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8 8 Erscheint Dien-tags, Donnerstags und Sonnabends abends, Bezugspreis: monatlich -o pfg., zweimonatlich so pfa., vierteljährlich l,ro Mark. -H Einzelne Nummer io pfg. O 8 8 Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger 8 Y Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittags p Uhr des Lrscheinungstages. Preis für die Spaltzeile zo pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Bet Wiederholungen Preisermäßigung, s 1: kÜlit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel". „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". , Druck und Vortag von Hermann Rühle in Groß-Mkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. 8. Iahrgau Freitag, den 29. Januar 1909. 09 r e /V Nach langer Pause hielt der hiesige OrtS- eo. ouäorL. L35 Ochst 281 Käli>< ein- unv mit , »ittlebull tis. Landbriesträgers — bezüglich der bei Posthilf- slellen eingelieferten Sendungen besorgt diese der Posthilsstelleninhaber — von entscheidender Bedeutung. Der Postlieserunasschein wird erst bei der Äbli-senmg der Sendung an die Post- anstalt ausgefertigt Der Landb iesträger ist verpflichtet, ihn auf dem nächsten Bestellgange dem Absender abzuliefern. Dresden. Bei der hiesigen Färberei und Wäscherei von Kallinich waren vor mehreren Wochen eine Anzahl Arbeiter wegen Differenzen in den Streik eingetreten. Nachdem die Firma in der Zwischenzeit hinreichend Arbeitswillige gefunden hat, erklärte die Streikleitung den Ausstand ols aussichtslos und beendete ihn. — Beim Rodeln auf der an der George Bähr-Straße befindlichen Rodelbahn erlitt ein neunjähriges Mädchen dadurch einen Schädel bruch, daß es mit einem anderen Schlitten heftig zusammenfuhr und zu Falle kam. Weißig. Noch immer ist es nicht entschieden, ob unser Ort und mit ihm noch sieben andere Gemeinden, nämlich Cunnersdorf, Schullwitz, Schönfeld, Eschdors, Rochwitz, Ullersdorf und Großerkmannsdorf, die sich zu einem Verband zusommengetan haben, Gas oder elektrisches Licht erhallen In der am 22. d. M. jin Weidels Gasthof abgehaltenen Ausschußsitzung unter Vorsitz des Herrn GemeindevorstandS Lange von hier hatten sich von den beteiligten Gemeinden 16 Personen eingesunden, um über die Errichtung eines Verbandsgaswerkes zu be raten. Als Sachverständiger war Herr Baurat Pflügge auS Dresden erschienen, der sein Gut achten über die Einträglichkeit eines solchen Gaswerkes abgab und seine bisher gemachten Erfahrungen bei den von ihm geleiteten Gas- Her huschte, erweckt und aufmerksam wurde, daß in seinem parterre gelegenen Wohnräumen irgend wer mit Licht hantiere. Erdmann ging schnell hinab, um nachzusehen, als ihm jemand zurief: „Alter, komm' nicht raus, 's Dei letztes!" Inzwischen war auch der Sohn des Besitzers herzugekommen; sie drangen nun vereint in den Raum fanden )hn aber leer. Die Langfinge waren verschwunden, hatten aber ihren Rau an Butter und Eiern, den sie übrigens recht geschäftskundig eingepackt, im Stiche gelassen und sich mit nur drei Broten begnügt- Oschatz. Selbstmord beging die bei einem Geschäftsinhaber bedienstete 28 jährige Toni Wanjek. Der Grund dürfte außer Liebes kummer auch Furcht vor einer zn erwartenden gerichtlichen Untersuchung sein. Das Mädchen hatte sich nämlich vor einigen Tagen Gist ver schatt, das ihr aber, da sie sich in Drohungen gegen ihr-n Geliebten erging, weggenommen wurde. Daraufhin war Anzeige gegen sie er stattet worden. anstulten milteilte Da aber mehrere der geladenen Vertreter nicht anwesend waren die erschienenen Gemeindevorstände erst Leipzig. In dem benachbarten Leutzsch haben sich zwei in der Hauptstraße wohnende unverheiratete Schwestern mit Lysol vergiftet. Ihr Name ist Hennig. Die Schwestern, die m Alter von 63 und 55 Jahren standen, wurden tot in der Wohnung aufgefunden. Sie hatten ihre Papiere geordnet und offenbar die unselige Tat schon länger vorbereitet. Man nimmt an, daß Lebensüberdruß die Unglücklichen, die in sehr guten Verhältnissen lebten zum Selbstmord veranlaßt hat. Olbernhau. Dieser Tage fand man den m Kanzleigebäude des Amalienstifts wohnenden Wärter Hölzl blutüberströmt am Eingänge des Gebäudes liegen. Wie sich herausstellte, hatte Hölzl auf seinem Rundgange die Tür offen ge funden und war eingetreten. In diesem Augen blicke wurden mehrere Schüsse auf ihn ab gegeben. Hölzl ist schwer, aber nicht lebens gefährlich verletzt. Von dem Täter, der es zweifellos auf Raub abgesehen hotte, fehlt jede Spur. — Die des Verbuchens der Lohnabtreibung und der Aufforderung dazu angeklagten Eheleute Lohmann leugneten n ch wie vor, bei der Emma Heine, deren Kopf immer noch nicht gefunden ist,irgendwelche straffällige Handlungen vor genommen zu haben, das einzige Geständnis, zu dem sich Frau Lohmann bis jebt bequemt hat, ist, daß sie an einer Mitangeklagten eine Ab treibung vvrgenommen habe. Die Lohmanns wollen auch nichts davon wissen, wie die Heine zu Tode gekommen ist, wer die Leiche zerstückelt hat und wo der Kopf geblieben ist. Zu der am 3. Februar beginnenden Verhandlung gegen die Lohmanns und Genoffen vor dem Schwur- gsiichte sind bis jetzt gegen fünfzig Zeugen ge laden, es werden aber von der Staatsanwaltschaft und von der Verteidigung noch eine Anzahl nachgeladen werden Mehrere äiztliche Sach verständige und Prof.ssor Dr. Kockel werden der Verhandlung beiwohnen, die mindestens eine Woche in Anspruch nehmen wird. — Eine Gasexplosion fand in dem Geschäfts laden eines Produktenhändlers im Grundstück Jahnstraße 14 in L.-Schleußig statt. Der Laden war kürzlich erst bezogen worden. Beim Einschrauben eines GaöarmeS war Gas aus der Leitung entwichen, das beim Ableuchten explodierte. Die Schaufensterscheibe im Werie von 200 Mark wurde zertrümmert. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Glösa bei Chemnitz. Eine Abteilung des 181. Infanterie-Regiments und des Ulanen regiments Nr. 21 hielten am Montag im Ge lände bei Glösa eine Felbdienstübung ab. Dicht hinter der Schützenlinie stand der 8 jährige Knabe des Formers Max Werner aus Furth bei Chemnitz. Durch einen unglücklichen Zufall wurde der Knabe von einem Ulanen mit einer Platzpatrone angeschossen und an der Schulter und Brust verwundet. Jahnsbach. Von einem tollen Hund wurde ein 3 jähriger Knabe ins Kinn und der Post bote Feig in das Bein gebissen. Feig ist nach Berlin zur Behandlung im Pasteurschen Institut abgereist. Falkenstein. Die Brandstifter, welche am 2. Weihnachtsfriertag das Brücknersche Bauern gut im benachbarten Trieb in Schutt und Asche legten, sind ermittelt worden. Die beiden, namens Pürzel aus Ellefeld und Wilhelm Conradi aus Reichenbach haben im Auftrage des Pächters Mokrasch und dessen Ehefrau, die die Scheune und das Haus vorher mit Benzin und Oel getränkt hatten, gehandelt. Das Ehe paar Mokrasch ist verreist und inzwischen führten die beiden Brandstifter den Plan aus. Jetzt sitzen alle vier Personen hier hinter Schloß und Riegel. Plauen. Um Ortschaften im Umkreise von 25 km die Vorteile elektrischer Kraft und Beleuchtung zunutze zu machen, plant die Stadt die Errichtung einer Kraftübertragungsanlage. Zu diesem Zwecke sind Fragebogen an die Gemeinden gesandt worden. e, ills. OÖttuß^ - 'te was 12. ihren G-m-inderatömitgliedern über die An gelegenheit beraten müssen, so konnte auch an diesem Tage kein weiterer Beschluß gefaßt werden. Kötschenbroda. Ein Angestellter des hiesigen Gemeinderats war kürzlich nack dem Einkussieren von Gasrechnungen verschwunden. Am Montag trof die Meldung hier ei», daß sich der junge Mann in Berlin erschaffen hat. Bautzen. Einige Gewerbetreibende hatten sich vor einiger Zeit verpflichtet, für ihren Be ¬ darf elektrischen Strom aus dem städtischen Muke zu entnehmen und den Stadtrat gleich zeitig «rsuckt nm Vermittlung beziehungsweise um Aufnahme eines Darlehens aus bereit- gesl'lllen Staatsmitteln Hiermit hat sich das Liadtvcrordnetenkolle, ium einverstanden erklärt, tas Königliche Ministerium hat das Gesuch des Rotes nun unter Befürwortung der Königlichen Kreishauptmannschast genehmigt und rie nachgesuchte Summe von 4710 Mark be willigt. Die Interessenten haben die Be- vingungen, die gegen früher etwas verändert worden sind, anerkannt. Nachdem die Stadt verordneten nunmehr ihre Zustimmung gegeben, können die Darlehen auSgezahlt werden. Den Gewerbitreibenden werden durch Gewährung der kleinen Darlehen zu so niedrigem Zinsfuß 2 Prozent wesentliche Vorteile geboten, ohne daß die Stadt ein Rissika dabei hat, indem sie sich als Sicherheit das Eigentumsre-t der Elektro- motore bis zur vollen Abzahlung vorbehält. Weißenberg. Aus dem Raubtierwagen des jetzt hier gastierenden Zirkus Maine war in der Mittagsstunde ein Bär ausgebrochen. Meister Petz hatte an der Tür des Wagens solange g-rüttelt, bis der Vorstecker heraus gesprungen war und die Türe sodann ausging. Der erste Gong des braunen Gesellen führte nunmehr nach der Molkerei Dort riß er einige Milchkannen um und ging auf einen ihm ent gegentretenden Molkereigehilfen zu. Der junge Mann nahm aber schleunigst Reißaus. Der Bär kehrte um und schlug die Richtung nach dem Dorfe Kotitz ein. Hier wurde er in die Scheune des Gasthofsbesitzers Schwarz getrieben wo er dann vom Ztrkuspersonol gefangen und nach seinem Stall zurückgesührt wurde. Am nächsten Tage bereits lrat der Ausreißer wieder als Kunstreiter auf. Hörnttz bei Zittau. Der hiesige Turn verein hat im Vorjahre von dem hier geborenen, in Dresden wohnhaften Privatier Karl Ender ein Turnplatz im Werte von 2700 Mark ge schenkt erhalten. Er sollte daraufhin 10 Proz. Erschastssteuer entrichten. Auf erhobene Be schwerde hat die Königliche Zoll- und Steuer- direklion jetzt entschieden, daß Turnvereine als gemeinnützige Körperschaften anzusehen und da her von der Erbschaftssteuer zu befreien sind. M eißen. Eine Stiftung von 120000 Mk. ist j.tzt der Stadt Meißen endgültig zugefallen, nachdem ein gewisser Löbel, welcher diese Summe zuerst erhalten sollte, aber seit zirka 30 Jahren verschollen war, jetzt gerichtlich für tot erklärt worden ist. Mohorn. Auch hier ist im Gemeinderal jüngst die Errichtung eines Elektrizitätswerkes für Mohorn und Umgegend angeregt worden. Streumen. Langfinger hoben in ver gangener Nacht unserm stillem Dörflein einen unerbetenen Besuch abgestattet. Es mochte früh gegen 2 Uhr sein, als Gutsbesitzer Erdmann durch Lichtschein, der an der weißen Wand feines Nachbargrundstückes flackernd hin und Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Gkrilla, den rr. Januar zyog. —* MissionSwesen. Die Ev.- Mission zu Leipzig hat bet dem Postscheckamt in Leipzig ein Postscheckkonto eröffnet, welches dir Nummer 168 bägt. Infolgedessen können Geldsendungen für dir Leipziger Mission in Zukunft portofrei kingeOndt werden unter Benutzung von Zähl karten, die bei jedem deutschen Postamt umionsl iu haben sind. —* Benutzung der Annohmebücher der Land briefträger und Poslhilfsstelleninhaber durch das Publikum. Jeden LandbUefträger und Post- hilssstelleninhaber hat bestimmungsgemäß ein Annahmebuch zu führen, das zur Eintragung der angenommenen Einschreibsendungen, Sendungen M Wertangabe, Postanweisungen, Zahlkaricn >n Postscheckoerkehr usw; dient. Den Aus- iieferern steht frei, die Eintragungen in das Annahmebuch selbst zu bewirken. Erfolgt die Eintragung der Gegenstände durch den Land- brlesträger oder Posthilsstelleninhaber, so ist der Auslicserer befugt, sich von der erfolgten Buchung zu überzeugen. Es wird besonders darauf hingewicsen, daß die Haftpflicht der Post- Verwaltung erst mit der durch die Eintragung in da« Annahmebuch nachweisbaren Uebergade der Sendungen an den Landbriesträger beginnt. 8ur Begründung von E>satzansp:üchen ist da her die Eintragung in das Annahmebuch des k»lle führenden Behörde daselbst spätestens innerhalb dreier Tage zu melden. Die Nichtbefolgung der in Vo stehendem enthaltenen Vorschriften wird mit Geldstrafe bis l» 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft Otlvlläork-AloritLäorL, am 4. Januar 1909. Der Gemeindevorstand. 1000 sche 195 he 215 b' ?af«r, P' 162—16k . neuer Tinquantis 78, ameli 173-1?' erwart 1^ netto sä<d ) Icz: ml >. Oelsaal' a— — -- 255—2ö 245, B^ l netto: s ro 100 K Leintuch l. 18,S -0. Wcizl (Dresch feine 10/ : netto obi di« 13,0 8) 2,80 § -3,80 4—36 ch . i Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militär- kslichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Aushcbungsbezirke "der MusterungSbezirke verlegen, haben dieses beim Abgänge der Behörde, welche sie in die Stammrolle ausgenommen hat als auch nach der Ankunft an dem neuen Orte dec die Stamm- . >in warmer Nachruf gewidmet und zu seinem Ruhig Aachsolger Herr Lehrer Heidernätsch gewählt, wißer 2b ^kr stellvertretende Vorsitzende teilte mit, daß stlr die nächsten Sitzungen mehrere Herren ge- zusamrch t für V -42 Vs alben ul — - Schlad ^"in am Dienstag Abend im Friedrich bendgewi^ AlllhelmS-Bad wieder eine Sitzung ab. Herr - 72 ch Mehrer Beger sprach in lehr anregender Weise Schlad ^er Erdbeben. Sein fleißig auagearbkiteter, bendgewil! ""schallsicher Vottrag hätte verdient, vor einer cht tzg großen Zuhörerschaft gehalten zu werden. Hier- 8-55 sprach man über einige Maßnahmen zur Hebung unseres Ortes. Dem so plötzlich dahin- — geschiedenen Kassierer Herrn E. Wauer wurde Sparkasse Ottendorf - Msriyllorf verzinst Einlagen mit 3'/, "/y und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von 8—6 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlagen werden streng geheim gehalten. Anlogebücher fremder Sparkaffen werden kostenfrei übertragen. Anmeldung zur MilitärstammrvUe betr. Die hier dauernd aufhältigen Militärpflichtigen und zwar: L) diejenigen, welche im Laufe dieses Kalenderjahrs das 20, Lebensjahr vollenden und lr) die älteren Jahrgängen angehörigen Mannschaften über welche eine endgültige Endscheidung bezüglich ihre« MilitärverhältniffeS durch die Ersatzbehörden noch nicht erfolgt ist, derben in Gemäßheit von Z 56' der Wehr- (Ersatz-)-Ordnung hierdurch aufgefordert, sich in d'r Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar dieses Jahres °n unterzeichneter Stelle zur RekrutierungSstammrolle anzumelden. Auswärts Geborene haben Geburtsschein, die älteren Mannschaften dagegen ihre Losungs- lcheine bei der Anmeldung abzugegen. Auch haben gleichzeitig die Militärpflichtigen der älteren Hahrgänge seit ihrer früheren Anmeldung etwa eingetretene Veränderungen inbetceff ihres Wohnsitzes, Gewerbes oder Standes anzuzeigen. Von dem hiesigen Olt zeitig abwesende Militärpflichtige (aus dir Reise begriffene Handlungsdiener, auf See befindliche Seeleute in Straf- oder sonstigen Anstalten untergebrachte »sw.) sind von deren Eltern, Vormündern, Lehr- oder Arbeitsherren innerhalb der gesetzten Anmeldungsfrist zur Stammrolle anzumelden. 9, russisch Tonnen seien, die sich in zuvorkommender Weise >3 bis 2^ ^eit erklärt hätten über zeitgemäße Thema zu isischer ^en. 3m Februar wird Heir Lehrer > Schneider sprechen, im März Herr Gemeinde- AorftandPirnbaum, im April Herr Dr. Theurich.