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Amts- UN- Anzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und besten Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, neujMe, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,WUdenthalusw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Tel.-Lkdr.: Amtsblatt. Zernfprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. LOR» l 108 ------- so. Jahrgang. ------ Mittwoch, de« 14. Mai Das Konkursverfahren über den Nachlaß der verstorbenen ^»tokustt« »erw. 8eI»LckU«Ii verw. gew. 8ek1alllor geö. Lvllllvr in Schim-eideryammer wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 3. Mai 1913. Königliches Amtsgericht. Als OrtSrichter für Earlsfeld ist vom unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte der Gemeindevorstand, Kerr vsorx ^VLU^ I-LobLux in Kartsfeld in Pflicht genommen worden. Eibenstock, den 7. Mai 1913. Königliches Amtsgericht. Die Dienststellen des Stadtrates bleiben wegen vorzunehmender Reinigung Montag, den 1S. und Dienstag, dm 20. Mai 1913 geschloffen. Das Standesamt nimmt Anmeldungen von Geburts- und Sterbefällen vormit tags von 8-S Uhr entgegen Das Schauamt ist an beiden Tagen nachmittags von S-6 Uhr geöffnet. Ttadtrat Eibenstock, am 9. Mai 1913. Außerordentliche Generalversammlung der Ortskrankenkasse sür Textil-Jndustrie in Eibenstock Donnerstag, den 22. Mai 1913, abends -9 Ihr im obere» Saale des Hotel- Rathaus. Schluß der Präsenzliste 9 Uhr. Erneute Beschlußfassung betreffs Ausdehnung des Bezirks der künftigen allgemeinen Ortskrankenkasse. Eibenstock, am 10. Mai 1913. Der Borstand. Hermann Müller, Vorsitzender. Die Uneinigkeit der Balkanverbiindeten. Taff auch in den letzten Tagen eine weitere Ent spannung der Lage auf dem Balkan in gewissen Be ziehungen sich bemerkbar gemacht hat, ist nicht obzu- streiten. So ist zunächst zu melden, daß der lang wierige Silistriastreit zwischen Bulgarien und Rumä nien nunmehr ans der Welt geschafft ist. Am Freitag wurde in Petersburg das Protokoll über die sen Streitfall durch die Vertreter der Großmächte unterzeichnet. Nach dem Pro tokoll fällt Silistria an Rumänien, dagegen behält Bul garien den strittigen Landesteil am Ufer des Schwar zen Meeres^ Auch die Skntariangelegenheit erledigt sich bis zum Mittwoch. Es wurde zwar anfänglich gemeldet, die Räumung Skutaris durch die Montene griner hätte schon am zehnten Mai erfolgen sollen. Die Nachricht war indessen verfrüht. Jetzt liegt ei ne amtliche Nachricht aus Cetiüje vor, nach welcher der Vertreter Montenegros, Plamenatz, und der Admi ral des internationalen Gefchwaders ein Protokoll 'un terzeichneten, daß die Räumung Skutaris Mittwoch nachmittag zwei Uhr zu erfol gen hat Endlich ist auch noch eine Meldung über den bevorstehenden Abschluß des Friedens sr'ngc- laufen: London, 12. Mai. Die Antwortnote der Al liierten wird morgen den Botschaftern der Mächte über reicht werden. Die Verbündeten stellen alle Feind seligkeiten ein und werden ihre Delegier ten nach London entsenden, um die Friedensprälimi narien zu unterzeichnen. Die Alliierten sprechen ihre Verwunderung darüber aus, daß die Mächte ih re Wünsche nicht in Betracht gezogen haben, trotzdem sie von großem Lebensinteresse für ihre Länder seien. Alle dieie Meldungen können indessen nicht so recht froh stimmen, zumal die letzte Meldung nur auf sehr schwachen Füßen zu ruhen scheint. Es Hat auch immer mehr den Anschein, als würden die Bal- kanverDündeten sich noch in eine Privatrauferei ge- legentlicht der Verteilung der eroberten Länder ieile einlasst n, der Europa wohl picht ganz interesse los gegenüberstehen dürfte. So wird berichtet: Sofia, 12 Mai. Die Unterzeichnung der Frie denspräliminarien, die als nahe bevorstehend angc- fehen wurde, ist nunmehr wieder verschoben worden. Griechenland hat wissen lassen, daß es einige Aenderungen im Texte wünsche, die es der Rotschafterkonserenz durch eine gemeinsame Note der Alliierten mitteilen will. Bulgarien hat nun Grie chenland mitgeteilt, daß es den griechischen Vorschlag nicht annehme, vielmehr gewillt ist, den von der Bot- schafterkonscrenz entworfenen Friedensvertrag zu uU- terzeichnen. Man ist in hiesigen politischen Kreisen sehr enttäuscht über diesen neuen Zwischenfall und fest entschlossen^ sür die Folge allen weiteren Ausständen der übrigen Balkanmächte keine Beachtung mehr zu schenken. Belgrad, 12. Mai. Es läßt sich nicht ableng- nen, Lak- die serbisch-bulgarischen Bezieh- ungen sich immer mehr verschlechtern. Die gesamte Sofioter Presse klagt Serbien an und ver öffentlicht verleumderische Nachrichten über den Erb prinzen Alexander und den Marschall Putnik sowie über die serbische Armee und das ganze serbische Volk. Gewisse Blätter gehen selbst so weit, den Krkeg ge - gen Serbien zu predigen. Die Bulgaren un terhalten eine ausgedehnte chauvinistische Propaganda in den neuen Provinzen, die in Serbien große Be unruhigung hervorruft. Serbien ist entschlossen, stren ge Maßregeln gegen diese antiserbische Agitation zu treffen. In Kumanovo hat der Erzbischof Dionysios bulgarische Randen organisiert. Er hielt geheime Zu sammenkünfte ab und predigte den Aufstand gegen Ser bien. Der Erzbischof wurde gefangen genommen, und ausgewiesen. In Velis hat sich der bulgarische Bischof Neophitos geweigert, den Namen des Königs Peter rn seinen Andachten zu nennen. Ge"cral Putuik hat ihn darauf vom Amte suspendiert und ihn nach Sofia zurückgefandt. An kurzen Notizen von Wichtigkeit liegen noch die folgenden vor: SofiL, 12. Mai. Hier verlautet, daß etwa 2 Wochen nach Unterzeichnung des PräliminarfriedsUs der feierliche Einzug des Königs Ferdinand und der heimkehrenden Truppen erfolgen werde. Athen 12. Mai. Der König von Bulgarien hat dem griechischen Gesandten in Sofia seins Ge nugtuung darüber ausgedrückt, daß er demnächst mit König Konstantin zusammentreffen werde, dessen hohe militärische Dualitäten er im Kriege schätzen gelernt habe. London, 12. Mai. Die „Times" melden, daß in der letzten Nacht zwischen Drama und Buc zwei bularisckeMilitärzügezusammengestoßien sind. 100 Personen sollen getötet und 50 ver letzt worden sein. Tagesgeschichte. Deutschland. — Ter österreichische Thronfolger kommt nach Berlin. Wie nunmehr feststeht, wird der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand den Kai ser Franz Josef bei den Hochzeitsfeisrlichkeiten in Ber lin vertreten. Vcsterreich-Ungarn. — Rücktritt Berchtolds? Wie die Wre- ner Montagsrevue meldet, verlautet in diplomatischen Kreisen, daß Graf Berchtold beabsichtige, sich nach Schlichtung der Balkanwirren vom Amte zurückzuzie hen. — Finanznöte in Böhmen. In der Sonnabend-Sitzung des Landesausfchusses wurde mit- geteilt, daß weder von der Landesbank, noch von der Regierung, die während der bisherigen deutschen Ob struktion Geldgeber des Landes waren, finanzielle Htt- fe zu erwarten fei. Es wurde mit den Stimmen der Tschechen gegen die Stimmen der deutschen Minder heit beschlossen, der Kinanzreferent solle mit anderen Instituten Verbindung suchen, uni ein weiteres Dar- lehen bis zum Höchstbetrage von 24 Millionen Kro nen zu erhalten. — EinberufungdeckösterrelchischenAb- geordnctenhauses Das österreichische Abge rcd- netenhauk wurde für Donnerstag, den 15 Mai, einbs- rufen Schweiz. Die erste deutsch-französische Ber st ändiaungslonferenz. Der erste deutsch- französische Kongreß in Bern ist geschlossen. Um halb acht Uhr abends am vergangenen Sonntag wurde durch Akklamation eine Resolution angenommen, welch? be sagt, daß oer erste deutsch-französische Kongreß s?de Verantwortung zurllckweist für die chauvinistische Kam pagne, welche in beiden Ländern geführt w:rd und da rauf hinzielt, den guten Witten und den Patriotis mus der Bevölkerung auf Irrwege zu leiten. Sie weiß es und erklärt offen, daß die Völker beider Län der den Frieden wünschen, welcher allein die w^i- tere Entwicklung verbürgt. Weiter verpflichten sich die Mitglieder des Kongresses, gegenseitig alle Mißver ständnisse auszurotten und danken den elsaß-lothringi schen Vertreter für die Erklärung seiner Landsleute, die es ermöglicht in nächster Zeit eine Annäherung der beiden Länder herbeiznsühren Die Mitglieder des Kongresses verpflichten sich ferner, bei ihren respektive» Regierungen alle Schritte zu unrerneh- men, um eine Einschränkung der Rüstungen uerbeizu- führen. Die Konferenz unterstützt warm oie Bestrebun gen des Staatssekretärs Bryan für den Abschluß von Schicdsverträgen und wünscht, daß alle Konflikte zwi schen beiden Ländern dem Haager Schiedsgericht un terbreitet werden. Die Konferenz glaubt, daß ein? französisch deutsche Annäherung eine Entente zwischen den beiden großen Ländergrnppen Europas herbeizu- führen im Stande ist nnd damit der dauernde Frieds gesichert wäre Die Konferenz beschließt, daß sich ihr Bureau als permanente Kommission konstituiert, die sich von Zeit zu Zeit zn einem Kongresse einbe ruft. - Keine politische Mission des Kar dinals Vanutelli. In Rom wird bekannt, daß- der nach Paris entsandte Kardinal Vanutelli nur mit einer religiösen Mission beauftragt gewesen sei; er soll te den Heiligen Stuhl bei Pen Festlichkeiten zu Ehren Ocanam vertreten und war keineswegs mit einer po litischen Mission ausgerüstet. Es kann also keine Re de davon sein, daß er mit Pichon oder mit dem Prä sidenten der Republik, Poincarö, über eme Einigung zwischen dein französischen Staat und der katholischen Kirche gesprochen habe. — Die Affäre Trömel. „Echo de Paris" schreibt zur Affäre Trömel: Es ist selbstverständlich, daß die Anfrage Deutschlands sich nur an den guten Willen Frankreichs richten kann und Frank reich nach eigenem Gutdünken handeln wird. Wenn der Geisteszustand des Trömel ;in derartiger ist, daß er imstande war, eine Gemeinde mit 2000 Einwohner zu verwalten, dann wird er wohl auch imstande sein, eine Verpflichtung zu unterschrei ben. Sollte Frankreich sich entschließen, Trömel wie der zu entlassen, so wäre es nicht mehr als recht, daß Deutschland seine gehässige Kampagne gegen die Frem denlegion kinstellt. - T ru p p e n v e r s chie bu n g en in Frank reich. Wie die „France Militaire" berichtet, wer den nach den großen Herbstmanövern wichtige Trup- pcnverschiebungen nach dem Osten und Nordosteu zu erfolgen. So wird das Pariser Militärgouvernement nicht weniger als zwei Jnfanterieregimenter, das 12k. und das 120., das 26. Jägerbataillon und eine Ab teilung des 13 Feldartillerieregiments abgebcn Die französische Truppenkouzentration sott das nach fram- zösischer Auffassung von Deutschland durch die Auf stellung des 21 Armeekorps in Saarbrücken gestörte Gleichgewicht wieder Herstellen. Spanien. - - Zum Pariser Bes'uch König Alfons'. Der Korrespondent des „Ganlois" telegraphiert ans