.d e n a u f m.a rschieren ; den Kern bil- oen vie Partei und ihre Formationen, um die sich die Volksgenossen scharen, die aus allen Teilen des Reiches nach Weimar kommen werden. Nettes „Deutschland" Gemeinschaftsarbeit des Rcichsarbeitsdienstes für die Deutschland-Ausstellung. Berlin, 16. Juni. Die Mitarbeit des Reichsarbeitsdienstes zur Deutsch land-Ausstellung ist in einer Weise gesichert, wie bei keiner Ausstellung zuvor. Mit die größte Arbeit, die in der Deutschland-Ausstellung in Erscheinung tritt, ist ein R e - lies Deutschland im Maßstab 1 :100 000, in dem natürlich auch die Reichsautobahnen entsprechend ihrer großen Bedeutung eingetragen sind. Das Relief Deutsch land stellt eine Gemeinschaftsarbeit in jeder Beziehung dar wie kaum je eine geschaffen wurde. Sämtliche 30 Gaue des Reichsarbeitsdienstes haben einen Unterführer ent sandt zu dem Sonderkursus, dessen Aufgabe es war, Deutschland zu modellieren. Die Hilfskräfte stellte der Arbeilsgau 18. Weiter kommt dem im Bau befindlichen Deutsch landlager des Neichsarbeitsdienstes besondere Be deutung zu. Jrn Freigelände der Deutschland-Ausstellung stellt der Reichsarbeitsdienst ein Einheitslager im Typ feiner Einhcitsbaracken mit Führerhaus auf. Neichskolonialbund begründet Dmtbessührer Gen«Val Ritter von EPP — Deutsche Kolonial» gesellschaft aufgelöst Berlin, 16. Lum. Der »Völkische Beobachter" ver öffentlicht folgende NSK.-Meldung: Die 1882 in Frankfurt am Main mit dem Fürsten Hohenlohe-Naumburg als Präsident begründete Deutsche Kolonialgesellschast ,die sich 1884 mit der von Dr. Carl Peters begründeten Gesellschaft für Deutsche Kolonien zusannnenschlotz, ist am 13. Juni d. I. durch einen Beschluß ihrer Vertreterversammlung aufgelöst worden. Ihre Aufgaben werden von Lem Reichs- kvlvnialbund übernommen, der vor einigen Tagen als eingetragener Verein in das Dereinsregister des Amts gerichts Berlin aufgenvmmen wurde und nunmehr Lie alleinige Organisation Larstellt, Lie Lazu berufen ist, den kolonialen Gedanken im deutschen Volk wachzuhalten.