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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und WerhMW. M »MW« M VttmdochvkttLa. Diese Artvmg vaöffenKcht die d« Gemeindsatt» «sch«da ««»- x S«>uu>L^d. «" »» ««»«» S»-»-«--'. .«'»< » » d«,»- »» .»« Poftsth«k-Kontv Lrip-ig SU. 28143. SchrffÜeWmg, VmL vsd Derdig Hermann Mühl«, OttMschOtMa. Nummer ^4 Mittwoch, den 29- September ^926 25. Jahrgang OertlicheS «nd Gächfifches. Gttendorf-Dkrilla, den 28. September ^yrs. — Unter zahlreicher Brtciligunz seiner Mitglieder führte am vergangenen Sonntag der hiesige Turnverein „Jahn" sein volkstümliche« Wrttmnen au«. In der nächsten Nummer werden wir die bei den Wettkämpfen al« Sieger hervorgegangenen Verrinsangehörigen veröffentlichen. — Am Sonnabend ging bei Königsbrück zwischen Neu kirch und Weißbach ein Verkehrsflugzeug infolge Motor desekt« aus den Feldern nieder. Nachdem am Sonntag durch «in Lastauto «in neuer Motor gebracht worden war, wurde dieser sofort eingebaut und setzte das Flugzeug dann seine Fahrt nach Dresden fort und überflog unserrn Ort kurz nach 4 Uhr. — In allen Farben läßt der Srptember sein Bunt- feurrwerk in den buschigen Kronen der Bäume leuchten. Man braucht nur jetzt einen Ausflug in unsere schönen Wälder zu unternehm««, so wird man dirse Pracht zur G«- »üg« bewundern können. Aber es ist die alte Geschichte de« jährlichen Vergehen«, man merkt auf diesem Spaziergang auch, daß der Sommer Abschied nimmt und der Herbst naht. Die Natur steht wieder einmal am Ziele ihrer Segens- Werke«. Ueberall sind die goldenen Aehren der Felder ge- borg««. Wa« duftet« und sang ist verblüht und verklungen Des Herbster Boten eilen durch das Land. Gelbe und welke Blätter wirbeln bei einen Windstoß durch die Luft. Aus den Feldern weht der Wind über die Stoppeln, und viel« Aecker sind von den fleißigen Landmann auf« Neu- Umgepflügt und b»st«llt worden. Die Zeit der Rosen ist vorüber. Nur vereinzelt sieht man die herrliche B'ume noch. In vielen Gärten erhebt jetzt die Sonnenrose ihr strahlende« Haupt. Georginen, Gladiolen, Winden und Kressen machrn die Gärten noch strahlend und buntfarbig. Erfreue man sich noch der Blumenschönheitev! Von Tag zu Tag wird ihre Zahl gering«!. Da« Spätobst geht der Reife entgegen. Rotwangige Aepfel und Birnen lachen un« au» dem G«äst entgegen. Der Gesang der Vögel ist fast verstummt. Da- sür sieht man jetzt ganze Schwärme von Vögeln sich im laschen Fluge übend, um die bevorstehende Reise nach dem Süden bestehen zu können. Alle« da« mahnt uns, daß der Sommer zur Rüste geht. Genieße daher ein Jeder noch di« lrtzten schön«» Tage. Klar und ruhig ist die Luft. Hitze Und Staub die, unangenehmen Beigaben dt« Sommers find verschwundrn, deshalb hinau« in Gotte« schöne Natur, di» auch im Herbste ihre Reize hat. Dresden. Gin tödlicher Unfall ereignete sich am Sonnabend kurz vor 7 Uhr abends am Ende der Haupt straße in der Neustadt. Als ein städtischer Kraftomnibus der Linie in Richtung Albertplatz fuhr, kam vom Cas« Pollender her der 48 Jahre alte in der Hedwigstraße 2 wohnhafte Händler Max Leupold über die Fahrbahn ge laufen. L., der angeblich etwa« schlecht sehen follte, bli«b auf da« Hupensignal erst einen Augenblick stehen, lief aber Plötzlich nach der rechten Seite weiter und direkt vor den Kraftomnibu«. Leupold wurde angefahren und zur Seite ge schleudert ; er fiel mit d«m Hinterkopf anscheinend sehr heftig auf die Straßendecke. L. wurde bewußtlos tu die Hausflur des nächsten Grundstück« gebracht, wo er kurz darauf ver- schied. Nach Erledigung der behördlichen Feststellungen wurde der Leichnam später nach dem Friedhof gebracht. — In der Nacht zum Sonntag drangen Einbrecher »ach Durchbohren der Decke vom Keller au« in «in Pelz warengeschäft in der Viktoriastrab« rin und entwendeten eine große Menge fertige und halbfertige Pelzwarin, Mäntel, Jacken und Felle von hohem Werte. Zum Fortschaffen der Waren «erden die Diebe ein Auto oder sonstige» Transport mittel benutzt haben. Großenhain. Wie wir kürzlich mitteilten, war die Tut»befitz«rswitwe Otto und der«n Sohn au« Nierka wieder au« der Untersuchungshaft entlassen worden. Sie waren be kanntlich Anfang August unter dem dringenden Verdachte, zur Kirmes 1S19 den Gatten und Vater erschlagen zu haben verhaftet worden. Auf Beschluß der Staatsanwalt Dresden wurden beide Beschuldigte nunmehr außer Verfolg gesetzt. Wie verlautet, ließ sich ein Schuldenbewei«, das Verbrechen begangen zu haben, nicht führen. Die Möglichkeit, daß der Gutsbesitzer Otto seinerzeit doch von einem Pferd er schlage« worden fein kann, besteht nach dem gerichtlichen Sektionsbefund. Mutter und Sohn hatten auch bestritten, eine derartige Tat begangen zu hab««. Oed «ran. Auf der Landstraße zwischrn Oederan und Hainichen wurde von einem Kcaftwagenführer ein voll ständig zertrümmerter Personenkraftwagen ausgesunden. Der Wagen, der voa Oederan gekommen sein muß, ist erst gegen «inen Baum gefahren, hat dann einen Straßenstein etwa drei Meter weit mitgeschleppt und ist dann gegen einen zweiten Baum gerannt, vor dem er vollständig zertrümmert liegen blieb. Da von den Insassen, wie von dem Wagen- führer jede Spur fehlt, dürste es sich wieder einmal um da« Ende einer Schwarzfahrt oder Diebstahl handeln. Wahr- schtinlich«r ist da« letzter», wie aus einer Mitteilung der Kriminalabteilung Chemnitz zu entnehmen ist. Danach ist am 23. September in den späten Abendstunden in Chemnitz von der Straße weg ein Personenkraftwagen, Mark« „Opel" kaffeebraun lackiert, außenliegende« Verdeck, Hülle fehlt, mit dem Erkennungszeichen IV 4332, gestohlen worden. Flöha. Im Ortrtell Sückelrberg verunglückte ein dem Ingenieur Fischer aus Oederan gehörige« Auto dadurch, daß gegen die Windschutzscheibe ein Stein geworfen wurde und der Führer infolge de« Schrecke die Gewalt über seiuem Wagen verlor. Die polizeilichen Erörterungen haben nun- m«hr zur Ermittelung de« W«gelagerer« in der Person de« 28 jährige», in Olbernhau geborenen und z. Z, al« land wirtschaftlicher Arbeiter in Gering«walde bei Waldheim tätigen Willy Herbert Fischer geführt. Fischer hat nicht, wie nunmrhr sestg,stellt werden konnte, einen Stein gegen den Kraftwagen geworfen, sondern ohne jede Veranlassung mit seinem Spazierstock auf den Führer des vorübrrfahr- enden Kraftwagens eingeschlagen. Der Schlag traf jedoch das neben dem dem Chauffeur fitzende Kind de» Besitzers, das laut ausschrie. Auf den Schrei hin wandte sich der Chauffeur schnell um und verlor so die Gewalt über sein Steuer. Der Wagen prallte gegen einen Baum, überschlug sich und stürzte in den Straßengraben. Zum Glück wurden sämtliche Insassen nur leicht verletzt. Chemnitz. Am Sonntag gegen drei Uhr ereignete sich in der Vorstadt Schönau in der Nähe von Zinn« Gast hau« ein folgenschwerer Zusammenstoß zweier Straßenbahn wagen. Ein Einsatzwagen, der stadtwärt» fahren wollte, fuhr auf der eingleisigen Strecke auf einen Kur«wagrn aus. Beide Wagen waren voll besetzt. Bei dem Zusammenstoß wurde die vordere Plattsorm de« Kurswagen« völlig einge drückt, wodurch vier Personen so schwere Verletzungen er- litten, daß sich ihre Uebersührung in das Stadtkrankenhau« erforderlich machte. Vier weitere Personen erlitten leichte Verletzungen. Außerdem wurde der Wagenführer de» Kurs wagens durch Glassplitter so schwer im Gesicht verletzt, daß er zum Zwecke einer sofortigen Augen operation in da« Luisinhau« übergesührt werden mußte. Thum. Auf der abschüssigen Strecke Jahn«bach— Thum giriet ein Güterzug infolge Versagen« der Brems vorrichtung in schnellen Gang und fuhr mit 90-Kilom«ter- tempo der Stadt Thum entgegen. Kurz vor der Obergaffe stürzte infolgedessen ein beladener Rollbockkohlenwagen um, wodurch mehrer« Wagen beschädigt wurden. Der Zug wurde zum Stehen gebracht, doch wurde der Lokomotivführer, der sich gleich dem Heizer durch Abspringen gerettet hatte, so schwer verletzt, daß er mittels Krankenwagen abtrantporiert werden mußte. Schwarzenberg. Auf d«r Landstraße zwischen Sachsenfeld und Neuwelt wurde der Lehrling de« Bau meisters Adler von einem Radfahrer angehalten, der ihm die Aktentasche mit 2000 Mark Lohngelderu entriß. Leider ist der siech» Räuber unerkannt entkommen. sparen mr weyr Von Unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Sparen gilt allgemein als ein Zeichen einer höheren Moral, — Und Mit Recht! Wer spart, fügt sich selbst schmerzen zu, indem er sich in der Gegenwart Genüsse ver sagt. Tag in unserer materialistischen Zeit überhaupt ge spart wird, liegt daran, daß die ersparten Einkommens teile dem Sparer — oder seinen nächsten Angehörigen — später zugute kommen. Ohne diesen Anreiz wird der Spar trieb nicht geweckt. Nun erscheint es auf den ersten Blick selbstverständlich, daß feder sür sich spart, also den unmittel baren Vorteil von seiner Spartätigkeit hat. Ties ist jedoch durchaus nicht der Fall. Im ganzen öffentlichen Leben sind diejenigen, die sparen sollen und auch könnten, andere Personen als diejenigen, denen bis Spartätigkeit Zugute kommen soll. Das eine sind die Behörden mit ihrem Be- ümtenstab, das andere die Steuerzahler Der Reichsminister der Finanzen Hal oot einigen Lage« ein« Regierungsverordnung erwirkt, durch die die Zahl der Staatssekretäre in seinem Ressort von 2 aus 1, die Zahl der Abteilungen von 10 auf 5 und die Zahl der Refe renten von 130auf90 herabgesetzt wird. Da das Reichsfinanzmi nisterium die Gelder des Reiches einnimmt und verwaltet,waren die Eeldforderungen dieses Ministeriums bisher stets mit be sonderem Entgegenkommen behandelt worden. Man mußte schon so sehr von der Notwendigkeit der Erzielung von Ersparnissen im öffentlichen Haushalt überzeugt sein, wie der derzeitige Rcichsfinanzminister es zu sein scheint, um Hand an den Abbau der eigenen Behörde zu legen. Die Tatsache, daß Sparen weh tut, und daß die zum Sparen berufenen Personen in den Behörden nicht selbst die Nutz nießer dieses Sparens sind, führt zu dem zwingenden Schluß, daß den einzelnen Behörden die Durchführung der Sparmaßnahmen nicht selbst überlassen werden darf, wenn etwas Greifbares dabei hcrauskommen fall. Vielmehr muß eine außerhalb des Behördengetriebes stehende Stelle mit der Verwirklichung der Sparmaßnahmen beauftragt wer den. Zwischen dieser Stelle und dem Finanzminister muß engstes Einvernehmen herrschen. Die Befugnisse beider sind jo hoch zu bemessen, daß sie im Notfall auch gegen den Willen mächtiger Personen und Dienststellen das für not wendig Erkannte erzwingen können Kein großes Ge schehen vollzieht sich ohne Schmerzen. Die Tatsache, daß die Vereinfachung des Behördenapparates und der Abbau öffentlicher Aufgaben einer Anwhl von Menschen weh tut, ist kein Beweis für die Schädlichkeit, sondern im Gegenteil für die Nützlichkeit solcher Reformen. 8 pvr 1. Sonntag, den 26 S«pt«mber 1926 Fußball. Nach«. 2 Uhr standen sich die Jugeud-Manvschaft, die all«rdings s,hr schwach bkfetzt antrat, der Schülermaunfchaft de« Verrin« im Kampfe gegenüber. Da» Ergebui« stand bereit« bei Halbzeit mit 1:0 für die Schüler fest; beiden Abteilungen gelang es nicht noch etwa» zählbar«» zu er- rrich««. Jahn l. — Radeberg II. 6 :0. Das Fußballspiel der 1. Mannschaft des Tv. „Jahn" gegen Tv. Radeberg 2. begann Uhr. Radeberg trat nur mit 10 Manu an nud büßte dadurch schon gewaltig et«. Das Spiel selbst trug sich fast immer in der Spiel- Hälfte der Gäste ab. Einige Angriffe, die gut nach vorn getragen wurden, reichten jedoch nicht aus zum verdienten Ehrentor. Mit 6-0 für To. „Jahn" endet« das Spi«l. Handball. Jahn I. — Schwepnitz I. 1:1. Um 3 Uhr begann da« Handball-Spiel der Mann schaften de» Tv. „Jahn" gegen Tv. Schwepnitz. Ei« sehr flotter Kampf spielt» sich eine Stunde laug vor Augen der Zuschauer ab. Mit dem Ergebnis von 1:1 trennten sich beide Mannschaften. Dresdner Gchlachtviehmartt. , 27. September 1926. Auftrieb: 116 Ochsen, 232 Bulle», 460 Kalb»» u»d Küh», 557 Kälber, 482 Schafe, 2263 Schweine. Goldmarkpr»is» für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 30-59, Bullen 41-60, Kalben und Kühe 23—57. Kälber 62—86, Schafe 35—64, Schweine 70—85. Di» Stallpreisr find nach d»u «eu»n Richtlinien der Landespreisprüfungsstelle für Rinder 20 °/„ für Kälber und Schafe 18 °/„ und sür Schweine 16 «/. niedriger als die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 27. September 1926. Weizen 26,5—27. Roggen inländischer 22,5—23, Wintergerste 18,5—19,5. Hafer 17,2—17,7. Mai« 18,6— 19,1. Rap« 30—31. Erbsen 35—36. Linquantin 22—23. Wicken 35-36. Trockenschnitzel 11—11,5. Kartoffelstöcken 21—21,5. Wrizenklete 9,8—10,4. Rogge»- kleie 10,8-12,5. Weizenmehl, Type 70 <>/<,, 41-43. Roggenmehl, Type 70 °/o, 34—36,5. Di» Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupiven in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dulden, all»« ander« in Miud«stm«nge» von 10000 Kilogramm wgfr. Drr«d«v. »ivn» «ins »eiluHk.