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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ? 2 DI« ,Ott«nd»rs«r Zrttmia' erscheini Die«« 2 laz, Vonneretaz und Sonnabend. 2 Der B«,ug»»Prei, wird mit Beginn 2 jeden Monat» bekannt gegeben. 2 2« Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonst, n - irgendwelcher Störungen de» Betriebe, der » 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung,« 2 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An« 2 <» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugipretse». L Uterhaltngs- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den DeUagen »Neue Illustrierte", »Mode Md NOMI amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendors-Okrilla. und Heim" und »Der Kobold". Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer ll Freitag den 24- Januar MO Gemeinde - Giro - Konto SV. 1DL 29. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am 23. Januar >9zo. — Am 21. dss. Mts. versainmclte sich die Freiw. Feuer wehr Ost fast vollzählig zur Generalversaulmlung. Es wurde zunächst die Niederschrift über die letzte Versammlung verlesen, auS der hervorging, daß die Wehr ihre altbewährten Führer Kameraden Brandmeister Knö'el, Hydrantenzugsührer Groß mann und Feldwebel Knöfel in diese Fraktionen einstimmig wiedergewählt hat. Der vom Kamerad Feldwebel Knöfel erstattete, recht eingehende Jahresbericht gab Au'schluß über die umfangreich»' nnd er>olgreihe Tätigkeit der Wehr im vergangenen Jahre. Dies gab dem anwesenden Ehrenmitglied Herrn Bürgermeister Richter Veranlassung, der Wehr herzlichen Dank abzustatlen und die Bitte auszusprechen, die Wehr möge auch künftig im Geiste rechter Nächstenliebe und treuer Pfltcht- erküllung tätig sein. Ausführungen des Redners über daS Uofallversicherungsweseu der Freiw. Feuerwehren wurden mit Interesse entgegengenommen. Dresden. Der erweiterte Bezirksvorstand der SPD. Ostsachsens nahm in Anwesenheit der ost sächsischen Reichstagsabgeordneten Stellung zu den politischen Ereignissen im Reich. Es wurde eine Ent- schliekung angenommen, in der der Austritt der Sozialdemokratie aus der Reichsregierung gefordert wird, „wenn die bürgerlichen Parteien auf die Durchführung des Steuersenkungsprogramms, insbesondere auch eine Herabsetzung der Besitzsteuern, beharren oder der Sozialdemokratie untragbare Zu mutungen stellen, die den Grundsätzen der Partei entgegenstehen. Dresden. Kurz hintereinander ereigneten sich zwei B e r k e h r s u n s ä l l e, wobei drei Personen schwer verletzt wurden. An der Straßenkreuzung der Markus- und Gießerstraße wurden Mädchen im Alter von vier und fünf Jahren ovn einem Personenkraft wagen überfahren und ein Stück mitgeschleift. Die beiden Kinder wollten hinter einem Kohlen wagen die Straße überschreiten und sind dabei in den "Kraftwagen hineingelaufen. Sie wurden schwer ver letzt nach dem Krankenhaus gebracht. Weiter wurde beim Ueberschreiten der Marienberger Straße ein 7jähriger Knabe von einem Kraftwagen ersaßt nnd lebensgefährlich verletzt. Ba- Schandau. Der Kriegsveteran Eduard Dürr und seine Ehefrau feierten am 28. "Januar das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Meißen. Der Rat nahm in seiner letzten Amts sitzung Kenntnis von -er Abrechnung über die I a y r ta u s e n d f e i e r. Sie weist bei einer Ein- nähme von 134 379,10 Reichsmark und einer Ausgabe von 153 400,16 Reichsmark einen Fehlbetrag von 10 087,05 Reichsmark ans. Hierbei ist nicht berücksich tigt der Wert der noch vorhandenen, aus Anlaß der Jahrtanscndfeier beschassten Gegenstände, wie Fah nenmasten, Fahnen, Teppiche usw. Der Fehlbetrag soll ans Mitteln des nächstjährigen Haushaltsplanes gedeckt werden. Pirna. In der Nacht wurden an der Zschierener Straße 15 junge Bäume mitsamt den Psäh'en .umgebrochen. Es dürfte sich bei den Frevlern um junge Leute handeln, die von einer Zecherei ge kommen sind. Leipzig. Tie Stadtverordneten Schmidt und Franke, die beide mit den Stimmen der deutsch- tfationalcn Wähler in das Stadtverordnetenkolle- ginm gewählt worden sind, haben erklärt, daß sie ihre Bindung zn der 0 e n t s ch n a t i v n a l e n Gruppe in der bürgerlichen Ltadtvcrorductensraktion getost hätten. Sie wollen als Hospitanten bei der Deutschen Volkspartet eintreten, wollen aber nicht aus Ser Deutschnationalen Bvlkspartei selbst austreteu. Die Deutschnationale Volkspartei Leipzig teilt hierzu Mit, daß sie das Verfahren aus Ausschluß aus der Partei gegen diese beiden Stadtverordneten in die. Wege leiten werbe. Leipzig. In der Nacht ist versucht worden, in die Lut Herkirche einzuvrechen. Der Täter Hai am Ostflügel der Kirche eine Fensterscheibe mit Bleiverglasung eingeschlagen. Anscheinend wurde er gestört und hat deshalb von weiterem Eindringen tn die Kirche abgesehen. Leipzig. Der im Hause Steruwartenstratze 05 wohnende Schlosser Karl Richard Häntsch kam ans der Treppe zu Fall und stürzte die Stufen hinunter. Er zog sich Einen Schadelbruch zn, an dessen Folgen Er verstarb. Jahre planmäßig fortgesetzt werden. ES ist in Aussicht ! genommen, eine Teilstrecke der Radeburgerstraße (ea 1200 qm) blutige» Zusammenstössen >U HartmaNndsrst MrerveriGi Ser Seminar OttenSott Oirriiia. Die Instandsetzung der Gemeinde soll auch im neue» Die Fliegenden Blätter sind, ihrer alten Tradition entsprechend, stets anständig und nie lasziv, stets deutsch, aber nie politisch und deshalb das Witzblatt für jedes deutsche Haus. DaS Abonnement aus die Fliegenden Blätter kann jederzeit be gonnen werden. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung und jedes Postamt entgegen, ebenso auch der Verlag in München 29, Möhlstr. 34. den sollten. Man feierte daher im Jahre 1830 diese beiden Bußtage am 21. März und am ö. November. Früher weiteren kommunistischen Anträgen gegen die angebliche „Schulreaktion" fand nur folgender Punkt Annahme, die Regierung zu beauftragen, dahin zu wirken, daß die re legierten Schüler in ihren Schulen wieder ausge nommen werden oder ihnen die Möglichkeit der Fortsetzung ihres Studiums an einem staatlichen Gymnasium gegeben wird. Der Gesetzentwurf über die Beiräte bei den Berg behörde» wurde angenommen, desgleichen die Vorlage über die Aenderung des Gesetzes über di« LandeskulturreUten- bank. Rotsrout und Arbeiterwehr. Turnen - Spiel - Sport. Wintersport. Die mißlichen Schneeverhältnissr Hobe» dazu geführt, das jetzt auch die sächsischen Schimeisterschafte», die kommenden Sonntag auf der Lausche statifinden sollte», " abgesagt worden sind- Ein neuer Termin wurde noch nicht änderungsantrag, über die Harlmaunsberfer und Plauener Vorgänge eine strenge Untersuchung einzuleiten, im Falle, daß die Polizei ihre Befugnisse üoecschritten hätte, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und dem Landtag über dal Unterruchungsergebnis und die erfolg ten Maßnahmen baldigst Bericht zu erstatten. Jnueuinnnüs'. Dr Richter wies nochmals auf die amtlichen Feststellungen hin und er klärte, daß die P o l i z e i b e a m t e n nur ibre Pflicht g e t a n . hälcen. Wetteraussichten. Der Vorstoß der nördlichen Kaltlust gegen die ozeanische Warmluft führte zu tieseu Hängewolken. Dabei ist eine geringe Abkühlung cingetreten. Das vom Atlantik vordringende Tief führt neue Warm luftmassen mit und schreitet in nordöstlicher Richtung vor. — Vorhersage: Vorwiegend bewölkt aber trocken, ohne wesentliche Tempcratnrneründerung. Ministerialdirektor Fritze erwiderte, die polizeilichen Feststellungen reichen nicht aus, um die sächsisch« Arbeiter wehr als eine Fortsetzung des, verbotenen Rotfrontkämpfer bundes anzusehen. Ein gesetzliches Einschreiten sei aiso nicht gegeben, die Regierung sei gewillt, von ihren Macht mitteln den geforderten Gebrauch zu machen. Chemnitz. Der Dieb, der Mün'zzähler für elek trische Waschmaschinenautomatcn nachschließt und die in denselben vorhandenen Geldbeträge entwendet, setzt hier seine verbrecherische Tätigkeit immer noch in den verschiedenen Stadtteilen fort und konnte noch nicht erlangt werden Jetzt war er in einem Hause der Kurzstratze von Hausbewohnern beim Nachschlie« ßen des im Keller aufgestellten Münzzählers ertappt worden, konnte aber trotz sofort aufgenommener Verfolgung in ein Nachbarhaus flüchten nnd von die sem über die Dächer entkommen. Für die Ergreifung des Täters sind 100 Reichsmark Belohnung ausgescvt Ein verschwundener Feiertag. 1VV Jahre zweiter sächsischer Bnßtag. Der seit der Revolution osfiziell nicht mehr ge feierte zweite sächsische Bußtag, der aber auch heute noch als „stiller Feiertag" gilt, ist vor 100 Jahren, am 28. Januar 1830, durch eine damalige besondere Be stimmung geschaffen morden. An diesem Datum gab das Oberkonsistorium bekannt, daß wegen der im Juni 1830 bevorstehenden großen kirchlichen Feier -es 3. Z e n t e n a r j u b i l ä u m s der „Augsburger Hierauf begründete Abg. Fritzsche (Dutt.) «ine AU- ' frage über die Bildung einer sächsischen Arbeiterwehr an Stelle des aufgelösten Rotfrontkampferbundes und über den kommunistischen Terror. Er fragte die Regierung, ob sie gewillt sel, von ihren Machtmitteln genügend Gebrauch zu machen, um Leben und Eigentum der Staatsbürger gegen kommunistischen Terror zu schützen und die Auto rität des Staakes zu wahren. Trotz des Verbotes bestehe der Rotfrontkämpferbund weiter. ! — Anfang gut — Ende gut. Diese» Eindruck hat jeder Les« der Fliegenden Blätter durch die Lektüre eines jeden HefteS und seine gute Laune wird ihm beweisen, daß er sich Seite für Seite gefreut und stöhlich unterhalte» gefühlt hat. Konfession", die damals am 25. Juni 1830 in ganz ! genommen, eine Teilstrecke der Radeburgerstraße (ea 1200 qm) Sachsen begangen wurde, statt der sonst bisher ge-mit Kleinpflaster zu belegen und eine weitere ca 400 m lange bräuchlichcn drei Bußtage fortau nur zwei stattsin- Strecke mit Masseuschuti zu versehen. Eine gleiche Instand- setzung soll die Lomnitzerstrabe in ca 200 m Ausdehnung erfahren. Ferner ist vorgesehen die Colasierung einer 400 m Zangen Strecke auf der Lomnitzerstraße. Die Durchführung Ziefer Bauarbelten, die einen Aufwand von 23000 RM. '.erfordern dürfte, wird nur möglich sei», wenn der Bezirks- > verband die Anerkennung nicht versagt und wenn es gelingt, , eine angemessene Staatsbeihilfe zu erlangen. Auch die Straßen des inneren Ortsverkehres erfordern verschiedene Besserungen. Die Üirchstraße und Förstereistraße sind teilweise zu beschottern und die August Bebelstraße wird noch Fertigstellung deS Postgebäudes endgültig ausgebaut werden müssen. Der Aus bau der Straße im Baugelände der Kirchgemeinde (näht Hammermühle) ist zu vollende». Ob die geplante Anlegung erhöhter Fußwege an de» Staatsstraßen wird durchgeführt werden können, hängt von der Bereitstellung der erforderlichen Mittel ab. Die Gemeinderechnung auf daS Rechnungsjahr 1928/29 ist noch nicht endgiltig abgeschlossen, es steht aber fest, daß sie ohne Fehlbetrag adschließen wird. Die schwierige Wirt- schafislage der Gemeinde ist auf den Kassenstand deS laufenden Rechnungsjahres nicht ohne Einfluß geblieben. Zur Zeit arbeitet die Gemeiudekasse mit einem Fehlbeträge von 8996 RM. . Der Gemeiuderat wird mit Nachdruck bestrebt sein, bis zum Ende des Rechnungsjahres »ach Möglichkeit einen Ausgleich herbeizuführen. DaS die Gemeinde eine äußerst vorsichtige und sparsame Wirtschaft betrieben hat, wird nicht bestritten werden könne». Jeder Kommunalpolitiker weiß, daß 80"/, der Ausgaben zwangsläufig durch die Gesetzgebung des Reiche- und des Londes bedingt sind. Die Ausstellung des Haus- haltpianes chr das Rechnungsjahr 1930/31 wird mit be sonderen Schwierigkeiten verbunden sein, da der zu erwartende Finanzausgleich eine Minderung der Einnahmen bringen wird. Wie seither, so wird man auch künttig, — vielleicht noch im verschäiflen Maße — äußerste Sparsamkeit auf allen Gebieten üben müssen. Trotz-alledem wollen wir zuversichtlich vorwärts streben im Vertrauen auf die der Gemeinde innewohnende gesunde Kraft. Hierzu erbittet der Gemeinderat die tatkräftige . Mitarbeit aller berufenen Organe. Dis Kommunisten fordern die ÄmtStUthebuNH des P lizs.präsidentsN SchwamMcrUg, Äestr'asUng und ENtlassu: „ der „schuldigen" PolizeioifiziSrS Und ÄscumSo. Die so-Zogesugl > zi albe Mokka tische Fraktion stellt lnePu den Ab-angegeben. Mehrere kommunistische Anträge befaßten sich mit dem Vorgehen der Chemnitzer Polizei gegen die Arbeitersport- i ler am >7. Juli 1929 und mit den Zu Beginn der heutigen Sitzung des Sächsischen Land tags wurden zunächst einige Abstimmungen vorgenom men. Ein kommunistischer Antrag, der die Aufhebung der Verordnung über die Veranstaltung von Bersassungs» feiern in den Schulen verlangt,^ wurde abgelehnt. Von den gab cs sogar deren vier: die damals lestgescy.. Zahl blieb denn anch bis zürn Jahre 1919 bestehen. Lansam zunehmende Arbeitslosigkeit. Der Arbeitsmarkt Sachsens in der zweiten Berichtswsche l939. In der Zeit vom 9. bis 16 I. 1930 ist eine leicne Verlangsamung des Steigernngstcmpos der Arbeits losigkeit sestzustellen. Die Zunahme ersvigte bei den männliche n HauptunlerstüynngScmpfängern in der Arbeitslosenversicherung von 178 657 ans 190 2M also um 6,4 v. H. und bei den unterstützten F rauen von 53 152 aus 56 775, aiso um 6,8 v. H. Im ganzen beträgt die Zunahme 6,5 v. H., gegenüber 9,7 v. H. in der Vorwoche. Trotz der Verlangsamung des Steigerungstempos ist mit der Zahl von insgesamt 247 674 Hanptnnter- stütznngsempfängern in der Arbeitslosenversicherung am 16. 1. 1930 der Vorjahrshöchstbestand, der mü 239 747 Ende Februar lag, bereits um 3 v. H. über trossen. polizeifragen im Landtag. — Dresden, den 21. Januar 1930,