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50 Kilo ü. ?. Butter j^rbsen 50 Kartoffein 8^89 9!- 9- 13!- hannesfrtedhof in Tolkewitz anschließende» Gelänoe angekauft und den Professor Fritz Schumacher mit derPlanung de» zu errichtenden Krematoriums beauftragt. — Am Sonnabend vormittag begann vor dem Schwurgericht in Dresden der Prozeß gegen den Postschaffner Max Moritz Schlenk rich aus Dresden, Floßhosstraße, wegen ver suchten Mordes. Der Angeklagte, Vater von vier Kindern, lebte bis Weihnachten 1906 mit seiner Ehefrau im besten Einvernehmen, knüpfte dann ein Verhältnis mit einer Frauen». Person an, weshalb es im Hause öfter« heftige Szenen gab. Schlenkrich glaubte, die Liebe seiner Frau durch Erweckung von Furcht wieder zu erringen. Er kaufte einen Revolver und legte ihn jeden abend geladen unter sein Kopfkissen. Am 19. Februar hatte es wieder einen heftigen Auftritt gegeben. Am andern Morgen ^6 Uhr erhob sich Schl, vom Lager, ergriff die Waffe und schoß der im Bette sitzenden Frau eine Kugel in die Brust. Die Verletzte flüchtete nach der Wohnung einer Untermieterin und verriegelte die Tür. Schl, folgte ihr, gab unterwegs noch zwei Schöffe ab und schlug an der Tür, hinter der ferne bedrohte Frau weilte, eine Scheide ein. Hausbewohner eilten herbei und nahmen dem völlig gleichgültigen Täter die Waffe ab. Die Verletzte wurde von Schlenkrich selbst in dar Krankenhaus gebracht und von dort am 24. April als geheilt entlassen. Die Kugel steckt noch heute im Körper der Frau. Schlenkrich behauptete vor Gericht, daß er sich selbst in einem Schwermutsaufalle erschießen wollte und au« Versehen seine Frau getroffen habe. Zeugen behaupten aber, daß der Angeklagte wiederholt gedroht habe, erst seine Frau und dann sich selbst zu erschießen. Die Frau machte von dem Rechte der Zeugnisverweize- rung Gebrauch. Die Geschworenen verneinten die auf versuchten Mord lautende Frage, worauf der Angeklagte nur wegen versuchten Totschlages seiner Ehefrau zu drei Jahre« Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt wurde. — Einen sonderbaren Scherz erlaubte sich am Zonnaveno in der zwölften Stunde ein Geschäftsmann in Werdau, der, von einem Spazierritt kommend, wahrscheinlich Durst bekommen hatte und in einem Restaurant der südlichen Vorstadt einkehrte. Da ec sein Pferd jedenfalls nicht allein aus der Straße stehen taffen wollte, brachte er es zum großen Erstaunen der Gäste und nicht zum minvssten des Wirtes mit in die Gaststube. Nach einiger Zeit verließen Roß und Reiter das Lokal wieder, und dis Kletterpartie, denn eine solche ist es zu nennen, da drei Stufen zu passieren waren, verlief ohne Unfall. — Auf einer Muldsnwiese hinter der Hartmannschen Fabrik an der Altenburger Straße in Zwickau sind Mittwoch nachmittag die beiden Kinder eines in der Alexanderstraße wohnhaften Waschmeisters Krieger, ein Knabe von fünf und em Mädchen von acht Jahren, Korn Weizen G erste Üafer Heidekorn Hirse Uchen mit großer Majorität die Wahl des Herrn Pastor Döhler zum Pastor Primarius an unserer Haupt» und Pfarrkirche. Die Bestätigung der Wahl hat von der königlichen Kreishauptmannschaft zu Bautzen als Kon- sistorialdehörde zu erfolgen. Kamenz. Am Sonnabend gegen 5 Uhr nachmittags ist der Soldat Wetzel der 6. Kompagnie des 178. Regiments beim Baden im Meuselbruche ertrunken. Die Leichs konnte infolge der großen Waffertiefe erst am Sonntag nachm. 2 Uhr geborgen werden. Alsbald varauf wurde durch eine Gerichts- kommission die Todesursache sestgestellt. Der Ertrunkene war au» Chemnitz gebürtig. — Hierzu schreibt der hiesige Wasserklub fol gendes: Dis Leichs konnte allerdings nicht fosorl geborgen werden, was aber nicht an der Tiefe des Schwimmbeckens allein lag, denn der Fundort wies nur eine Tiefe von 3,60 m Wasserstaus auf. Da« ändert aber nicht» an der Tatsache selbst. Denn der Soldat ist — wie die angestellten Erörter ungen ergeben haben — vor dem Betreten des Wasser» ausdrücklich von seinen Kameraden gewarnt worden, nicht in da» Schwimmbecken, sondern in da» für Nichtschwimmer zu gehen, wenn er nicht Schwimmer ist. Trotzdem uns trotz de» dort befindlichen Anschlags .Nur für Schwimmer" ist er aber in das liefe Becken gegangen und sofort ertrunken, bevor die Badeleitung Kenntnis erhielt. Die Badeleitung trifft keine Schuld an dem be dauerlichen Vorfalls. Wäre der Mann in da« Becken für Nichtschwimmer gegangen, so würde er nicht ertrunken sein. Jeder ruhig denkende Mensch wird zu dem Schluffe kommen muffen, daß der, der sich in solche Gefahr begibt, auch darin umkommen muß. — Eine Eheschließung im Gefängnis hat am Himmelfahristag vormittag in Bautzen stattqefunden. Ein Strafgefangener des Lan- besstrafgefängniffeS ließ sich durch den Stan» desbeamten mit seiner aus Berlin gekommenen Braut ehelich verbinden. Al« Trauzeugin wohnte dem Akt eine Schwester der Braut sei. Nach dem Trauakts mußte sich jedoch da» Ehepaar wieder trennen, doch dürften die Flitterwochen bald nachgeholt werd?» können, da der junge Ehemann zufolge seiner vorzüg lichen Führung auf demnächste Beurlaubung zu rechnen hat. — Ungehalten wurde dieser Tage ein Zittauer Arbeiter, der mit acht Zigarren in dec Tasche über bis Grenze fuhr. Seine 4 Pfennig-Zigarren wurden für konterband erklärt. Er mußte für diese 1 Krone 9 Heller und als Strafe den vierfachen Zollsatz im Betrags von 4 Kronen 45 Heller erlegen. Es wirb damit klar gemacht, daß der neue Zolltarif die Einführung von Zigarren zum eigenen Bedarf (früher bis zu 10 Stück) nicht mehr erlaubt. — Für die Errichtung eine» Krematoriums in Dresden Haden die städtischen Behörden ein 3000 Quadratmeter großes, an den Jö rn die Mulde gestürzt und, da keine Hilfe zur Stelle war, ertrunken. Die beiden Kinder hatten ein drittes zum Spielen ausgesucht; al» dieses den furchtbaren Vorgang mit an« sah, erschrak e« so sehr, daß e« erst am Abend davon Mitteilung machen konnte. Die beiden kleinen Leichen konnten noch nicht geborgen werden. , — Der Schaden in den Forsten im Erzgebirge an Wind« und Schneebruch ist außerordentlich groß; an manchen Stellen sind ganze große Schläge dem enormen Schneedruck zum Opfer gefallen. Die Arbeiten zur Beseitigung der Schäden werden das ganze Jahr beanspruchen. Oftmal« sind hohe Wände entstanden, da gleich eine Anzahl Bäume mit den Wurzeln und dem Waldboden umgestürzt wurde. Viele, oft bis 30 und 40 Zentimeter starke Bäume sind in halber Höhe abgebrochen und liegen kreuz und quer. — Infolge Wetterschlags, der auch ober irdisch al« Erdstoß verspürt wurde, ging da» Streckenort 45 bei O-lSnitz zu Bruch. Der Häuer Schierig erlitt eine Unlerleibtquetschung, der Häuer Franke 4 wurde von den meder gehenden Kohlen verschüttet und konnte nach angestrengter, gefahrvoller Arbeit al» Leiche geborgen werden. Ein Wirbelbruch mußte ihn augenblicklich getötet haben. Franke hinterläßt eine Witwe und 8 Kinder im Alter von 5—22 Jahren. — Eine Million junge Lachse werden in diesem Frühjahr zum ersten Male auf Veranlassung de« Reichsamt« de» Innern in die Elbe unv ihre Nebenflüsse eingesetzt. — Die Ehefrau des Äutrbes. Frommhold in Linbennaundorf ist infolge Vergiftung plötzlich verschieden. Das Ehepaar war erst seit einem halben Jahre verheiratet. Die Frau Hal sich wegen unglücklicher Ehever- hältniffs selbst vergiftet. Leipzig, 13, Mai. Beim Stunden rennen aus der Radrennbahn stürzte gestern nachmittag der Amerikaner Walthur, dec erst vorigen Sonntag in Erfurt schwer stürzte, infolge Radviuches während der 65. Runoe und wurde mu schweren Verletzungen in» Krankenhaus gebracht. Leipzig. Wegen Untreue und Unter schlagung von 4800 Mark ZwangSvergleichS- gelder wurde der hiesige Rechtsanwalt Wil helm Richard Hammer zu acht Monaten Ge- fängni« und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt. 9 30 9 80 9!- 9-25 10!- i4- 8. ?. 9 - f tzeu 9 50 Stroh (höchster 2 60 (niedrig.! 2 >40 Kilo 11 — 50 Mof 3,— ?. 50 Kilo 2 30 1200 Pfv. 26 — OerMeheS uns TSÄMcheS Bretnig. Die Darbietungen der »Zschachwitzer Sänger" am 1. Pfingstfeiertage m Bretnig sind so mannigfacher Natur, daß wir nicht umhin können, darauf näher cinzu gehen. Lebhaftes Interesse nimmr das herr liche Werk „Unsere Helden vom Waterbsrg" von Bastyr in Anspruch. Es schildert im ersten Vcrss da« Feidlagsr und die dürstenden Südwestasrikakrieger, im zweiten Verse den Kampf und Tod de» Majors Estorfs» und im dritten Verse dir letzte Liebesgabe für die gefallenen deutschen Krieger. Ein ernste» Gedenkblatt für dar deutsche Volk! Aber auch Quartette sind verzeichnet. An neuen Poffen Und Singspielen ist auch kein Mangel, es stehen deren drei aus dem Programm. In einem derselben singt Herr Tonkuastler Fö-stcr die Titelrolle de» Automobilisten, der ein Gönslein überfuhr und sich nun vor dem Ortsschulzen verantworten muß. Den Mit telpunkt des Konzertes nimmt aber der brillante Varieteekomikcr E. Hennig van Leipzig ein, die Hauptkrast in Humoristika Und Witz. Darum am 1. Pfingstfeiertage: «Alle zu den Zschachwitzsr Sängern!" r. Bretnig. In der am 11 Mai statt- gefundenen Sitzung de» königl. Landgerichts in Bautzen wurden durch Herrn Landgerichts Präsident Dr. Hagemann u. a. au» hiesigem Orte Herr Fabrikant Gebler und aus Groß, röhrtdorf Herr Fabrikbesitzer Schurig als Geschworene der bevorstehenden Sitzungs periode des Schwurgericht» Bautzen durch Losziehung ernannt. Großröhrsdorf. Zur Feier ihres Stiftungsfestes hatten sich am Sonntag die Mitglieder des hiesigen Radfahrerklubs im Gasthofe zum grünen Baum in leidlicher Zahl "ngefunden. Das abwechslungsreiche Pro gramm wurde gut durchgeführt. Die mu stkalischen Vorträge des Aldin Schäfcr'schen Mustkchores, sowie die gesanglichen Spenden be« „Liederhains" waren allerliebst. Auch ein Einakter wurde geboten, welcher große Heiterkeit verursachte. Lebhaften Beifall sanden das fast ans Künstlerische grenzende Begrüßungsduett und der 12sr-Neigen Schließlich sei noch der komischen Aufführung »Die Teufelsbowle" Erwähnung getan, die an die Lachmutkeln eines jeden große Anfor derungen stellte. Ein gar flottes Tänzchen beendete da« Vergnügen. Pulsnitz. In der unserer Stadt naheliegenden Fasanerie ist am HimmelfahriS läge in oer fünften Nachmittagsstunde eine Fläche von ca. 500 qm niedriger Wald- ichonung abgebrannt. Kamenz- Nach am letzten Sonntag Aauoi in hiesiger Hauptkirche von Herrn Diakonus ?. Döhler in Flöha gehaltener Gastprebigt trat dec Kirchenvorstand nach beendetem Gottesdienst zur PrimariatSwuhl iNsammen. Dieselbe ergao von den drei Stadtrate als Kollator zur engeren Wahl in Vorschlag gebrachte» Herren Geist- Marktpreise in Kamenz am 8. Mai 1907. höchsterZniedngsier Preis. Preis. Kurse für Fortbildungsschullehrer. Da» Königliche Ministerium de« Kultus und öffentlichen Unterricht» hat beschlossen, im lausenden Jahre zwei vlerwöchentliche Kurse sür Forrbildungsschullehrer zu veranstalten. Diese Kurse sollen vom 24. Juni bis 20. Juli a. I. in Chemnitz UNd vom 2H. Juni bis 24. Juli <1. I. in Bautzen stattfinden. Da» Nähere hierüber ist au» der in Nr. 106 de« „Kamenzer Tageblattes" tm redaktionellen Teile enthaltenen ausführlichen Mitteilung ersichtlich. Dis Lehrer, die sich an einem dieser Kurse beteiligen wollen, haben nach Einholung der Zustimmung ihre» Schulvorstandes oder Schulautschuffe» ihre Gesuche um Zulassung bi» spätestens de» 1« Mai d. I. bei Herrn Schulrat vk. HSttUSN» in Kamenz einzureichen. Bemerkt wird jedoch schon jetzt, daß aus jedem Schutaussichtsbezlrke nur wenige Teilnehmer zugelassen werden können. Königliche Bezirt-schnlinspettion Kamenz, am 10. Mai 1907. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, KankentW and llAPMd. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag 1/,11 Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag 1/.I1 Uhr einznsenden SchrifNeilm^, druck und Verlag vau N. Lchuvig, Dretnig Mittwoch den 15. Mai 1967 Nr. 39. 17. Jahrgang Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abovnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Haus i Mark 2V Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Anserat«, die 4gssMltme Koro»»,eile 10 Pf;., sowie Bestellungen nu oev All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zsitnngsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir Rabatt nach Nebereinkunst.