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Amts- und Anzeigeblatt Wr den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock -md dessen Umgebung Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Mr Eibenstock, Larlsfeld. Hundshübel, N-uheide, GbersKtzengrün,Schönheide, SchönAiderha»mer.Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Kmtrblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Fernsprecher Nr 210. SS ------- SS. Jahrgang. ------- Mittwoch, de« 3. April ISIS Die Lan-esbrandverfich-rnnasbeitrSae auf 1. Termin 1912 - 1- April - sind nach ein und einem halben Pfennig für die Einheit bei der Gebäude- und Maschinenverstcherung nebst den fälligen Stückbeiträgen innerhalb der zur Zahlung nachgelassenen achttägigen Frist bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung hierher zu entrichten. Ortsstkucreinnahme S <- önheidc. Tagesgeschichte. Deutschland. — Dörpfeld im Ruhestand. Dem „Reichs anzeiger" zufolge ist dem ersten Sekretär des Archäo logischen Instituts in Athen, Professor Dr. Dörpfeld, Vic erbetene Versetzung in den Ruhestand unter Verleihung des Roten Adlerordens zweiter Klasse mit der König lichen Krone bewilligt und an seiner Stelle der bishe rige zweite Sekretär desselben Instituts, Professor Dr. Karo ernannt worden. — Eine unsinnige Behauptung der „N o- woje Wremja". Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Unter der Ueberkchrift „Die Kaiserreise" bringt die „No- woje Wremja" emen Leitartikel, worin u. a. ausgeführt wird, daß die russische Vermittelungsaktion an Berlin scheitere, da der Widerstano der Türkei für Deutschland nötig sei. Diese Bemerkung verdient tiefer gehängt zu werden. Wer einigermaßen die diplomatischen Vor gänge der letzten Zeit verfolgt hat, dem muß das Un sinnige solcher Behauptungen in die Augen springen. Die „Nowoje Wremja" weiß auch selbst, daß sie Un sinn behauptet. Für sic handelt es sich aber um ge wohnheitsmäßige Brunnenvergistung gegen die deut sche Politik, und dazu ist ihr jedes Mittel recht. — Zur Erhöhung der Mannschaftslöh nung. Der Reichstag hatte schon vor der Finanz reform des Jahres 1909 eine Erhöhung der Mann- schastslöhne ungeregt Bei der ungünstigen Lage der Reichsfinanzen war jedoch die Erfüllung dieser Wünsche nicht durchführbar. Aber im Zusammenhang mit der Finanzreform des Jahres 1909 beabsichtigte die Rcichs- regierung, eine Erhöhung der Mannschafts-Löhnung durchzuführen. Und zwar war geplant, im Anschluß an das Zustandekommen der Besoldungsaufbesserungen für Beamte und Offiziere die Erhöhung im Heer und in der Marine eintretcn zu lassen und die Kosten für Putzzeug uud Reinigungsmatcrial auf die Reichskasse zu über nehmen. Da oer ganzen Fiuanzrcform ein auf dis nächste« fünf Jahre berechneter Bedarfsplan zugrun de lag, so waren die Besoldungsaufbesserungeu, zu denen die Erhöhung der Mannschaftslöhuung auch ge hörte, insgesamt mit 100 Millionen Mack jährlichen Mehrkosten begrenzt. Im Reichstag wurden aber an dem Besoldungsplan der Negierung solche Erhöhungen vorgenommen, daß sich ein Mehr gegenüber dem Vor anschlag von 15 Millionen Mark ergab. Da aber die Grenze von 100 Millionen Mehraufwendungen unbe dingt eingehalten werden sollte, mußte auf die Erhöh ung der Mannschaftslöhnung verzichtet werden. Der Reichstag stimmte dem zu, faßte aber die Resolution, daß die zurückgestellte Erhöhung der Löhnung in den Etat für 1910 eingestellt werden sollte. Diesem Be schluß konnte aber bisher mit Rücksicht auf die großen Abbürdungen, die in den ersten Jahren -nach der Fi nanzreform vvrgcnommen werden mußten, nicht Folge gegeben werden. Deswegen hat die Reichsregiewung die Erhöhungder Mannschaftslöhne nunmehr im Zusammenhang mit der neuen Wehrvor lage in Vorschlag gebracht, für die ohnehin neue Mittel bereitgestellt werden müssen. — Die neue Universität in Frankfurt. Aus dem Etatsentwurf zur Errichtung der Universität Frankfurt ergibt sich, daß zur Deckung des Finanz bedarfes bei 2000 Studenten weitere 7^ Millionen Mark an Stiftungen nötig sind. Me es heißt, sollen da- von bereits 7'/? Millionen gesichert sein. Der ordentliche Etat schafft für 1Vr Millionen laufender Ausgaben Deckung. An einmaligen Ausgaben sind 5V« Millio nen vorgesehen. Deutsche Kolonien. — Die südafrikanischen Diamanten sind etwa bis zu der um oie Mitte des Jahres eintreffen den Sendung aal das bekannte Diamantensyndikat Coe- termans Krigu-Walk verkauft' worden. Ueber den Ver- kauf oer weiteren Sendungen sind die Verhandlungen mit dem Syndikat soweit gediehen, daß man mit Si cherheit eine bedeutende Steigerung der Verkaufs-Er löse zu Gunsten der Förderer und eine befriedigende Vorzugsstellung der deutschen Industrie erwarten kann. Soweit zum Vertragsabschluß das Einvernehmen des Staatssekretärs des Kolonialamtes einzuholen war, ging ihm, wie wir hören, die Würdigung aller auch der von anderen als im afrikanischen Syndikat gemachte« Anerbietungen voraus. veßterr-iW-rvlUari» — Nachgeben der ungarischen Arbeits partei. In einer zu Ofenpest abgehaltenen Kon ferenz der Arbeitspartei berichtete Graf Khuen Heder- vary über die Wiederherstellung des Kabinetts. Er er klärte, die Regierung lei in ihrer Auffassung der Re servistenfrage fest geblieben, aber sie habe gegenüber den ernsten Bedenken des Monarchen geglaubt, im Au genblick auf die Geltendmachung ihrer Anschauungen verzichten zu sollen. Sie erbitte auch fernerhin die Unterstützung der Partei. Graf Tisza erklärte, die Re gierung habe richtig gehandelt. Der Kaiser habe mit der Jahrhundert alten Ueberlieferung seines Hauses gebrochen und dem Lande eine Verfassung gegeben. Er verdiene es daher, daß man seinen von ernsten Gewis sensbedenken cingegebene^ Besorgungen Rechnung tra ge. Die Kossuth- und Justhpartei wollen dagegen wei ter Obstruktion treiben, jo daß man mit einer Auf- lösungdesungarischenReichstags und ern sten inneren Ereignissen rechnen muß. Italien. Zusammenstoß zwischen italienischen Sozialisten uno Nationalisten. In Parma wurden am Sonntag zwei Versammlungen abgehalten, wovon, die eine zum Proteste gegen den Krieg einberu fen worden war uud vou 4000 Personen besucht wurde. Die andere war von der Nationalistenpartei organi siert und von 10000 Personen besucht. Cm Sozialist, der ausgerufeu hatte: „Nieder mit dem Krieg!" wurde vou der Menge verprügelt. In Slavoua verhinderte« die Nationalisten und Monarchisten die Sozialisten, eine Versammlung, die zum Proteste gegen den Feldzug iu Tripolitanien einberufe« worden war, abzuhalten. Frankreich Der Marokkovertrag zwischen Frankreich und Mulay Hasid, der am 30. März in Fez vom Sultan unterzeichnet worden ist, bezieht sich nicht aus die Re servatrechte Spaniens in der marokkanische« Zone Persien. - Die Russeu i « Persien. Die Russe« habe« in Mesched eine Moschee b.'mbardiert, in der zahlreiche Truppen, wie man annimmt, des Erschahs, sich befanden. Afrika. -- Der italienisch-türkische Krieg. In der Nacht vom 29. zum 30. d. M. versuchte der Feind die Wasserleitung zu zerstören, wurde aber durch da? Feuer der italienischen Artillerie bei Derna vertrie ben. — In Tobruk machten am Sonnabend die tür kischen Streitkräfte erneute Anstrengungen, um die Ar beiten an den neuen Befestigungswerken zu stören. Die Angreifer wurden, ohne daß die Italiener Verluste er litten hätten, wiederum zurückgeworsen. U»erika. -Großer St reitauchinAmerika. 400000 Bergleute in den Anthrazit- und W^eichkohlengruben von Cleveland (Ohio) stelle« heute Dienstag um Mit ternacht die Arbeit ein. Sowohl die Grubenbesitzer, wie die Arbeiterführer bemühen sich, die Dauer der Ar beitseinstellung so kürz wie möglich werden zu lassen. Am 10. April findet in Newyork eine Konferenz zur Bei legung des Streiks der 170000 Bergleute der Anthrazit gruben von Pennsylvania statt. Für die Weichkohlsn- reviere wurde kürzlich ein Abkommen über eine gleich mäßige Lohnerhöhung erzielt. Das Abkommen kann erst durch Abstimmung des Verbandes ratifiziert werden, die in 14 Tagen stattfindet. 2 5 L ° 6 * * n Mexik 0. Um dem Präsidenten Madero möglichst viel Freiheit in seinen Operationen gegen die Rebellen zu lassen, hat Präsident Taft be schlossen, von der in seiner Proklamation veröffentlichten Entscherdung über das Ausfuhrverbot von Waffen d^r Vereinigten Staaten von Mexiko, zurückzutreten OeMiche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 2. April. Die Zahl der Konfir manden in der Parochie Eibenstock betrug in diesem Jahre 193, und zwar 100 Mädchen und 93 Knaben. Auf die ein zelnen Orte verteilt sich diese Zahl folgendermaßen . Eibenstock 97 Mädchen, 80 Knaben; Wildenthal 3 Mädchen 1 Knabe: Blauenthal 6 Knaben: Wolfsgrün 6 Knaben. — Eibenstock, 2. April. Auf der Tagesordnung für die Sitzung des Kreisausschusses der Königl. Kreishauptmannschaft Zwickau am Donnerstag, den 11. April stehen u. a. folgende Punkte. Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens der Stadtgemeinde Eibenstock anläßlich der Herstellung eines Fußweges an der Eibenstock-Auerbacher Staatsstraße Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens der Stadtgemeinde Eibenstock anläßlich der Herstellung einer Schleuse in der Eibenstock-Hundshübler Staatsstraße. — Eibenstock, 2. April. Die partielle Mond finsternis, die uns von den Astronomen für die gestrige Vollmondnacht angekündigt war, entzog sich in Eibenstock und Umgebung der öffentlichen Beobachtung. Das himmli sche Schauspiel der Verdunklung unseres freundliche« Erdtra banten war für verhältnismäßig bequeme Theaterzeit ange sagt — die Zeit haben wir in gestriger Nummer angegeben —, und wenn der Mond auch nur bis zu etwa einem Fünftel seines Durchmesscs in den Kernschattenkegel des Erdkörpers eintauchen sollte, so hätte« doch viel das Phänomen sicher mit Interesse verfolgt. Aber leider war der Ausblick durch einen dichten Vorhang von Schneewolken verhängt, die das Erzgebirge heute früh wieder zur vollen Winterlandschaft machten. Hoffentlich bieten sich uns bei dem noch interessan teren Ereignisse einer fast totalen Sonnenfinsternis, das uns für den Mittag des 17. d. M. angesagt worden ist, glückli chere Beobachrungsmöglichkeiten. — Schön Heide, I. April- Freitag vormittag halb l l Uhr sand in Gegenwart des Schulvorstandes, des Lehrerkollegiums und erfreulicherweise auch zahl reicher Eltern die feierliche Entlajs « ug de r K 0 « firm au den statt. Nach Gesang und Gebet, richtete Herr Schuldirektor Grohmauu beherzigenswerte Wor te des Abschieds an die Scheidenden, worauf diese und die zurückbleibeudcn Schüler wechselseitig noch inan chen Gruß und Wnnsch in ergreifende« Gesäugen und Gedichten aneinander, wie au die Lehrer richteten. Nach dem Empfang eines Segensspruchs verabschiedeten sich die Konfirmanden vom Direktor nnd oen Klassenlehrer«. Mit einem gemcnisamen Gesang schloß die ernste und würdige Feier. Bücherprämi e n erhielte» für be souderen Fleiß und Strebsamkeit die Schüler und Schü lerinucn Max Franlc, Max Manuel, Max Pieper, Hugo Oschatz, Paul Klötzer, Johanne Zeeh, Frieda Wappler, Gabtiele Wolf, Charlotte Seume und Martha Männel. Außerdem erhielten mehrere Knaben Sparkassenbücher mit Einlage. - Die am gestrigen Palmsonntage ge sammelte Kirchenkollekte zum Besten armer Kon fumanden ergab 32 Mark. Carlsfcld, 1. April. Am Palmsonntag «ach mittags 3 Uhr fand im Saale des Gasthofes ein zwang loses, gemütliches Beisammensein statt, zu wel chem unsere Konfirmanden mit ihren Eltern und Angehörigen in stattlicher Anzahl erschie«en waren. Eingeleitet wurden dis Darbietungen durch eine kurze Ansprache des Herrn Pfarrer Wiese. Nach den, Ge sänge: „So nimm denn meine Hände" und einem von Paul Heidenfeldcr gedichteten Prolog folgte« nun ab wechselnd Gesänge und Deklamationen unserer Konfir manden, wie auch Erwachsener, und musikalischix Vor träge für Klavier und Zither. Am Schlüsse sprach Herr Forstmeister Spindler allen Mitwirkenden, die zum Ge lingen des schönen Nachmittages bcigetragen haben, seinen herzlichsten Dank ans. - In der am vergange nen Freitag stattgesundenen Versammlung des Natio nalliberalen Vereins für de« 21. jächs. Reichs- tugswahltreis erfolgte die Gründung einer Orts gruppe. Der Vorstand besteht aus den Herren Fabrik besitzer Friedrich, Vorsitzender, Kontorist Arthur Baum garten, stellvertretender Vorsitzender, Postverwaltcr Un ger, Kassierer, und vier Beisitzern. In den engere« Aus schuß wurden noch Herren hauptsächlich aus dem Ar beiterstande gewählt. — Weiter wird uns mitgeteilt, daß Herr Parteisekretär Kröner über dasselbe Thema in Hundshübel, Cranzahl, Nendorf und Wie senbad referierte und daß nach den mit großem Bei-