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Nr. 280 -am» noch einmal die Meder jubestm.d!« F stützt von der M»Ma Ämksenben von ckaMirb. - Ber ¬ lin, Deutschland nur mit geistigen Waffen geführt werden. Umsomehr dankt bas Rheinland den Männern, di« mit dem Mut -ur Unpopularität, der bi« wahren Führer auHeichnet, ent schloßen den Weg -er Versöhnung und Verständigungspolitik «lnschlugen: Wirch—Marx—Wresemann. Heute steht der Erfolg mit den Händen greifbar vor uns: Aachen atmet wieder di« dieser Ardeil nicht». E» von den theoretisch«» Erkenn zu ihrer VenoÄltchm- fest». Lust der goldenen Freiheit, und in spätesten» sieden Monaten, zusammen verläßt in der dritten Zone der letzte fremd« Soldat den deutschen kein« Wohlfäj Mit zusammel schäft »mb " Mi t Gott Rhein.* Deulschlsnäs Gruß t an äas befreite Gebiet D« Retchsprästbeat sandte d«a Oderpräfldenten der Rheinprovinz folgend« Lek- Igvamm: , ' Dankbarkeit der treuen rh^ch^ VevS^Mg «s» HÄ tn den 11 Jahr« fremd« Vastrtzung Wo«« Schichal «dM«t, ab« «rieben da» in der deutsch« vorwärts und aufwärtsl" Hum Schlutz begrüßte StaaMininitster Dr. Hirtstef« die be freite Stadt im Namm der preußischen Staatnegterüng. Da» Gelöbnis Hun Zu!s<ynm«chaltm fchte « in das Hoch aus das deutsche Vaterland, in das di« Meng« begeistert einftlmmte, die ste Strophe b« Deutschlandliede» sang, '«en Ob« dm «eiten Platz und, aater- klang »um erste« Mak« a« vielen » Kehl«« da» eigen» -ur vefreiona g^chrteben« Deik de» Nicherlänhisch«» Dankgeoet«: .Aachen dl« Treue »um Vaterland in harten Tagen «probt. Da» soll chr unvergessen hleibenl Allen denen, di« im ^Klange der Freiheit»- glocken sich heute zur Erneuerung chre» Bekenntmsse» -um Vater, lande in dem nun befreiten rheinischen Gebiete versammeln.ent- , biet« ich in enger Verbundenheit herzliche Grütze, Ich »«knüpfe damit die Hoffnung, daß auch dem noch d«s«tztm Teil putschen Landes bald die Stunde der Freiheit schlagen möge. von Hindenburg, Reich»pväflbent." Der Reichskanzler hat an den Oberpräsidenten nachstehendes Telegramm gerichtet: ,Om heutigen Tage hat die fremd« Besatzung die -weite Zone ,des besetzten Gebietes verlassen. Di« Fahne schwarz-rot- gvld weht wird« Über unabhängigem deutschen Land. Ws freie Deutsche können uns unsere Brüder wieder die Hand reichen. In diesem feierlichen Augenblick deutsch« Geschichte ist es der Reichsregierung eine Herzenssache, allen unserm Volksge nossen des jetzt befreiten Gebietes bi« innigsten und freudigsten Grütze zu entbieten. Sie verbindet damit den Dank de» ganzen Deutschlands kür die Charakterstärke und nationale Würde, mit der die Bewohner der zweiten Zone alle« Schwer« der vergange nen Jahre getragen Haven." Parteige1UiM7 - Neuordnung unf«re» Partetwesm, - AmAchettsgemetnschaft dar Mitt« -Um die «nk«rMsch» vnhM-frout Noch nie ist Ger di« Neuordnung de» VarteGeseN» so Bel kstsprochen und geschrieben worden, wk in dm letzten Wochen Ed Monaten. Der Redefluß will gar nicht versiegen, ^Glüch- wohl wird allseittgE anerkannt, bah. sich in unserem VarteilÄn gegrNüber d« Vorkriearzeit nicht' viel änberie. .Wohl nahmm die meist«, Parteien ein« Aenderung' ihttoÄtMen- schlld«s vor. an ihrem Bestand und Inhalt «M je MMdM weniger dadurch verändert. Typisch dafür sinM« >4tee>R«M raliven, uns«« heutigen Deutschnationalen, dl« alten National- irrealen, di« jetzigen deutschen Dolksparteiler, die alten - Freisin- v'2'.n, Msere gegenwärtigen Demokraten und andere mehr. , Wenn man näher »usieht, lassen sich freilich zahlreich« Nuancen finden, doch andern dies« wenig am Wesen der ge- nannten Parteien. Neu gegenüber der Vorkriegszeit sind die Kommunisten, die Nationalsozialisten und die Wirtschaftspakten«!. Di« Kommunistische Partei be findet sich trotz aller finanziellen, agitatorischen und ideologischen Unterstützungen aus Moskau in einem offensichtlichen Stillstand Auch di« Wirtschaft-Partei, die bei ihrem Programm ohnehin auf einen bestimmten Anhängerkreis beschränkt ist, will nicht voran kommen, dagegen haben die Nationalsozialisten infolge der Tak tik ihrer Führung einen kleinen Aufschwung zu verzeichnen. Ob dieser freilich von Dauer ist und das Experiment gelingt, Natio nalismus und Sozialismus ideologisch so zu verschmehen, d^tz ein« machtvolle Bewegung daraus entspringt, die sich erfolgreich burchzusetzen vermag, bleibt abzuwarten. Die Leidtragenden der ^deutschen Parteizerfplitterung und der Radikalisierung der Wählermassen sind die Mitte spar- leien. Den Deutschnationalen hat ihr Kampf gegen den „Parteiismus" nichts genützt. Die Auflockerung der Partei Hugenbergs wirb von der deutschnationalen Presse unumwunden anerkannt und freimütig verkündet. Erst di« kommende Entwick lung wird -eigen, ob es Geheimrat Hugenberg gelingt, die Einheit und Geschlossenheit der Deutschnationalen Volkspartei zu wahren. Der deutsch-volksparteiliche Abgeordnete Si« gfri e d von Kardorff befaßt« sich dieser Tage eingehend mit der gegen wärtigen Lage der Reichsparteien. Er kam zu dem Ergebnis, daß die Bildung einer Ärb «i t sH « m ei n s ch aft unter den arbeitswilligen bürgerlichen Parteien das Erfordernis des Tages und der Stunde ist. Dor dem Kasseler Parteitag der Deutschnationalen lebte Herr von Kardorff offenbar des Glau- dens, datz ein« große freikonservative Rechtspartei auf dem Boden der gegenwärtigen.Verfassung möglich ist. Ob er heute noch an die Möglichkeit einer derartigen Partei glaubt, kann bezweifelt werden. Wenn wir nicht irren, geht seine Hoff nung dahin, bas Problem der Neuordnung unser«» Parteiwesens durch di« gegenwärtigen Parteien lösen zu lassen, ab« nicht gegen sie. Das Echo auf dies« Anregung erfolgte aus dem demokrati schen Blätterwald« sofort. Chefredakteur Theodor Wolfs osm „Berliner Tageblatt", der etwa vor Jahresfrist anregte, ein« i große republikanisch« Partei zu schaffen, bemerkte: „So w ar es nicht gemeint!" Wohl wäre der verstorbene, Reichsautzenminister Dr. Stresemann der gegebene Führer EMM Mtzeiger str -as Erzgebirge r.Lgramm, rag,»la« stu»«Mtztttz« Enthalte«--^ amtliche« vekanntrnachuagrr. -es Nate« -er Etaöt UN- -es Amtsgericht» -iar. p»stfch«ck.«»»t»: HM «»B, oauen, wäre eine neue . Theodor Wolff getrost beipflichten können. Allerdings wird da- altehrwürdigen Munsters m zwölf langgezogenen Schlägen den durch die Lösung des Problems unmittelbar nicht gefördert. , - ... . .. . . Fesseln, di« Mr elf schwere Jahr« getragen haben, und in den mit der Führung Geh. Rat Hugenbergs unzufrieden find. Die von Aachen bis Koblentz der wilde, schier hertzsprengend« Jubel- Leute um die ,-Derliner Börsen-Zeitung" wünschen die Schaf- schrei mischen: Frei sind wir, wie bi« Väter waren! Md «in Herz- fung einer antimarxistifchen Einheitsfront um sch^g soll durch die Massen gehen, di« diese Mitternacht zu ge- jeben Preis. Für sie bestchen die Bedingungen nicht, bie,Geh.z meinsamem-'MKben zusammenschweißt, ein Gefühl soll dies« Gläubiger durch die finanzpolitische Entwicklung des Freiheit! Laßt uns dieser Stunde gedenken mit heißem Dank Reichs gezwungen werben, die Notwendigkeit der Revision des. für die Freude, daß wir sie erdeben dursten. Der Kampf um Boungplanes anzuerkennen, denn vor di^er Notwendigkeit liegt! «reihest und Friede« konnte von dem verarmten und Waffen- nach ihrer Auffassung der Zwang, den vorherigen Zusammenbruch — DeMchlMds in wirtschaftlicher Hinsicht zu verhinbem. Der Berliner BörfenHeitung" und der ^Deutschen Tageszeitung" ist es init diesen Göbankengängen fraglos ernst, uwrau» sich wiederum Schlüsse aüf di« schwerwiegenden Auseinandersetzungen ergeben, di« in allerletzter Zeit in der Deutschnationalen Volks partei erfolgten. Das Zentrum und di« Dayerische Volk »Partei stehen bei dem Aufeinanderprallen der MMungsverschiedenhei^ s, Partei am letzten Sonntag bewies, , recht lebendig ist. llkm gegenüber konnten sich bisher noch ^cht "de- ralen Parteien, di« Deutsch« Dem^atisch« Partei ww di« Deutsche Dottqpartei, zu einer Ardettsaemeinschaft finven. Von der ^^i^eit <^ZÄ^?tn^ieMh^ar Die Vefremngsseier in Nachen Um die Mittemachtssiunde am Sonnabend beging bk Stadt Aachen ihre BefreiMg von fremder Besatzung mit einet Feier, an her die 'gesamte Einwohnerschaft teilnahm. Der große Platz vor dem altehrwürdigen Rathaus« war von gedrängten Men schenmassen gefüllt, die umliegenden Häuser waren festlich er kbuchtet, üher den Lichtern wehten die Fahnen de» Reiche». Preußens und der alten Kaiserstadt. Dor dem Rathause brantz- ten in riesigen Schalem die Dankfeuer. Die Vereine waren mtt Pechfakeln und bunten Lampions aufmarschiert. Kopf an Kops bis tief in chie Seitenstraßen hinein standen die Menschen. All« Fenster waren dicht besetzt; auf den Dächern sogar drängte man sich, um m dieser historischen Stund« dabei zu sein. Aber der breit« Platz reichte nicht au». Durch Lautsprecher mußten die Reben zu anderen Plätzen übertragen werden. ,Mir trugen es in Trauer Md Treue", mit diesen schlichten Worten berichtete der OberbürgGmeister über bi« schwere Zeit, die jetzt hinter Aachen liegt. UM «s «ar Jubel Md Freude, was heute' nacht, was den ganzen Tag, seitdem di« belgische Fahne vom Hauptquartier der Desatzungsarmee niebergehvlt war, Aachen erfüllte, das — wie wohl kaum eine andere Stabt — Zeuge deutscher Geschichte gewesen ist. Sellen Wohl ist da» Deutschlandlied mit so tiefer Inbrunst gesungen worden, wie von diefer vieltausendköpfigen Menge, in der alle, ohne Unterschied der Klassen, nur -von dem Gedanken der wieder unbehinderten Zugehörigkeit zum deutschen Vaterland beseelt dvieinander stan den. Lange schon war die Rede de» Oberbürgermeisters, der Vertreter von Reichs- und Staaksregienmg, verklungen, ad«r . i immer klangen Pkuskk und Gesang durch die Nacht, noch der geplanten republikanischen Partei gewesenn, aber den ganzen belgisch« Trikolme «ingezogen. Der letzte Rest.fremder Besatzung immer flutete «ine froh bewegte Menge durch die Straßen. Bällast, den ,die gegeuwärttgen Parteien in sachlicher und per- verläßt die alte Kaiserstadt. Noch sicht der Nachmittag unter! Ak erster Redner der Feier shrach Oberbürgermeister Dr. . Micher Hinsicht mtt ^M ver- Besatzungsrecht. Aber um Mitternacht, wenn die Eicken Les, Rombach. Er schloß mit den Wmten: Mküm-, «... -li°hrwürdig-» MMKr- « «chl-s-a b«« , V-- mL alte KÄserstabt, Mser gelichtes Aachen, unser heißgeliedte» Vater land, sie leben hoch! > Entblößten Hauptes sang di« Menge das Deuischkan"' Im Feuer der Fackeln blitzten die Schläger der studentisch« tretungen. i , Dann sprach Reichsminister Dr. Wirth: Mr nennen diese Mitternachtsstund« eine heilige Stund«, weil wir sie nicht einsam feiern, sondern in der Gemeinschaft. Große Feierstunden er- leben wir nur in der Gemeinschaft, zunächst in der Gemeinschaft der Familie, dann in der größeren Gemeinschaft der Gemeinde, und endlich in der groß« Gemeinschaft de» deutschen Volk«», der beutschen Nation und b«, Deutschen Reiches. Wer noch schlägt die Stunde der Freiheit nicht der ganzen Nation. Ar der Mosel und am Rhein steht noch der stinsvchr Machthaber, und gerade bi« nächsten Monate werben «och Tage höchster Spam»ung bringen. Mr überwinden auch da» letzte Hindernis, wenn tn unserem Volke der Gedanke lebendig ist, daß wir nur en der Ge meinschaft und in treuer Arbeit am gamea die Freiheit wieder erwerben können.; Darum ruf« ich über den «eiten Matz: Steht zusammen in der Gemeinde «le im Staate! Ohne Freiheit hlfahrt, ohne Dienst an der Gemeinde kein Aufstieg! ' " ' - " ' ' ' di« Gemein ¬ geeinte Volk. Die zweite Rheinlandzone frei! Ab« «och sind dt» bM« Zone u»d da» «aotegebtet unter * stomd« G«vaV Am Gannabend verließen di« letzten Besatzunggstruppen die I In dl« Freude d«r Bevölkevung über di« Räumung schien zuerst «in Wermutstropfen zu fallen. In einer Pressebeiprechuckg, die beim Oberbürgermeister erfolgte, wurde «LüM-Hisiein milgeteilt, . baß der Oberkornmissar^ür das besetzt« ^Gebiet, Dirard, in Koblenz' dem Reicha-WMissar, Frecherrn i-angwerth v. Simmern, am Morgen msigeteitt habe, die sog. ^Ordonnanzen" (Vorschriften der iBesatzungtzbehörden) blieben vorläufig bestehen. Abrx im Lcnsse des Tage» ging dann doch berm Relchskommissar für di« besltzten Geblete di« Mitteilung em, baß für di« zweite Zon« di« Ordonnanzen.außer Kraft ge fetzt seien. Dcknit hatte das Regiment der Besatzungsbehörden in her-zweiten ZoNeßein End« erreicht. . Ministerpräsident Dr. Dram» an den Oberpräsidente« der Rhetnprovinz Der preußische Ministerpräsident Dr. Maun .ha't an den Oberpräsidenten der Rheinprovinz bas folgeGe Telegramm ge sandt: ' ? ,/Der Bevölkerung des nunmchr geräumten rheinischen und Wiesbadener Gebietes spreche ich auch noch persönlich meine herzlichsten Glückwünsche und meinen wärmsten Dank für die in schwerster Zeit.. .dem Vaterland« gehalten« Treue aus. Die< Haltung der rheinischen Bevölkerung wirb für immer ein Ruh mesblatt des Rheinlands bleiben. Dr. Braun, Ministerpräsident." Wirch — Marx — Stttzsemann D« letzte Akt der Räumung Aachen» Zum Abmarsch des letzten belgischen Kommvndvs au» Aachen war von Verviers ein« Musikkapelle -erantzezogen wor den, die die Truppen nach dem Nlederholen der Fahne -um Bahnhof geleitete. Der Zug verließ den Hauptbah^hof Aachen um 12 Ahr 18 in Richtung Lüttich. Gegen 3 Uhr nachmittag» verließ der belgische Kommandant Aachen im Kraftwagen in Richtung Eupen. Damit war Aachen, vollständig geräumt. Auf dem Gebäude, das bisher der ^belgischen Kommandantur gedient hatte, wurde unter dem Jubel der DeMkerung die deutsch« Flagge gehißt. , Nach dem Abzug der Belgier war ..di« ganze Stabt von einer Freude erfaßt, di« ohne Unterschied der Stände Md Massen alle erfüllte. Auf den Hauptplätzen drängte« sich die Leute und tauschten Erlebnisse aus der Befahungszeit aus. Vom Rathaus gab ein Lautsprecher die Ereignisse bekannt und füllte bi« Pau sen mit Musik. Die Stadt ist ein Fahnenmeer, lleberall weht schwarz-rot-gvld, schwarq-weiß-rvt, bas preußische schwarz-weiß und das Schwartz-gold der Stabt Aachen. Ueber 'der inneren Stabt kreuzten Flug-cuge mtt beutschen Wimpeln. Die allgemeine Feststimmung findet ihren Ausdruck in einem Artikel des „Echo der Gege-nwaü", in dem es heißt: ,Mit verhaltenem.Hochgefühl haben. tzA hiAm Tag Mb dieser Stunde entgegengestrebt. Um die Mittagsstunde wirb'die