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WLIsöruf-Tharander Wochenblatt. Freitag, den 10. September 1841. ZI. Mit König.!. Sachs. Conccssion. DerantworMchcr Redattcur und Verleger; Albert Reinhold. Non dnsrr Wochtnfchrlst «rschkine all« greilag« cine Rümmer. Der Poels für den Viert,ljahrgang beträgt 10 Ngr. Dekannti wachungen all<r Art werden aufgenLnnuen; die gespaltene ZeUe oder dere^ Raum wird mit 6 Pf. in Anrechnung gebracht. Aufsätze, die im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Tharaud bis Montag Nachmittags 5» Uhr und in Wilsdruf bis Montag Abends 7 Uhr angenommen. Auch tönnen bis Mittwochs Mittag eingehende Zusendungen crus Verlangen durch die Post an den Druckort befördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: ,,ÜN die Redaktion des Wrlödruf-Tharanver Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdener Gass« im Hause des Herrn Sdadtrichtvrs Damme, 1 Treppe,) oderr „an die Agentur des WiLsdruf-Lharauder Wocl-enblattes zu Tharaud," die Herr Buchbinder Tauscher übernommen hat. An Meißen nimmt Herr Klinkicht jun. Aufträge und Bestellungen an. etwaige Beiträge, welche der Tendenz der Wtattes entsprechen, sirLen stets^ mit großem Dante angenommen, werdens Die Redaktion» Bekannt m a ch u n g. Andurch wird zur öffentlichen Kemttniß gebracht, daß für diejenigen, welche zu ihrer Ausbil dung ün Mühlen - und verwandten Maschinenbau des Brunnen- und Röhrenwesens und im Boh ren mit Erdbohrern die ncuzuerrichtcnde mechanische Baugcwerkschule in Freiberg benutzen wollen, der desfallsige Organisationsplan bei der unterzeichneten Amtshauptmannschaft zur Einsicht vorliegt. Dresden, am 1. September 1841. Königl. I. AmtühauptmannschLft des Dresdner Kreis-Dircctwns-Bezirks. v. Watzdorf. Wettbegebenheiten. In den deutschen Bundesstaaten ist eine in diesem Jahre zum Schluffe gekommene Einrichtung in's Leben getreten, nämlich die der gegenseitigen Heeresinfpectionen, welche einen Grad von Zutrauen und Gegenseitigkeit zeigen, wie ihn das Ausland von Deutschland wohl nicht vermuthet hätte. In der That bc- durften aber auch die deutschen Dundeetruppen, die so verschiedenen, wenn auch verwandten Lan dern angehören, dieser so heilsamen Einrichtung, um mehr Einheit und Gleichheit in sie zu brin gen und ihren Bewegungen die bisher vermißte Schnelligkeit und Regelmäßigkeit zu geben, wel» ehe andere Nationen, die einem Herrscher gehor chen, namentlich die Franzosen, vor den Deut schen voraus hatten. Dergleichen gegenseitige Hceresinspeclionen haben bereits in mehren deut schen Fürstenthnmern stattgefundcn. Der König und die Königin von Preussen sind auf ihrer Reise nach Schlesien, um den grossen Truppenübungen des g. und 6. Nrmce- corps in der Nahe von Breslau beizuwohnen, am 31. August in Liegnitz angckommen und von der dichtgedrängten Bevölkerung mit dem größ ten Enthusiasmus empfangen worden. Die Stadt war auf das prächtigste erleuchtet; von den Kirchen nur die protestantische, die katholischen blieben wie gewöhnlich dunkek. Von fremden Gasten sind sehr viele anwesend. -Wir nennen nur: die Erzherzoge Ferdinand von Oesterreich- Este, Maximilian, Hoch- und Deutschmeister, Karl, Ferdinand d. I.; Prinz und Prinzessin Friedrich der Niederlande; Prinz Karl von Bay ern; Kurprinz von Hessen; Erbgroßherzog von Sachsen- Weimar und Prinz Friedrich von Hes sen. Ferner der Graf von Dessour, österreich- schcr Fcldmarschallleutnant; dec französische Ge neralleutnant Graf Mimizny mit zwei französischen Obersten^ der russische Generalleutnant Grafvon Bismark; der großbritannische Oberstleut. Scott, der Marquis v.. Worcester und Herr Tayler. Den 1. September früh war große Parade bei Wahl- siadt und spater bezogen die Truppen das im An gesichte dieses klassischen Ortes liegende Lager. Der König und die Königin waren mit sammtlichen Prinzen, den anwesenden hohen Gasten und einem glanzenden Gcneralstabe dabei anwesend. Das Volk drängte sich überall hinzu, seinen König zu sehen und zu begrüßen. Dir Festlichkeiten werden nur bis zum 5. September dauern, wo dann der