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^nlrrat« werden bi» spätesten» Mittag» de» vorhergehenden läge» de» Erscheinen» erbeten and die CorpuSspaltenjtile mil i<> Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechne«. Zwönitz und Umgegend. Organ für den Lmblgkmeittderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Redaktion, Druck und Verlag von C. Bernhard Ott in Zwönitz. 67. Sonnabend, den 7. Juni l884. 9. Inhnz. Änjchtr sür Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag, AbonnementSpreis beträgt vierteljährlich I Mark 20 Ps Bekanntmachung. Der III Termin Communaulagen ist am 3. Juni a. c. fällig und zu Vermeidung der Erinnerung eventuell des ExecutionsverfahrenS innerhalb 8tägiger Frist an unsere Stadtstener-Einnahme abzuführen. Zwönitz, am 29. Mai 1884. Der S t a d t g e m e i n d e r a t h. Adam, Bürgermeister. Bekanntmachung Infolge mehrfacher Anfragen wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß seit dem Jahre 1873 der hiesige Friedhof nur an Sonn lagen und Wochentags nur Abend von 6—8 Uhr offen gehalten wird. Diese Bestimmung ist damals getroffen morden, nm Diebstälen und groben Unordnungen, welche theils durch Kinder, theils durch Erwachsene vorgekommen waren, Einhalt zu thun, und hat sich der. gegenwärtige Kirchenvorstand nicht entschließen können, diese Bestimm ung abzuändern. Unsere Parochianen wollen deshalb ihre Besuche auf dem hiesigen Friedhöfe möglichst auf die Sonntage lind die genannten Abendstunden verlegen, in besonderen Fällen aber sich an de» Todtenbettmeister Schultze wende», a» welche» auch etwa von auswärts ge kommene Personen in dieser Angelegenheit zu weise» sind. Zwönitz, ain 31. Mai 1884. Der Kirchenvorstand. Clauh. Locale und sächsische Nachrichten. — Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer Hat das Reichsgericht eine nicht unwichtige Entscheidung getroffen. Ein in einem Stein bruch oder in einer Fabrik, in welcher Steine bearbeitet werden, beschäftigter Arbeiter verlor durch das Absplittern eiiies Steines, in Ermangelung einer Schutzbrille, die Sehkraft auf einem Auge. Auf Grund des Haftpflichtgesetzes verklagte er den Arbeitgeber mit dem Anträge auf Zahlung von Ernährungsgeldern, wurde aber in zwei Instanzen abgewiesen, weil es seine Sache gewesen wäre, sich eine Schutzbrille anzuschaffcn. Das Reichsgericht vernichtete jedoch diese Urtheile, indem es den Grundsatz aussprach, daß zu den Ein richtungen, welche die Fabriken nach der Gewerbeordnung mit Rück sicht auf die besondere Beschaffenheit des Gewerbebetriebs zur Sicherung der Arbeiter auf eigene Kosten zu beschaffen haben, in einem Falle, wie dem vorliegenden, auch Schutzbrillen gehörten und zwar ohne Rücksicht darauf, daß die Arbeiter dieselben selbst zu be schaffen im Stande wären; denn jene Bestimmung der Gewerbe ordnung sei eben allgemein gehalten. — Um mehrfachen Wünschen entgegenzukommen, wird die sächsische Bank bei ihr«-«: Hauptstelle in Dresden Werthpapiere aller Art in sichere Verwahrung und vollständige Verwaltung übernehmen, wozu das betreffende Regulativ und die zur Einlieferung der Papiere erforderlichen Formulare sowohl im Bureau zu Dresden, wie bei den Filialen der Bank in Leipzig, Chemnitz, Zittau, Meerane, Reichenbach i. V., Annaberg und Glauchau in Empfang genommen oder auf portofreien Antrag durch die Post frei bezogen werden können. Außerdem sind die genannten Filialen bereit, zwischen den Antragstellern und der Hauptstelle der sächsischen Bank das Er forderliche zu ermitteln. — Zwickau. Ain Donnerstag Nachmittag kam ein mit Lang holz beladener Wagen die Werdauer Straße hereingefahren, der da bei als sogen. Sterzer verwendete Tagelöhner Julius Spitzner aus Rothenkirchen hatte das Unglück, unter den Wagen zu fallen und derselbe ging ihm über beide Oberschenkel. Der Aermste mußte in« Kreiskrankenstifte untergebracht werden. — Als der Silberbergbau zu Schneeberg in seiner höchsten Blüthe stand, da achtete und kannnte man andere Erze, die zur Zeit fast die einzige Ausbeute bilden nicht und warf sie iveg. So kommt eS, daß dort in Neustädtel hin und wieder bei Erdarbeiten Kobalt-, Wismuth- und Nickelerze gefunden werden. So werden jetzt wieder in Schneeberg beim Neubau des vor einigen Wochen abgebrannten Köhler'schen Hauses beträchtliche Mengen der genannte» Erze gefunden, die einen nicht geringen Werth repräsentiren. Es stand an dieser Stelle in alten Zeiten eine Schmelzhütte, in welcher man nur das Silber zu gewinnen sich bestrebte, das andere Erz aber als Schlacken wegwarf. In unsere» Tagen werden sich die Berg- und Hüttenleute kau»« noch der Gefahr aussetzen, gehaltloses Gestein achtlos bei Seite zu werfen, vielmehr wird jedes Erz, wenn es nur die Kosten der Gewinnung und Aufbereitung einigermaßen lohnt, gefördert. — Eibenstock, 4. Juni. Bei dem heute Nachmittag über unsere Stadt gezogenen Gewitter, welches auch hier ziemlich stark auftrat, schlug der Blitz im nahe» Sosa in das am Walde stehende Blechstein'sche Haus und äscherte selbiges vollständig ein. — Leipzig, 3. Juni. In der heute Vormittag in der Ton halle abgehaltenen, von über 2000 Personen besuchten Versammlung der streikenden Maurer und Zimmerer wurden einstimmig zwei Resolutionen gefaßt in der einen wurde ausgesprochen, daß die jetzt bestehende Streikcommission nur allein competent sei, mit den Meistem zu verhandeln, durch die andere erklärte die Versammlung, daß unter allen Umständen an der Forderung der 10stündigen Arbeitszeit festzuhalten sei. Von einem Ende des Streikes ist also noch nicht die Rede. — Als am 2. Psingstfeiertage Nachmittags der um die Ge meinde Zu Selhausen bei Leipzig sehr verdiente und allseitig ge achtete Gutsbesitzer Gustav Otto zur letzten Ruhestätte geleitet wurde, fiel vom Glockenstuhl während des Lautens von der aus dem Fried- Hofe befindlichen Kapelle eine Glocke von etwa 3 Centnern herunter und auf das Bein eines 13jährigen Knaben. Ein Knochenbruch war die Folge dieses Unfalles. Ein Arzt aus Baalsdorf legte so fort die nöthigen Verbände an. — Der Ausschuß der k. Hauptschützengesellschaft München hat beschlossen, als Ehrengabe derselben zum 8. deutschen BundeS- schießen in Leipzig den Prachtstutzen anzukaufen, welcher von dem Gewehrfabrikanten Stiegele seiner Zeit im Auftrage des Königs als Ehrengabe für das 7. deutsche Bundesschießen angefertigt wurde, jedoch nicht mehr rechtzeitig vollendet werden konnte. Das Gewehr präsentirt sich als ein wahres Prachtstück, das geeignet ist, die Münchener Kunstindustrie im Leipziger Gabentempel würdig zu ver treten. — Wie man aus Leipzig schreibt, treiben an der preußischen Grenze nach Torgau zu Wilderer jetzt ihr Wesen, und ist schon wiederholt solches von diesen geschossenes Wildpret zum Verkauf ge bracht worden. Vorgestern kam ein Bauer aus genannter Gegend wiederum in Leipzig zur Haft, welcher an verschiedenen Stellen einen frisch geschossenen Hirsch zum Verkauf angeboten hatte. — Am 2. Pfingstfeiertage ist ein auf der Thalfahrt nach Meißen begriffener Personendampfer der sächsisch-böhmischen Dampf schifffahrtsgesellschaft bei dem Dorfe Gauernitz auf ein mitten im Strome liegendes Felsenriff jählings aufgefahre», wobei da? SchG derart leck wurde, daß der Maschincnranm sofort unter Waffer